Der 33-jährige Komponist ist gebürtiger Sachsler. Seit zehn Jahren ist Joël von Moos nebenbei selbstständiger Produzent, vornehmlich von Musik mit ureigener Handschrift. Das Werk «Totämäss» ist der klassischen Chormusik zuzuordnen und von der vokalen Volksmusik und dem schweizerischen Liedgut geprägt. Der einstige Chorknabe an der Luzerner Kantorei hat mit seinem über 100 Minuten dauernden Gesamtwerk die erste Version eines Requiems auf Schweizerdeutsch geschrieben. Seine diesbezüglich jahrelange Recherche bezog sich dabei auf alle gängigen Totenmessen, auch auf das Requiem von Mozart (1791).
Im November 2023 ging der in Köniz lebende Künstler mit der «Totämäss» erstmals auf Tour. Auch in der aktuellen Konzertreihe, bestehend aus fünf Aufführungen, steht der Akkordeon spielende Tod als «Sensenmann» im Zentrum des dramaturgischen Geschehens. Im Kreise der überwältigenden Zahl an Mitwirkenden bereicherte er die Musik und den Gesang mit seinem Akkordeon, heisst es in einer Mitteilung. Und wie in früheren Projekten von Joël von Moos steht derzeit wieder ein erprobtes und hochwertiges Ensemble auf den Podien der Gotteshäuser von Luzern, Alpnach, Ruswil, Einsiedeln und Bern. Vokalsolistinnen und -solisten – von der höchsten Sopranlage bis zum tiefsten Bass – bewegen sich in der Sparte Jodel und mystischer Gesang auf einem faszinierenden Klangfeld. Dieses Sextett wird getragen von der Luzerner Kantorei.
An Feinheiten gearbeitet
Auf der grossen Orgel der Alpnacher Kirche steuerte zudem der bekannte Organist Wolfgang Sieber den orchestralen Teil des musikalischen Geschehens bei. Ob filigran oder wuchtig, er zog jene Register, welche dem Requiem in seiner gesamten emotionalen Bandbreite zum Besten gereichte. Das Werk und dessen Musikalität und Harmonik, welches in der Art der Komposition von Tradition, aber ebenso von klanglicher Neugierde geprägt ist, war dazu getan, den sakralen Raum optimal zu bespielen. Das Publikum im bis auf den letzten Platz gefüllten Gotteshaus quittierte die «Totämäss» mit stehender Ovation und nicht enden wollendem Applaus. Dieses Requiem ging unter die Haut!
Joël von Moos ist glücklich, dass die beiden Konzertreihen von 2023 und 2025 praktisch in unveränderter Besetzung über die Bühne gehen. «Das hat den Vorteil, dass alle Mitwirkenden auf und neben der Bühne meine Totämäss schon kennen. Wir durften deshalb bei den Proben hauptsächlich an Feinheiten schaffen. Meiner Beurteilung nach ist die heutige Alpnacher Aufführung bisher die Schönste», wird der 33-Jährige in der Mitteilung zitiert. (zvg)



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