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Wirtschafts-News

Meldungen aus der nationalen und internationalen Wirtschaftswelt bis zum 2. September 2025

Hier finden Sie Nachrichten aus der nationalen und internationalen Wirtschaftswelt bis zum 2. September 2025.

Sie befinden sich in einem Archivartikel. Hier gehts zum aktuellen Wirschafts-News-Ticker:

Dienstag, 2. September

Raiffeisen-Präsident Thomas A. Müller kündigt Rücktritt an

Thomas A. Müller, Präsident des Verwaltungsrats von Raiffeisen Schweiz, tritt auf die Generalversammlung der Bankengruppe vom 19. Juni 2026 zurück. Nach acht Jahren im Verwaltungsrat, davon viereinhalb Jahre als dessen Präsident, stelle er sich nicht mehr zur Wiederwahl, teilt die zweitgrösste Schweizer Bankengruppe hinter der UBS mit.

Laut Mitteilung sagt Müller: «Ich habe das Präsidium mit dem Ziel übernommen, die Genossenschaftsgruppe weiterzuentwickeln und im Sinne der Kundinnen und Kunden sowie Mitglieder weiter voranzubringen.» Raiffeisen habe in den vergangenen Jahren gute Geschäftszahlen präsentiert, sei hervorragend kapitalisiert und strategisch klar ausgerichtet. «Mit dem Start in eine neue Strategieperiode 2026 ist für mich der richtige Zeitpunkt gekommen, das Präsidium in neue Hände zu übergeben», sagt Müller.

Thomas A. Müller, Präsident Raiffeisen Schweiz.
Bild: zvg

Der Verwaltungsrat von Raiffeisen Schweiz wird laut Mitteilung den Prozess für Müllers Nachfolge «umgehend starten». Müller war im Dezember 2021 als Nachfolger des abrupt zurückgetretenen Guy Lachapelle zum Raiffeisen-Präsidenten gewählt worden

Bei der Wahl Müllers stellten sich lediglich rund drei Viertel der Vertreter der Raiffeisenbanken hinter ihn. Das dürfte mit Medienberichten über Müllers frühere Tätigkeit als Finanzchef der Privatbank Sarasin zu tun gehabt haben, als diese umstrittene «Cum-Ex»-Finanzprodukte an Kunden verkaufte.

Raiffeisen hatte hingegen stets betont, Müller sei «im Rahmen des Rekrutierungsprozesses auf Rechts- und Reputationsrisiken geprüft» worden. Es bestünden keine Vorbehalte gegen Müller, und als ausgewiesener Finanzexperte mit grosser Erfahrung im Banking erfülle er das Anforderungsprofil.

Unter Müllers Präsidium trat Raiffeisen Schweiz Ende August 2023 wieder der Schweizerische Bankiervereinigung bei, aus der die Bankengruppe knapp zweieinhalb Jahre zuvor ausgetreten war. Mit dem Austritt war ein jahrelang schwelender Konflikt eskaliert. Inlandorientierte Banken wie Raiffeisen hatten sich zunehmend unzufrieden gezeigt mit dem Dachverband, der zu stark die Interessen der Gross- und Privatbanken vertrete. (T.G.)

20:15 Uhr

Montag, 1. September

Beziehung zu Mitarbeiterin: Nestlé entlässt Konzernchef

Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat Konzernchef Laurent Freixe mit sofortiger Wirkung abgesetzt. Der Schritt folge auf eine Untersuchung zu einer nicht offengelegten «romantischen Beziehung» Freixes mit einer ihm direkt unterstellten Mitarbeiterin, wie das Unternehmen in Vevey mitteilte.

Erst per 1. September 2024 war Laurent Freixe zum neuen CEO ernannt worden.
Bild: Keystone

Der Verwaltungsrat sah im Verhalten von Freixe einen Verstoss gegen den Nestlé-Verhaltenskodex sowie interne Richtlinien, wie es hiess. «Das war eine notwendige Entscheidung», sagte Nestlé-Chairman Paul Bulcke. Er dankte Freixe für seine jahrelangen Dienste für Nestlé.

Zum neuen Konzernchef ernannte der Verwaltungsrat Nespresso-Chef Philipp Navratil. Das Gremium betonte, die strategische Ausrichtung bleibe unverändert, man wolle aber das Tempo bei Wachstum und Effizienz steigern.

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Navratil ist seit 24 Jahren bei Nestlé. Er begann seine Karriere bei dem Unternehmen 2001 in der internen Revision. Vor einem Jahr wurde er zum Nespresso-Chef ernannt. Seit Anfang Januar sitzt Navratil in der Konzernleitung.

Freixe hatte erst im September 2024 die Führung bei Nestlé übernommen und damals den deutschen Manager und früheren Fresenius-Chef Mark Schneider abgelöst. (dpa)

Montag, 1. September

Die Detailhandelsumsätze sind im Juli leicht gestiegen

Die um Verkaufs- und Feiertagseffekte bereinigten Detailhandelsumsätze sind im Juli 2025 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat nominal um 0,2 Prozent gestiegen. Das teilt das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mit. Die realen, um Verkaufs- und Feiertagseffekte bereinigten Detailhandelsumsätze seien im Vorjahresvergleich um 0,7 Prozent gestiegen. Die reale Entwicklung berücksichtigt die Teuerung. (fv)

15:20 Uhr

Montag, 1. September

Rekordpreis bei Silber

Silberanleger brauchten lange Zeit Geduld und Durchhaltewillen. Seit einigen Monaten zeichnet sich aber ab: «Der Silberpreis ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht», teilt der Edelmetallhändler Philoro mit. Seit Januar 2024 zeige der Silberpreis praktisch nur in eine Richtung, nämlich nach oben.

Am Freitagabend knackte der Silberpreis eine neue Rekordmarke und erreichte einen Preis pro Unze von über 31.60 Franken. Die Rendite im Jahresrückblick betrage nun 28,9 Prozent. «Mit dem steigenden Silberpreis hat auch die Nachfrage nach Silber seitens institutioneller Kunden und bei Kleinsparern zugenommen», sagt Christian Brenner, Chef von Philoro Schweiz. Die Umsätze mit Silber hätten sich im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. «Weil Gold zunehmend wertvoller geworden ist, weichen Kleinanleger jetzt vermehrt auf Silber aus», ergänzt Brenner.

Der steigende Silberpreis geht laut Brenner auf die wachsende industrielle Nachfrage bei gleichzeitig begrenztem Angebot zurück. Hinzu komme, dass Silber ähnlich wie Gold eine beliebte Krisenwährung sei. (fv)

Begehrt in Krisenzeiten: Edelmetalle wie Silber.
Bild: zvg

15.00 Uhr

Montag, 1. September

Stada sagt Börsengang ab

Der deutsche Arzneihersteller Stada geht doch nicht an die Börse. Wenige Tage nach Ankündigung entsprechender Pläne haben die bisherigen Eigentümer einen Käufer für das Unternehmen präsentiert. Neuer Mehrheitsinvestor wird laut eigener Mitteilung vom Montag die Londoner Investmentgesellschaft Capvest Partners. Sie soll 70 Prozent übernehmen. Die bisherigen Gesellschafter Bain Capital und Cinven bleiben mit einer Minderheit an Bord, wie sie selbst mitteilten.

Noch in der vergangenen Woche hatte Stada-Chef Peter Goldschmidt einen Börsengang für den Herbst in Aussicht gestellt. Die intensiven Vorbereitungen sorgten Insidern zufolge dafür, dass schon in zuvor mit Capvest laufende Gespräche Bewegung kam.

Zum Kaufpreis machten die Parteien keine Angaben. Zum Börsengang stand ein Unternehmenswert von rund 10 Milliarden Euro im Raum. Stada stellt unter anderem das Erkältungsmittel Grippostad und den Hustensaft Silomat her. Der Abschluss steht unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen und wird für das erste Halbjahr 2026 erwartet. Stada zufolge soll Goldschmidt im Amt bleiben. (dpa)

11:45 Uhr

Freitag, 29. August

Migros schliesst Hotelplan-Verkauf ab, Chefin geht

Nachdem die Wettbewerbshüter am Dienstag dem Zusammenschluss von Hotelplan und Dertour ihren Segen erteilt hatten, war der Weg frei für den Verkauf der Migros-Reisetochter. Dieser wurde nun formell abgeschlossen, wie der Detailhandelskonzern am Freitag mitteilte. Die deutsche Dertour-Gruppe übernimmt das eigentliche Hotelplan-Geschäft, der Ferienwohnungsvermittler Interhome geht an die Home-To-Go-Gruppe. «Der Abschied fällt uns nach so vielen Jahren nicht leicht», sagt der Migros-Manager Michel Gruber, in dessen Zuständigkeitsgebiet die Reisetochter gehörte.

Abschied nimmt auch Hotelplan-Chefin Laura Meyer. Sie verlässt per Ende September die Firma. Dertour trennt sich zudem auch von der Hotelplan-Schweiz-Chefin Nicole Pfammatter. Unter der Leitung von Stephanie Schulze zur Wiesch, Chefin des Schweizer Ablegers von Dertour, formiere «sich ein neues Management-Team aus Führungspersonen beider Unternehmen», heisst es bei den neuen Besitzern.

Mit dem Verkauf von Hotelplan verlässt sie die Firma: Chefin Laura Meyer.
Bild: Gaetan Bally / KEYSTONE

Hotelplan wurde 1935 von Gottlieb Duttweiler gegründet, um den Tourismus in der Schweiz zu fördern und günstige Ferien anzubieten. Nun will die Migros sich aufs Supermarkt- und damit Kerngeschäft konzentrieren. Alles andere verkauft sie. Nun auch Hotelplan.

Per Anfang September erfolgt nun auch der geplante Besitzerwechsel beim Möbelhaus Micasa. Damit schliesst die Migros-Gruppe ihren Ausverkauf von Tochterunternehmen ab, den sie im Frühjahr 2024 angekündigt hatte. «Dass wir die Veräusserungen in anderthalb Jahren abschliessen konnten, zeigt die Effizienz und Zielstrebigkeit der Migros-Gruppe», sagt Migros-Chef Mario Irminger. Damit sei Grundstein gelegt «für eine starke und nachhaltige Zukunft der Migros». (fv)

11:20 Uhr

Donnerstag, 28. August

Fake News schaden Glaubwürdigkeit der Sozialen Medien

Vermitteln laut PWC-Umfrage mehr Glaubwürdigkeit als Social Media: Klassische Medien.
Bild: Sandra Ardizzone / MAN

Das Beratungsunternehmen PWC hat – anhand von Interviews mit Branchenexperten sowie mit einer Online-Befragung von Unternehmen – den Schweizer Werbemarkt analysiert. Das Forschungsinstitut GFS Zürich hat eine repräsentative Konsumentenbefragung sowie einen Vergleichstest zwischen klassischen Medien und Social Media durchgeführt. Das hat der Verlegerverband Schweizer Medien (VSM) in einer Medienmitteilung bekannt gegeben.

Kurzfristige Performance-Ziele würden die Werbebudgets zwar in Richtung Social Media lenken, erklärt Gustav Baldinger, Chef von PWC Schweiz, die Studienergebnisse. Doch gleichzeitig würden die Unternehmen ihre Marken langfristig stärken wollen. Dafür würden sie auf Schweizer Medien setzen, die glaubwürdige journalistische Umfelder bieten würden. Die PWC-Umfrage zeige, dass für 82 Prozent der befragten Unternehmen das Thema «Brand Safety» bei der Werbeschaltung immer wichtiger werde. Gemeint ist damit, dass Werbung nur in sicheren Umfeldern erscheinen soll.

Der Verlegerverband betont in einer neuen Kampagne namens «Glaubwürdigkeit wirkt besser» den Vorteil journalistischer Medien als wirksamere Werbeumfelder. VSM-Präsident Andrea Masüger sagt: «Fake News haben einen grossen Einfluss darauf, wie Werbeumfelder beurteilt werden – sowohl von Konsumenten wie Werbeauftraggebern». Die zwei Studien würden zeigen, dass journalistische Medien gegenüber Social Media im Vorteil seien: «Sowohl bezüglich Glaubwürdigkeit, Vertrauen, Sympathie und Professionalität schneiden sie besser ab.» (chm)

09:16 Uhr

Donnerstag, 28. August

Schweizer Wirtschaft wächst kaum

Im 2. Quartal 2025 stieg das Bruttoinlandprodukt der Schweiz um 0,1 Prozent, nach 0,7 Prozent im 1. Quartal 2025. Das hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) heute per Medienmitteilung bekannt gegeben. Auf ein überdurchschnittliches Wachstum im Vorquartal sei die erwartete Gegenbewegung gefolgt. Die industrielle Wertschöpfung und die Exporte seien deutlich zurückgegangen. Hingegen sei der Dienstleistungssektor recht breit abgestützt gewachsen.

Ein aktualisiertes Konjunkturszenario des SECO zeige indessen: Infolge der höheren US-Importzölle dürfte die Schweizer Wirtschaft insbesondere 2026 schwächer wachsen als bisher erwartet. Eine schwere Rezession sei momentan jedoch nicht zu erwarten. Für gewissen Branchen und Unternehmen seien die wirtschaftlichen Folgen möglicherweise schwer. (nav)

17:41 Uhr

Mittwoch, 27. August

Nach Streik am Flughafen Zürich: Über 200 Angestellte verlieren Stelle

Hiobsbotschaft am Flughafen Zürich: Über 200 Angestellte der Firma AAS verlieren ihre Stelle.
Bild: Gaetan Bally / KEYSTONE

Am vergangenen Freitag kam es am Flughafen Zürich zu einem Streik - ein bisheriges Tabu am grössten Schweizer Landesflughafen. Grund dafür war ein Arbeitskonflikt zwischen dem Personal des Bodenabfertigers AAS und dem Management der Firma (CH Media berichtete). Ein Konsultationsverfahren - in dem es um die Bedingungen einer Schliessung der Station in Zürich mit seinen über 200 Angestellten ging - war schon länger in Gange. Doch, so der Vorwurf der Gewerkschaft VPOD Luftverkehr, sei das Personal im Dunkeln gelassen und ein vorgeschlagener Sozialplan von der Firma abgelehnt worden. Diese wiederum argumentierte, ein solcher sei nicht nötig.

Nun ist das Konsultationsverfahren abgeschlossen worden, wie der VPOD in einer Mitteilung schreibt, und es sei so gekommen, wie man es befürchtet habe: «AAS wird den Betrieb in Zürich schnellstmöglich einstellen.» Somit würden alle 220 Mitarbeitenden ihre Stelle verlieren.

Die Gewerkschaft bezeichnet den Streik jedoch als Erfolg. Denn: «Die Mitarbeitenden erhalten nun einen Sozialplan, wobei fast alle Forderungen des VPOD Luftverkehr erfüllt wurden.» Dennoch treffe die Massenentlassung bei AAS die Mitarbeitenden hart. «Für viele Angestellte waren die langjährigen Arbeitskolleginnen und Kollegen beinahe zur Familie geworden.»

Laut VPOD erhalten dank des errungenen Sozialplans alle Mitarbeitenden eine Abgangsentschädigung, unabhängig davon, ob sie bereits eine neue Stelle haben oder nicht. Zudem richte AAS ein Job-Center ein, das als Stellenvermittlungsplattform dienen soll. Wer am Ende der Kündigungsfrist jedoch keine Stelle vermittelt erhält, bekomme weitere Leistungen aus dem Sozialplan, abhängig von Alter und Dienstjahren.

Auch die international tätige AAS bestätigt in einer Medienmitteilung die Einigung mit der Gewerkschaft: «Im Hauptfokus liegt die möglichst nahtlose Weiterbeschäftigung der Angestellten bei anderen Ground-Handling-Firmen.» Den meisten der rund 210 Mitarbeitenden werde der Wechsel gelingen, «sofern sie ihn innerhalb der flugrelevanten Reisezeit bis Ende Oktober vollziehen». Deshalb würden die Kündigungen auch nicht Ende August erfolgen, sondern erst im September. (bwe)

15:53 Uhr

Mittwoch, 27. August

Skyguide stampft Prestige-Projekt ein

Auch in Zukunft gefragt: Die Fluglotsen von Skyguide.
Bild: Gaetan Bally / Keystone

Seit 2014 galt es als grosses, prestigeträchtiges Zukunftsprojekt: Das Virtual Centre der Flugsicherungsfirma Skyguide in Bundesbesitz. Damit hätte künftig der gesamte Schweizer Luftraum von einem einzigen Kontrollzentrum aus betreut werden können – so zumindest die Idee dahinter. Der Genfer Luftraum hätte je nach Bedarf von Zürich kontrolliert werden können, und umgekehrt.

Doch nun hat Skyguide unter dem scheidenden Chef Alex Bristol und Verwaltungsratspräsident Aldo C. Schellenberg angekündigt, dass entschieden wurde, «die Programmstruktur des Virtual Centre Ende 2027 abzuschliessen». Tatsächlich waren in Branchenkreisen angesichts der mehrfachen Verzögerungen immer mehr Zweifel am Erfolg des Projekts aufgekommen. Anfang Jahr hatte die Eidgenössischen Finanzkontrolle in einem Bericht geschrieben, man beobachte die Entwicklung der Wirtschaftlichkeit des Projekts «mit Besorgnis».

Von einem Flop möchte Skyguide dennoch nicht sprechen. «Seit 2017 generiert das Programm einen operativen sowie einen finanziellen Nutzen von rund 17 Millionen Franken pro Jahr», schreibt die Firma in einer Mitteilung. «Bis zu seinem Abschluss wird es sich vollständig selbst finanziert haben.» Verbleibende Elemente würden in das reguläre IT-Projektportfolio überführt.

Skyguide-Chef Alex Bristol und Verwaltungsratspräsident Aldo C. Schellenberg müssen beim Prestige-Projekt zurückkrebsen.
Bild: Christian Merz / Keystone

Skyguide richte sich somit neu aus, um an ihrer technologischen und operativen Entwicklung weiterzuarbeiten, schreibt die Flugsicherungsfirma. Und: «Die Schweizer Flugsicherung verfolgt weiterhin das strategische Ziel, den wachsenden und zunehmend volatilen Flugverkehr mit modernen sowie standortunabhängigen Systemen sicher, flexibel und effizient zu bewältigen.»

An einer Medienkonferenz vom Mittwoch argumentierte Skyguide-Chef Alex Bristol, dass man mit dem Programm Virtual Centre Systeme im Wert von etwa 150 Millionen Franken ersetzt habe, die ohnehin hätten ersetzt werden müssen, wie das Branchenmagazin Skynews berichtet. Bis heute seien 234 Millionen Franken für das Programm Virtual Centre ausgegeben worden.

Die standortunabhängige Bewirtschaftung des gesamten Schweizer Luftraums bleibe das Herzstück von Skyguides Zukunftsstrategie, betonte Schellenberg. Und Bristol ergänzte, dass man aus heutiger Perspektive in den 2030er-Jahren damit rechnen könne. Investitionen in Technologie sind laut der Skyguide-Spitze auch in Zukunft essenziell. Mehr Fluglotsen seien nicht die Lösung, denn so viele finde man gar nicht. (bwe)

15:10 Uhr

Mittwoch, 27. August

Coca-Cola wird mit Batterie transportiert

Die Logistik- und Transportgruppe Camion Transport aus Wil will ihre gesamte Flotte, die sie für die Getränkeherstellerin Coca-Cola HBC Schweiz einsetzt, durch batteriebetriebene Lastwagen ersetzten. So stiess vor einem Monat der erste Mercedes-Benz eActros 600 zur bestehenden Elektroflotte, und bis Ende Monat folgen zwei weitere.

Bis 2026 will Camion Transport mit 12 und bis 2030 mit mehr als 30 dieser Batterielastwagen für Coca-Cola unterwegs sein. Zugleich investiert Camion Transport an zentralen Stand­orten in Ladeinfrastruktur. Die beiden Firmen kooperieren seit 2016 und haben die Zusammenarbeit nun bis 2030 verlängert.

Das Familienunternehmen Camion Transport wird von Josef Jäger geleitet. Es hat 1500 Mitarbeitende und 610 Fahrzeuge. Coca-Cola HBC Schweiz beschäftigt 650 Mitarbeitende. Ihre eigene Verkaufsflotte hat Coca-Cola HBC Schweiz im Jahr 2024 elektrifiziert. (T.G.)

12:00 Uhr

Mittwoch, 27. August

Doppelwechsel bei Givaudan

Christian Stammkoetter.
Bild: zvg

Bei Givaudan kommt es zu einem doppelten Wechsel an der Spitze. Wie der börsenkotierte Konzern mit Sitz in Vernier GE mitteilt, gibt Gilles Andrier im März 2026 nach 20 Jahren als CEO die Funktion ab. Christian Stammkoetter, derzeit bei Danone für die Region Asien, Naher Osten und Afrika zuständig, wird per 1. März 2026 zum neuen Chief Executive Officer ernannt. Unter Andriers Führung wuchs die Firma stark: Zwischen Ende 2004 und Ende 2024 wuchs Givaudan von 5900 auf 16’900 Mitarbeitende, der Umsatz hat sich fast verdreifacht, von 2,7 Milliarden Franken auf über 7,4 Milliarden.

Gilles Andrier bleibt Givaudan aber erhalten. Er werde an der Generalversammlung zur Wahl als Verwaltungsratspräsident vorgeschlagen, teilt der weltgrösste Duftstoff- und Parfümkonzern weiter mit. Der aktuelle Verwaltungsratspräsident Calvin Grieder tritt nach 12 Jahren aus dem Verwaltungsrat zurück. (mim)

08:37 Uhr

Dienstag, 26. August

Flughafen Zürich erzielt Rekordergebnis

Der Flughafen Zürich zählt so viele Passagiere wie noch nie.
Bild: Gaetan Bally / KEYSTONE

Die Nachfrage nach Flugreisen bleibt zur Freude des Flughafens Zürich hoch. Dieser hat im ersten Halbjahr einen Gewinn von 161,3 Millionen Franken erzielt - 6 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Es stellt das höchste Halbjahresergebnis der Unternehmensgeschichte dar. Die Erträge betrugen in den ersten sechs Monaten des Jahres 640,7 Millionen Franken, 2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Insgesamt flogen knapp 15 Millionen Passagiere über den Swiss-Hub, was einem Wachstum von 3 Prozent entspricht und ebenfalls einen neuen Rekord darstellt (CH Media berichtete). An Spitzentagen wurden gar über 110’000 Passagiere gezählt.

Die Erträge aus dem Auslandgeschäft - der Flughafen Zürich ist an mehreren Flughäfen in Südamerika und Indien investiert - stiegen im ersten Halbjahr deutlich um 14 Prozent auf 56 Millionen Franken. Das grösste Auslandprojekt, der Neubau des Noida International Airport bei Delhi, befände sich auf der Zielgeraden, heisst es in einer Mitteilung.

Für das gesamte Jahr 2025 rechnet der Flughafen Zürich im Heimmarkt mit einem Passagieraufkommen von rund 32 Millionen Reisenden, was einem Wachstum von 2,5 Prozent entsprechen würde. (bwe)

08:12 Uhr

Dienstag, 26. August

Wettbewerbskommission segnet Hotelplan-Deal ab

Die Übernahme der Migros-Tochter Hotelplan durch den deutschen Reisekonzern Dertour führe auf keinem der geprüften Märkte zu einer Beseitigung des Wettbewerbs. Das teilte die Wettbewerbskommission (Weko) nach einer vertieften Prüfung des Deals am Dienstag mit. Aus diesem Grund lasse sie den Zusammenschluss zu.

