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Ski alpin

Marco Odermatt gewinnt die erste Abfahrt des Winters – und feiert gleichzeitig eine Premiere

Der Sieg in der Abfahrt von Beaver Creek fehlte Marco Odermatt noch. Nun darf er auch hinter diesen Punkt einen Haken setzen. Auf dem Weg zum Sieg verblüfft er im Steilhang sogar seinen Trainer.

Auf der Liste der unerfüllten Ski-Träume steht bei Marco Odermatt nur noch wenig. Der Sieg in der Abfahrt von Beaver Creek gehörte lange dazu. Nun darf der 28-Jährige auch hinter diesen Punkt einen Haken setzen. Auf der leicht verkürzten Piste «Birds of Prey» siegte Odermatt vor dem US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle und dem Norweger Adrian Sejersted.

Marco Odermatt freut sich über seinen Premierensieg in der Abfahrt von Beaver Creek.
Bild: Imago

Überschattet wurde Odermatts Sieg vom schweren Sturz des Slowenen Rok Aznoh, der erst bewusstlos liegen blieb und dann mit dem Helikopter in ein Spital geflogen wurde. Der Zwischenfall trübte auch die Freude von Odermatt, für den es eigentlich ein besonderer Tag war: «Abfahrtssiege bedeuten mir mittlerweile am meisten», sagte er noch vor dem Sturz des Slowenen und lieferte die Erklärung, warum das so ist: «Weil ich noch nicht viele habe.» Sein Triumph in Beaver Creek war «erst» sein fünfter in dieser Disziplin im Weltcup. Dazu kommt der Weltmeistertitel von 2023.

Odermatt und das gute Gefühl

Am Renntag schien im US-Bundesstaat Colorado sogar die Sonne. Grosse Mengen Neuschnee verhinderten zwar ein Rennen auf der Originalstrecke. Aber das war Odermatt egal. «Als ich das Wetter sah, hatte ich sofort ein gutes Gefühl», sagte er im SRF. Und wenn sich bei ihm das Wohlbefinden erst einmal eingestellt hat, ist für die Gegner in der Regel nichts zu holen.

Auch am Donnerstag nicht. 30 Hundertstelsekunden war Odermatt am Ende schneller als Ryan Cochran-Siegle auf Rang zwei. Franjo von Allmen, der Odermatt im Februar als Abfahrtsweltmeister ablöste, verlor als Vierter bereits 0,85 Sekunden, war aber gleichwohl zufrieden mit seiner Fahrt. In der Tat war sein Auftritt eine deutliche Steigerung gegenüber jenem vor einer Woche, als er im Super-G von Copper Mountain Rang neun belegte.

Mit Stefan Rogentin auf Rang acht und Alexis Monney auf Platz neun klassierten sich in Beaver Creek zwei weitere Schweizer in den Top Ten. Und trotzdem dürften die Schweizer Trainer mit dem Abschneiden des Teams nicht restlos zufrieden sein. In der vergangenen Saison holten die Schweizer Abfahrer im Weltcup 17 von 24 möglichen Podestplätzen und feierten in acht Rennen gleich sechs Doppelsiege. Überspitzt formuliert heisst das: Gemessen daran war der Start in die Abfahrtsaison nicht ideal.

Es brauchte einen starken Odermatt, damit die Serie von mittlerweile 15 Weltcup-Abfahrten mit mindestens einem Schweizer auf dem Podest eine Fortsetzung fand. Und auf dem Weg zum Sieg verblüffte er selbst einen Trainer: «Ich stehe nun schon zum achten Mal hier auf einem Baum und schaue das Rennen», war am Funk zu hören: «Aber so gut ist den Steilhang noch nie einer gefahren.» Am Ende legte Odermatt dort die Basis zum Sieg.

Bereits am Freitag findet in Beaver Creek ein Super-G statt. Das Rennen wurde aufgrund der Wetterprognosen vom Samstag um einen Tag vorverlegt. Schon die Abfahrt wurde einen Tag früher als geplant gestartet.

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