«Ein Leben ohne die Frau Staatsanwältin Klemm ist möglich, aber es lohnt sich nicht.» Prof. Karl-Friedrich Boerne hat Recht. Was wird jetzt aus Münster, dem lustigsten «Tatort» der Krimi-Reihe, wenn die Frau Klemm, dieser Koloss von Erscheinung mit einer Stimme wie grobes Schmirgelpapier, nie mehr zurückkehrt, weil, so Klemms Fazit nach über 20 Jahren im «Tatort» Münster, «ich zu alt bin für den Scheiss»?
Klemm, verkörpert durch die 76-jährige Mechthild Grossmann, fiel wie Boerne, Thiel und Alberich aus der Norm und deshalb auf. Sie war eine Sympathieträgerin. Eine Naturgewalt. Wer sie einmal sah, vergass sie nie.
Auch nicht ihre alte Jugendliebe Kurt, die ihr im letzten Fall noch einmal begegnet. Kurt ist Inhaber eines Velo-Ladens und will mit dem Junior eine Sensation verkünden: Eine historische Skizze soll belegen, dass das Velo in Münster erfunden wurde. Blöd nur, dass an der Präsentation des nachgebauten Retro-Drahtesels die Leiche des schockgefrosteten Bruders Albert aus der Überraschungsbox purzelt.
Boerne und Thiel stehen vor der Aufgabe einen Indizienfall à la Sherlock Holmes zu lösen, der tief in die Vergangenheit des Familienunternehmens zurückreicht. Sie tun das mit Sprüchen, die auch schon besser waren und treffen auf Figuren, die sich sogar für Münsteraner Verhältnisse besonders ungelenk und doof verhalten. Eine Folge, der man die Gebrauchsspuren des seit Jahrzehnten bewährten Humors aus Münster langsam ansieht. Sind wir langsam alle zu alt für diesen …?
«Tatort» aus Münster - «Die Erfindung des Rades». So, 7.12., 20:05 Uhr. Drei Sterne.







































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