Zwar führe der Zusammenschluss «in einzelnen Märkten zu erhöhten Konzentrationen und einer starken Präsenz der beteiligten Unternehmen», doch stünden Reisenden «zahlreiche Buchungsmöglichkeiten» zur Verfügung: Sie könnten in ein Reisebüro oder zu einem Reiseveranstalter gehen, auf Online-Plattformen buchen oder direkt bei den Fluggesellschaften und Hotels. «Die Ermittlungen zeigen, dass Reisende diese verschiedenen Kanäle aktiv nutzen und Preise sowie Angebote vergleichen», heisst es bei der Weko. Vor diesem Hintergrund gehen die Wettbewerbshüter nach eigenen Angaben nicht davon aus, dass der Zusammenschluss den wirksamen Wettbewerb beseitige.

Dertour und Hotelplan gehören zu den grössten Reiseveranstalter in der Schweiz. Hotelplan tritt am Markt unter anderem mit den Marken Hotelplan, Migros Ferien, Travelhouse und Tourisme pour tous auf. Dertour ist in der Schweiz namentlich mit den Marken Helvetic Tours und Kuoni tätig. Gemeinsam betreiben Dertour und Hotelplan in der Schweiz über mehr als 150 Reisebüros. (fv)

Nun ist klar, wohin die Reise für Hotelplan geht: Zu Dertour.
Bild: Steffen Schmidt / KEYSTONE

15:16 Uhr

Montag, 25. August

Lufthansa-Plan: Muss die Swiss bald Macht abgeben?

Verliert die Swiss bald an Eigenständigkeit innerhalb der Lufthansa-Gruppe?
Bild: Imago/Ardan Fuessmann / www.imago-images.de

Die Lufthansa-Gruppe will ab Anfang kommenden Jahres eine neue Organisationsstruktur starten, wie das deutsche «Handelsblatt» berichtet. Die Zeitung beruft sich auf ein internes Schreiben, das ihr vorliegt. Die Ziele: zufriedenere Passagiere in allen Premium-Airlines und gleichzeitig mehr Profit. Das Mittel: Die Zentrale soll mehr Macht erhalten. Das Projekt trägt den Titel Matrix Next Level.

Dazu würden die Gesellschaften Lufthansa, Swiss, Brussels und Austrian zentrale Aufgaben wie die Steuerung des Angebots, des Netzes oder des Vertriebs an den Konzern abgeben. Die Marken sollen demnach künftig nur noch für das Angebot an Bord zuständig sein.

Auf Anfrage von CH Media bestätigt Swiss-Sprecher Mike Pelzer, «dass die Lufthansa Group gemeinsam mit den Konzernairlines ihre Organisationsstruktur überarbeitet». Dabei würden auch weitere Synergien innerhalb der Gruppe geprüft. Die Swiss werde aber als starke Airline bestehen bleiben und solle auch in Zukunft weiterhin Entscheide für ihr Angebot selbst fällen können. Fragt sich allerdings, wie viel eigenes Wunschdenken bei dieser Aussage mitspielt. Für die Swiss spricht derweil, dass sie die einzige profitable Airline im Konzern ist.

Man werde in alle Entscheidungsprozesse eingebunden, sagt Pelzer. Wenn die Lufthansa-Gruppe als Ganzes effizienter werde, komme das auch den einzelnen Airlines zugute. Davon profitiere also auch die Swiss.

Zudem koordinierten Swiss-Teams bereits seit 2016 einen Teil der Netzwerkplanung übergeordnet auf Gruppenebene, sagte Pelzer. Dies habe sich bewährt: «Früher flogen zum Beispiel mehrere Airlines gleichzeitig nach Miami, weil jede Fluggesellschaft nur für sich plante. Heute sind die Flugpläne so abgestimmt, dass unsere Passagiere über den Tag verteilt die bestmögliche Auswahl haben und die Anschlüsse optimiert sind.»

Die Zusammenarbeit bringe entscheidende Vorteile – sei es bei der Beschaffung neuer Flugzeuge, neuer Sitze, nachhaltigeren Treibstoffen oder der Netzplanung. «Ohne diese Einbettung als Airline in einen Gruppenverband könnten wir weder so viele Direktverbindungen ab der Schweiz anbieten noch zu einem positiven Ergebnis beitragen», sagt Pelzer. (bwe)

10:25 Uhr

Montag, 25. August

SBB testen neue Direktverbindung

An vier Wochenenden im September verlängern die SBB zwei Kurse der Zürcher S15 (Niederweningen-Zürich-Rapperswil) weiter nach Chur. Abends verkehren zwei Kurse in umgekehrter Richtung bereits ab Chur. Mit dieser Direktverbindung wollen die SBB eine «komfortable und ökologische Reisemöglichkeit in die beliebte Tourismusregion Graubünden» anbieten, teilen sie am Montag mit. Sie zielen vor allem auf Reisende aus dem Zürcher Oberland, eine Region mit rund 200'000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Morgens verlassen die beiden Kurse Uster ZH um 6.54 und 7.54 Uhr, abends fahren sie in Chur um 16.23 Uhr und 17.23 Uhr ab.

Ein weiterer Test ist laut den SBB für den Winter geplant. Ab dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember verkehren diese Direktzüge bis am 15. März 2026 an allen Wochenenden mit Ausnahme vom 25. Dezember und 1. Januar. Im Sommer 2026 folgt ein dritter Markttest von Anfang Juni bis Ende September. Für die neue Direktverbindung bieten die SBB ein limitiertes Kontingent an Sparbilletten an, mit denen die Reise von Uster nach Chur mit Halbtax in der 2. Klasse nur 12 Franken kostet. Mit den Tests will die Bahn herausfinden, ob eine dauerhafte Direktverbindung zwischen dem Zürcher Oberland und Graubünden sinnvoll ist.

Weil der Freizeitverkehr seit einigen Jahren stark wächst, haben verschiedene Bahnen neue Direktverbindungen eingeführt. So fahren etwa an Wochenenden einige Züge des IC1 Genf-St. Gallen neu von Zürich nach Chur statt St. Gallen umgekehrt. Ebenso lancierten die SBB einen Direktzug an Samstagen von Zürich nach Domodossola ohne Halt in Bern sowie eine Verbindung an Wochenenden von Bern nach Frasne mit Anschluss an den TGV nach Paris. Die BLS führte eine Direktverbindung an Wochenenden im Sommer von Biel nach Brig ein, der Bern umfährt. Viele Freizeitreisende schätzen Verbindungen ohne Umsteigen, etwa, weil sie oft mit Gepäck oder in der Familie unterwegs sind. (ehs)

16:58 Uhr

Freitag, 22. August

US-Notenbankchef signalisiert mögliche Zinssenkung

US-Notenbankchef Jerome Powell hat eine mögliche Zinssenkung in den kommenden Monaten angedeutet. Powell sagte am Freitag in einer Rede, die Arbeitslosenquote und andere Arbeitsmarktindikatoren seien stabil. Er deutete an, dass die Zentralbank vorsichtig vorgehen werde, während sie die Auswirkungen von Zöllen und anderen Massnahmen auf die Wirtschaft weiterhin bewerte. Powell gab allerdings keinen Hinweis, wann eine Zinssenkung beschlossen werden könnte. Die nächste Sitzung des Zentralbankrats findet am 16. und 17. September statt.

Fed-Chef Jerome Powell bei einem Auftritt im Juni in Washington.
Bild: Will Oliver / EPA

In seiner Rede, die im Weissen Haus und an der Wall Street aufmerksam verfolgt werden dürfte, sagte Powell, es bestehe das Risiko steigender Arbeitslosigkeit und einer hartnäckig höheren Inflation. Dies bringt die Fed in eine schwierige Lage, weil sie normalerweise ihren kurzfristigen Zinssatz senken würde, um die Beschäftigung anzukurbeln, während sie ihn hoch hält oder erhöht, um die Inflation zu drücken.

«Dennoch könnten die allgemeinen Aussichten und die sich verändernde Risikobalance angesichts der restriktiven Politik eine Anpassung unserer geldpolitischen Haltung rechtfertigen», sagte Powell - ein deutlicheres Zeichen dafür, dass Powell eine Zinssenkung in Erwägung zieht, als in seinen früheren Äusserungen.

Powells Rede lässt jedoch darauf schliessen, dass die Fed weiterhin vorsichtig vorgehen und ihre Zinsentscheidungen auf der Grundlage der Entwicklung von Inflation und Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten treffen wird. Dies könnte die Finanzmärkte, die auf klarere Signale für die nächsten Schritte der Notenbank gehofft hatten, und US-Präsident Donald Trump enttäuschen, der seit langem auf eine Zinssenkung dringt.

Powell hielt seine Rede auf dem jährlichen Wirtschaftssymposium der US-Zentralbank in Jackson Hole im Staat Wyoming. Zu der Konferenz reisten rund 100 Akademiker, Ökonomen und Zentralbankvertreter aus aller Welt an. (dpa)

11:44 Uhr

Freitag, 22. August

1MDB-Skandal: Bank JP Morgan Suisse zu Millionen-Busse verurteilt

Die Bundesanwaltschaft hat die Schweizer Tochter der US-Grossbank JP Morgan Chase, die Bank JP Morgan Suisse, zu einer Busse von 3 Millionen Franken verurteilt. Das teilte die Bundesanwaltschaft am Freitag mit. Der Bank wurde vorgeworfen, nicht alle erforderlichen und zumutbaren organisatorischen Vorkehren getroffen zu haben, um qualifizierte Geldwäscherei zu verhindern.

Die entsprechenden Taten wurden im Zeitraum zwischen Oktober 2014 und Juli 2015 begangen. Die Mittelabflüsse beliefen sich gesamthaft auf rund 174 Millionen Franken. Diese Verurteilung erfolgt im Zusammenhang mit den Strafverfahren rund um den malaysischen Staatsfonds 1 Malaysia Development Berhad (1MDB), aus dem Vermögenswerte veruntreut wurden.

Weil der Staatsfonds, der als Privatkläger am Verfahren beteiligt ist, erklärte, dass er eine Entschädigung in Höhe von 1,4 Milliarden Malaysische Ringgit oder umgerechnet rund 330 Millionen Dollar erhalten werde, machte die Bundesanwaltschaft keine Ersatzforderung geltend. Die besagte Vergleichsvereinbarung regelt «alle bestehenden und potenziellen Ansprüche» und verpflichtet beide Parteien, von künftigen Ansprüchen oder Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit 1MDB abzusehen, teilen JP Morgan Chase und der Staatsfonds gemeinsam mit. Beide Parteien würden zudem alle hängigen Berufungsverfahren im Zusammenhang mit der zuvor von 1MDB gegen JP Morgan Suisse beim höchsten Gericht in Kuala Lumpur eingereichten Klage zurückziehen.

Die Bundesanwaltschaft hatte im November 2022 ein Geldwäscherei-Strafverfahren gegen die Bank JP Morgan Suisse und gegen Unbekannt eröffnet. Am 22. August 2025 befand die Bundesanwaltschaft JP Morgan Suisse für schuldig. Mit der Höhe der ausgesprochenen Busse von 3 Millionen Franken wird laut Bundesstaatsanwaltschaft einerseits die seit der Straftat vergangene Zeit sowie dem Umstand Rechnung getragen, dass JP Morgan Suisse «sehr gut am Verfahren mitwirkte». Andererseits wurde auch die Entschädigung der Privatklägerschaft berücksichtigt.

Die Parteien verzichten auf Einsprache respektive Beschwerde gegen den Strafbefehl, wie die Bundesanwaltschaft weiter mitteilt. Dieser ist somit rechtskräftig.

Zur Erinnerung: In diesem Verfahrenskomplex rund um den 1MDB-Skandal hat die Strafkammer des Bundesstrafgerichts am 28. August 2024 zwei Geschäftsführer der Firma Petrosaudi verurteilt, weil sie Vermögenswerte von mehr als 1,8 Milliarden Franken aus dem malaysischen Staatsfonds veruntreut hatten. Die beiden Beschuldigten wurden wegen Betrugs, der Gehilfenschaft zur ungetreuen Geschäftsbesorgung und der qualifizierten Geldwäscherei verurteilt. Der gesamte auf diese Weise unterschlagene Geldbetrag wurde in der Folge gewaschen. Bis zur rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.

Im untersuchten Zeitraum hat JP Morgan Suisse verschiedene Geschäftsbeziehungen mit Verbindung zu Petrosaudi und dessen beiden Geschäftsführern eröffnet. Die Gelder, mittels derer diese Geschäftsbeziehungen finanziert wurden, sind laut der Bundesanwaltschaft auf die Straftaten des Betrugs und der Gehilfenschaft zur ungetreuen Geschäftsbesorgung zum Nachteil von 1MDB zurückzuführen.

Eine zentrale Rolle in dem Skandal spielte die US-Bank Goldman Sachs, die mit Hilfe von Bestechung Anleihen im Umfang von 6,5 Milliarden Dollar platziert und dafür Provisionen von einigen 100 Millionen Dollar kassierte. Die Bank einigte sich 2020 mit den US-Strafbehörden auf eine Strafzahlung in Höhe von 2,9 Milliarden Dollar. (fv/dz)

08:17 Uhr

Freitag, 22. August

Streik heute am Flughafen Zürich – diese Flüge sind betroffen

Am Flughafen Zürich kommt es heute zu einem grossen Streik. Grund dafür ist die Lage beim Bodendienstleister Airlines Assistance Switzerland AG (AAS). Der Betrieb am Standort Zürich soll eingestellt werden – mehr als 200 Mitarbeitende könnten so ihre Stelle verlieren. Das Konsultationsverfahren sei geprägt von Intransparenz und Widersprüchlichkeiten, heisst es in einer Mitteilung der Luftverkehrs-Gewerkschaft VPOD. Die AAS hat deswegen für 14 Uhr einen ersten Warnstreik angekündigt.

Am Flughafen Zürich kommt es am Freitagnachmittag zu einem Streik. 17 Flüge sind betroffen.
Bild: Keystone

Diesen Streik bekommen auch die Passagiere zu spüren. Wie der «Blick» schreibt, sind Fluggäste von Airlines wie Chair, Eurowings und Air Serbia, die mit der AAS zusammenarbeiten, betroffen. Konkret geht es um folgende 17 Flugverbindungen ab 14 Uhr in Zürich:

sechs Flüge von Eurowings
  • 15.40 Uhr nach Düsseldorf
  • 15.55 Uhr nach Hamburg
  • 19.15 Uhr nach Düsseldorf
  • 20.15 Uhr nach Berlin
  • 20.30 Uhr nach Köln Bon
drei Flüge von Chair
  • 15.15 Uhr nach Rhodos
  • 16.55 Uhr nach Skopje
  • 17.15 Uhr nach Pristina
zwei Flüge von Air Serbia
  • 15.10 Uhr nach Belgrad
  • 20.40 Uhr nach Belgrad
ein oder beide Flüge der GP Aviation
  • 13.40 Uhr nach Pristina
  • 20.30 Uhr nach Pristina
ein Flug von Pegasus
  • 16.00 Uhr nach Istanbul
ein Flug von LOT Polish Airlines
  • 19.55 Uhr nach Warschau
ein Flug von Air Cairo
  • 20.05 Uhr nach Hurghada
ein Flug der Air Montenegro
  • 19.50 Uhr nach Podgorica

Eine Einigung im Streit scheint derzeit in weiter Ferne zu sein. VPOD soll mit den Mitarbeitenden der AAS einen Sozialplan erarbeitet und diesen AAS-Chef Dieter Streuli unterbreitet haben. Dieser soll die Verhandlungen aber abgelehnt haben.

Streuli selbst bestreitet gegenüber dem «Blick», dass das Konsultationsverfahren intransparent ablaufe. «Wir sind sämtlichen Verpflichtungen im Rahmen des Konsultationsverfahrens nachgekommen», sagt er. Man prüfe die Vorschläge der Mitarbeitenden und werde danach kommunizieren. Gleichzeitig sagt er auch, dass ein Sozialplan bei dieser Anzahl Mitarbeitenden nicht Pflicht sei. (dab/watson)

10:19 Uhr

Donnerstag, 21. August

Flughafen Zürich: Bund genehmigt neuen Tower

Am Flughafen Zürich ging 1985 der heutige Tower zusammen mit dem Dock A in Betrieb. Nach 40 Betriebsjahren hat er bald das Ende seiner Lebensdauer erreicht. Deshalb ist ein Neubau geplant, nördlich des heutigen Dock A und als Teil des Ersatzneubaus des Dock A. Für beide Bauvorhaben reichte der Flughafen 2023 je ein Plangenehmigungsgesuch ein. Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) hat hat nun einen Teilentscheid gefällt und den Bau des Towers genehmigt.

Die bauliche Umsetzung des Ersatzneubaus Dock A erfolgt in mehreren Etappen: Der Baustart des Towers ist im Jahr 2027 vorgesehen. Nach Fertigstellung wird er so lange als frei stehendes Gebäude betrieben, bis das neue, vom UVEK noch nicht genehmigte Dock A gebaut ist, wie es in einer Mitteilung des Departements heisst. Nach Fertigstellung des Neubaus Dock A wird der Tower von der Wurzel und dem Dock A baulich umschlossen sein. Die Verfügung des Uvek kann innert 30 Tagen an das Bundesverwaltungsgericht weitergezogen werden. (bwe)

10:09 Uhr

Donnerstag, 21. August

Just Eat lässt Kebabs mit Roboter ausliefern

Der Essenslieferdienst Just Eat kooperiert in der Schweiz mit dem Robotikunternehmen Rivr, einem Spin-off der ETH Zürich, um die Zustellung von Gerichten und Lebensmitteln mit autonomen Bodenrobotern zu testen. Damit sei Just Eat der erste Lieferservice in Europa, der Roboter mit Rädern, Beinen und physischer KI für diesen Zweck einsetze, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung.

Die zweimonatige Testphase findet in Zürich-Oerlikon statt, wo der Rivr-Roboter Bestellungen des Kebab-Restaurants Zekisworld ausliefert. In den ersten 30 Tagen begleitet ein Sicherheitsexperte von Rivr die Zustellungen. Anschliessend werde der gesamte Lieferprozess – von der Abholung bis zur Auslieferung – vom Kontrollzentrum aus ferngesteuert, schreibt Just Eat.

Der Bodenroboter fahre mit einer Geschwindigkeit von 15 km/h. Er kombiniere Räder mit Beinen, um Treppen und Trottoirs zu überwinden. «Dank künstlicher Intelligenz erkennt er seine Umgebung, weicht Hindernissen aus und manövriert sicher um Fussgänger, Fahrzeuge und Radfahrer herum», schreibt Just Eat. Für maximale Sicherheit könne der Roboter in Notfällen automatisch oder ferngesteuert gestoppt werden.

Im Laufe des Jahres möchte die Firma weitere Roboter-Lieferungen in anderen europäischen Städten einzuführen, mit einer möglichen Expansion in den Detailhandel. In Irland hat Just Eat bereits einen Drohnen-Lieferservice lanciert. (bwe)

08:35 Uhr

Donnerstag, 21. August

Sunrise mit mässigen Zahlen

Der Telekom-Anbieter Sunrise hat im zweiten Quartal einen Umsatz von 731,6 Millionen Franken erzielt. Das sind 0,8 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Bei den Privatkunden ging er um 1,7 Prozent zurück, bei den Geschäftskunden und im Grosshandel stieg er um 1,2 Prozent. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen, Amortisationen und Leasingkosten (Ebitdaal) stieg um 1,9 Prozent auf 254,1 Millionen Franken. Insgesamt resultierte im zweiten Quartal ein Nettoverlust von 53,6 Millionen Franken. In der Vorjahresperiode waren es noch 73,7 Millionen Franken gewesen. Im ersten Halbjahr verzeichnete Sunrise einen Nettoverlust von 54,9 Millionen Franken, dies nach 200,9 Millionen Franken Nettoverlust im ersten Halbjahr 2024.

Sunrise-Chef André Krause wird damit zitiert, dass Sunrise preislich aggressive Promotionen im zweiten Quartal bewusst reduziert habe. Zudem habe es Preiserhöhungen gegeben. Das habe zu einem gebremsten Kundenwachstum geführt. Bei den Mobile-Abos verzeichnete Sunrise noch einen Nettozuwachs von 18'000 Abschlüssen, bei den Internetabos trat Sunrise auf der Stelle. Dafür habe sich der Umsatz stabilisiert, so Krause. Nun treibe Sunrise «die kommerzielle Dynamik erneut voran».

Sunrise bestätigt die Erwartungen für das ganze Jahr. Der Umsatz soll «weitgehend stabil» bleiben, wird allerdings am unteren Ende der Bandbreite erwartet. Die Divende soll wie angekündigt um 2,7 Prozent auf 3,42 Franken pro Aktie der Klasse A und auf 0,34 Franken auf Aktien der Klasse B erhöht werden. (ehs)

11:13 Uhr

Mittwoch, 20. August

Valora legt bei Tabak zu

Die für ihre Kioske und kleineren Läden bekannte Valora-Gruppe mit Sitz in Muttenz BL hat im ersten Halbjahr einen Umsatz von 1,4 Milliarden Franken erzielt. Dies sei währungsbedingt unverändert zur Vorjahresperiode, heisst es in einer Mitteilung. Damit habe das Rekordniveau bestätigt werden können. Das Ergebnis (Ebit) stieg währungsbereinigt um 1,4 Prozent auf 43,7 Millionen Franken.

Im Bereich «Retail» mit den Formaten Avec und K Kiosk hätten sowohl die Kategorien Food wie auch Tabakwaren das grösste Umsatzplus erzielt. In Deutschland baue Valora die Präsenz in diesem Geschäft weiter aus und werde bis im Sommer 2026 über 80 Filialen des derzeitigen Formats Servicestore DB unter der Marke Avec neu eröffnen.

Der B2C-Bereich habe «trotz anhaltend verhaltenem Konsum in den Kernmärkten Schweiz und Deutschland» ein solides Betriebsergebnis erzielt. Zu diesem gehören Formate wie Brezelkönig und Backwerk. Die Brezelbäckerei Ditsch als weltweite Marktführerin im Laugenbackwaren-Grosshandel habe sogar ein «ausgezeichnetes Ergebnis» in Deutschland geschrieben, schreibt Valora, ohne genaue Zahlen zu nennen.

Valora ist seit 2022 Teil der mexikanischen Handelsgruppe Fomento Económico Mexicano (Femsa) und wurde als Folge der Akquisition von der Börse genommen. (ehs)

10:38 Uhr

Mittwoch, 20. August

Implenia verbessert Ergebnis

Der Schweizer Baukonzern Implenia hat im ersten Halbjahr ein Betriebsergebnis (Ebit) von 57,0 Millionen Franken geschrieben. Das sind 12,9 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Der Umsatz stieg um 6,6 Prozent auf 1,86 Milliarden Franken, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst. Firmenchef Jens Vollmar wird damit zitiert, das gute Ergebnis widerspiegle das «differenzierte Angebot und das verbesserte Marktumfeld».

Der Fokus von Implenia auf Bereiche mit attraktivem Wachstums- und Margenpotenzial zahle sich aus. Das zeige sich am gestiegenen Auftragsbestand. Dieser nahm um 9,8 Prozent auf 7,78 Milliarden Franken zu, insbesondere aufgrund von Aufträgen im Tunnel- und Brückenbau sowie für Immobilien.

Die Division «Buildings», die über die Hälfte des Umsatzes beisteuert, hat laut der Mitteilung im ersten Halbjahr mehrere neue Aufträge gewonnen, etwa für ein Datacenter bei Schaffhausen und Arbeiten am Klinikum 2 des Universitätsspitals Basel. Die Division «Civil Engineering» wiederum habe mit den Projekten Ostabschnitt der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München sowie dem unterirdischen Abschnitt einer S-Bahn in Frankfurt grosse Aufträge im Bereich Mobilität erhalten. Zudem werde Implenia in Schweden ein geologisches Tiefenlager realisieren.

