
Es ist eine besondere Beziehung. Diejenige zwischen Liverpool und Mo Salah. Mit dem Ägypter gewann der Klub seine ersten zwei Premier-League-Titel, dazu den FA Cup und die Champions League. Dank seines herausragenden Torriechers prägte Salah die jüngste Erfolgsära der Reds entscheidend mit: In 420 Einsätzen erzielte er 250 Tore und lieferte 116 Assists.
Doch nun zeichnet sich ein abruptes Ende der Erfolgsbeziehung ab. In den letzten drei Ligaspielen stand der ägyptische Star kein einziges Mal in der Startelf. Nachdem er am Samstag beim 3:3 in Leeds erneut 90 Minuten auf der Bank hocken musste, teilte er in einem Interview in der Mixed Zone heftig gegen seinen Verein aus.
Salah: «Ich bin sehr enttäuscht»
«Ich glaube, das ist das erste Mal in meiner Karriere, dass ich dreimal nacheinander auf der Bank sitze. Ich bin sehr enttäuscht», sagte Salah. «Ich habe über die Jahre und insbesondere in der letzten Saison so viel für diesen Verein geleistet. Jetzt sitze ich auf der Bank und weiss nicht, warum.»
Der englische Meister ist schelcht in die neue Spielzeit gestartet. Nach 15 Ligaspielen steht man nur auf Rang 9. Salah sieht sich als Sündenbock für den misslungenen Saisonauftakt. «Es scheint, als hätte mich der Verein unter den Bus geworfen. So fühle ich mich jedenfalls. Ich denke, es ist ganz klar, dass jemand die ganze Schuld auf mich schieben wollte», sagte Salah.
Obwohl der Ägypter in diesem Zusammenhang keinen Namen nennt, ist damit wohl Liverpool-Trainer Arne Slot gemeint. «Ich hatte eine gute Beziehung mit dem Trainer – und plötzlich gibt es keine Beziehung mehr», so Salah. Vieles deutet auf einen Vertrauensbruch hin.

Am Dienstag trifft Liverpool in Mailand auf Inter. Obwohl Salah am Montag am Training teilnahm, berichten britische Medien wie die BBC, dass der Angreifer wohl nicht nach Italien mitreisen wird. Am Samstag empfängt Liverpool dann Brighton Hove Albion, danach reist Salah mit der ägyptischen Nationalmannschaft zur Afrikameisterschaft.
Wie geht es mit dem Liverpool-Star weiter?
Im Interview deutete der 33-Jährige einen Abschied an. So habe er seine Mutter angerufen und ihr gesagt, sie solle zum Brighton-Spiel kommen. «Ich werde im Anfield sein, um mich von den Fans zu verabschieden und fahre dann zur Afrikameisterschaft. Ich weiss nicht, was passieren wird, wenn ich dort bin.» Ein Wechsel im Transferfenster im Januar scheint wahrscheinlich.
Erst im April hatte Mo Salah seinen Vertrag bei den Reds um zwei Jahre verlängert. «Ich dachte, dass ich meine Karriere hier beenden werde, aber das entspricht nicht dem Plan.» Gut möglich, dass Salah künftig in der saudischen Pro League auflaufen wird. Diverse Vereine hatten bereits in der Vergangenheit ihr Interesse am Ägypter bekundet, nun scheint der richtige Zeitpunkt gekommen. Salah selbst lässt zurzeit offen, ob Saudi-Arabien tatsächlich seine nächste Station wird.
Über Liverpool sagt er: «Diesen Verein werde ich immer unterstützen. Meine Kinder werden ihn immer unterstützen. Ich liebe den Verein so sehr, dass ich das immer tun werde.» Das Spiel gegen Brighton könnte also sein letztes im Reds-Trikot sein. Doch ob er im Anfield von Trainer Slot die Chance für eine Abschiedsvorstellung bekommt, ist unklar.


Kommentare
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien, die Kommentare werden von uns moderiert.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.