Auch wenn sich derzeit kein Schweizer Skispringer in der absoluten Weltspitze tummelt, wird das Rennen um die lediglich drei Olympia-Startplätze spannend wie nie. Gesetzt ist Gregor Deschwanden. Nicht nur wegen seiner Leistungen in den vergangenen Monaten und dem Status als Teamleader. Der 34-Jährige hat als einziger der acht in diesem Winter im Weltcup eingesetzten Springer mit zwei zehnten Plätzen die vollen Qualifikations-Kriterien erfüllt.
In Engelberg schafften am Samstag zwei weitere Athleten von Swiss-Ski zumindest die halbe Quali. Allen voran Altmeister Simon Ammann. Der 44-jährige Vierfach-Olympiasieger feierte mit Rang 20 sein bestes Weltcup-Resultat seit Februar 2023. Der Toggenburger landete zweimal bei 133 Meter. Nur neun Athleten sprangen weiter. Ammann sprach von einem «guten Schritt vorwärts». Er freute sich auch über die starke Teamleistung. «Darauf haben wir gewartet. Das bringt Ruhe ins Team und hilft jedem Einzelnen», sagte Ammann.
Allerdings spitzt sich damit auch das Rennen um die Selektion für die Winterspiele im Februar in Cortina zu. Killian Peier etwa, der WM-Dritte von 2019, stand zwar zum ersten Mal in diesem Winter in einem Finaldurchgang, als 29. musste er jedoch drei Teamkollegen den Vortritt lassen.
Felix Trunz bringt sich in Stellung
Wie Simon Ammann erreichte auch der erst 19-jährige Felix Trunz dank Platz 25 die halbe Qualifikations-Vorgabe für Olympia. Trunz stand zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Finaldurchgang. Direkt hinter ihm klassierte sich der 25-jährige Sandro Hauswirth als 26. ebenfalls so gut wie noch nie. Auch der Berner Oberländer bringt sich bei den Selektionären mit dem zweiten Top-30-Platzierung in Serie in Stellung - für Olympia, aber auch für einen Startplatz an der Vierschanzentournee.
Nicht weniger als sechs Schweizer Skispringer überstanden die Qualifikation. Auch die langjährigen Beobachter der Sportart vermochten sich in Engelberg nicht zu erinnern, dass es so etwas auf Stufe Weltcup bereits einmal gegeben hat.
Ebenfalls rekordverdächtig waren die vier Schweizer Springer im Finaldurchgang. Überraschend nur, dass neben Yanick Wasser ausgerechnet Teamleader Gregor Deschwanden bereits nach seinem ersten Sprung die Segel streichen musste. Der 34-Jährige sprach zwar von einem guten Gefühl und dass er der Lösung immer ein wenig näher komme, aber die nackte Realität bleibt ernüchternd, selbst wenn schliesslich als 31. mickrige 0,3 Punkte für den Final der besten 30 Athleten fehlten. Gewonnen wurde das erste von zwei Weltcupspringen vom Slowenen Domen Prevc.
Lokalmatadorin Sina Arnet kann jubeln
Das erste Springen der Frauen wurde zu einer Beute von Nozomi Maruyama. Es ist bereits der fünfte Saisonsieg der 27-jährigen Japanerin. Grund zur Freude hatte aber auch die Einheimische Sina Arnet. Die 20-jährige Engelbergerin belegte Rang 16 und damit die zweitbeste Weltcup-Klassierung ihrer Karriere. Nur Ende November in Falun lief es Arnet mit Platz 13 noch besser. In acht von neun Weltcups in diesem Winter sammelte die beste Schweizer Skispringerin nun bereits Punkte.



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