Insgesamt habe sich das Umfeld in den relevanten Märkten verbessert, schreibt der Konzern. Insbesondere in der Schweiz erhöhten die sinkenden Zinsen die Investitionsbereitschaft im Immobilienmarkt. In Deutschland helfe der nationale Infrastrukturplan der Bundesregierung. Dieser sehe Ausgaben in der Höhe von 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur in den nächsten zwölf Jahren vor. Insgesamt erwartet Implenia für dieses Jahr weiterhin ein Ebit von etwa 140 Millionen Franken. (ehs)

09:23 Uhr

Mittwoch, 20. August

Raiffeisen mit weniger Gewinn

Die Bankengruppe Raiffeisen blickt laut einer Mitteilung vom Mittwoch auf ein positives erstes Halbjahr zurück. Der Gewinn liege mit 555 Millionen Franken auf einem «guten Niveau», aber 13,6 Prozent unter jenem der Vorjahresperiode. Dies sei «im Rahmen der Erwartungen» und widerspiegle insbesondere den Rückgang im Zinsengeschäft aufgrund der Leitzinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Der Nettoerfolg im Zinsengeschäft ging insgesamt um 107 Millionen Franken oder 7,5 Prozent zurück.

Bei den Hypotheken hat Raiffeisen seinen Marktanteil auf 18,3 Prozent gesteigert. Die Hypothekarforderungen sind laut der Mitteilung im ersten Halbjahr um 5,5 Milliarden Franken auf 226 Milliarden Franken gestiegen (+2,5 Prozent). Die weiteren Forderungen gegenüber Kunden nahmen um 413 Millionen Franken oder 3,4 Prozent auf 13 Milliarden Franken zu.

Der Wachstumskurs habe sich auch im Vorsorge- und Anlagegeschäft fortgesetzt. Der Nettoneugeldzufluss in Wertschriftendepots etwa sei mit 2,1 Milliarden Franken für das erste Halbjahr «anhaltend hoch», im ersten Halbjahr seien 30'000 neue Depots eröffnet worden.

Raiffeisen rechnet damit, dass die Konjunktur im zweiten Halbjahr wegen der Zollpolitik der USA, geopolitischen Unsicherheiten und der fehlenden Nachfrage, welche das Wachstum weltweit belaste, auch in der Schweiz an Schwung verliere. Die Raiffeisen-Ökonomen rechnen für die Schweiz noch mit einem BIP-Wachstum von 0,9 Prozent für das ganze Jahr. Das Marktumfeld für die Bank bleibe damit herausfordernd. Insgesamt erwarte Raiffeisen eine «solide Geschäftsentwicklung», aber ein Jahresergebnis unter jenem des Vorjahres. (ehs)

09:19 Uhr

Mittwoch, 20. August

Geberit steigert Umsatz und hat etwas weniger verdient

Der Sanitärtechnikkonzern Geberit aus Rapperswil-Jona hat im ersten Semester 2025 den Umsatz um 1,7 Prozent auf 1,67 Milliarden Franken gesteigert. Währungsbereinigt betrug die Zunahme 3,9 Prozent. Geberit spricht von einem Volumenwachstum in den meisten europäischen Absatzmärkten und dank neuer Produkte.

Das Betriebsergebnis nahm um 2,5 Prozent auf 433 Millionen Franken ab. Das hat die operative Marge von 27,1 auf 26 Prozent des Umsatzes leicht vermindert. Als Grund nennt Geberit Einmalbelastungen in Höhe von 17 Millionen Euro durch die im Januar 2025 angekündigte Schliessung eines Keramikwerks im deutschen Wesel. Ohne die Einmalbelastungen hätte Geberit die Marge auf Vorjahresniveau halten können.

Verhärtete Fronten im deutschen Werk

Von der bis Ende 2026 geplanten Schliessung des deutschen Werks sind 300 Mitarbeitende betroffen. Nach der Ankündigung hatten die Gewerkschaft IGBCE und der Betriebsrat mit Geberit Verhandlungen aufgenommen. Diese sind jedoch nach zehn Verhandlungsrunden gescheitert. Die IGBCE bezeichnete den Sozialplanentwurf Geberits als «unzureichend». Nun soll im September 2025 eine Einigungsstelle ihre Arbeit aufnehmen.

Wie Geberit weiter schreibt, sind die Auswirkungen der US-Zölle aufs Geschäft «nicht materiell». Dies wegen der Tatsache, dass «Geberit in den USA hauptsächlich Produkte verkauft, die auch lokal hergestellt werden».

Für das ganze Jahr 2025 geht Geberit von einem Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 4 Prozent aus und von Margen leicht unter Vorjahr. Der Konzern beschäftigt in Vollzeitstellen gerechnet weltweit 11’295 Mitarbeitende. In Europa ist Geberit Marktführer bei Sanitärprodukten. (T.G.)

08:14 Uhr

Mittwoch, 20. August

Emmi wächst stark dank Akquisitionen

Die Emmi-Käse-Exporte in die USA sind zurückgegangen.
Bild: Gaetan Bally / KEYSTONE

Der Luzerner Milchverarbeitungskonzern Emmi konnte im vergangenen Halbjahr beim Umsatz deutlich zulegen. In den ersten sechs Monaten des Jahres betrug das organische Wachstum laut einer Mitteilung 4,4 Prozent. Der Gruppenumsatz stieg gar um 12,7 Prozent auf 2,272 Milliarden Franken. Zum hohen Plus trugen neben dem organischen Wachstum auch Akquisitionseffekte von insgesamt 11,8 Prozent bei, insbesondere der Kauf der «Mademoiselle Desserts»-Gruppe im vergangenen Herbst.

Allerdings bekommt Emmi den starken Schweizer Franken zu spüren. So hätten negative Fremdwährungseffekte von 3,5 Prozent die Umsatzentwicklung belastet. In den Wachstumsmärkten Brasilien, Chile und Mexiko sowie in den strategischen Nischen «Ready-to-Drink-Kaffee» mit Caffè Latte sowie Premium-Desserts habe sich der Umsatz derweil besonders erfreulich entwickelt.

Zum USA-Geschäft schreibt Emmi, dass der Umsatz mit in den USA lokal hergestellten Käsespezialitäten sowie mit der dortigen Nummer-1-Fetamarke Athenos gesteigert wurde. Das Geschäft mit Käse-Exporten aus der Schweiz hat jedoch infolge der Trump-Zölle und dadurch notwendige Preiserhöhungen an Boden verloren.

Das Ergebnis auf Stufe Ebitda stieg auf 223,1 Millionen und auf Stufe Ebit auf 145,4 Millionen Franken. Dazu trug auch die «Mademoiselle Desserts»-Gruppe bei. Der Reingewinn sank jedoch von 104,4 im ersten Halbjahr 2024 auf 97,2 Millionen Franken. Für 2025 erwartet Emmi ein leicht höheres organisches Wachstum getrieben durch die Wachstumsmärkte in Nord- und Südamerika. (bwe)

08:24 Uhr

Dienstag, 19. August

6 Millionen Twint-Nutzende

4 Millionen Transaktionen zählte Twint 2017 noch, letztes Jahr waren es bereits 773 Millionen. Auch bei den Nutzerzahlen hat die Schweizer Bezahl-App massiv zugelegt. So zählt sie zur Jahresmitte mehr als 6 Millionen Nutzende, wie es in einer Mitteilung heisst. Mittlerweile werde Twint von rund 81 Prozent der stationären Geschäfte und 84 Prozent der Online-Shops in der Schweiz als Zahlungsmittel akzeptiert. «Unser Ziel bleibt es, das Leben der Menschen in der Schweiz durch Innovationen rund um das digitale Bezahlen zu vereinfachen», lässt sich Twint-Chef Markus Kilb zitieren. (mim)

15:52 Uhr

Montag, 18. August

Migros und Denner einigen sich mit Coca-Cola

In den Migros-Regalen dürften schon bald wieder in der Schweiz abgefüllte Coca-Cola-Flaschen stehen.
Bild: Benjamin Weinmann

In den vergangenen Monaten verkaufte die Migros keine Coca-Cola-Getränke mehr, die von der Schweizer Tochterfirma des US-Getränkeriesen abgefüllt wurden. Stattdessen wurden Import-Getränke ins Regal gestellt (CH Media berichtete). Zuvor hatte sich bereits die Migros-Tochter Denner mit Coca-Cola in den Preisverhandlungen zerstritten. Nun ist es zwischen allen Parteien laut «Blick» zu einer Einigung gekommen, wie Migros-Sprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir bestätigt. Details dazu werden allerdings nicht genannt. Sprich: Noch ist unklar, was die Einigung für die Kundschaft in den Supermärkten bedeutet. (bwe)

08:22 Uhr

Montag, 18. August

Cicor liefert Dünnschichtsubstrate für Radarsysteme

Der Elektronikdienstleister auf -auftragsfertiger Cicor mit Sitz in Bronschhofen SG hat einen Auftrag von einem der fünf grössten europäischen Anbieter von Ausrüstung für die Luft- und Raumfahrt sowie die Rüstungsindustrie erhalten. Es geht um Hightech-Dünnschichtsubstrate für luftgestützte Radarsysteme, die am Standort Wangs SG hergestellt werden.

Der Erstauftrag habe ein Volumen im mittleren einstelligen Millionenbereich und werde im Laufe des Jahres 2026 ausgeliefert, teilt Cicor mit. Ein grösserer Folgeauftrag sei zu erwarten, um den Bedarf für 2027 und die folgenden Jahre zu decken.

Per Ende 2024 hat Cicor in Deutschland die Dünnschichttätigkeiten in Backnang konsolidiert. In diesem Zusammenhang ist die Produktion des Standorts Ulm nach Wangs verlagert worden. Diese Verlagerung sei weitgehend und gemäss Planung abgeschlossen; die Produktion in Ulm wurde eingestellt.

Am Standort Wangs wurden Verbesserungen vorgenommen, darunter die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Cicor beschäftigt weltweit 4400 Mitarbeitende in 13 Ländern. (T.G.)

06:00 Uhr

Montag, 18. August

Rekord-Strafe für Qantas wegen Massenentlassungen

Australiens grösste Fluggesellschaft Qantas ist wegen illegaler Massenkündigungen während der Corona-Pandemie zu einer Millionenstrafe verurteilt worden. Für die Entlassung von rund 1800 Beschäftigten, deren Jobs an externe Dienstleister ausgelagert wurden, muss die Airline 90 Millionen Australische Dollar (umgerechnet etwa 50 Millionen Euro) Strafe zahlen. Experten sprachen von einer Rekordstrafe.

1800 Personen hat Qantas während der Corona-Pandemie entlassen.
Bild: Andrew Michael / Imago

Mehr als die Hälfte davon soll an die Gewerkschaft Transport Workers Union (TWU) fliessen, wie das zuständige Bundesgericht am Montag entschied. Über die Verwendung der übrigen 40 Millionen soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden. «Jemandem illegal die Arbeit zu entziehen, bedeutet, ihm einen Teil seiner Menschenwürde zu nehmen, und dieser Verlust lässt sich nicht durch blosses mündliches Bedauern lindern», hiess es in dem Urteil.

Juristen sprachen von der höchsten jemals in Australien verhängten Strafe wegen Verstössen gegen das Arbeitsrecht. Den betroffenen Beschäftigten waren zuvor bereits 120 Millionen Dollar Entschädigung zugesprochen worden. Auf diese Summe hatte sich die Fluggesellschaft im Dezember mit der Gewerkschaft geeinigt. (dpa)

08:05 Uhr

Samstag, 16. August

Larry Fink und André Hoffmann übernehmen die Leitung des WEF interimsmässig

Das World Economic Forum WEF hat eine neue interimsmässige Leitung. Wie das WEF am Freitag bekannt gab, übernehmen André Hoffmann und Larry Fink die Leitung des Wirtschaftsforums. Der bisherige Interimschef und frühere Nestlé-Chef Peter Brabeck tritt von seinem Amt zurück. André Hoffmann ist Vizepräsident im Verwaltungsrat des Pharmaunternehmens Roche. Fink ist Gründer, CEO und Verwaltungsratspräsident des grössten Vermögensverwalters der Welt BlackRock.

In einem vom WEF veröffentlichten Statement sagen Fink und Hoffmann, dass es eine Ehre ist, das Forum zu leiten und sehen es als wichtigen Begegnungsort in einer immer komplexer werdenden Welt. «Das Forum hat die Möglichkeit, die internationale Zusammenarbeit so zu fördern, dass nicht nur Wohlstand geschaffen, sondern auch breiter verteilt wird. Diese neue Vision kann offene Märkte und nationale Prioritäten gleichermassen fördern und gleichzeitig die Interessen von Arbeitnehmern und Interessengruppen weltweit voranbringen».

In einer weiteren Medienmitteilung entlastete das WEF den früheren Chef und Gründer Klaus Schwab teilweise von den erhobenen Vorwürfen. Es gebe keine Hinweise auf ein schwerwiegendes Fehlverhalten von Schwab oder seiner Frau Hilde.

«Geringfügige Unregelmässigkeiten, die auf unklare Grenzen zwischen persönlichen Beiträgen und Forum-Aktivitäten zurückzuführen sind, spiegeln eher ein starkes Engagement als die Absicht eines Fehlverhaltens wider. Der Vorstand hat Massnahmen ergriffen, um alle im Rahmen der Untersuchung festgestellten Probleme zu beheben, einschliesslich einer allgemeinen Stärkung der Unternehmensführung», schreibt das WEF. Klaus Schwab ist im Frühling früher als geplant als Vorsitzender des WEF zurückgetreten. Der WEF-Stiftungsrat hatte eine externe Untersuchung gegen Schwab wegen möglicher Unregelmässigkeiten in der Amtsführung eingeleitet. (chm)

13:34 Uhr

Freitag, 15. August

Pinterest eröffnet Schweizer Büro

Mit der Online-Fotoplattform Pinterest eröffnet ein weiteres US-Techunternehmen eine Niederlassung in Zürich. Wie die NZZ am Freitag berichtet, will das Unternehmen, das im Jahr 2024 einen Umsatz von 3,65 Milliarden US-Dollar erzielte, hier an Künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning forschen. Für das geplante Entwicklungszentrum habe Pinterest der Konkurrenz Google mehrere langjährige Führungskräfte abgeworben. Wie viele Mitarbeitende in Zürich beschäftigt werden, kommuniziere das Unternehmen aber nicht.

Ungeachtet des Zollstreits mit den USA baut Zürich damit seine Stellung als Techhub aus. Neben Google unterhalten hier etwa auch Meta, Nvidia und Boston Dynamics sowie KI-Firmen wie Open AI und Anthropic zum Teil grössere Niederlassungen. (ehs)

13:05 Uhr

Freitag, 15. August

Sind Lindt-Goldhasen bald «made in USA»?

Die US-amerikanischen Importzölle treffen auch das Geschäft des Zürcher Schokoladeherstellers Lindt & Sprüngli. Wie «Bloomberg» berichtet, prüft der Konzern nun, die Produktion der bekannten Schoko-Goldhasen in die USA zu verlegen. Das Medium zitiert Insider, wonach Lindt 10 Millionen US-Dollar in den Ausbau der Produktion in den USA investieren könnte, damit dort auch die Goldhasen und andere Schokoladenfiguren wie Weihnachtsmänner hergestellt werden könnten.

Derzeit werden die Goldhasen in Deutschland gefertigt. Auf Importe aus der EU fallen in den USA allerdings Zölle in der Höhe 15 Prozent Zölle an. Ein Sprecher von Lindt wird damit zitiert, die Firma überprüfe ihre Produktion ständig und berücksichtige dabei auch die Zollsituation. Derzeit baue Lindt etwa die Fabrik in Stratham im US-Bundesstaat New Hampshire aus. (ehs)

09:49 Uhr

Freitag, 15. August

Schweizer BIP wächst kaum

Das Schweizer Bruttoinlandprodukt (BIP) ist laut einer ersten Schätzung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) im zweiten Quartal kaum gewachsen. Laut einer Mitteilung vom Freitag rechnet das Seco mit einer Zunahme des Saison-, Kalender- und Sportevent-bereinigten BIP um 0,1 Prozent. Eine negative Entwicklung der Industrie werde kompensiert von einem Wachstum des Dienstleistungssektors.

Bei dieser Zahl handelt es sich um eine Schnellschätzung basierend auf frühzeitig vorliegenden Informationen. Die reguläre Publikation der BIP-Zahlen für das zweite Quartal erfolgt am 28. August. Im ersten Quartal dieses Jahres hatte das BIP noch um 0,8 Prozent zugelegt, im Vorjahresquartal um 0,4 Prozent. (ehs)

10:27 Uhr

Donnerstag, 14. August

Pharmabosse treffen Parmelin und Baume-Schneider

Am Donnerstagmorgen kam es in Bern zum Pharmagipfel: Wie das Eidgenössische Departement des Innern auf Anfrage von CH Media mitteilt, trafen Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider und Wirtschaftsminister Guy Parmelin Vertreter der Pharmakonzerne Roche und Novartis. «Die Unternehmen wurden durch Severin Schwan, den Verwaltungsratspräsidenten von Roche, und Patrick Horber, den Präsidenten des internationalen Geschäftsbereichs von Novartis, vertreten», so eine Sprecherin.

Am Treffen seien Einschätzungen zur aktuellen Lage in der Pharmaindustrie ausgetauscht worden, insbesondere vor dem Hintergrund der Diskussionen über die von den USA verhängten Zölle. Mehr wollte die Sprecherin nicht preisgeben. «Das Treffen ist Teil einer Reihe von Kontakten der Departemente mit der Pharmaindustrie auf allen Ebenen. Die Vorstehenden beider Departemente werden im September einen Runden Tisch mit der Pharmaindustrie organisieren. Die Vorbereitungen dafür laufen.» Bei diesem Treffen sollen dann deutlich mehr Firmen teilnehmen als nur die beiden Schwergewichte Roche und Novartis.

Die Pharmaindustrie ist noch von Donald Trumps Zöllen ausgenommen. Doch der US-Präsident hat bereits angekündigt, bald auch die wichtigste Schweizer Exportbranche damit zu belegen. Trump stört sich zudem an den horrenden Medikamentenpreisen in den USA. Er hat deshalb Pharmafirmen wie Roche und Novartis aufgefordert, ihre Preise zu senken. (mpa)

Roche-Verwaltungsratspräsident Severin Schwan.
Bild: Georgios Kefalas / KEYSTONE

09:10 Uhr

Donnerstag, 14. August

Zürich: Zahl der freien Wohnungen sinkt

Die Leerwohnungsziffer im Kanton Zürich ist zwischen dem 1. Juni 2024 und dem 1. Juni 2025 von 0,56 auf 0,48 Prozent gesunken. Das ist der tiefste Wert seit über 20 Jahren, wie der Kanton mitteilt. Erstmals seit 2003 liege die Ziffer in allen Zürcher Regionen unter einem Prozent.

In der Stadt Zürich steht nur eine von 1000 Wohnungen frei.
Bild: Michael Buholzer / Keystone (7.1.2025)

In den beiden Zürcher Grossstädten Zürich und Winterthur habe die Ziffer zwar minim zugelegt und betrage nun 0,10 respektive 0,18 Prozent. Das sei aber immer noch tief. Der deutliche Rückgang im Kanton sei zu grossen Teilen der Entwicklung bei den Mietwohnungen geschuldet: Gegenüber dem Jahr 2020 hätten sich die Leerstände mehr als halbiert, von rund 6000 auf 2900. Der Wohnungsbau vermöge die Nachfrage nicht zu decken, und es deute nichts darauf hin, dass sich das in naher Zukunft ändere, heisst es in der Mitteilung.

Die nationalen Daten zur Leerwohnungsziffer werden am 9. September veröffentlicht. Ebenfalls bereits bekannt gegeben wurde die Leerwohnungsziffer für die Stadt Bern. Diese lag per 1. Juni 2025 im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei 0,44 Prozent.

Die optimale Leerwohnungsziffer liegt laut dem Immobilien-Beratungsbüro Wüest Partner bei 1,27 Prozent. Ein Wert darüber deutet auf ein Überangebot hin, ein Wert darunter auf Wohnungsnot. Am 1. Juni 2024 lag die schweizweite Leerwohnungsziffer bei 1,08 Prozent. (ehs)

17:41 Uhr

Mittwoch, 13. August

Neuer CEO für Ikea

Der CEO von Ikea, Jesper Brodin, tritt nach acht Jahren an der Spitze des Möbelhändlers zurück. Das teilt der schwedische Konzern am Mittwoch mit. Der 56-Jährige wird bis Ende Februar 2026 im Unternehmen bleiben, um den Übergang in der Unternehmensführung zu erleichtern. Neu an der Spitze der Ingka Group, der Holding hinter Ikea, übernimmt der Spanier Juvencio Maeztu. Der 57-Jährige ist gemäss dem deutschen Manager Magazin der erste nicht schwedische CEO von Ikea.

Jesper Brodin.
Bild: Keystone

Maeztu war seit 2018 stellvertretender CEO sowie Finanzchef von Ikea. Er übernimmt Ikea in einer schwierigen Zeit, wie das Manager Magazin schreibt. Das Unternehmen habe mit US-Zöllen und den Folgen von geopolitischen Spannungen zu kämpfen. (mha)

11:10 Uhr

Mittwoch, 13. August

Coop übernimmt drei Manor-Food-Filialen

Die Schweizer Warenhauskette Manor ändert die Strategie für das Manor-Food-Konzept: Künftig will sich das Unternehmen auf die Westschweiz und das Tessin konzentrieren. In einer Mitteilung schreibt Manor, dieser Entscheid basiere «auf der erfolgreichen Entwicklung in diesen Regionen». In diesen Regionen sei das Supermarktangebot besonders gut etabliert und nachgefragt.

Die drei Standorte in der Deutschschweiz in Rapperswil, Emmen und Basel werden dafür in den kommenden zwei Jahren an den Konkurrenten Coop übergeben. Erstere beide voraussichtlich im ersten Quartal 2026, Basel im ersten Quartal 2027. «Sämtliche Mitarbeitenden dieser drei Manor-Food-Supermärkte erhalten im Zuge einer Betriebsübernahme Vertragsangebote von Coop, zu mindestens gleichwertigen Konditionen», so das Unternehmen. (mha)

15:31 Uhr

Dienstag, 12. August

US-Inflation trotz höherer Zölle stabil bei 2,7 Prozent

In den USA hat sich die Inflation im Juli überraschend nicht verändert. Im Jahresvergleich stiegen die Verbraucherpreise wie bereits im Vormonat um 2,7 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Experten hatten unter anderem wegen erhöhter Zölle, die US-Präsident Donald Trump auf importierte Waren verhängt hat, eine stärkere Inflation von 2,8 Prozent erwartet. (dpa)

10:11 Uhr

Dienstag, 12. August

ÖV-Branche lanciert flexible Sparbillette

Seit 2013 bieten die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz Sparbillette an, mit denen zu tieferen Preisen als üblich Zug, Bahn und Bus gefahren werden kann. Bisher waren diese Billette nur für die gewählten Züge und gewählten Zeiten gültig und konnten nur in Ausnahmefällen erstattet werden. Nun lanciert der Branchenverband Alliance Swisspass ein flexibles Angebot namens Sparbillett Flex. Diese Tickets sind ab sofort erhältlich.

Laut einer Mitteilung handelt es sich dabei ebenfalls um rabattierte, zuggebundene Billette, die digital erhältlich sind, also via App und im Onlineshop. Kundinnen und Kunden können diese Billette aber bis zu ihrer Abreise selbst und ohne Angabe von Gründen über digitale Kanäle stornieren und erhalten 50 Prozent des Kaufpreises rückerstattet. Im Gegenzug entfällt die bisherige Möglichkeit, sich Sparbillette mit einem Selbstbehalt von 10 Franken erstatten zu lassen, wenn man für den gleichen Tag und die gleiche Strecke ein Billett zum Normaltarif kauft. Das Sparbillett Flex soll Reisen «preiswert und spontan» machen, schreibt die Alliance Swisspass. (ehs)

14:57 Uhr

Montag, 11. August

SBB und Korean Air kooperieren

Die SBB und die südkoreanische Fluggesellschaft Korean Air arbeiten zusammen: Wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst, lancieren sie ein «Rail&Fly»-Programm. Künftig können über die Website von Korean Air sowie in Reisebüros kombinierte Flug- und Bahntickets für die An- und Rückreise vom Flughafen Zürich gebucht werden.

