Warum kann sich der bärige Ermittler Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) nicht vom Hof seiner Eltern trennen? Fans des «Schwarzwald»-Tatorts, die diese Frage über die letzten Wochen in den Wahnsinn getrieben hat, werden am Sonntag endlich erlöst. Diejenigen, die sich weniger für die horizontale Erzählweise dieser auf dem Land ermittelnden Kommissarengruppe interessieren, wird zumindest der alles auslöschende Wahnsinn dieser Folge überzeugen.
Denn zum ersten Mal seit langem steht mal wieder ein Psychopath im Zentrum einer «Tatort»-Folge. Und was für einer! Angeschleppt hat diesen unberechenbaren Luke (stark: Karsten Antonio Mielke) Friedemanns Bruder «Reini». Luke, Reini und dessen Freundin Mika sind aus der geschlossenen Psychiatrie geflohen und statten dem Kommissar einen Besuch auf dem Bauernhof ab. Dass Stunden davor ganz in der Nähe ein Apotheker im eigenen Bett hingerichtet wurde, lässt bei Friedemann die Alarmglocken schrillen.
Während die junge Kollegin Ella (Luise Aschenbrenner) auf dem Kommissariat die Leitung des Falls übernimmt, ahnt sie nicht, dass Franziska Tobler und Berg längst Geiseln des Psychopathen geworden sind.
Nach dem unglaubwürdigen, überstilisierten Familiendrama von letzter Woche ist dieser neue «Schwarzwald»-«Tatort» mit seinem bodenständigen, wortkargen Personal wie das erlösende Gegengift. Die Zutaten: Starkes Schauspiel und ein sich stetig zuspitzender Plot, in dem das rationale und das verrückte Brüderpaar wie Eis und Feuer aufeinandertreffen.
«Tatort» - «Der Reini». So, 20:05 Uhr, SRF1. Fünf Sterne.




































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