Die gute Laune bei den Schweizerinnen ist zurück. Zumindest ein bisschen. Camille Rast und Wendy Holdener überzeugen beim Slalom von Gurgl. Rang 3 und 4 stehen am Ende für die beiden Schweizerinnen. Das ist eine deutliche Reaktion nach dem verhaltenen Start in Levi. In Finnland reichte es nur zu den Rängen 8 (Holdener) und 15 (Rast).

Weltmeisterin Rast zeigt in Gurgl erneut, dass sie sich wohler fühlt, wenn die Piste steil ist. Gleichzeitig ist ihr die Erleichterung deutlich anzusehen, dass sie trotz Hüftproblemen schnell fahren kann. «Jetzt ist die Saison losgegangen», sagt sie nach dem Rennen. Sie steht erstmals seit WM-Gold wieder auf dem Podest. Am Ort, wo vor einem Jahr ihr Aufstieg in die Weltspitze so richtig begann.
18 Hundertstel liegt Wendy Holdener am Ende hinter Teamkollegin Rast und dem Podestplatz. «Das Spielerische fehlt noch ein bisschen», sagt sie. Zudem lässt die 32-Jährige durchblicken, wie sehr sie die Kritik vor einer Woche gestört hat. «Wir alle wussten, wir stehen nicht komplett neben den Schuhen. Es ist nicht immer so einfach, auf Punkt die Leistung abzurufen.»

An wem es sich in dieser Saison zu orientieren gilt, zeigt die langjährige Dominatorin Mikaela Shiffrin auch in Gurgl in aller Deutlichkeit. Sie gewinnt das Rennen mit 1,23 Sekunden Vorsprung auf Lara Colturi. Rast verliert 1,41. Holdener 1,59.
Im ersten Lauf lässt die mittlerweile 103-fache Weltcupsiegerin ihre Konkurrenz noch ein bisschen hoffen. Im zweiten zündet sie den Turbo. Von Shiffrins Verunsicherung nach ihrer langen verletzungsbedingten Absenz in der letzten Saison ist mittlerweile nichts mehr zu spüren.

Weiter geht es in Nordamerika
Weltcup-Punkte holen aus Schweizer Sicht auch Anuk Brändli (21.) und Eliane Christen (25.). Die 22-jährige Bündnerin hatte sich erstmals überhaupt für den zweiten Durchgang qualifiziert.
Nach dem 22. Platz in Levi lief es hingegen Mélanie Meillard auch in Gurgl nicht. Sie schied bereits im ersten Durchgang im oberen Streckenteil aus. Drei weitere Swiss-Ski-Fahrerinnen kamen ebenfalls nicht ins Ziel, drei verpassten den Cut der Top 30, am knappsten Aline Höpli (32.) um neun Hundertstel.
Bereits am Montag geht die Reise weiter in die USA. In Copper Mountain stehen am nächsten Wochenende ein Riesenslalom und ein weiterer Slalom auf dem Programm.



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