Das Angebot ist für verschiedene Städte wie Genf, Basel, Bern, Lausanne, Interlaken und St. Gallen verfügbar am Tag der Ankunft in Zürich, am Abreisetag oder am jeweiligen Vortag. Korean Air fliegt dreimal wöchentlich von Zürich nach Seoul. Ein ähnliches Angebot in Zusammenarbeit mit den SBB bieten auch die Swiss und die US-Fluggesellschaft Delta. (ehs)

10:02 Uhr

Montag, 11. August

Lidl exportiert so viel Schweizer Käse wie noch nie

Auch bei der ausländischen Lidl-Kundschaft gefragt: Appenzeller Käse.
Bild: Andrea Tina Stalder / Thurgauer Zeitung

Der deutsche Discounter Lidl hat laut eigenen Angaben im vergangenen Jahr seine Rolle als Exporteur von Schweizer Spezialitäten ausgebaut. Das Unternehmen verzeichnete 2024 demnach das stärkste Wachstum im Käse-Export seit Markteintritt. Mit einer Exportmenge von 4’021 Tonnen Käse konnte der Detailhändler das Vorjahresvolumen um knapp 1’000 Tonnen steigern. Damit schaffe das Unternehmen Schweizer Käsereien einen weiteren Vertriebskanal, schreibt Lidl in einer Mitteilung. Die grössten Importeure von Käse aus der Schweiz sind für Lidl: 1. Deutschland, 2. Niederlande, 3. Rumänien, 4. Spanien und 5. Ungarn.

Besonders gefragt im europäischen Ausland sind laut Lidl weiterhin Appenzeller, Gruyère AOP sowie Bio-Hüttenkäse. Zudem verzeichne man ein erfreuliches Wachstum bei Schweizer Raclette und innovativen High-Protein-Artikeln. Wie auch in der Schweiz, so wirbt Lidl auch im Ausland regelmässig mit Themenwochen zu bestimmten Ländern und entsprechenden, nationalen Produkten. (bwe)

09:45 Uhr

Montag, 11. August

Tesla-Verkäufe in Europa sind im freien Fall

Die frühere Dominanz von Tesla in Europa ist vorbei. Auch im Juli gelang keine Trendwende und die Aussichten trüben sich weiter ein.

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09:25 Uhr

Montag, 11. August

Galaxus eröffnet Laden in Winterthur

Das Online-Warenhaus Galaxus eröffnet am Montag am Bahnhofplatz in Winterthur ZH einen neuen Laden. Es ist laut einer Mitteilung der erste mit neuem Shopkonzept und neben einem Standort in Wohlen AG erst der zweite insgesamt, den die Migros-Tochter betreibt. Am neuen Standort könnten Kundinnen und Kunden Bestellungen abholen, Retouren aufgeben und direkt vor Ort aus einem «auf Pendlerbedürfnisse zugeschnittenen, limitierten Sortiment» shoppen. Die Filiale ist an 365 Tagen im Jahr geöffnet, werktags von 7 bis 21 Uhr und an Wochenenden von 10 bis 20 Uhr.

Im Gegenzug schliesst die Migros den Laden ihres Online-Elektronikhändlers Digitec an der Zürcherstrasse in Winterthur. Weitere Eröffnungen von Galaxus-Filialen sind laut der Mitteilung nicht geplant. Digitec betreibt damit insgesamt noch neun Läden. (ehs)

07:15 Uhr

Montag, 11. August

Krise bei BLKB-Tochter Radicant: Jetzt geht auch der CEO

Erst seit 2024 ist Anton Stadelmann CEO der Radicant Bank AG.
Bild: zVg

Anton Stadelmann, CEO bei Radicant, hat sich «aufgrund von unterschiedlichen Vorstellungen über die Weiterentwicklung» dazu entschieden, das Unternehmen zu verlassen. Das heisst es in einer Medienmitteilung der Basellandschaftlichen Kantonalbank BLKB vom Montagmorgen. Er will seine Funktion jedoch vorläufig weiterführen und dabei das angekündigte Sparprogramm umsetzen.

Spätestens Ende Februar soll Stadelmann dann aber ersetzt werden. Die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger sei eingeleitet, so die BLKB. (pin/pd)

13:35 Uhr

Donnerstag, 7. August

Sandoz: US-Zölle kosten 70 Millionen

Der Basler Generikakonzern Sandoz konnte seinen Umsatz steigern. Im ersten Halbjahr verkaufte er Medikamente im Wert von 5,2 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Plus von vier Prozent. Der Betriebsgewinn lag bei 1,04 Milliarden (+18%). Auch die Marge konnte um 2,5 Prozentpunkte auf 20 Prozent gesteigert werden. Sandoz hält trotz aktueller weltwirtschaftlicher Turbulenzen an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest. Die Verkäufe sollen demnach im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen. Als Marge wird 21 Prozent angepeilt.

Für Sandoz ist die Europäische Union der wichtigste Absatzmarkt. Auf die USA entfallen rund 20 Prozent der Verkäufe. Deshalb ist der Generikariese den US-Zöllen nicht so stark ausgesetzt wie andere Pharmafirmen. Die Zollkosten bezifferte Finanzchef Remco Steenbergen auf 25 Millionen Dollar für das laufende Jahr. Im 2026 kämen dann nochmals 45 Millionen Dollar dazu. Diese Rechnung bezieht sich auf die Pharmazölle von 15 Prozent, die auf europäische Exporte anfallen. Sandoz produziert hauptsächlich in der EU und geht davon aus, dass Generika ebenfalls unter den US-Pharmazoll fallen. Ob der Konzern deswegen seine Preise in den USA erhöhen wird, wollte Sandoz nicht kommentieren. (mpa)

08:22 Uhr

Donnerstag, 7. August

Gewinneinbruch bei der Swisscom

Der Kauf der italienischen Telekom-Firma Vodafone Italia hat der Swisscom im ersten Halbjahr ein kräftiges Umsatzplus beschert. Im Vergleich zur Vorjahresperiode legte der Umsatz um 36,7 Prozent auf 7,446 Milliarden Franken zu. Das Ergebnis nach Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Leasingaufwand (Ebitdaal) stieg um 15,9 Prozent auf 2,474 Milliarden Franken, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.

Wäre Vodafone Italia allerdings schon seit dem 1. Januar 2024 Teil der Swisscom gewesen, wäre das Ergebnis schlechter ausgefallen als in der Vorjahresperiode. In diesem Vergleich wäre der Umsatz im ersten Halbjahr um 2,3 Prozent gesunken und das Betriebsergebnis um 5,5 Prozent respektive um 3,1 Prozent auf vergleichbarer Basis und zu konstanten Währungen.

Ebenfalls nach unten zeigen die Zahlen beim Reingewinn. Er ging gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 um 25,2 Prozent zurück auf 625 Millionen Franken. Als Grund dafür nennt die Swisscom Aufwände im Zusammenhang mit der Akquisition von Vodafone Italia.

Wie bereits seit einigen Jahren war der Umsatz im Segment Schweiz in den ersten sechs Monaten 2025 erneut rückläufig. Er sank um 1,9 Prozent auf 3,897 Milliarden Franken. Noch stärker schrumpfte der Umsatz mit Telekomdiensten, nämlich um 2,2 Prozent auf 2,582 Milliarden Franken. Zulegen konnte die Swisscom im Inland hingegen bei IT-Diensten für Geschäftskunden (+1,5 Prozent auf 610 Millionen Franken).

Für das ganze Geschäftsjahr erwartet die Swisscom weiterhin einen Umsatz von 15,0 bis 15,2 Milliarden Franken sowie ein Betriebsergebnis von 5,0 Milliarden Franken. Werden die Ziele erreicht, will die Swisscom die Dividende für das Geschäftsjahr 2025 von bisher 22 auf 26 Franken pro Aktie erhöhen. (ehs)

15:51 Uhr

Mittwoch, 6. August

Swiss entdeckt Sicherheitslücke

Datenpanne bei der Swiss: Cockpit-Personaldaten waren auch Nicht-Befugten zugänglich.
Bild: Christian Beutler / KEYSTONE

Die Lufthansa-Tochter Swiss ist mit einer Sicherheitspanne konfrontiert: Aufgrund eines internen Fehlers seien sensible Daten aus Assessments für Piloten, also dem Auswahlverfahren des Cockpit-Personals, während rund zwei Monaten versehentlich zugänglich gewesen – auch für Unberechtigte. Ein Mitarbeitender habe den Vorfall am 1. August gemeldet, worauf die Airline umgehend den Zugriff gesperrt und zusätzliche Schutzmassnahmen umgesetzt habe. Andere Personendaten, etwa von Passagieren oder Daten von anderen Mitarbeitenden, seien nicht betroffen gewesen, schreibt die Swiss in einer Medienmitteilung.

Grund dafür war ein Fehler in der Berechtigungseinstellung der Datenablage Sharepoint. Ein Hackerangriff liegt demnach nicht vor. Bei den Daten handelt sich laut Swiss um Bewerbungsunterlagen, Testergebnisse und Gutachten. Rund 70 Zugriffe auf die Daten hätten stattgefunden. Die relevanten Personen, welche auf die Daten zugegriffen haben, seien kontaktiert und auf die Sensibilität der Daten hingewiesen worden. Sie hätten sich verpflichtet, die Daten umgehend zu löschen und nicht weiterzugeben, sollten sie sie heruntergeladen haben. Die Swiss spricht von einem menschlichen Versehen, das man bedaure. (bwe)

15:43 Uhr

Mittwoch, 6. August

EU-Kommission erlaubt Helvetia-Baloise-Fusion

Die Schweizer Versicherer Baloise und Helvetia wollen fusionieren. Dafür sind sie auf das Einverständnis der Wettbewerbsbehörden angewiesen. Die Europäische Kommission hat diesem Vorhaben nun grünes Licht gegeben. Wie es in einem am Dienstag veröffentlichten Entscheid heisst, gebe es vonseiten der Kommission keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken. Auch nach einer Fusion würden die Unternehmen nur eine begrenzte Marktposition innehaben.

Die Aktionäre haben der Fusion bereits im Mai zugestimmt. Der Entscheid der Schweizer Wettbewerbskommission wird im Herbst erwartet. Die Transaktion soll im vierten Quartal vollzogen werden. Mit einem Geschäftsvolumen von 20 Milliarden Franken wird die Helvetia Baloise Holding nach der Zurich die zweitgrösste Versicherungsgruppe der Schweiz. (ehs)

09:49 Uhr

Mittwoch, 6. August

Glencore vergrössert Verlust

Die Profitabilität des Zuger Rohstoffkonzerns Glencore leidet weiter. Im ersten Halbjahr hat das Unternehmen auf Stufe Ebitda einen bereinigten Betriebsgewinn von 5,4 Milliarden Dollar ausgewiesen, was im Vorjahresvergleich einem Rückgang um 14 Prozent entspricht. CEO Gary Nagle verwies zur Begründung auf tiefere Kohlepreise und die Auswirkungen der geringeren Kupferproduktion. Unter dem Strich schrieb Glencore einen Verlust von gegen 700 Millionen Dollar, verglichen mit einem Minus von rund 200 Millionen im ersten Semester des Vorjahres.

Der Konzern will bis Ende 2026 die Kosten um eine Milliarde Dollar senken, wie letzte Woche bekannt wurde. Nun gibt es dazu mehr Details. So hat Glencore mehr als 300 Initiativen gestartet, um Kosten einzusparen. Dazu gehören Massnahmen in den Bereichen Personal, Energie, Verbrauchsmaterialien, Auftragnehmer, Wartung und Verwaltung. Diese Initiativen sollen bis Ende 2026 vollständig umgesetzt sein, wobei mehr als die Hälfte bereits für Ende dieses Jahres vorgesehen sind.

Ob am Schweizer Hauptsitz in Baar ZG Stellen gestrichen werden, ist nicht in Erfahrung zu bringen. Das Unternehmen äussert sich nicht zu Details. Glencore beschäftigt rund 1150 Mitarbeitende in Baar. «Es ist wichtig zu beachten, dass der Grossteil unserer Mitarbeitenden und damit auch der damit verbundenen Kosten ausserhalb der Schweiz liegt, vor allem im Industriebereich», so eine Sprecherin.

CEO Gary Nagle verwies in seinem Ausblick auf die globalen Unsicherheiten, die den Handel belasten. Dennoch gibt er sich zuversichtlich: «Wir sind weiterhin der Ansicht, dass bei bestimmten Rohstoffen der Umfang und das Tempo der erforderlichen Ressourcenerschliessung kaum ausreichen werden, um die Nachfrageprognosen für diese Materialien in Zukunft zu erfüllen. Wir sind gut aufgestellt, um diese Lücke zu schliessen.» (mim)

08:45 Uhr

Mittwoch, 6. August

US-Elite-Uni streicht 300 Stellen

Y S auf
Die Stanford University sieht sich gezwungen, Stellen abzubauen.
Bild: Foto von Y S auf ABC 7 News Kritik. Die Ankündigung sei ein Schlag in den Magen der Wirtschaft vor Ort und der betroffenen Familien, die jetzt bereits finanzielle Schwierigkeiten hätten. «Machen wir uns nichts vor: «Diese Kürzungen sind die direkte Folge der sogenannten ‹Big Beautiful Bill›, eines verheerenden Bundesgesetzes, das der Politik Vorrang vor den Menschen einräumt.» (bwe)

11:28 Uhr

Dienstag, 5. August

Spotify erhöht Abopreise

Der Musikstreaming-Marktführer Spotify erhöht nach rund zwei Jahren wieder seine Abo-Preise. Sie sollen ab September unter anderem in Europa, Asien, Lateinamerika und Afrika steigen, wie das Unternehmen aus Schweden ankündigte. Spotify machte zunächst keine Angaben zu künftigen Preisstufen in Deutschland oder anderen einzelnen Ländern. Aus einer der Ankündigung hinzugefügten Beispiel-E-Mail an Abonnenten ging aber hervor, dass der Euro-Preis für ein Einzelabo von zuletzt 10,99 auf 11,99 steigen soll.

Abo-Kunden sollen demnächst über die neuen Preise informiert werden, hiess es. Spotify hat eine Gratis-Version mit Werbung - sowie weitere Abo-Modelle für Studenten, zwei Nutzer und Familien. Der Dienst gilt als klare Nummer eins im Musikstreaming und hat nach jüngsten Angaben 696 Millionen Nutzer, von denen 276 Millionen zahlende Abo-Kunden sind. (dpa)

08:03 Uhr

Montag, 4. August

Fed-Rücktritt: Trump wittert seine Chance

Mit der Neubesetzung eines Sitzes im Zentralbank der US-Notenbank Fed bekommt Präsident Donald Trump die Chance, deren künftigen Kurs in seinem Sinne zu beeinflussen. Von einer Absetzung des Fed-Chefs Jerome Powell habe er bislang zwar wegen drohender Marktturbulenzen abgesehen, sagte Trump in einem Interview. Über den überraschend angekündigten Rücktritt von Vorstandsmitglied Adriana Kugler äusserte er sich vor Journalisten aber «sehr glücklich», weil nun ein Platz im Zentralbankrat frei werde. Das Gremium legt den wichtigen Leitzins fest, der indirekt das Wirtschaftswachstum fördern kann.

Trump fordert seit langem vehement, den Zinssatz deutlich zu senken, damit auch die Kreditkosten sinken und Konsum und Investitionen angeregt werden. Wird die US-Wirtschaft damit angekurbelt, färbt dies in der Regel auch positiv auf die Zustimmungswerte des Präsidenten ab. Allerdings setzt die Fed angesichts bestehender Inflationsrisiken infolge der radikalen Zollpolitik Trumps auf eine umsichtige Geldpolitik und zögert mit Zinssenkungen. (dpa)

08:27 Uhr

Montag, 4. August

Ikea Schweiz lanciert Treueprogramm

Zahlreiche Handelsketten wie Migros, Coop, Lidl oder Volg machen es vor: Bonusprogramme sind in der Schweiz gang und gäbe. Nun lanciert auch der schwedische Möbelriese Ikea ein Treueprogramm in der Schweiz. Ab dem 3. September können Ikea-Family-Mitglieder Punkte sammeln und von einem Mitgliedsvorteil profitieren. Punkte gibt es sowohl für den Einkauf als auch für kostenlose Angebote wie etwa die Teilnahme an einem Planungstermin oder das Anlegen von Merkzetteln und Wunschlisten. Für jede Aktion gibt es unterschiedlich viele Punkte: für Einkäufe erhält man pro 5 Franken einen Punkt. Das Einloggen ins Ikea-Family-Profil wird einmal im Monat mit 5 Punkten belohnt.

Die gesammelten Punkte können in Treuebonus-Coupons verwandelt und für vergünstigte Lieferungen, Gratis-Essen im Restaurant oder Produktermässigungen genutzt werden. Die Treuebonus-Coupons sind jeweils 30 Tage lang gültig. (mim)

16:35 Uhr

Donnerstag, 31. Juli

Gold bleibt sehr gefragt – aber nicht in der Schweiz

Die Nachfrage nach Gold ist im zweiten Quartal dieses Jahres um 3 Prozent auf 1249 Tonnen angestiegen, wie ein Bericht des World Gold Council zeigt. Dazu beigetragen haben börsengehandelte Goldfonds, aber auch Investitionen in Barren und Münzen. Diese Kategorie legte um 11 Prozent auf 307 Tonnen zu. Besonders chinesische Anleger deckten sich mit physischem Gold ein. Ebenfalls gefragt waren Goldbarren bei den Zentralbanken. Sie erhöhten ihr Volumen, wenn auch weniger stark als bis anhin.

Die Notenbanken stocken derzeit ihre Goldreserven auf, um sich vor der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheit zu schützen. «Die robuste Investitionstätigkeit unterstreicht die Rolle von Gold als Absicherung gegen wirtschaftliche und geopolitische Risiken», sagt Louise Street, Analystin beim World Gold Council. «Gold verzeichnete in der ersten Jahreshälfte einen bemerkenswerten Wertzuwachs in Dollar von 26 Prozent und übertraf damit viele wichtige Anlageklassen.» Nach einem so beeindruckenden Jahresauftakt sei es möglich, dass der Goldpreis in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 innerhalb einer relativ engen Spanne gehandelt werde, so die Expertin.

In der Schweiz haben die Anleger ihre Gold-Investitionen etwas zurückgefahren. Sie sind vorsichtig geworden. Der Goldhändler Philoro verzeichnete im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang von 29 Prozent. «Trotz hohem Goldpreis sind die Leute derzeit in einer abwartenden Haltung angesichts der Unsicherheiten am Markt», sagt dazu Christian Brenner, der Chef von Philoro Schweiz. «Viele Kunden horten lieber ihr Gold, anstelle Gewinnmitnahmen zu realisieren», sagt Brenner. (mpa)

15:46 Uhr

Donnerstag, 31. Juli

Mediamarkt wird chinesisch

Der chinesische Riese JD.com wird Mehrheitsaktionär von Mediamarkt-Saturn.
Bild: Niklas Thalmann

Bei Europas grösstem Elektronik-Fachhändler Mediamarkt-Saturn mischen künftig die Chinesen kräftig mit. Wie erwartet steigt der chinesische E-Commerce-Riese JD.com in grossem Stil bei der deutschen Mediamarkt-Saturn-Mutter Ceconomy ein und wird dort neuer Mehrheitsaktionär. Vor einem Jahr gab Mediamarkt hierzulande bekannt, 20 Melectronics-Filialen der Migros zu übernehmen und diese schrittweise umzugestalten. Vor dieser Ankündigung zählte der deutsche Elektronikhändler hierzulande 31 Standorte.

Die deutsche Tochterfirma des chinesischen Online-Händlers hat ein öffentliches Übernahmeangebot vorgelegt. Demnach sollen die Ceconomy-Aktionäre 4,60 Euro je Aktie in bar erhalten, wie Ceconomy in einer so genannten Pflichtmitteilung schreibt. Das Angebot entspreche einem Unternehmenswert von 4 Milliarden Euro. Damit liege es um 43 Prozent über dem Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate.

Die vier Ankeraktionäre Haniel, Beisheim, Freenet und Convergenta hätten bereits verbindliche Zusagen für insgesamt rund 32 Prozent des Aktienkapitals unterzeichnet, heisst es. Der bisher grösste Aktionär, die Beteiligungsgesellschaft Convergenta der Gründerfamilie Kellerhals, werde einen Anteil von rund 25,4 Prozent behalten. Eine Mindestannahmeschwelle gebe es nicht, betont Ceconomy-Chef Kai-Ulrich Deissner. Er rechnet damit, dass die Transaktion im ersten Halbjahr 2026 abgeschlossen wird.

«Wir gehen eine Partnerschaft mit JD.com ein, um den europäischen Handel zu stärken, basierend auf komplementären Stärken und gemeinsamen Werten», sagt Deissner. Im Rahmen der Transaktion soll es keine betriebsbedingten Kündigungen oder Schliessungen von Standorten geben. JD.com werde die bestehenden Betriebsvereinbarungen, Gesamtarbeitsverträge und die Firmenmitbestimmung im Verwaltungsrat wahren. «Diese Zusagen gelten für drei Jahre», sagt Deissner.

Mit einem Jahresumsatz von knapp 159 Milliarden Dollar sieht sich JD.com als «ein weltweit führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit einer Lieferkette als Kernstück und Chinas grösster Einzelhändler nach Umsatz». Seit mehr als zehn Jahren ist das Unternehmen an der US-Technologiebörse Nasdaq notiert. Auf dem Heimatmarkt kämpft der Konzern mit Sitz in Peking mit einem intensiven Wettbewerb. Konkurrenten wie Alibaba und Pinduoduo haben JD.com zuletzt stark unter Druck gesetzt. (dpa/bwe)

07:34 Uhr

Donnerstag, 31. Juli

Nationalbank schreibt Verlust von 15,3 Milliarden Franken im ersten Halbjahr

Für das erste Quartal hatte die Schweizerische Nationalbank (SNB) noch einen Gewinn von 6,7 Milliarden Franken ausgewiesen. Nun ist sie tief in die roten Zahlen gerutscht. Vor allem der seit Beginn der Zollturbulenzen Anfang April schwächelnde US-Dollar hat das Ergebnis für das zweite Quartal negativ beeinflusst: Für die Monate April bis Juni bleibt ein Verlust von rund 22 Milliarden Franken. Unter dem Strich resultiert für das erste Halbjahr 2025 ein Verlust von 15,3 Milliarden Franken, wie die Nationalbank am Donnerstag mitteilte.

Der Verlust auf den Fremdwährungspositionen belief sich insgesamt auf 22,7 Milliarden Franken. Auf dem mengenmässig unveränderten Goldbestand verbuchte die Nationalbank einen Bewertungsgewinn von 8,6 Milliarden. Und auf den Frankenpositionen resultierte ein Verlust von 1 Milliarde Franken.

Fraglich, ob es Ausschüttungen gibt

Die Nationalbank ist gesetzlich verpflichtet, Rückstellungen zu bilden, welche es erlauben, die «Währungsreserven auf der geld- und währungspolitisch erforderlichen Höhe zu halten», wie sie betont. Die Zuweisung für das laufende Geschäftsjahr wird Ende Jahr festgelegt.

