Zahlreiche Gäste besuchten am vergangenen Wochenende die Chilbi in Isenthal. Volksmusik, Tanz, Festbetrieb und das Konzert der Musikgesellschaft gehörten traditionsgemäss dazu. Neu wagte sich die Kulturkommission an ein zeitgemässes Format: eine Fotoausstellung in der Turnhalle, die schnell zum Publikumsmagnet wurde.
Unter dem Titel «My Liäblingsort im Isital» präsentierten sechs Fotografinnen und Fotografen grossformatige Porträts und Landschaftsbilder, die in Zusammenarbeit mit 24 Einheimischen entstanden. Jung und Alt stiegen gemeinsam zu ihren Lieblingsplätzen – das Ergebnis waren eindrückliche Aufnahmen mit neckischem Selbstbewusstsein und Talverbundenheit. Die Vernissage am Samstagabend war gut besucht, und auch der Chilbisonntag wurde zum lebendigen Treffpunkt für Einheimische, Ehemalige und Gäste.
Chilbi als fester Bestandteil im Jahreskreis
Gemeindepräsidentin Andrea Gisler eröffnete den Abend und begrüsste speziell Landammann Christian Arnold. «Die Chilbi ist im Tal fester Bestandteil des Jahreskreises», sagte sie. «Sie ist Treffpunkt zwischen Generationen, Einheimischen, Ehemaligen und Gästen.» Peter Gasser, Präsident der Kulturkommission, dankte den 24 porträtierten Personen: «Nur dank euch erleben wir heuer eine so persönliche Ausstellung. Das ist nicht selbstverständlich.» Ebenso würdigte er die sechs kreativen Fotoprofis: «Ihr habt euren eigenen Stil eingebracht. Mich erinnern die Fotos ans Musizieren: Spielen sechs Musikanten dasselbe Stück, klingt es sechs Mal ein bisschen anders.»
Im Nebenraum ergänzte eine Fotowerkschau mit Making-of-Eindrücken die Ausstellung – ein ruhiger Gegenpol zum bunten Chilbitreiben. Gasser dankte besonders Florian Maritz und FX Brun, die das Ausstellungskonzept entwickelten und betreuten. «Wir dürfen immer wieder auf Mitwirkende von ausserhalb zählen – dafür sind wir sehr dankbar», betonte Gasser.
Von Menschen und ihren Orten
Der Kulturschaffende FX Brun fasste das Konzept prägnant zusammen: «Schaut die Bilder genau an – jede Serie trägt eine eigene Handschrift.» Das Besondere liege im Zusammenspiel zwischen den Fotografinnen und Fotografen und den Porträtierten. «Daraus entsteht das Gesamtwerk.»
Landammann Christian Arnold zog in seinem Schlusswort ein positives Fazit: Die Ausstellung treffe einen Nerv, meinte er. «Es geht nicht darum, einfache Postkartenidylle zu zeigen, auch wenn die Fotos beeindruckend schön sind. Im Mittelpunkt stehen Menschen und ihre vertrauten Orte – dort, wo man sich daheim fühlt.»
Für die musikalische Umrahmung sorgten die Musikschule Uri mit Remo Gasser und Lia Imholz. Beim anschliessenden Apéro wurde lebhaft diskutiert, bevor im neu eröffneten «Tourist 2.0» weiterdiskutiert und in der Gaststube Urirotstock bis tief in die Nacht das Tanzbein geschwungen wurde.
Erzählabend zum Buch über den «Miseeler»
Auch am Chilbisonntag herrschte reger Betrieb. Viele nutzten das milde Spätherbstwetter für kurze Wanderungen und einen Besuch im «Tourist 2.0», wo ein Tag der offenen Tür stattfand. «Die Resonanz auf die Chilbi beurteile ich durchwegs positiv», freute sich Peter Gasser.
Zum Jahresabschluss lädt die Kulturkommission am 14. Dezember um 17 Uhr im Gemeindesaal zu einem besonderen Anlass ein: einem Erzählabend zum Buch über den «Miseeler», wiederum mit Autor Joe Arnold. «Es gibt Neuigkeiten», verrät Arnold. «Eingeladen sind alle, die vom Buch hörten – oder die noch eigene Erinnerungen an den 1987 verstorbenen ‹Miseeler Sepp› haben. Viele haben vom tragischen Schicksal von Josef Jauch gehört, andere erinnern sich ganz persönlich an ihn.»
Weitere Informationen unter: www.isenthaler.ch
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