Verringerte Lungenfunktionen, Entzündungen der Atemwege, jährlich 14'000 Spitaltage in der Schweiz, Gesundheitskosten von 7 Milliarden Franken und 200 bis 300 vorzeitige Todesfälle: Das sind die Folgen von zu hoher Ozonbelastung, listet die Stadt Luzern SP in einer Motion auf, sie beruft sich darin unter anderem auf Zahlen des Bundesamtes für Umwelt. Weiter verweist die SP auf die Tatsache, dass der festgelegte Grenzwert der Ozonbelastung jährlich nur einmal überschritten werden darf – «stattdessen wurde der Grenzwert im Jahr 2024 95 Mal überschritten, im Jahr 2023 341 Mal, im Jahr 2022 303 Mal und im Jahr 2021 139 Mal», schreibt die SP.
Vom Stadtrat verlangt die SP nun präventive Massnahmen, um die Gefahr durch die Ozonbelastung einzudämmen – diese sollen frühzeitig und damit präventiv eingesetzt werden und nicht erst, wenn die Ozonkonzentration in der Luft bereits hoch ist und damit die beschriebenen Gesundheitsrisiken bestehen. Dem Stadtrat unterbreitet die SP dazu gleich mehrere ganz konrekte Vorschläge. Zum Beispiel könnten gemäss SP bei einer offiziellen Hitzewarnung von Meteo Schweiz folgende Massnahmen ausgelöst werden:
- Die Benutzung des öffentlichen Verkehrs soll für eine bestimmte Zeit gratis sein. Damit würde ein Anreiz geschaffen, um vom Auto auf den Bus umzusteigen.
- Fahrspuren auf städtischen Strassen sollen für den motorisierten Verkehr gesperrt werden, damit dort aussschliesslich Velos und Busse fahren können.
- Zeitweilige Fahrbeschränkungen für einzelne Gebiete und Strassen.
- Temporeduktion auf 20 und 30 km/h.
- Fahrverbot für Autos, die besonders viele Schadstoffe ausstossen.
- Unternehmen, die einen hohen Ausstoss an kohlenstoffhaltigen Stoffen haben, müssen den Betrieb einschränken.
- In ihrem Bericht verweist die SP auch auf einen «Anti-Smog-Plan» des Kantons Genf, der im vergangenen Sommer erstmals angewendet wurde. Dort wurden erstmals in der Schweiz Dreckschleudern von der Strasse verbannt, die in der Stadt Genf von 6 bis 22 Uhr nicht mehr fahren durften. Zudem wurde das Tempolimit auf der Autobahn auf 80 km/h heruntergesetzt und der ÖV war gratis. In Luzern sollen solche Massnahmen künftig jedoch bereits gelten, bevor es zu Ozonspitzen kommt.




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