Ob danach genug Geld übrig bleibt, um dem Bund und den Kantonen die Ausschüttungsmilliarden zukommen zu lassen, ist derzeit unklar, wie die UBS-Ökonomen in einer jüngst veröffentlichten Analyse festhielten. Der Geldsegen könne wohl nur erfolgen, wenn die Nationalbank im zweiten Halbjahr den Verlust vom ersten Halbjahr «zumindest neutralisieren» könne. Ob das gelingen kann, will die UBS angesichts der Volatilität an den Finanzmärkten und den anhaltenden wirtschaftspolitischen Unsicherheiten nicht voraussagen. (fv)

09:22 Uhr

Mittwoch, 30. Juli

Häuserpreise steigen weiter

Die Preise für Einfamilienhäuser (+1,5 Prozent) wie auch diejenigen der Eigentumswohnungen (+2,2 Prozent) sind im zweiten Quartal 2025 angestiegen, wie das Bundesamt für Statistik am Mittwoch mitteilte. Die Zunahme erfolgte im Vergleich zum Vorquartal. Bei den Einfamilienhäusern stiegen die Preise in den ländlichen Gemeinden besonders deutlich an (+3,4 Prozent). Ein Rückgang der Preise für Einfamilienhäuser wurde einzig in den intermediären Gemeinden (–0,9 Prozent) verzeichnet. Das Marktsegment der Eigentumswohnungen weist in sämtlichen Gemeindetypen höhere Preise auf als im ersten Quartal 2025. Der stärkste Preisanstieg fand ebenfalls in der Kategorie der ländlichen Gemeinden statt (+3 Prozent). (mpa)

Teurer Spass: Eigenheime auf dem Land.
Bild: Imago/Andreas Haas / www.imago-images.de

13:45 Uhr

Montag, 28. Juli

Illegale Produkte: Online-Plattform Temu droht EU-Strafe

Der chinesische Online-Marktplatz Temu verstösst nach einer Analyse von Experten der EU-Kommission gegen europäisches Digitalrecht. Es sei nachgewiesen worden, dass für Konsumenten in der EU ein hohes Risiko bestehe, dort auf illegale Produkte zu stossen, teilte die Brüsseler Behörde zu einer vorläufigen Einschätzung mit. Sollte das Ergebnis bestätigt werden, droht Temu eine Geldbusse von bis zu sechs Prozent des weltweiten Gesamtumsatzes. (dpa)

08:55 Uhr

Montag, 28. Juli

A-Post soll nicht mehr zur Grundversorgung gehören

Der Post-Konzern steht vor grossen Herausforderungen: Sein Kerngeschäft, die Briefpost, schrumpft rapide, seine digitalen Ambitionen sind politisch höchst umstritten und obendrauf stark defizitär, und die gesetzlichen Vorgaben bleiben streng. Deshalb macht die Post, was die Post machen kann, bis die Politik das Postgesetz anpasst: Sie spart und stutzt das Filialnetz zurecht, erhöht fleissig die Preise – und hofft auf den Durchbruch im Digitalbereich.

Nach den Sommerferien will das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation von Albert Rösti dem Bundesrat die Eckwerte für eine Revision des Postgesetzes unterbreiten. Deren Ziel ist eine «zeitgemässe Weiterentwicklung der Grundversorgung und deren nachhaltige Finanzierung». So lange will die wirtschaftsnahe Denkfabrik Avenir Suisse nicht warten und zeigt auf, wie ihrer Ansicht nach in Zukunft ein postalischer Service public aussehen könnte. Dieser ist nicht etwa «überflüssig» geworden, wie Studienautor Christoph Eisenring festhält. Schliesslich bräuchten Menschen und Unternehmen auch in einer digitalisierten Gesellschaft «verlässliche Kommunikations- und Logistikkanäle».

Für die von Avenir Suisse geforderte «schlanke und zukunftsfähige Grundversorgung» braucht es gemäss Eisenring ab 2030 kurz zusammengefasst erstens weniger «unzeitgemässe» Vorgaben an die Post und zweitens mehr Transparenz bei der Entgeltung von staatlich gewünschten, aber defizitären postalischen Dienstleistungen – und dies in fünf zentralen Post-Bereichen:

Briefpost: Angesichts der sinkenden Briefmenge sollte nur noch die B-Post in der Grundversorgung verankert sein, und die minimale Zustellfrequenz sollte zuerst auf 2 Tage die Woche reduziert werden, dann ab 2035 auf 1 Tag. Die A-Post, also die Zustellung am Folgetag, würde nicht mehr zum Service public gehören.

Paketpost: Im Paketmarkt ist die Konkurrenz gemäss Avenir Suisse gross genug, dass die Paketpost ab 2030 «in den Wettbewerb entlassen werden» könne. Die Wettbewerbskommission würde allfällige Verstösse ahnden, der Preisüberwacher hätte bei den Paketpreisen nichts mehr zu melden.

Zahlungsverkehr: Angesichts der Bankendichte in der Schweiz, der breiten Bargeldbezugsmöglichkeiten an Bancomaten, Läden und Kiosken sowie der fortschreitenden Digitalisierung des Zahlungsverkehrs erkennt Avenir Suisse keinen Nutzen mehr in einer Postbank. Allenfalls könnte der Bund einen Leistungsauftrag für ein Basiskonto definieren, ausschreiben und an den günstigsten Anbieter vergeben. Denn es sollte jeder die Möglichkeit haben, eine Bankverbindung zu eröffnen, auch Personengruppen, denen das schwerfällt.

Filialnetz: Die Post betreibt gemäss Avenir Suisse zu viele Filialen, sie könnte auch unter den aktuellen Vorgaben «einiges optimieren». Gleichzeitig fordert die Denkfabrik, dass das Gros der Vorschriften zuhanden der Post hier gestrichen und die Erreichbarkeitsvorgabe von 20 auf 30 Minuten erhöht wird.

Zeitungszustellung: Theoretisch muss die Post, wo es keine Frühzustellung gibt, die Tageszeitungen bis spätestens um 12.30 Uhr in den Briefkasten legen. Das erachtet Avenir Suisse als überholt. Zudem sollte die Post für die Zeitungszustellung von den Verlagen kostendeckende Tarife verlangen. Ab 2035 will Avenir Suisse die Zustellpflicht für Tageszeitungen ganz streichen. (fv)

Die Briefmenge nimmt ab. Die Post muss reagieren, findet Avenir Suisse.
Bild: Michael Buholzer / KEYSTONE

11:23 Uhr

Freitag, 24. Juli

Wird Mediamarkt bald chinesisch?

Könnte bald verkauft werden: Mediamarkt.
Bild: COOLPIX / © Christoph Aebischer

Die deutsche Mediamarkt-Saturn-Mutter Ceconomy führt fortgeschrittene Gespräche über eine Übernahme durch den chinesischen E-Commerce-Konzern JD.com. Der Konzern mit Hauptsitz in Peking erwäge ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot von 4,60 je Stammaktie in bar, teilt Ceconomy mit. Rechtlich bindende Vereinbarungen seien aber noch nicht geschlossen worden. Die Ceconomy-Aktie gewann zuletzt mehr als zehn Prozent auf knapp 4,14 Euro. Grösster Aktionär der Elektronikkette ist die Mitgründerfamilie Kellerhals. (dpa)

11:44 Uhr

Donnerstag, 24. Juli

Trotz grösserer Hürden: Einkaufstourismus legt zu

Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten spüren den Druck aufs Portemonnaie - und suchen Erlösung ennet der Grenze, wie zum Beispiel im deutschen Bad Säckingen.
Bild: Imago/Manuel Geisser / www.imago-images.de

«Die Schweizer Detailhandelsbranche blickt auf ein sehr herausforderndes erstes Halbjahr 2025 zurück»: So lautet das Fazit der Swiss Retail Federation. Der Branchenvereinigung gehören Firmen wie Aldi Suisse, Lidl Schweiz, Manor, Orell Füssli, Volg und der Kioskkonzern Valora an. Basierend auf einer Halbjahresauswertung der Debit- und Kreditkartentransaktionen sei man mit einem Umsatzrückgang der Gesamtbranche von 1,9 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode konfrontiert. Besonders im stationären Geschäft fällt die Bilanz mit einem Minus von 2,2 Prozent deutlich negativ aus. Im Onlinehandel resultierte hingegen ein leichtes Plus von 0,8 Prozent.

Die grössten Sorgenkinder im stationären Handel waren die Segmente «Freizeit, Hobby und Spielwaren», «Kleider und Schuhe» sowie «Uhren und Schmuck», während der Lebensmittelhandel mit einem leichten Plus von 1,4 Prozent erneut stabil wirtschaftete.

Ein Problem bleibt der Einkaufstourismus. Dieser ziehe wieder stärker an, heisst es beim Branchenverband. Dies, obwohl seit Anfang Jahr die Wertfreigrenze nur noch 150 Franken pro Person und Tag beträgt, gegenüber 300 Franken in der Vergangenheit. «Die politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten, namentlich aufgrund kriegerischer Auseinandersetzungen und geopolitischer Handelskonflikte, belasten auch die Konsumentenstimmung und beeinträchtigen die Binnennachfrage», teilt die Swiss Retail Federation weiter mit. (bwe)

10:24 Uhr

Donnerstag, 24. Juli

Swiss integriert erstmals «Sonnen-Kerosin»

Die Swiss will mit Hilfe des Schweizer Start-ups Synhelion nachhaltiger um die Welt fliegen.
Bild: Ennio Leanza / KEYSTONE

Die Lufthansa-Tochter Swiss setzt als weltweit erste Fluggesellschaft Solartreibstoff des Schweizer Cleantech-Unternehmens Synhelion im Flugbetrieb ein. Damit würden beide Partner einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Luftfahrt markieren, schreibt die Airline in einer Mitteilung. Alternative Treibstoffe wie der Solartreibstoff von Synhelion seien entscheidend, um die ambitionierten CO2-Ziele des Luftverkehrs zu erreichen.

Synhelion lieferte ein erstes 190-Liter-Fass synthetisches Rohöl aus seiner Produktionsanlage an eine Raffinerie in Norddeutschland. Dort wurde das mittels Solarenergie hergestellte Rohöl zu zertifiziertem Flugtreibstoff verarbeitet, welcher anschliessend über den Flughafen Hamburg in das Treibstoffversorgungssystem eingespeist wurde.

Die zugeführte Menge entspricht laut Swiss etwa 7 Prozent des Treibstoffbedarfs für einen Flug zwischen Hamburg und Zürich. Auch wenn dies wenig sei, zeige diese Massnahme, dass die Technologie des Schweizer Start-ups funktioniere und bereit sei für die nächsten Schritte. Seit 2022 ist die Swiss auch als Investorin an Synhelion beteiligt. (bwe)

10:16 Uhr

Donnerstag, 24. Juli

Ex-Migros-Manager hegen grosse Subway-Pläne

Subway hat grosse Expansionspläne für die Schweiz.
Bild: Zvg / BLZ

Die beiden Ex-Migros-Manager Markus Laenzlinger und Sebastian Becker treiben die Expansion von Subway in der Schweiz energisch voran. «Unser Ziel ist es, bei der Anzahl Standorte nahe an McDonald’s heranzukommen», sagt Laenzlinger gegenüber dem Wirtschaftsmagazin «Bilanz». Bis 2031 sollen 130 Filialen entstehen. «Wir sind in Gesprächen mit Investoren. Falls wir uns einigen können, sind deutlich mehr als die auf mittlere Sicht geplanten 130 Standorte möglich», so Laenzlinger, der die Migros-Tochter Migrolino gross gemacht hat.

Als Master-Franchisenehmer haben die beiden das exklusive Recht, neue Subway-Filialen in der Schweiz zu eröffnen. Sie prüfen unter dem Dach der dafür gegründeten Convenience House, weitere Fast-Food-Brands zu betreiben – bei Taco Bell winkten sie aber ab. Die US-Texmex-Kette hatte gegenüber CH Media zuletzt angekündigt, in die Schweiz expandieren zu wollen. Stattdessen starten die beiden Ex-Migros-Manager bald ein neues Konzept mit dem Dumpling-Start-up Madame Sum. Der erste Laden, gestaltet wie ein überdimensionaler Dumpling, soll demnächst eröffnen. (bwe)

09:26 Uhr

Donnerstag, 24. Juli

Nestlés Umsatz und Gewinn schrumpfen

Nestlés Umsatz wuchs im ersten Halbjahr auch dank Preiserhöhungen bei Schokolade.
Bild: Imago Stock&people / imago stock&people

Der Westschweizer Nahrungsmittelmulti Nestlé kommt nach wie vor nicht recht vom Fleck. Im ersten Halbjahr erzielte der Hersteller von Thomy-Mayonnaise, Nescafé und Cailler-Schokolade einen Umsatz von 44,2 Milliarden Franken. Dies entspricht einem Minus von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Wie Nestlé in einer Mitteilung schreibt, sind vor allem negative Währungseffekte wegen des starken Schweizer Frankens dafür verantwortlich.

Immerhin: Das organische Wachstum, also ohne die Währungs- und Portfolioeffekte, legte um 2,9 Prozent zu. Allerdings ist dies in erster Linie auf Preiserhöhungen bei Kaffee und Schokolade zurückzuführen.

Laut Nestlé entwickelt sich die Nachfrage in den USA nicht gut. Im wichtigsten Markt Nordamerika drücken die Zölle der Trump-Regierung und die damit verbundenen Unsicherheiten auf die Konsumentenstimmung.

Der operative Gewinn sank im ersten Halbjahr um rund 7,1 Prozent auf 7,29 Milliarden Franken. Die Marge ging derweil von 17,4 auf 16,5 Prozent. Nebst den gestiegenen Rohstoffpreisen von Kaffee und Kakao haben auch die erhöhten Marketingkosten und die Währungseffekte auf die Marge gedrückt. Der Reingewinn ging um 10,3 Prozent auf 5,07 Milliarden Franken zurück.

Die Reaktionen fallen unterschiedlich aus. Bank-Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy schreibt in seinem Report, das organische Wachstum habe die Erwartungen leicht übertroffen. Er weist aber darauf hin, dass die Aktie seit Anfang Juni um über 10 Prozent nachgegeben hat, was er sich hauptsächlich mit dem makroökonomischen und geopolitischen Umfeld erklärt.

ZKB-Analyst Patrik Schwendimann spricht von einem «gemischten Bild». Das Investorensentiment gegenüber Nestlé sei noch immer «vorsichtig». Immerhin habe der Konzern im ersten Halbjahr nicht enttäuscht. (bwe)

07:34 Uhr

Donnerstag, 24. Juli

Roche kann weiter wachsen

Der Basler Pharmakonzern Roche konnte seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 4 Prozent auf 30,9 Milliarden Franken steigern. Während die Diagnostik-Sparte leicht rückläufig war, verzeichnete die Pharmadivision ein Wachstum von 6 Prozent. Der Kernbetriebsgewinn lag bei 12 Milliarden Franken, ein Plus von sechs Prozent.

Die Verkaufsschlager von Roche waren Medikamente gegen Brustkrebs, Hämophilie, schwere Augenkrankheiten oder multiple Sklerose. Man habe damit die Umsatzrückgänge bei patentabgelaufenen Arzneimitteln mehr als wettmachen können, schreibt Roche. Zudem forsche man an «potentiell wegweisenden Therapien», darunter Mittel gegen Alzheimer oder Parkinson im Frühstadium. «Wir sind zuversichtlich, den Wachstumstrend fortsetzen zu können», so Roche-Chef Thomas Schinecker. (mpa)

09:42 Uhr

Mittwoch, 23. Juli

UBS muss wegen Credit Suisse nach EU-Urteil Millionenstrafe zahlen

Wegen unerlaubter Absprachen im Devisenhandel der ehemaligen Schweizer Bank Credit Suisse muss die Schweizer Grossbank UBS dem EU-Gericht zufolge eine Geldbusse von knapp 29 Millionen Euro zahlen. Damit setzte das Gericht eine zuvor von der EU-Kommission verhängte Busse von rund 83 Millionen Euro herab, wie die Richterinnen und Richter in Luxemburg mitteilten. Die Strafe geht auf ein Verfahren gegen die Credit Suisse zurück, die 2023 von der UBS übernommen worden war. Zwar sei die Credit Suisse an einem Kartell beteiligt gewesen, doch sei die Busse dafür nicht richtig berechnet worden, so das EU-Gericht. Das Urteil kann vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) angefochten werden.

Die EU-Kommission hatte der Credit Suisse und vier anderen europäischen Grossbanken 2021 nach einer Kartelluntersuchung Geldbussen von insgesamt 344 Millionen Euro auferlegt. Es ging um illegale Absprachen im sogenannten Devisenkassamarkt – einem Teil des Devisenhandels, bei dem Währungen innerhalb kurzer Zeit nach Geschäftsabschluss ausgetauscht werden. Die Händler der Banken hatten laut Mitteilung des Gerichts sensible Informationen in einem professionellen Online-Chatroom ausgetauscht.

Anders als die anderen beteiligten Banken – darunter UBS, Barclays, RBS und HSBC – verzichtete die Credit Suisse auf einen Vergleich mit der Kommission und stellte sich einem ordentlichen Verfahren. Im März 2023 war die in Schieflage geratene Bank dann auf Druck der Schweizer Regierung und mit staatlicher Unterstützung in einem Notverkauf an die Konkurrentin UBS gegangen. (dpa)

14:19 Uhr

Mittwoch, 23. Juli

Milliardenverlust für Nationalbank gefährdet Ausschüttungen

Donald Trumps Zollchaos hat auch Folgen für das Ergebnis der Schweizerischen Nationalbank – jedenfalls indirekt. Denn die von der erratischen Wirtschaftspolitik des US-Präsidenten mitverursachte Dollarschwäche belastet ihr Ergebnis stark: Die von Martin Schlegel gelenkte Nationalbank dürfte für das zweite Quartal 2025 einen Verlust von 17 und 27 Milliarden Franken ausweisen. Das jedenfalls schätzen die UBS-Ökonomen in ihrer am Mittwoch veröffentlichten Analyse. Der Schweizer Franken habe sich zwischen April und Juni deutlich aufgewertet – gegenüber dem Euro um rund 2 Prozent, gegenüber dem japanischen Yen um 6 Prozent und gegenüber dem US-Dollar um fast 10 Prozent. «Insgesamt dürfte aus den Währungsbewegungen ein Verlust von über 40 Milliarden Franken resultieren, davon allein rund 30 Milliarden Franken auf US-Anlagen», halten die UBS-Ökonomen fest. Denn die Nationalbank halte rund 300 Milliarden Franken an US-Papieren.

Nationalbank-Chef Martin Schlegel muss einen Milliardenverlust ausweisen.
Bild: Michael Buholzer / KEYSTONE

Der Goldpreis stieg zwar in dieser Zeit um rund 5 Prozent – allerdings in Dollar ausgewiesen. Umgerechnet in Schweizer Franken fuhr die Nationalbank gemäss UBS-Schätzungen allerdings wegen der Abwertung des Dollars «wahrscheinlich einen deutlichen Verlust von rund 4,5 Milliarden Franken auf die Goldbestände» ein. Immerhin konnten sich die Aktienmärkte, die kurzfristig nach Trumps Zollhammer unter Druck geraten waren, im Verlauf des zweiten Quartals wieder erholen. Der globale Aktienmarkt legte rund 9 Prozent zu, was beim Aktienportfolio der Nationalbank von 180 Milliarden Franken laut der UBS zu einem Gewinn von 15 Milliarden Franken führt.

Addiert mit dem Gewinn von fast 7 Milliarden Franken aus dem ersten Quartal dürfte die Nationalbank Ende Juli fürs erste Halbjahr einen Verlust von10 bis 20 Milliarden Franken ausweisen. Angesichts der Ende 2024 ausgewiesenen Ausschüttungsreserve von 12,9 Milliarden Franken, müsste die Nationalbank im zweiten Halbjahr laut den UBS-Ökonomen den Verlust im ersten Halbjahr «zumindest neutralisieren». Nur so könnte die Nationalbank 2026 wohl Auszahlungen an den Bund und die Kantone tätigen. Ob das gelingen kann, will die UBS angesichts der Volatilität an den Finanzmärkten und den anhaltenden wirtschaftspolitischen Unsicherheiten nicht voraussagen. (fv)

07:50 Uhr

Mittwoch, 23. Juli

Trump gibt Japan 15 Prozent Zoll

US-Präsident Donald Trump hat auf seiner Plattform Truth Social verkündet, dass die USA ein Handelsabkommen mit Japan abgeschlossen hätten. Man habe sich dabei auf «gegenseitige» Zölle von 15 Prozent geeinigt. Weiter hielt der US-Präsident fest, dass Japan auf seine «Anweisung» hin 550 Milliarden Dollar in den Vereinigten Staaten investieren werde. 90 Prozent des Profits verblieben in den USA, wo Hunderttausende Jobs geschaffen würden. «Wir haben gerade ein massives Abkommen mit Japan abgeschlossen, vielleicht das grösste Abkommen, das jemals geschlossen wurde», schrieb Trump. So etwas habe es noch nie gegeben. Japan werde sich für den Handel öffnen, schrieb er und zählte Autos, Lastwagen, Reis und andere Produkte auf.

Noch vor rund zwei Wochen hatte der US-Präsident Japan eine Zollankündigung per Brief geschickt. Darin stand, dass auf alle Produkte aus der asiatischen Wirtschaftsnation, die in die USA eingeführt werden, ab dem 1. August 25 Prozent Zölle erhoben werden. Dies wurde nun auf 15 Prozent abgesenkt.

Die Börse in Tokio legte in Reaktion auf Trumps Mitteilung kräftig zu. Es sei nicht klar, wie sich die sektorspezifischen Zölle auf Autos und Autoteile, die derzeit bei 25 Prozent liegen, auswirken werden, schrieb die japanische Wirtschaftszeitung «Nikkei» nach Trumps Bekanntgabe des Deals. Japans Chefverhandler Ryosei Akazawa hatte sich auf die Senkung der Autozölle konzentriert, da dies Japans grösster Exportsektor im Handel mit den USA ist.

Trump hatte Zollbriefe mit unterschiedlichen Sätzen an Länder geschickt. Im Zollkonflikt mit der Europäischen Union gibt es noch keine Einigung. Die Schweiz wartet immer noch auf ein Zeichen aus den USA. (dpa)

10:12 Uhr

Dienstag, 22. Juli

Lindt und Sprüngli boxt Preiserhöhungen durch

Der Schoggi-Riese Lindt & Sprüngli zeigt erneut, wie stark seine Marken wie Lindor oder Excellence verankert sind. Im vergangenen Halbjahr konnte der Konzern mit Sitz in Kilchberg ZH seine Preise um 15,8 Prozent erhöhen. Dies sei unter anderem wegen der rekordhohen Kakaopreise nötig gewesen, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung.

Die Preisanpassungen schreckte die Kundschaft kaum davon ab, weiterhin zu Lindt-Schoggi zu greifen. Das verkaufte Volumen ging nur um 4,6 Prozent zurück. Den Umsatz konnte der Konzern im ersten Halbjahr aber auf 2,35 Milliarden Franken steigern. Das entspricht einem Plus von 9 Prozent. Der operative Gewinn lag mit 259,2 Millionen Franken tiefer als im Vorjahreszeitraum, ebenso der Reingewinn von 188,9 Millionen. Damit zeigt sich CEO Adalbert Lechner zufrieden. «Straffe Kostenkontrolle, Effizienzsteigerungen, Prozessoptimierungen und Preissteigerungen» hätten zur Profitabilität beigetragen.

