Der Pastoraltheologe Paul M. Zulehner spricht von einem «epochalen Umbau voller Chancen» und meint damit die Kirche. Damit dieser Umbau nicht in Bürokratie und Resignation endet, braucht es mutige Visionen. Nicht die Kirche vergeht, sondern eine bestimmte Gestalt der Kirche.
Die Zeit der Volkskirche ist vorbei, die Statistiken belegen es. Der Begriff «Bewegung» gefällt mir besser. Eine Bewegung, die von einer befreienden Botschaft getragen wird. An dieser Botschaft kann auch die Kirche wieder gesunden, wenn sie lernt, wieder etwas von sich abzusehen. Denn die aktuelle Beschäftigung der Kirche mit sich selbst ist ein Krankheitszeichen. Es gilt, stärker auf Gott bezogen zu sein. Wer sich auf Gott bezieht, der nimmt seine eigene Wichtigkeit zurück.
Wir versuchen immer noch, die herkömmliche Gestalt von Kirche zu retten. Wir machen Strukturreformen, die bürokratisch und völlig visionsfrei sind. Wie sieht die Vision der Kirche von heute aus? Die Bibel weist den Weg: «Wer in Gott eintaucht, taucht bei den Armen wieder auf.» Ein liebender Mensch zu werden, ist eine Zumutung. Es braucht den Mut, sich selbst preisgeben zu können.
Hans-Peter Schuler
Diakon, Brunnen
hp_schuler@bluewin.ch
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