Wer nun 104 Weltcup-Siege verbucht hat, der hat mutmasslich an jedem Rennort schon zuoberst auf dem Podest gestanden. Aber dem ist nicht so. Auch nicht bei Seriensiegerin Mikaela Shiffrin. Ausgerechnet in Copper Mountain, das bloss 30 Kilometer von ihrem Geburtsort Vail entfernt liegt, hat Shiffrin bislang noch nie gesiegt.

Aber in der Form und mit der Sicherheit, mit welcher sich die 29-jährige Amerikanerin im Slalom derzeit durch die Stangen schwingt, war klar: Der Sieg in Copper Mountain war nur aufgeschoben – bis zum Rennen an diesem ersten Advent.
Der Riesenslalom am Tag zuvor war noch eine Enttäuschung für Shiffrin. Beim Sieg der Neuseeländerin Alice Robinson kam sie bloss auf Platz 14. Doch im Slalom fuhr sie wieder allen davon. Im ersten Lauf konnte bloss Wendy Holdner mit einem Rückstand von 28 Hundertsteln mithalten. Am Ende lag Shiffrin dann über anderthalb Sekunden vor der zweitklassierten Deutschen Lena Dürr. Sie hat in allen drei Slaloms dieses Winters über eine Sekunde Vorsprung auf die erste Verfolgerin herausgefahren.
«Mir ist der perfekte Lauf gelungen»
Zeugnis ihrer Dominanz legte Shiffrin im zweiten Lauf ab. Auf der ramponierten Piste gelang ihr abermals ein fehlerfreier Lauf, den sie mit der zweitbesten Laufzeit abschloss. «Ich wusste, ich musste trotz des Vorsprungs alles geben und letztlich ist mir der perfekte Lauf gelungen», so Shiffrin.
Damit gewann sie nicht nur erstmals überhaupt in Copper Mountain, sondern auch zum ersten Mal seit über zehn Jahren und einem Erfolg Anfang 2015 in Vail wieder in Colorado.
Wendy Holdener wieder neben dem Podest
Während Shiffrin in beiden Läufen bestechend war, ist Wendy Holdener das Rennen nur zur Hälfte geglückt. Mit Startnummer 1 fuhr die Schwyzerin im ersten Lauf die zweitbeste Zeit. Doch im finalen Durchgang wollte sie zu viel, sie sei «auf Sieg gefahren», wie sie gegenüber SRF sagte, machte oben zu viele Fehler und fand unten den Rhythmus auch nicht mehr richtig.

Am Ende landete Holdener wie eine Woche zuvor in Gurgl als Vierte knapp neben dem Podest und muss weiter auf das erste Slalom-Podest seit letztem Januar warten. Aus ihrer Stimmung machte Holdener kein Geheimnis. «Ich bin genervt und traurig.»
Die Schweizerinnen überzugen als Team
Auch Weltmeisterin Camille Rast durfte nicht zufrieden sein. Nach Platz 5 im Riesenslalom verlor sie schon im ersten Lauf über eine Sekunde und fiel dann um vier Plätze auf Rang 10 zurück. Ein Rückschritt nach dem Podest vor Wochenfrist in Gurgl.
Trotz der Enttäuschung der Spitzenfahrerinnen: Swiss Ski brachte sieben Fahrerinnen in die Punkteränge. Das gab es in einem Weltcup-Slalom in den letzten 25 Jahren nur einmal.



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