Während Lechner in Europa zweistelliges Wachstum vermelden kann, harzt das Geschäft in Nordamerika. Dort drückt Donald Trumps erratische Wirtschaftspolitik die Konsumstimmung. Die Menschen geben derzeit weniger Geld aus, auch für die Premium-Schokolade von Lindt. Der Konzern konnte deshalb in Nordamerika nur um 3,6 Prozent wachsen – ein Wert, der hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Lindt & Sprüngli rechnet weiter damit, dass die Konsumentinnen und Konsumenten auch in stürmischen Zeiten zur Edel-Schoggi greifen. Die Firma passt deshalb seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr an. Neu rechnet sie mit einem Umsatzwachstum von neun bis elf Prozent. Zuvor hatte man mit sieben bis neun Prozent gerechnet. Die Ebit-Marge soll um 2 bis 4 Prozentpunkte steigen. (mpa)

Trotzen der Inflation: Lindor-Kugeln von Lindt & Sprüngli.
Bild: Ennio Leanza / KEYSTONE

13:16 Uhr

Montag, 21. JUli

Post-Konkurrent DPD verspricht flächendeckende Paketzustellung

Geht es nach Service-public-Minister Albert Rösti, soll die Post Briefe und Pakete künftig nicht mehr überall zustellen müssen. Der Bundesrat will die Postverordnung so ändern, dass abgelegene Haushalte nicht mehr bedient werden müssen, wenn der zusätzliche Zustellweg mehr als zwei Minuten von der nächsten Siedlung entfernt ist. Die private Konkurrenz freuts: Der Logistiker DPD teilt mit, auch weiterhin Pakete in der ganzen Schweiz zuzustellen und abzuholen – «einschliesslich der 60’000 Haushalte ausserhalb des Siedlungsgebiets, die von der geplanten Regelung betroffen sind».

Dazu investiere das Unternehmen  in den Randregionen in Micro-Depots und in die Zusammenarbeit mit lokalen Transportpartnern. Gänzlich gratis wird das für die Kunden nicht sein: Wer Pakete direkt an der Haustür abholen lassen will, muss 5  Franken bezahlen. DPD Schweiz, eine Tochterfirma der französischen Post, fertigt hierzulande mit 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jährlich über 24 Millionen Pakete an Unternehmen und Privatpersonen ab. (sf)

10:40 Uhr

Montag, 21. Juli

Hacker greifen Behörden und Firmen über Sicherheitslücke an

IT-Sicherheitsexperten schlagen Alarm, weil Behörden und Unternehmen über eine neu entdeckte Schwachstelle in einer Software von Microsoft angegriffen werden. Betroffen sind demnach lokale Server, welche Firmen und Behörden mit dem Microsoft-Programm Share Point zum Teilen von Dateien nutzen. Über die Schwachstelle seien Angreifer bereits in Systeme «Dutzender» Organisationen eingedrungen, sowohl in der Wirtschaft als auch im Regierungsbereich, sagte ein Manager der IT-Sicherheitsfirma Palo Alto Networks der «Washington Post».

Der Zugang zu den Servern eröffne potenziell die Möglichkeit, Daten zu stehlen und Passwörter abzugreifen, warnte das niederländische Unternehmen Eye Security. Schlimmer noch: Nach Erkenntnissen seiner Experten können Angreifer auch digitale Schlüssel stehlen, mit denen sie sich später auch wieder Zugang zu Computersystemen mit geschlossener Sicherheitslücke verschaffen könnten.

Jeder, der einen Share-Point-Server betreibe, habe ein Problem, sagte ein Manager der Sicherheitsfirma Crowdstrike. «Es ist eine bedeutende Schwachstelle.» Eye Security empfiehlt angesichts der Attacken auf «Tausende» von Servern, diese zu isolieren oder abzuschalten.

Microsoft bestätigte das Problem in einem Blogeintrag und veröffentlichte Updates, die die Sicherheitslücke beheben sollen. Wer hinter den Attacken steckt, blieb zunächst unklar. In den USA seien Server von zwei Bundesbehörden erfolgreich angegriffen worden, schrieb die «Washington Post» unter Berufung auf Experten. Angaben dazu, um welche Behörden es geht, wurden nicht gemacht.

Microsoft hatte kürzlich mit einem Update mehrere Schwachstellen geschlossen. Die Angreifer fanden danach eine ähnliche Sicherheitslücke an anderer Stelle. Die amerikanische IT-Sicherheitsbehörde CISA rief betroffene staatliche Stellen und Unternehmen zu schnellem Handeln auf. Erste Hinweise auf die Attacken gab es bereits am Freitag.

Zuletzt hatten sich im Jahr 2023 mutmasslich chinesische Hacker Zugang zu E-Mails in einigen US-Behörden über eine Schwachstelle in Microsoft-Software verschafft. (dpa)

08:05 Uhr

Freitag, 18. Juli

Als Schweizer Laden getarnt: Konsumentenschutz zeigt «China-Shops» an

Sie geben vor, Schweizer Anbieter mit Ladengeschäft in der Schweiz zu sein und werben auch damit. Tatsächlich handelt es sich aber um sogenannte Dropshipping-Shops, die direkt aus China liefern. Diesem Problem hat sich die Stiftung Konsumentenschutz angenommen. Sie hat 17 solche Betreiberinnen ausgemacht und bei diesen interveniert. Neun von ihnen haben die entsprechenden Seiten vom Netz genommen.

Nur wer genau hinschaut, erkennt, dass es sich nicht um einen Schweizer Onlineshop handelt.
Bild: Andrea Warnecke / dpa

Gegen die acht noch verbleibenden Shops, die illegalerweise mit dem Schweiz-Label um Kundschaft buhlen, hat der Konsumentenschutz Strafanzeige eingereicht. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) sollte sich um betrügerische Shops kümmern, tut gemäss dem Konsumentenschutz jedoch zu wenig dafür. Die Stiftung ruft deshalb auch die Bevölkerung dazu auf, verdächtige Shops zu melden. (pin)

13:38 Uhr

Donnerstag, 17. Juli

Weiterer Abgang bei BLKB-Tochter Radicant – Finanzchef geht

Der 100-Millionen-Abschreiber bei Radicant hat weitere Konsequenzen: Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) als Mutterhaus kündigt an, dass die Digitalbank das physische Treuhandgeschäft abstösst und ein umfangreiches Sparprogramm implementiert wird.

11:36 Uhr

Donnerstag, 17. Juli

DKSH legt im ersten Halbjahr zu

Ist in Asien ein allseits bekannter Name: Der Zürcher Handeslkonzern DKSH.
Bild: Ho / Undatiert / WIR

Der Schweizer Dienstleistungs- und Handelskonzern DKSH mit Sitz in Zürich konnte in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2025 seinen Umsatz um 1,5 Prozent auf 5,5 Milliarden Franken steigern. Bei konstanten Wechselkursen hätte das Plus 2,1 Prozent betragen. Das organische Wachstum macht dabei 1,8 Prozent aus, während fünf Firmen-Akquisitionen für die restlichen 0,3 Prozent verantwortlich sind.

Der Konzern konnte seinen Betriebsgewinn auf Gruppenebene derweil um 3,5 Prozent auf 169,3 Millionen Franken steigern. Unter dem Strich ist der Gewinn aber um 16,1 Prozent auf 96,3 Millionen Franken geschrumpft aufgrund von Steuereffekten. Am Gesamtjahresausblick hält DKSH indes fest. So soll der Kern-Ebit gegenüber dem Vorjahresresultat verbessert werden. Der Konzern ist allerdings stark von externen Faktoren abhängig, wie dem makroökomonischem Umfeld in seiner wichtigsten Region Asien-Pazifik und der Wechselkursentwicklung.

DKSH mit seinen 28’000 Angestellten hilft Firmen bei der Expansion in andere Märkte, insbesondere nach Asien. Die Gruppe liefert ihren Kunden beispielsweise Vorprodukte, wie zum Beispiel von Kleidungsstücken, vertreibt die Endprodukte, registriert diese, organisiert das Inkasso und erarbeitet Marktanalysen. Seit mehreren Jahren ist DKSH zudem für den Vertrieb von Ovomaltine in Asien zuständig. Die Schweizer Getränkemarke gehört dem britischen Konsumriesen Associated British Foods, der Ovomaltine in Asien Ovaltine nennt. (bwe)

11:19 Uhr

Donnerstag, 17. Juli

Microlino gibt es neu als Mietwagen

Europcar, der grösste Autovermieter der Schweiz, erweitert seine Flotte um das Mini-Auto Microlino. Ab sofort könne die Kundschaft das Elektroauto im Kleinformat in Zürich und Bern mieten, heisst es in einer Mitteilung. Der Mietpreis betrage 39.90 Franken pro Tag, inklusive Strom und unlimitierter Kilometer. Auch Microlino-Fahrzeughalterinnen und -halter profitierten von der Zusammenarbeit. «Europcar Schweiz bietet ihnen einen Rabatt auf weltweite Automieten bei Europcar, um ihre Mobilitätsbedürfnisse abseits des Alltagsbedarfs abzudecken.» (mpa)

Europcar nimmt den Microlino in die Flotte auf.
Bild: Microlino

10:32 Uhr

Donnerstag, 17. Juli

Ricola-CEO: «Von Trump angekündigte Strafzölle bereiten uns Sorgen»

Der Zürcher Thomas P. Meier ist seit sechs Jahren Geschäftsführer der Bonbon-Herstellerin Ricola. Die USA seien mit Abstand der grösste Markt des Unternehmens mit Sitz in Laufen, mit leicht über 40 Prozent des Umsatzes, erklärt er. «Das bereitet uns Sorgen, vor allem als die Ankündigung von 31 Prozent kam.»

Im grossen Interview mit CH Media spricht der CEO zudem über die Beziehung zur Familie Richterich und kündigt den Einstieg in einen neuen Lebensmittelmarkt an. (chm)

09:20 Uhr

Donnerstag, 17. Juli

Schweizer Briefmarke feiert Geburtstag

Die ersten Briefmarken der Schweiz hiessen «Zürich 4», «Doppelgenf» oder «Basler Taube». Und sie waren lediglich bis zu ihrer jeweiligen Kantonsgrenze gültig. Die ersten national anerkannten Briefmarken wurden 1850 eingeführt – mit dem Schweizer Kreuz oder dem Posthorn. Somit feiert die Briefmarke in diesem Jahr ihren 175. Geburtstag.

Zu Beginn sollte die Briefmarke lediglich den Portowert anzeigen, wie die Post in ihrem Blog festhält. Doch mit der Zeit entstanden fantasievolle und teilweise sogar aufsehenerregende Sujets. So sind die Briefmarken auch ein Spiegel der Gesellschaft von früher und heute. (pin)

08:57 Uhr

Donnerstag, 17. Juli

ABB überzeugt mit Halbjahreszahlen

Der Industriekonzern ABB mit Sitz in Zürich-Oerlikon kann einen überzeugenden Bestellungseingang von 9,8 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal präsentieren. Hauptgrund für das Plus von 14 Prozent auf vergleichbarer Basis gegenüber der Vorjahresperiode ist ein «sehr grosser Auftrag», den ABB im Geschäftsbereich Prozessautomation verbuchen konnte. Laut Medienmitteilung trug dieser 600 Millionen Dollar bei. Dieser Geschäftsbereich legte denn auch am stärksten zu, um 40 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar.

Der grösste Geschäftsbereich Elektrifizierung konnte derweil um 9 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar zulegen. Und die kleinste Sparte Robotik und Fertigungsautomation erwirtschaftete 0,73 Milliarden Dollar - 4 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Im April hatte ABB den Plan zur Abspaltung der Robotik-Division bis Mitte 2026 angekündigt. Der traditionsreiche Geschäftsbereich mit seinen rund 7000 Mitarbeitenden soll als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden.

Die robuste Nachfrage trug ABB im zweiten Quartal eine weitere leichte Steigerung der operativen Profitmarge auf hohem Niveau (19,2 Prozent) ein, was sich in einer Steigerung des Quartalsgewinns um 5 Prozent auf über 1,1 Milliarden Dollar niederschlug.

«Gegenüber dem Vorquartal blieb das Geschäftsumfeld weitgehend unverändert, mit ähnlichen Unsicherheiten in Bezug auf die möglichen Auswirkungen von Handelszöllen», lässt sich ABB-Chef Morten Wierod zitieren. (bwe/dz)

08:26 Uhr

Donnerstag, 17. Juli

US-Coca-Cola laut Trump bald mit Zuckerrohr?

In den USA wird Coca-Cola mit Maissirup hergestellt.
Bild: Nam Y. Huh / AP

Coca-Cola will laut Präsident Donald Trump auf sein Betreiben die Kultbrause auch in den USA künftig mit Zuckerrohr statt mit Maissirup süssen. Er habe mit dem Konzern darüber gesprochen, dass sie «ECHTEN Rohrzucker für die Coke in den Vereinigten Staaten nutzen sollen, und sie haben eingewilligt», schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Er danke allen Verantwortlichen bei Coca-Cola. «Das wird ein sehr guter Schritt von ihnen sein - ihr werdet sehen. Es ist einfach besser!»

Das Unternehmen mit Sitz in Atlanta wollte Trumps Mitteilung indes nicht bestätigen. Man wisse Trumps Enthusiasmus zu schätzen und werde bald weitere Details zu neuen Angeboten innerhalb der Produktpalette verraten, hiess es lediglich.

In den USA werden zuckerhaltige Getränke von Coca-Cola seit Jahren mit Maissirup mit hohem Fruchtzuckergehalt gesüsst. In Mexiko etwa wird die Coke mit Zuckerrohr produziert. Seit 2005 kommt Coca-Cola amerikanischen Fans von Rohrzucker mit dem Import von Colaflaschen aus dem Nachbarland entgegen.

Eine Rückkehr zum Zuckerrohr bei der US-Produktion könnte sich auf Maisfarmer auswirken - sehr zum Missfallen von Interessenverbänden. «Es ergibt keinen Sinn, Maissirup mit hohem Fruktosegehalt durch Rohrzucker zu ersetzen», kritisierte John Bode, Präsident und Vorsitzender des Verbands Corn Refiners Association. «Präsident Trump steht für amerikanische Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe, amerikanische Landwirte und die Reduzierung des Handelsdefizits. Der Ersatz von Maissirup mit hohem Fruchtzuckergehalt durch Rohrzucker würde Tausende von Arbeitsplätzen in der amerikanischen Lebensmittelindustrie kosten, das Einkommen der Landwirte schmälern und den Import von ausländischem Zucker ankurbeln - und das alles ohne jeden ernährungsphysiologischen Nutzen.»

Trump selbst greift schon seit langem zu Diet Cokes mit dem Süssstoff Aspartam. Er hat sogar einen roten Knopf am Resolute Desk - seinem Schreibtisch im Oval Office - installieren lassen, den er drückt, um sich von einem Butler einen Softdrink bringen zu lassen. Die «New York Times» berichtete 2018, dass er täglich ein Dutzend Diät-Colas trinke. Trotz seiner Vorliebe für die Getränke war seine Beziehung zu Coca-Cola nicht immer spannungsfrei. In einer Serie von Posts deutete Trump 2012 an, dass Diet Cokes mit Gewichtszunahme in Verbindung stehen könnten. «Das Coca-Cola-Unternehmen ist nicht glücklich mit mir - das ist okay, ich werde diesen Müll trotzdem weiter trinken», schrieb er damals. (dpa)

15:44 Uhr

Mittwoch, 16. Juli

«Donkey Kong»Verfilmung in Planung?

Konkurrenz mit Netflix und Co.: Die Kinos hoffen auf Kassenknüller.
Bild: Adobe Stock

Die internationalen Kinos sind im Kampf gegen die Streaming-Giganten auf Kassenknüller angewiesen. Ein solcher könnte demnächst bei Universal entstehen. Wie das US-Branchenportal Comingsoon.net berichtet, hat das Filmstudio einen Rechtsschutz-Antrag namens «untitled Donkey Kong project» registrieren lassen. Dabei könnte es sich um eine geplante Verfilmung des Nintendo-Videospiels handeln. 2023 sorgte bereits die Game-Verfilmung «The Super Mario Bros. Movie» für volle Kinokassen. Weltweit spielte der Animationsstreifen 1,36 Milliarden Dollar ein. In der Schweiz lockte er rund 580000 Menschen in die Kinos. Das bedeutete Rang 3 in der Jahres-Hitliste, hinter «Barbie» und dem Actionfilm «Avatar: The Way of Water», sowie vor dem Atombomben-Epos Oppenheimer. (bwe)

15:41 Uhr

Mittwoch, 16. Juli

Richemont legt dank Schmuck zu

Richemont hat im ersten Geschäftsquartal, das für das den Genfer Schmuck- und Uhrenkonzern von April bis Juni dauert, den Umsatz steigern können. Insgesamt erzielte die Gruppe ein währungsbereinigtes Plus von 6 Prozent.

Die vier Schmuckmarken des Westschweizer Konzerns – Buccellati, Cartier, Van Cleef & Arpels und Vhernier – steigerten ihren Umsatz währungsbereinigt um 11 Prozent. Die Uhrensparte musste hingegen einen Rückgang von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal hinnehmen, was vor allem auf die schwächere Entwicklung in China, Hongkong, Macau und Japan zurückgeführt wird, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt. In Nord- und Südamerika konnten die Uhrenverkäufe hingegen zweistellig zulegen. (bwe)

15:38 Uhr

MIttwoch, 16. Juli

Trendwende bei Sonnencremes

An heissen und sonnigen Tagen gefragt: Sonnencreme.
Bild: Friso Gentsch / DPA

Eine Analyse des Mi­gros-Onlinewarenhauses Digitec Galaxus zeigt: Konsumentinnen und Konsumenten gehen beim Sonnenschutz zunehmend auf Nummer sicher. Noch vor wenigen Jahren sei der Sonnenschutzfaktor SPF 30 das Mass aller Dinge gewesen. 37 Prozent der Kundschaft hätten 2020 zu diesen Sonnencremes gegriffen. 2025 liege der Anteil von SPF 30 nur noch bei 14 Prozent.

Stattdessen würden Konsumenten zu höheren Schutzfaktoren wechseln. Heute würden 30 Prozent der Verkäufe auf SPF 50 entfallen und mehr als die Hälfte auf SPF 50+. Zudem sorgten die zuletzt heissen Tage für einen Nachfrageboom: Noch nie habe man so viele Tuben, Sprays oder Quetschflaschen verkauft. Im ersten Halbjahr 2025 bestellte die Galaxus-Kundschaft eine sechsstellige Anzahl Sonnencremes – mehr als im gesamten Vorjahr. (bwe)

08:29 Uhr

Mittwoch, 16. Juli

Trump bringt «wahrscheinlich» Zölle auf Medikamente

US-Präsident Donald Trump will Waren aus kleineren Ländern nach eigenen Angaben mit Zöllen von «etwas mehr als zehn Prozent» belegen. Betroffen sein könnten mindestens 100 Staaten, erklärte Trump am Dienstag vor Reportern auf dem Militärflugplatz Joint Base Andrews in Maryland. «Wir werden wahrscheinlich einen Zoll für sie alle festsetzen.» Handelsminister Howard Lutnick ergänzte, dass es sich um Staaten in Afrika und der Karibik handeln werde.

Diese Länder haben in der Regel ein relativ geringes Handelsvolumen mit den USA und dürften für das Ziel Trumps, angebliche Unwuchten in Handelsbeziehungen der USA zu anderen Ländern auszugleichen, kaum ins Gewicht fallen.

Trump stellte in Aussicht, «wahrscheinlich» zum Monatsende Zölle auf Medikamente anzukündigen. Zunächst werde er einen geringen Zollsatz einführen und Unternehmen ein Jahr Zeit geben, Produktionsstätten im Inland zu bauen, ehe ihnen höhere Einfuhrsteuern für Arzneimittel drohen würden. Ähnliches plane er für Computerchips, erklärte er. (dpa)

Donald Trump.
Bild: Al Drago / Pool / EPA

16:58 Uhr

Dienstag, 15. Juli

René Benko wird angeklagt

Die Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat erstmals Anklage gegen den ehemaligen Immobilien-Milliardär René Benko ­erhoben. Die Justizbehörde wirft Benko vor, bei seiner Insolvenz als Einzelunternehmer Vermögenswerte zuungunsten der Gläubiger beiseitegeschafft zu haben. Eine entsprechende ­Anklage sei beim Landgericht Innsbruck eingebracht worden.

Konkret wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, dass er «unter dem Eindruck zunehmender Zahlungsschwierigkeiten und einer absehbaren Konkurseröffnung» Angehörigen noch 300’000 Euro geschenkt habe. Der Straftatbestand lautet im ­österreichischen Recht betrügerische Krida. Insgesamt belaufe sich der in diesem Verfahren festgestellte Schaden auf 660’000 Euro. Der Strafrahmen betrage ein bis zehn Jahre Freiheitsstrafe. Die Anklage sei Teil des Verfahrenskomplexes rund um die gescheiterte Signa-Gruppe. Dort werde gegen rund ein Dutzend Beschuldigte und gegen zwei Verbände ermittelt. Der bisher ermittelte Gesamtschaden belaufe sich auf 300 Millionen Euro, so die WKStA.

Die Behörde verdächtigt den 48-Jährigen ausserdem auch der Untreue, des Betrugs und des Bankrotts. Er soll laut den Ermittlern Investoren betrogen und Vermögenswerte vor Behörden, Gläubigern und Insolvenzverwaltern verborgen haben. Er sitzt seit Januar in Untersuchungshaft. René Benko hatte in der Niedrigzinsphase ein verschachteltes Firmennetzwerk aufgebaut. So investierte er etwa in die Galeria-Warenhausgruppe, das Luxuskaufhaus KaDeWe und das Hamburger Elbtower-Projekt. Neben konzerninternen Problemen wurde Signa von steigenden Zinsen, Energiepreisen und Baukosten zu Fall gebracht. (dpa)

12:18 Uhr

Dienstag, 15. Juli

Bankenaufseher verlässt die Finanzmarktaufsicht

In der Geschäftsleitung der Finanzmarktaufsicht (Finma) kommt es zu einem Abgang: Thomas Hirschi, der Leiter des Geschäftsbereichs Banken und vorübergehend stellvertretender Direktor, wird die Aufsichtsbehörde per 31. August 2025 verlassen. Er werde sich ausserhalb der Finma beruflich neu orientieren, teilte die Behörde am Dienstag mit. «Seinen Entscheid, die Finma zu verlassen, bedauern wir sehr und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute», hält Finma-Direktor Stefan Walter fest, der am 1. April 2024 von der Europäischen Zentralbank zur Schweizer Aufsichtsbehörde gestossen war.

Hirschi hatte im Februar die Verantwortung für den Geschäftsbereich Banken übernommen. Seine Amtszeit war geprägt vom Untergang der Credit Suisse - und dessen Aufarbeitung. (fv)

09:07 Uhr

Dienstag, 15. Juli

Nach starkem Wachstum: Accelleron erwartet weiteren Aufschwung

Nach einem ersten Halbjahr, bei dem der Umsatz mehr als 20 Prozent über den Erwartungen lag, erhöht Accelleron die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2025 um 16 bis 19 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der in Baden AG ansässige Hersteller von Turboladern konnte nach eigenen Angaben seinen Marktanteil in der Marine- und Energieindustrie weiter ausbauen. «Trotz geopolitischer Verwerfungen hat sich der Markt in der ersten Jahreshälfte nicht abgekühlt», hält das Unternehmen fest. (dvi)

Die Fabrik von Accelleron an der Bruggerstrasse in Baden AG.
Bild: Ennio Leanza/Keystone

16:07 Uhr

Montag, 14. Juli

Produzenten- und Importpreise sinken leicht

Im Juni ist der Schweizer Produzenten- und Importpreisindex gegenüber dem Mai um 0,1 Prozent gesunken, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte. Insgesamt lag der Index im Juni auf einem Stand von 106,4 Punkten und ist damit seit Anfang Jahr um 0,1 Prozentpunkte gestiegen (Dezember 2020=100). Im Vergleich zum Juni 2024 sank das Preisniveau des Gesamtangebots von Inland- und Importprodukten hingegen um 0,7 Prozent.

