Das Verdikt ist am Ende brutal, auch wenn es erwartet werden konnte. Die Schweiz unterliegt der Topnation Dänemark an der Handball-WM mit 23:36. Damit haben die Schweizerinnen vor dem letzten Hauptrundenspiel keine Chance mehr auf den Viertelfinal.

Der Start ist zwar noch stark. Die Körpersprache – anders noch als zwei Tage zuvor gegen Japan – ist hervorragend. Nach sechs Minuten führt die Schweiz 5:3 und spielt vor allem offensiv überzeugend. Dazu geht sie in der Defensive aggressiv zu Werke. Dann aber finden die Favoritinnen auch ins Spiel und drehen auf. Dank sieben Toren in Serie dreht Dänemark die Partie innert Kürze. Zur Pause liegt die Schweiz mit 13:17 hinten.
Nach der Pause drückt Dänemark das Gaspedal gnadenlos durch und baut den Vorsprung innert knapp acht Minuten um fünf Tore auf 24:15. Die Schweizerinnen wissen derweil nicht, wie ihnen geschieht. Nach einer knappen Viertelstunde im zweiten Durchgang ist das Verdikt noch klarer – es steht 30:16. Dann nehmen die Skandinavierinnen das Tempo ein wenig raus und wechseln fleissig durch, weil die Partie natürlich längst entschieden ist. Die Schweizerinnen ihrerseits fangen sich derweil und schliessen das Spiel würdig und mit einem Lachen im Gesicht ab.
Schmid: Haben den Mut verloren
Kreisläuferin Tabea Schmid kritisierte die Leistung nach der Partie gleichwohl und sagte, man habe nach der Pause den Mut verloren. «Wir sind nicht mehr direkt auf das Tor gegangen und haben viele Gegenstosstore kassiert, weil wir die Bälle einfach verloren haben.» Wieso hat denn der Mut plötzlich gefehlt, nachdem er doch anfänglich noch da war? Schmid findet klare Worte: «Es gibt zu viele Spielerinnen, die verunsichert sind, weil sie nicht viel Spielzeit bekommen. Und wenn sie Spielzeit bekommen, sind sie nervös, weil sie einen Fehler machen könnten. Daran müssen wir arbeiten und uns gegenseitig bestärken.»
Dass die Schweiz bei ihrer erstmaligen WM-Teilnahme den Viertelfinal erreicht, durfte nicht erwartet werden – im Gegenteil. Gleichwohl hat sich die Mannschaft mehr ausgerechnet. Nicht unbedingt gegen Dänemark, sehr wohl aber gegen Japan (21:27-Niederlage) und vielleicht auch gegen Ungarn (25:32) im Gruppenspiel.
Zum Abschluss spielt die Schweiz am Sonntag gegen Rumänien (18.00 Uhr). Auch in diese Partie geht der WM-Neuling als Underdog. Immerhin hat man an diesen Gegner gute Erinnerungen: In der Vorbereitung auf die Heim-EM im vergangenen Jahr hat die Nati deutlich gewonnen.



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