Über 14'000 Franken muss man zahlen, um den Grossen Preis der USA von oberhalb der Garage des Schweizer Rennstalls Sauber zu verfolgen. Doch bei diesem sogenannten «Paddock Club»-Ticket ist weit mehr als nur das Rennen inbegriffen. Es geht darum, die beiden Fahrer Nico Hülkenberg und Gabriel Bortoleto zu treffen, bevor sie ihren Helm anziehen und ins Cockpit schlüpfen. Oder dem surrenden Schraubenzieher zu lauschen, der während des Boxenstopps die neuen Räder befestigt.
Am Rennwochenende ist auch eine Tour durch die Garage inbegriffen. Dazu gibt es eine Sauber-Cap, eine Trinkflasche sowie einen Schlüsselanhänger - für 14'000 Franken, nicht wirklich ein Schnäppchen. Ein Vergleich: Wenn man jedes der 24 Rennen im Kalender besucht und immer das billigste Ticket kauft, kommt man auf gut die Hälfte. Für rund 7000 Franken gibt es zwar jedes Rennen – aber kaum Luxus.
Beim «General Admission»-Ticket gibt es in der Regel keinen fixen Sitzplatz. Doch ein Campingstuhl vom letzten besuchten Musikfestival könnte dafür nützlich sein. Den könnte man auch beim Saisonfinale in Abu Dhabi brauchen, wenn mit Benson Boone, Post Malone, Metallica und Katy Perry gleich mehrere Musikstars auftreten – wie an einem Festival.
In den USA kostet das Rennen am meisten
Mit der Netflix-Serie «Drive to Survive» erlebte die Formel 1 vor allem in den USA einen grossen Aufschwung. So geht es in Amerika nicht primär um den Sport, sondern um das Erlebnis während des gesamten Wochenendes. Dazu gehören Musik-Acts, Promis und viel Luxus. Wenig verwunderlich also, dass die teuersten Hospitality-Tickets im Kalender in Amerika verkauft werden – genauer gesagt für die drei Rennen in Austin, Las Vegas und Miami.
Anders als man es erwarten könnte, ist Monaco deutlich günstiger als die USA. Wer das ganze Wochenende das Rennspektakel auf einer Jacht an der Côte d’Azur verfolgen will, zahlt rund 7000 Franken. Für dieses Geld gibt es ein Frühstücks- und Mittagsbuffet, einen Live-DJ und so viel Champagner, wie man will.
Noch edlere Happen gibt es seit 2022 mit dem Garage-Ticket. Dort servieren Sternenköche wie Gordon Ramsay ihre Kreationen. Wie es der Name des Tickets schon sagt, kann man das Rennen aus der Garage eines Teams verfolgen. Auf den kleinen Bildschirmen in der Box sieht man fast so viel vom Rennen wie zuhause vor dem Fernseher.
Doch den Platz mit Mechanikern, Familienmitgliedern der Fahrer oder Promis zu teilen, ist für jeden Fan ein besonderes Erlebnis. Im Ticket inbegriffen ist auch eine Fahrt mit einem Rennfahrer, wo Fans und Promis auf dem Beifahrersitz eines Bolliden Platz nehmen dürfen. Ein ganzes Wochenende kostet 28'000. Das Garage-Ticket ist das exklusivste Angebot.
Auch Partnerinnen der Fahrer sind Stars
Weniger exklusiv, aber dennoch teuer sind auch die anderen Hospitality-Angebote. Dort wird unterschieden zwischen Team-Tickets und solchen, die von den örtlichen Organisatoren angeboten werden. Einmal den pinkfarbenen VIP-Pass beim Eingang ins Paddock einscannen, davon träumen viele Formel-1-Fans. Das Paddock, auch Boxengasse genannt, ist der Ort, an dem Fahrer, Fans und Stars aufeinandertreffen.
Stars und Sternchen gibt es in der Formel 1 an jedem Rennwochenende. Mittlerweile gehören bereits die Partnerinnen der Fahrer mit ihrer millionenschweren Anhängerschaft in den sozialen Medien zu den Stars. Doch auch Models, Schauspieler, Sängerinnen oder andere Sportgrössen sind an einem Grand Prix zu finden.
Die Boxengasse in Monaco ähnelt jeweils eher an einen Laufsteg als an Aubomobil-Werkstätten. Es ist der Ort, wo sich die Reichen und Schönen zeigen. Nicht alle, die den pinken VIP-Bändel um den Hals tragen, interessieren sich für den Sport. Es geht auch darum, gesehen zu werden, die neueste Uhr zu präsentieren oder die teure Tasche auszuführen. Manche kommen fürs Dröhnen der Motoren – andere für das Klicken der Kameras.
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