Auf Stufe der Importe gingen im Juni vor allem die Preise von Mineralölprodukten gegenüber dem Mai zurück. Sinkende Preise wurden laut dem BFS auch für pharmazeutische Spezialitäten, Rohkaffee sowie Gemüse, Melonen und Kartoffeln verzeichnet. Teurer geworden seien hingegen Erdöl und Erdgas. Auf Stufe der Produzentenpreise wurden Preissteigerungen für verarbeiteten Kaffee und Tee verzeichnet, während Mineralölprodukte analog der Entwicklung bei den Importen billiger wurden.

Der Produzenten- und Importpreisindex gilt als Indikator für Preise, die Konsumentinnen und Konsumenten bezahlen müssen, weist aber höhere Schwankungen auf. Die Preise werden zwischen dem 1. und 8. jedes Monats erhoben. (ehs)

13:14 Uhr

Montag, 14. Juli

Bitcoin steigt auf Rekordhoch

Der Bitcoin hat die Woche mit einem Rekordhoch begonnen. Die älteste und bekannteste Kryptowährung beschleunigte die jüngste Rekordrally nach Spekulationen über eine Lockerung der Regeln für den Handel in den USA. Am Montagvormittag sprang der Bitcoin auf der Handelsplattform Bitstamp bis auf 123200 US-Dollar, nachdem sein Kurs am frühen Morgen erstmals über die Marke von 120000 Dollar gestiegen war.

Beobachter sehen den Höhenflug in Zusammenhang mit wichtigen politischen Entscheidungen, die im Verlauf der Woche in den USA erwartet werden. Zuletzt verstärkten sich am Markt Spekulationen, dass die Regeln für den Handel mit Bitcoins gelockert werden könnten. Analyst Timo Emden von Emden Research verwies auf die «Crypto Week». In dieser Woche stehen in den USA wichtige Gesetzes-Entscheidungen auf dem Programm, die den Krypto-Markt prägen könnten.

Konkret will der US-Kongress über drei Gesetzesvorlagen beraten und abstimmen, die ein positives Umfeld für Kryptowährungen schaffen sollen. US-Präsident Donald Trump gilt als Förderer von Kryptowährungen. Seit seinem Wahlerfolg im November legte der Wert des Bitcoins rund drei Viertel zu. (dpa)

09:52 Uhr

Montag, 14. Juli

Neuer Finanzchef für Alpiq

Der Energiekonzern Alpiq erhält einen neuen Finanzchef. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, hat der Verwaltungsrat Peter-Wim Gerssen als Chief Financial Officer (CFO) bestätigt. Der 53-jährige Niederländer zeichne sich durch «umfassende Führungserfahrung insbesondere im Energiesektor» aus. Gerssen war zuletzt als CEO der Shell Asset Management Company in Den Haag tätig und arbeitete zuvor in Führungspositionen in Firmen im Energiesektor.

Gerssen folgt auch Luca Baroni, der Alpiq Ende Oktober nach gut vierjähriger Tätigkeit als Finanzchef verlassen wird. Alpiq-Chefin Antje Kanngiesser bedankt sich in der Mitteilung bei ihm für seine «zahlreichen Erfolge» etwa beim Schuldenabbau und der Refinanzierung.

Alpiq ist mit einem bereinigten Nettoumsatz von 6,4 Milliarden Franken im Jahr 2024 nach der Axpo der grösste Energieversorger der Schweiz. Alpiq gehört verschiedenen regionalen Elektrizitätsunternehmen, vor allem aus der Westschweiz. (ehs)

09:13 Uhr

Freitag, 11. Juli

Nationalbank baut Bargeldversorgung aus

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) unter Präsident Martin Schlegel arbeitet derzeit an einer neuen Banknotenserie. Die Noten werden Anfang der 2030er-Jahre in Umlauf kommen. Damit das reibungslos funktioniert, plant die SNB ein neues Bargeldlogistikzentrum in Bülach ZH. Sie hat dazu ein Grundstück erworben, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag.

«Die sichere Bargeldversorgung durch die Nationalbank bedingt moderne bauliche und technische Infrastrukturen. Die SNB wird deshalb ihre Bargeldinfrastruktur am Sitz Zürich nach Bülach verlegen», heisst es weiter. «Das auf die zukünftigen Anforderungen der Bargeldversorgung ausgerichtete Bargeldlogistikzentrum wird voraussichtlich in den frühen 2030er-Jahren in Betrieb genommen.» Die Nutzung von Bargeld entspreche einem grundlegenden Bedürfnis der Schweizer Bevölkerung, betont die SNB. 95 Prozent der Schweizer Bevölkerung möchten, dass Bargeld weiterhin als Zahlungsmittel zur Verfügung steht. (mpa)

07:56 Uhr

Freitag, 11. Juli

Milliarden-Deal: Ferrero schluckt Cornflakes-König Kellogg

Der italienische Nutella-Produzent Ferrero will in einem Milliardendeal das für seine Frühstücksflocken bekannte US-Unternehmen WK Kellogg schlucken. Herstellung, Vermarktung und Vertrieb in Nordamerika und der Karibik sollen dabei ins Portfolio der Italiener übergehen, wie beide Unternehmen mitteilten. Ferrero will nach eigenen Angaben in Nordamerika wachsen und sein Produktangebot rund um Cornflakes, Frosties und anderen Cerealien ausbauen - und fordert damit Wettbewerber wie Nestlé und General Mills heraus. WK-Kollegg-Chef Gary Pilnick stellte zudem neue Produkte in Aussicht, die über das Frühstücksangebot hinausgehen.

Bei der Übernahme will Ferrero 23 Dollar in bar pro WK-Kellogg-Aktie auf den Tisch legen - was einem gesamten Unternehmenswert der Amerikaner von 3,1 Milliarden Dollar entspreche. Der Kellogg-Konzern - heute Kellanova - hatte 2023 sein nordamerikanisches Cerealien-Geschäft unter dem Namen WK Kellogg abgespalten, um sich so mehr auf seine Snack-Sparte mit Produkten wie Pringles zu konzentrieren.

Die Aktionäre von WK Kellogg und die Behörden müssen dem Vorhaben noch zustimmen - der Vorstand zeigte sich bereits dazu einverstanden. Die Transaktion soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. (dpa)

Die Kellogg-Cornflakes gehören nun dem Nutella-Produzenten Ferrero.
Bild: Allison Dinner / EPA

15:53 Uhr

Donnerstag, 10. Juli

Bundesgericht stoppt CS-Boni

Der Kampf der Ex-Credit-Suisse-Manager um ihre Boni geht in die nächste Runde. Und diesmal erzielt das Finanzdepartement von Karin Keller-Sutter einen Zwischenerfolg: Denn das Bundesgericht hat dessen Gesuch um aufschiebende Wirkung gutgeheissen. Das heisst: Die Boni für die ehemaligen CS-Manager werden bis zum Abschluss des bundesgerichtlichen Verfahrens nicht ausbezahlt. Dieses ist nötig, weil der Bund die Niederlage vor Bundesverwaltungsgericht nicht hinnehmen wollte und den Entscheid vor Bundesgericht anfechtet. Zuvor hatte das Bundesverwaltungsgericht die Kürzung respektive Streichung der Boni von ehemaligen CS-Kadermitgliedern als rechtswidrig beurteilt. Es hatte damit jenen zwölf CS-Managern recht gegeben, die für ihre Boni vor Gericht gezogen sind. (fv)

Die Bank gibt es nicht mehr, die Manager kämpfen aber weiter um ihre Boni.
Bild: Michael Buholzer / KEYSTONE

14:03 Uhr

Donnerstag, 10. Juli

Bund unterstützt Nachtzug nach Dänemark

Der Bund will internationale Bahnangebote fördern. Im Rahmen von Beschlüssen des Bundesrats und des Parlaments stehen ihm zwischen 2025 und 2030 dafür 10 Millionen Franken pro Jahr zur Verfügung. Wie das Bundesamt für Verkehr (BAV) am Donnerstag mitteilte, will der Bund im laufenden Jahr Vorbereitungsarbeiten für einen neuen Nachtzug der SBB von Basel über Kopenhagen nach Malmö mit 1,2 Millionen Franken unterstützen. Dieser soll ab April 2026 dreimal pro Woche verkehren. Die Förderung dieses neuen Nachtzugs stehe bei der Subventionierung internationaler Bahnverbindungen auch für die nächsten Jahre im Vordergrund, heisst es in der Mitteilung.

Im laufenden Jahr unterstütze das BAV zudem auf Antrag der SBB mit 5 Millionen Franken die Zulassung ihres Giruno-Zugs für Fahrten mit 250 Kilometern pro Stunde in Italien. Das ermögliche ein attraktives und stabiles Angebot von Direktzügen aus der Schweiz nach Venedig und Genua. Längerfristig seien damit auch kürzere Fahrzeiten möglich.

Darüber hinaus stellt das BAV den SBB 1,9 Millionen Franken zur Verfügung, damit auf der Strecke Zürich-Innsbruck-Graz nach der Ausserbetriebnahme der heutigen Speisewagen weiterhin «hochwertige Speisewagen» für die mehrstündige Fahrt angeboten werden können. (ehs)

11:38 Uhr

Donnerstag, 10. Juli

Weko pfeift BMW zurück

Die Wettbewerbskommission (Weko) rügt den Autohersteller BMW. Dieser habe mutmasslich seine relative Marktmacht ausgenutzt. Im Fall ging es um eine Garage, die während mehrerer Jahrzehnte eine zugelassene Händlerin und Servicestelle für BMW- und Mini-Fahrzeuge war. BMW stellte der Garage eine Erweiterung der Geschäftsbeziehungen in Aussicht, weshalb sie Investitionen in Millionenhöhe tätigte. Doch daraufhin beendete BMW die Zusammenarbeit unerwartet und ohne angemessene Übergangslösung. Nachdem sich die Weko einschaltete, verlängerte BMW die Geschäftsbeziehung wieder. Die Weko stellte ihre Untersuchung deshalb ein. Hätte sie weiter ermittelt, hätte sie vermutlich einen Verstoss gegen den Passus der relativen Marktmacht festgestellt. BMW muss nun die Verfahrenskosten berappen. (mpa)

08:57 Uhr

Donnerstag, 10. Juli

Baidu siedelt sich in Zürich an

Der chinesische Technologie-Konzern Baidu eröffnet in Zürich eine Niederlassung. Das Unternehmen wurde Ende Juni ins Handelsregister eingetragen. Laut der Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker-Späh handelt es sich beim Zürcher Standort um einen «europäischen Hub im Bereich autonome Mobilität». Dabei gehe es um die Entwicklung in den Bereichen Smart Mobility, Künstliche Intelligenz und digitale Mobilitätslösungen, wie sie auf dem Portal Linkedin schreibt.

Die in Peking beheimatete Firma Baidu wurde vor 25 Jahren gegründet und erzielte im Jahr 2023 mit 40'000 Mitarbeitenden einen Umsatz von umgerechnet 15 Milliarden Franken. Baidu betreibt die Suchmaschine mit dem höchsten Marktanteil in China und ist darüber hinaus im Bereich Künstliche Intelligenz tätig. Das Unternehmen bietet etwa Software, Chips und Cloud-Lösungen an. Baidu ist an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet. In China gehörte Baidu zudem zu einem der ersten Konzerne, die autonome Taxis mit eigener Technologie lancierten. Wie das «Wall Street Journal» im Mai berichtete, will Baidu diese Technologie auch in Europa ausrollen und hat sich dafür die Schweiz als Testmarkt ausgesucht. Dafür wolle Baidu mit Postauto zusammenarbeiten. (ehs)

17:02 Uhr

Mittwoch, 9. Juli

Neue Chefin für Migros-Thinktank

Nach vier Jahren kommt es beim Gottlieb-Duttweiler-Institut (GDI) bereits wieder zu einem Führungswechsel: Der aktuelle Chef Lukas Jezler tritt ab, gemäss Mitteilung «nach erfolgreicher Neuausrichtung» des Instituts. Sein Vorgänger David Bosshart hatte es deutlich länger ausgehalten. Er stand dem GDI 22 Jahre lang vor. Die vorübergehende Führung übernimmt nun Jennifer Somm. Sie bringe jahrelange Erfahrung in Strategieentwicklung, Transformations- und Innovationsprojekten mit, heisst es. Zuletzt war sie Chefin des Zurich Film Festivals. Der laut eigenen Angaben «führende europäischen Thinktank für Wirtschaft, Gesellschaft und Konsum» sucht nun nach einem Nachfolger oder eine Nachfolgerin. Das Institut wurde 1963 kurz nach dem Tod des Migros-Gründers Gottlieb Duttweiler in Rüschlikon gegründet. (mpa)

15:56 Uhr

Mittwoch, 9. Juli

SBB und Co. schlafen bei Barrierefreiheit

Personalmangel und kein «Zeitfenster für Bauarbeiten»: Das sind die Begründungen der Bahnunternehmen, weshalb sie noch nicht alle Bahnhöfe für behinderte Menschen zugänglich machen konnten. Eigentlich hätten sie dieses Ziel bereits Ende 2023 erreichen sollen. Immerhin waren laut Bundesamt für Verkehr Ende des letzten Jahres 1132 der total 1800 Bahnstationen für Menschen mit Beeinträchtigung autonom benutzbar. Das sind 43 mehr als Ende 2023. Da zunächst die grösseren Bahnhöfe angepasst wurden, konnten Ende letzten Jahres 82 Prozent aller Reisenden von den Umbauten profitieren. Gemäss Planung der Bahnen werden bis Ende 2028 weitere 186 Bahnhöfe umgebaut. Bei 312 Bahnhöfen oder Eisenbahn-Haltestellen verzögern sich die Anpassungen trotz wiederholter Intervention des Bundes. (mpa)

17:23 Uhr

Dienstag, 8. Juli

USA stoppen Schuh-Strapazen bei Sicherheitskontrolle

Schuhe müssen künftig an US-Flughäfen nicht mehr ausgezogen werden. Die Regel wird phasenweise aufgehoben, wie US-Medien berichten.
Bild: Ann Johansson / AP

Seit 2006 müssen Passagiere an US-Flughäfen bei der Sicherheitskontrolle die Schuhe ausziehen. Doch wie diverse US-Medien wie CBS News berichten, wird diese für Fluggäste mühsame Regel aufgehoben. Sie beruht auf dem fehlgeschlagenen Versuch von Richard Reid, bekannt als «shoe bomber». Er wollte 2001 ein Flugzeug mit Sprengstoff, den er in seinem Schuh versteckt hatte, in die Luft zu jagen – ohne Erfolg. (bwe)

15:17 Uhr

Dienstag, 8. Juli

Tui Suisse: Griechenland bei Schweizer Kundschaft auf Rang 1

Strand auf Korfu: Ferien in Griechenland sind bei der Schweizer Tui-Kundschaft beliebt.
Bild: Walter Schwager / ARC

Das Reisefieber in der Schweiz hält an. Zu diesem Schluss kommt die hiesige Niederlassung des deutschen Reiseunternehmens Tui. «So viele Gäste wie nie zuvor haben sich frühzeitig für Ferien mit uns entschieden», sagt Tui-Suisse-Chef Philipp von Czapiewski am Dienstag an einem Medienanlass am neuen Bürositz in Zürich-Seebach. Zudem beobachte man «eine ausgeprägte Last-Minute-Nachfrage».

Die Zwischenbilanz für den Sommer sei daher sehr positiv, vor allem mit Blick auf die Tui-Suisse-Topdestination Griechenland. Bei diesem Ziel sei er zuversichtlich, dass das Rekordjahr 2024 übertreffen werde, sagt von Czapiewski.

In der Sommer-Hitliste auf der Kurz- und Mittelstrecke liegt auf Rang 2 Spanien, gefolgt von der Türkei, Ägypten und Zypern. Angesichts dieser Buchungen beobachte man denn auch keine Hitze-Flucht, auch wenn kühlere Destinationen im Norden Europas zulegen würden.

Philipp von Czapiewski leitet das Schweizer Geschäft des deutschen Reisekonzerns Tui.
Bild: zvg

Bei der Langstrecke liegen die USA - trotz Trump - an erster Stelle. Allerdings, betont von Czapiewski, handle es sich dabei hauptsächlich um Rundreisen mit Campern, die mehrheitlich bereits im November oder Dezember gebucht worden seien. Also vor Trumps Wahl und seiner Krawall-Politik. An zweiter Stelle folgen Reisen in die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Tansania, Kanada und auf die Malediven.

Im Hinblick auf den Winter scheint der Frühbuchertrend laut von Czapiewski anzuhalten. Viele Nah- und Fernziele würden bereits jetzt höhere Buchungszahlen als im Vorjahr aufweisen. In der kälteren Reisesaison sind die Kanarischen Inseln das Topziel der Schweizer Tui-Kundschaft, gefolgt von Ägypten, den Kapverden, Marokko und Portugal.

Auf der Langstrecke ist Thailand am gefragtesten. Dahinter folgen die Malediven, die Vereinigten Arabischen Emirate, die dominikanische Republik und Mauritius. Und: Die hiesige Zahlungsbereitschaft bleibt hoch, sie liegt laut Tui 10 bis 20 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Genaue Buchungs- und Umsatzzahlen nennt die Firma keine. (bwe)

14:20 Uhr

Montag, 7. Juli

Swiss muss ausserplanmässig landen – schon wieder Rauch an Bord

Ein Flugzeug der Swiss musste am Montag in Friedrichshafen ausserplanmässig landen. Die Maschine mit der Flugnummer LX1413 war unterwegs von Belgrad nach Zürich. Wie die Lufthansa-Tochter in einer Mitteilung schreibt, führten Fehlermeldungen im Cockpit des Airbus A220-300 sowie eine leicht sichtbare Rauchentwicklung im hinteren Teil der Kabine zum Crew-Entscheid, das Flugzeug ausserplanmässig zu landen.

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11:59 Uhr

Montag, 7. Juli

Mehr Stadler-Züge für die Jungfrauregion

Der Bahnbauer Stadler fertigt für die Berner Oberland-Bahnen (BOB) fünf weitere Triebzüge. Die dreiteiligen Meterspurfahrzeuge werden im Werk an Stadlers Hauptsitz in Bussnang hergestellt und sollen ab Ende 2027 in Betrieb gehen. Der Auftragswert beträgt 50 Millionen Franken.

Die BOB ersetzen mit den neuen Zügen älteres Rollmaterial. Sie wollen damit den ständig wachsenden Passagierzahlen gerecht werden, den Fahrplantakt erhöhen und die Verlagerung des Verkehrs von der Strasse auf die Schiene stärken.

Mit der Beschaffung lösen die BOB eine Option ein. Sie haben bei Stadler bereits 2022 sechs und 2024 vier Züge bestellt. Gesamtwert dieser zehn Züge: 104,6 Millionen Franken. Mit der jüngsten Bestellung wird die BOB-Flotte aus neusten Stadler-Zügen bis Mitte 2028 auf 15 Fahrzeuge zunehmen.

Die Niederflurzüge mit je 140 Sitzplätzen sind für den Freizeitreiseverkehr im touristisch geprägten Berner Oberland optimiert und bieten zum Beispiel viel Platz für Gepäck, Ski, Kinderwagen und Velos. Die Züge der ersten Tranche sollen ab Ende 2025 zum Einsatz kommen. (T.G.)

10:08 Uhr

Montag, 7. Juli

Detailhandel klagt gegen Twint

Der Schweizer Detailhandelsverband Swiss Retail Federation hat bei der Wettbewerbskommission (Weko) eine Anzeige gegen den Zahlungsanbieter Twint eingereicht. Das teilt er am Montag mit. Für Detailhändler seien die Gebühren von Twint zu einer «inakzeptablen Belastung geworden». Sie seien regelmässig gleich hoch oder sogar höher als bei den Kreditkarten. Da die meisten Kundinnen und Kunden von Twint aber ein Bankkonto als Zahlungsmittel hinterlegt hätten, müssten sich die Gebühren auch am günstigeren Niveau der Transaktionen mit Debitkarten orientieren.

Twint verstosse sowohl in Bezug auf den Missbrauch ihrer relativ marktmächtigen Stellung als auch aufgrund unzulässiger Absprachen mit den Zahlungsabwicklern, den sogenannten Acquirern, und den Eignerbanken von Twint gegen das Kartellrecht. Unter den Gebühren litten neben dem Detailhandel auch zahlreiche weitere Branchen wie die Gastronomie. Die Weko müsse die Gebühren auf marktkonforme Konditionen herabsetzen, fordert die Swiss Retail Federation. Ihr gehören Händler wie Aldi, Lidl, Ikea, Volg und Manor an. (ehs)

09:56 Uhr

Montag, 7. Juli

Nun wollen Aktionäre gegen Meyer Burger klagen

Meyer Burger galt mal als Solarpionier, heute ist das Unternehmen am Boden. Die Börse hat den Aktienhandel ausgesetzt, der letzte Verwaltungsrat mit Schweizer Wohnsitz ist jüngst aus dem strategischen Gremium zurückgetreten und das Berner Regionalgericht Oberland musste am Freitag mit Franz Richter selbst einen Verwaltungsrat einsetzen. Nun haben die Aktionäre genug: Der Schweizerische Anlegerschutzverein mit Sitz in St. Gallen «bereitet eine Klage für die geschädigten Aktionäre vor», teilt die Organisation am Montag mit. Geplant sei die Klageschrift nach Veröffentlichung des Jahresabschlusses und der Generalversammlung zu finalisieren.  «Interessierte ehemalige und aktuelle Aktionäre» können sich dann der Klage anschliessen.

Meyer Burger habe «die Öffentlichkeit und ihre Aktionäre wiederholt falsch informiert», heisst es beim Anlegerschutzverein. Zudem habe die Firma wiederholt gegen die Pflicht, Ad-hoc-Meldungen zu veröffentlichen, verstossen. «Den zahlreichen Aktionären ist hieraus erheblicher Schaden entstanden.» Es zeichne sich aufgrund der diversen Insolvenzen der deutschen und amerikanischen Tochtergesellschaften von Meyer Burger ein Totalverlust ab. Der Anlegerschutzverein hat nach eigenen Angaben «die Verstösse» von Meyer Burger dokumentiert.

Darüber hinaus «plant» der Anlegerschutzverein «auch gegen aktuelle und ehemalige Organe» von Meyer Burger vorzugehen. (fv)

09:32 Uhr

Montag, 7. Juli

Teilsieg für «Inside Paradeplatz»

Am 3. Juni führte die Zürcher Staatsanwaltschaft eine Razzia in den Büros des Finanzportals «Inside Paradeplatz» (IP) sowie im Privatdomizil des Betreibers Lukas Hässig durch. Grund war offenbar, dass die Staatsanwaltschaft vermutet, dass der ganze Fall um den früheren Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz nur durch eine Verletzung des Bankgeheimnisses zu Tage gekommen sei. «Inside Paradeplatz» hatte als erstes Medium über Nebengeschäfte von Vincenz und seinen Mitstreiter Beat Stocker berichtet.

IP liess den beschlagnahmten Computer, ein Handy, Dokumente und Notizbücher versiegeln. Wie das Portal am Montag mitteilte, hat es nun einen ersten Sieg errungen. Das Zürcher Zwangsmassnahmengericht hat demnach am 2. Juli die Forderungen der Staatsanwaltschaft abgewiesen, das Beschlagnahmte für eine laufende Strafuntersuchung zu nutzen. Es bestehe «kein auch nur ansatzweise hinreichender Tatverdacht» für einen weitreichenden Eingriff wie eine Razzia mit Sicherstellungen, zitiert IP aus der Begründung. Das Urteil kann innert 30 Tagen beim Bundesgericht angefochten werden.

Aufgrund einer Gesetzesverschärfung, die vor rund zehn Jahren in Kraft getreten ist, können auch Journalisten bei einer Bankgeheimnisverletzung strafrechtlich verfolgt werden. Das Zwangsmassnahmengericht argumentiert allerdings, dass der Journalist im Interesse der Gesellschaft gehandelt und seine Informationspflicht wahrgenommen habe. (ehs)

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14:01 Uhr

Donnerstag, 3. Juli

CH Media beteiligt sich an Newhome

Das Medienunternehmen CH Media, das auch dieses Portal herausgibt, erwirbt 20 Prozent an der Immobilienplattform Newhome. Mit der Beteiligung soll Newhome «als regional führendes Immobilienportal» gestärkt und weiterentwickelt werden, teilte CH Media am Donnerstag mit. Gleichzeitig erschliesst CH Media einen zusätzlichen Ertragsstrom in einem wachstumsstarken Werbemarkt. «Newhome ist eine ideale Ergänzung zu unserem bestehenden Kleinanzeigengeschäft», sagt Michael Wanner, CEO von CH Media. «Wir betreiben bereits mehrere digitale Jobportale und sehen im Immobilienmarktplatz ein weiteres attraktives Wachstumsfeld. Als regional stark verankertes Medienhaus können wir die Marktpräsenz von Newhome entscheidend stärken und gleichzeitig das Angebot für unsere Nutzerinnen und Nutzer ausbauen.»

Bis anhin gehörte Newhome zu 50 Prozent 19 Kantonalbanken, zu 30 Prozent 536 Unternehmen aus der Immobilienbranche sowie zu 20 Prozent dem Versicherungskonzern Axa. CH Media beteiligt sich nun nach eigenen Angaben an einer Kapitalerhöhung, sodass die Kantonalbanken neu noch 39,25 Prozent halten, die Firma Next Property der Immobilienunternehmer hat dann noch 23,35 Prozent, die Axa 17,4 Prozent und CH Media 20 Prozent. (chm)

11:17 Uhr

Donnerstag, 3. Juli

Konsumentenpreise im Juni um 0,2 Prozent gestiegen

Der Landesindex der Konsumentenpreise ist im Juni 2025 im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent gestiegen. Das hat das Bundesamt für Statistik heute vermeldet. Der Anstieg sei auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Gestiegen seien unter anderem die Preise in der Hotellerie und der Parahotellerie sowie für Pauschalreisen ins Ausland. Ebenfalls gestiegen seien die Mieten für private Verkehrsmittel und die Preise für diverse Gemüse. Die Preise im Luftverkehr sowie für Benzin und Steinobst seien hingegen gesunken.

Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat betrug die Teuerung im Juni lediglich 0,1 Prozent. Im Mai hatte es erstmals seit vier Jahren eine negative Jahresinflation gegeben. Nach unten gedrückt wird die Jahresinflation vor allem von den Preisen für Erdöl und Erdölprodukte, die im Juni fast 10 Prozent tiefer lagen als ein Jahr zuvor. Gestützt wird die Inflation hingegen von den Mieten, welche zum Vorjahr um 2,6 Prozent gestiegen sind. Rechnet man die Mieten heraus, sind die Konsumentenpreise durchschnittlich gar um 0,5 Prozent gefallen. (nav)

09:37 Uhr

Donnerstag, 3. Juli

NZZ verkauft das ZFF

Die NZZ-Gruppe trennt sich vom Zurich Film Festival (ZFF), das ihr zehn Jahre lang gehörte. Wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst, übernimmt eine neue Eigentümergruppe um Direktor Christian Jungen den Anlass per Juli. Ihr gehören Vizedirektorin Reta Guetg, der Moderator Max Loong, der frühere ZFF-Präsident und Journalist Felix E. Müller sowie der Finanzfachmann Marek Skreta an. Die NZZ bleibe weitere drei Jahre Hauptsponsor des Festivals.

Wie die NZZ schreibt, ist sie «nach intensiver Prüfung zum Schluss gekommen, dass für die Weiterentwicklung des Festivals eine neue, unabhängige Eigentümerin am besten geeignet ist». Sie habe verschiedene Zukunftsoptionen geprüft. Wie CH Media kürzlich berichtete, litt das ZFF zuletzt unter dem Verlust von Sponsoren und erhielt weniger Geld von der öffentlichen Hand als erhofft. Zudem waren die Kosten zuletzt gestiegen, etwa für die Miete von Kinos.

Wie es in der Mitteilung heisst, soll der Management-Buyout «die nächste Phase der Professionalisierung und strategischen Weiterentwicklung» ermöglichen. Christian Jungen wird damit zitiert, dass er ein Filmfest ausrichten wolle, «auf das Zürich stolz sein kann». Dafür werde die Gruppe neue private Partner gewinnen, wolle aber auch die Unterstützung von Stiftungen, Donatorinnen und Donatoren sowie der öffentlichen Hand ausbauen. Das ZFF findet dieses Jahr zum 21. Mal statt und zählte zuletzt 140'000 Besucherinnen und Besucher.

Neben dem Festival trennt sich die NZZ auch von ihrem Kino Frame in Zürich. Dieses wird künftig von der Firma Kinokoni des Kino- und Gastrounternehmers Konrad Schibli betrieben, der bereits in Olten und Basel Boutique-Kinos betreibt. Dieses Konzept soll nun auch im Frame Einzug halten. Schibli setzt in seinen Kinos auf spezielle Sitze und ein grosses Gastronomie-Angebot. In Zürich soll eine kuratierte Filmauswahl gezeigt werden, «punktuell ergänzt um kommerziellere Titel». Das Frame bleibe Teil des Gesamtkonzepts des Zurich Film Festival. (ehs)

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15:39 Uhr

Mittwoch, 2. Juli

Extremwetterereignisse kosten Milliarden

Wetter- und klimabedingte Extremereignisse kosten Europa jährlich einen Milliardenbetrag. Wie aus einer aktualisierten Analyse der Europäischen Umweltagentur EEA hervorgeht, beliefen sich die wirtschaftlichen Schäden durch solche Ereignisse in 38 europäischen Staaten im jüngsten Vergleichsjahr 2023 auf mehr als 45 Milliarden Euro. Damit haben die wirtschaftlichen Schäden durch Extremereignisse nach EEA-Angaben seit 1980 die Gesamtmarke von 790 Milliarden Euro überschritten.

Die Umweltagentur hat für die Analyse Daten in den 27 EU-Staaten sowie elf eng mit ihnen verknüpften Ländern ausgewertet, darunter die Schweiz und erstmals auch die sechs Staaten des Westbalkans. Am höchsten sind die Schäden demnach in Deutschland, gefolgt von Italien, Frankreich und Spanien, also den vier bevölkerungsreichsten Ländern der Region. Pro Kopf gerechnet sind sie in Slowenien am höchsten.

Die Hauptursachen für die Schäden sind der Analyse zufolge Überschwemmungen, Stürme, Wind und Hagel. Zu wenige dieser Schäden seien versichert, monierte die Umweltagentur. Die meisten Todesfälle verursachten von 1980 bis 2023 in erster Linie Hitze- und Kältewellen, Dürren sowie Waldbrände. Die EEA wies jedoch darauf hin, dass sich Todesfälle oft nicht direkt auf Hitze zurückführen liessen. Dies schränke die Vergleichbarkeit etwas ein. (dpa/mha)

10:15 Uhr

Mittwoch, 2. Juli

Juni: Dreimal mehr Klimaanlagen als im Vorjahr verkauft

Die aktuell heissen Temperaturen von über 30 Grad sorgen für eine noch nie dagewesene Nachfrage nach Klimaanlagen. Zumindest auf der Plattform von Galaxus: Man habe im Juni 2025 mehr als dreimal so viele Modelle verkauft wie im Juni 2024, insgesamt eine fünfstellige Anzahl, hält der Schweizer Onlinehändler fest. Im ersten Halbjahr seien bereits mehr Klimaanlagen verkauft worden als im gesamten Vorjahr.

Allzu teuer darf die Hitze-Investition jedoch nicht sein: Der durchschnittliche Preis pro Gerät lag bei 377 Franken, vor allem Klimaanlagen zwischen 200 und 300 Franken seien gefragt, heisst es bei der Migros-Tochter Galaxus weiter. (mha)

17:41 Uhr

Dienstag, 1. Juli

Holpriger Verkauf von Gold-Vreneli

Zum 100-Jahre-Jubiläum hatte Swissmint für Dienstagmorgen den Verkauf eines speziellen 100-Franken-Goldvrenelis angekündigt. Verkaufsstart im offiziellen Webshop war eigentlich 9 Uhr, doch die Seite war bis um die Mittagszeit nicht erreichbar. Der Shop war gemäss den Verantwortlichen wegen zahlreichen Anfragen überlastet.

Mittlerweile ist dieser wieder erreichbar, doch für Sammlerinnen und Sammler gibt es trotzdem schlechte Nachrichten: Das Goldvreneli ist bereits ausverkauft, wie ein Blick auf die Website von Swissmint zeigt. Wer trotzdem noch eine Münze ergattern will, muss den Weg über den Sekundärmarkt nehmen. Ein Blick auf Ricardo zeigt: Bereits jetzt wird die Sondermünze auf der Plattform angeboten.

Für die spezielle Ausgabe des Goldvrenelis – es wurden nur 2500 Stücke verkauft – müssen Fans aber tief in die Tasche greifen: Mittlerweile gibt es mehrere Angebote, von rund 6400 Franken bis zu über 10’000 Franken. Im Onlineshop von Swissmint hätte das Goldvreneli «nur» 3500 Franken gekostet. (watson)

09:12 Uhr

Dienstag, 1. Juli

Heute im Verkauf: «100 Jahre 100-Franken Vreneli» 

Am Dienstag, den 1. Juli, wollte Swissmint den Verkauf einer neuen Sondermünze, das «100 Jahre 100-Franken Vreneli» starten. Die Münze sollte ab 9 Uhr auf dem Online-Shop der eidgenössischen Münzstätte Swissmint sowie bei ihren offiziellen Händlern verkauft werden. Zumindest hätte der Verkauf auf diese Weise stattfinden sollen, doch am Vormittag funktionierte der Webshop zeitweise gar nicht mehr und später war auch die Webseite von Swissmint nicht mehr abrufbar. Der «Blick» hat eine Vermutung, woran es liegen könnte: nämlich an einem «Mega-Ansturm».

Das neue Goldvreneli.
Bild: Swissmint

Die Auflage ist limitiert auf 2500 Stück und als Richtpreis hat Swissmint 3500 Franken ausgegeben. Das  neue 100-Franken-Goldvreneli wird zum 100. Geburtstag der ikonischen Münze neu aufgelegt werden. Wie das 10-Franken-Goldvreneli und das 20-Franken-Goldvreneli war auch das 100-Franken-Goldvreneli ursprünglich als Bezahlmittel gedacht, dessen Wert dem aufgedruckten Betrag entsprechen sollte. Doch schon bald kletterte der Goldwert über die eingeprägten 100 Franken, weshalb die Münze von 1925 schnell zum Sammel- und Anlageobjekt wurde. Mittlerweile liegt der Preis des Geldstückes deutlich über dem Goldwarenwert. Gut erhaltene Münzen werden heute gar für weit über 20’000 Franken gehandelt.

Insgesamt wurden 1925 ganze 5000 Stück des 100-Franken-Goldvrenelis geprägt, ungefähr ein Viertel soll laut Swissmint-Schätzungen wieder eingeschmolzen worden sein. Bleiben also rund 3750 Exemplare übrig. 354 haben die Schweizer Münzstätte nie verlassen, auch bei der Schweizerischen Nationalbank dürften noch ein paar Stück lagern, doch diese verrät nicht wie viele.

Das 100-Franken-Goldvreneli ist eine der sieben Sondermünzen, welche Swissmint im Jahr 2025 herausbringen will. Andere Sujets sind unter anderem das in Genf situierte Forschungszentrum Cern, das Bundesgericht, das im nächsten Jahr sein 150-Jahr-Jubiläum begeht, oder der Schweizer Künstler Jean Tinguely, der seinen 100. Geburtstag feiern würde.

Der aktuelle Ansturm kommt nicht überraschend. Bei Swissmint ging man davon aus, dass die Sondermünze innert kürzester Zeit ausverkauft sein würde. Mit dem Ausfall des Webshops hingegen hat die Münzstätte kaum gerechnet. So dürfte es etwas länger dauern, bis alle Exemplare weg sind. (fv/nav)

10:38 Uhr

Dienstag, 1. Juli

Umfrage: Strompreise sinken 2026 erneut

Laut einer Umfrage des Verbands der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen (VSE) unter seinen Mitgliedern sinken die Strompreise im Jahr 2026 erneut im Vergleich zum Vorjahr. Grund dafür seien sinkende Preise auf dem europäischen Strommarkt, teilte der VSE am Dienstag mit. Die Kosten für das Netz seien jedoch im Gegensatz zum laufenden Jahr gestiegen. Wie der VSE weiter schreibt, haben von 318 angeschriebenen Mitgliedern 68 an der Umfrage teilgenommen. Davon konnten 25 ihre absoluten Stromtarife für 2026 bereits angegeben, 43 beantworteten die Umfrage qualitativ. (nav)

11:03 Uhr

Dienstag, 1. Juli

Bühler stärkt Produktionsnetzwerk in Amerika

Der Technologiekonzern Bühler mit Hauptsitz in Uzwil SG baut in Mexiko eine neue Fabrik. In dieser sollen zunächst 200 Arbeitsplätze geschaffen werden. In einem ersten Schritt werden in das Produktionswerk in einem Industriepark der Stadt Torreón 24 Millionen Dollar investiert. Es soll im zweiten Quartal 2026 in Betrieb gehen.

Geplant ist der Aufbau in drei Phasen. In einer ersten Phase soll das Werk Blechbearbeitung, Maschinenmontage und eine Lackiererei anbieten. Vorgesehen ist die Herstellung von Produkten für Bühlers grösste Division Grains & Food, die Anlagen für die Getreideverarbeitung und für die Lebensmittelherstellung (Pasta, Schokolade, Snacks usw.) fabriziert. (T.G.)

14:21 Uhr

Montag, 30. Juni

Chefwechsel bei Nestlé Schweiz

Eugenio Simioni, Generaldirektor von Nestlé Schweiz, tritt nach 36 Jahren im Dienste des Nahrungsmittelmultis vorzeitig in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist der Schweizer Cédric Boehm, der seit Februar 2022 Generaldirektor von Nestlé Österreich ist. Er werde die Leitung von Nestlé Schweiz am 1. September 2025 übernehmen, heisst es in einer Mitteilung.

Ab dem 1. September werde sich Eugenio Simioni beratenden Tätigkeiten und Mandaten als unabhängiger Verwaltungsrat widmen. Er werde weiterhin den Stiftungsrat des Alimentariums präsidieren. Eugenio Simioni trat 1989 ins Unternehmen ein und übernahm internationale Funktionen innerhalb der Nestlé-Gruppe. Er leitete die Konzernrevision der Gruppe sowie die Unternehmenskommunikation und Public Affairs von Nestlé weltweit. Schliesslich war er zweimal Generaldirektor von Nestlé Schweiz, insgesamt über zehn Jahre lang.

Cédric Boehm kam 2005 zu Nestlé. Er war unter anderem Country Manager für Serbien und Montenegro, Strategic Planner und Operations Manager für die Schweiz und Österreich und leitete die strategische Planung für die Zone Europa, Naher Osten und Nordafrika. (mim)

10:17 Uhr

Montag, 30. Juni

Die Aare ist zu warm fürs AKW Beznau

Die heissen Wassertemperaturen drosseln die Energieproduktion der AKW Beznau 1 und 2, wie der Betreiber Axpo am Montag bekannt gab. Die Aare habe am Sonntag «nach vollständiger Durchmischung des Kühlwassers» 25 Grad erreicht. Axpo habe deshalb die Leistung beider Blöcke nun auf 50 Prozent reduziert, nachdem sie «bereits seit Tagen immer stärker gedrosselt» worden war. Massgebend dabei sei die Temperatur des Aarewassers unterhalb von Beznau.

Auch bei reduzierter Leistung trägt das AKW Beznau laut Axpo weiterhin zur Stromversorgung in der Schweiz bei. Der Stromkonzern stehe in engem Kontakt mit den zuständigen Aufsichtsbehörden und beobachtet die weitere Entwicklung der Wassertemperaturen. «Sollte sich die Wetterlage verschärfen, ist Axpo technisch und organisatorisch vorbereitet, beide Blöcke bei Bedarf geordnet und kontrolliert vom Netz zu nehmen.»

Die Drosselung bei der Stromproduktion diene dem Schutz des Ökosystems Aare und der Einhaltung aller umweltrechtlichen Vorgaben. Das Kühlwasser des AKW Beznau werde aus der Aare entnommen und nach dem Kühlvorgang wieder in den Fluss zurückgeleitet. «Eine übermässige Erwärmung des bereits warmen Gewässers soll in heissen Sommerperioden verhindert werden, um Flora und Fauna nicht zusätzlich zu belasten», teilte Axpo weiter mit. (fv)

09:44 Uhr

Montag, 30. Juni

UBS startet neues Aktienrückkaufprogramm

Die UBS startet ein neues Aktienrückkaufprogramm, wie die Grossbank am Montag bekannt gab. Mit dem zweijährigen Programm, das im April von der Generalversammlung abgesegnet worden war, sollen Aktien im Wert von insgesamt 2 Milliarden Dollar zurückgekauft werden. Der Start des neuen Programms ist gemäss UBS-Angaben für den 1. Juli 2025 geplant. Das vor über einem Jahr im April 2024 lancierte Rückkaufprogramm wurde nach Erreichen des Ziels von ebenfalls  2 Milliarden Dollar mittlerweile eingestellt.

Die UBS schüttet also Kapital aus, obwohl sie eigentlich im Hinblick auf die absehbare Verschärfung bei der Bankenregulierung Eigenkapital aufbauen müsste. Doch diese dürfte noch ein Weilchen auf sich warten lassen. Erst vor einer Woche hatte die nationalrätliche Wirtschaftskommission auf Antrag des Zürcher FDP-Nationalrats Beat Walti einem Vorstoss zugestimmt, welcher die Umsetzung um ein halbes Jahr oder noch länger nach hinten schieben könnte. Jedenfalls macht es der so erlangte Zeitgewinn der UBS leichter, die ehrgeizigen Ausschüttungspläne gegenüber ihren Aktionären unverändert durchzuziehen und den Moment des Ansparens der vom Bundesrat geforderten Eigenkapital-Milliarden auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. (fv)

Mehr zum Thema:

15:54 Uhr

Freitag, 27. Juni

Neuer Chef für die wirtschaftliche Landesversorgung

Spätestens mit der Covid-Krise zeigten sich die Unzulänglichkeiten bei der wirtschaftlichen Landesversorgung, welche administrativ beim Wirtschaftsdepartement von Guy Parmelin angegliedert ist und in Zusammenarbeit mit den Kantonen und der Wirtschaft sichergestellt werden soll. Eine Reform tat not, ebenso wie ein Wechsel an der Spitze. Per 1. November 2022 übernahm zuerst der frühere BKW-Chef Kurt Rohrbach befristet den Job, dann ernannte der Bundesrat den gelernten Landwirt und früheren «Freitag»-Manager Hans Häfliger zum Delegierten für wirtschaftliche Landesversorgung. Er trat das Amt im Sommer 2023 an, war aber nur anderthalb Jahre später wieder weg. Ad interim liegt die Verantwortung nun bei Christoph Hartmann.

Nach diesem regen Treiben in der Chefetage hoffen nun alle Beteiligten auf eine etwas nachhaltigere Lösung – wohl auch der Bundesrat: Er hat nun vor seinen Ferien Roland Pfister zum Delegierten für wirtschaftliche Landesversorgung ernannt. Der promovierte Betriebswirt ist derzeit der stellvertretende Leiter Nationaler Krisenstab beim Migros-Genossenschafts-Bund und soll sein neues Amt im Oktober übernehmen. (fv)

15:55 Uhr

Freitag, 27. Juni

Radio Energy schliesst Stationen in St. Gallen und Luzern

Die Energy Gruppe Schweiz besteht zurzeit aus fünf Radiostationen. Aus den Stationen in Luzern, Bern, Basel, Zürich und St. Gallen. Nun werden die zwei Stationen in Luzern und St. Gallen per Ende 2025 eingestellt. Energy Luzern war seit 2021 auf Sendung und St. Gallen seit 2022. Man musste jedoch feststellen, dass die bereits etablierten Sender Energy Zürich und Energy Bern in diesen Regionen bereits eine stärkere Präsenz haben.

«Diese Überschneidung hat dazu geführt, dass die lokalen Stationen nie wirtschaftlich betrieben werden konnten. Eine doppelte Abdeckung in diesen Märkten macht daher langfristig keinen Sinn.», sagt Kevin Gander, der CEO der Energy Gruppe Schweiz.

Für fünf Personen bedeutet die Reorganisation die Kündigung. Die Energy Gruppe Schweiz wird ab 2026 mit drei Hauptsendern das Ziel, in die Top 10 der Privatradiosender zurückzugelangen weiter verfolgen. (watson.ch/nib)

10:01 Uhr

Freitag, 27. Juni

Reto Liechti zieht in SBB-Geschäftsleitung ein

Die SBB haben die vakante Stelle des Leiters der Division Produktion Personenverkehr neu besetzt. Reto Liechti, der seit 2009 bei der Bahn in verschiedenen Positionen tätig ist und zuletzt die Bahnproduktion leitete, übernimmt das Amt per sofort. Bereits seit Anfang Juni führt er die Division interimistisch. In seiner Division arbeiten rund 11'000 Mitarbeitende, die laut der Mitteilung dafür sorgen, dass der Bahnbetrieb sicher, pünktlich und sauber abgewickelt wird.

Der Personenverkehr der SBB ist in die Divisionen Produktion und Markt unterteilt. Letztere wird von Véronique Stephan geführt. Liechti tritt mit seiner Ernennung zum Divisionsleiter in die neunköpfige Konzernleitung der SBB ein, wie die Bahn am Freitag mitteilt. (ehs)

09:26 Uhr

Freitag, 27. Juni

RTL will Sky Deutschland kaufen

RTL will den Medienkonzern Sky Deutschland kaufen. Das teilten beide Unternehmen mit. Mit dem Deal, dem noch Wettbewerbshüter zustimmen müssen, will RTL Deutschland seine Position bei Unterhaltung, Sport und News im deutschsprachigen Bewegtbildmarkt ausbauen. Bertelsmann-Chef Thomas Rabe - die RTL Group zählt zum Konzernportfolio - sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Das bringt uns auf Augenhöhe mit den amerikanischen Plattformen, vor allem Netflix und Amazon Prime.»

Rabe ergänzte: «Wir werden die Marke Sky langfristig weiter nutzen, weil das eine der stärksten Unterhaltungs- und Sportmarken in Europa ist.» Beide Geschäfte seien in unterschiedlichen Zielgruppen und Geschäftsmodellen unterwegs. «RTL finanziert sich primär über Werbung und Sky über Abos.» In den nächsten Tagen werde der Deal bei der Europäischen Kommission angemeldet. Nach dem Vollzug werde RTL-Chef Stephan Schmitter der CEO des gemeinsamen Unternehmens. Sky Deutschland wird Teil von RTL Deutschland.

Der Schweizer Ableger von Sky ist Teil der Transaktion und wird ebenfalls von RTL übernommen, wie es in einer Mitteilung heisst. Dasselbe gilt für Sky Österreich. Im Rahmen einer separaten Markenlizenzvereinbarung werde RTL künftig das Recht haben, die Sky-Marke in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Liechtenstein und Südtirol zu nutzen, schreibt RTL weiter. (dpa/ehs)

14:42 Uhr

Donnerstag, 26. Juni

Nach 14 Jahren: Dollar weniger als 80 Rappen wert

Der US-Dollar ist im freien Fall: Im Verlauf des Donnerstagmorgens ist die Währung zum Schweizer Franken erstmals seit 14 Jahren wieder unter die Marke von 80 Rappen gesunken. Im Verlauf des Tages zog der Dollar wieder leicht an und kam bei knapp über 80 Rappen zu liegen. Damit hat der Dollar seit Jahresanfang zum Schweizer Franken um fast 12 Prozent an Wert verloren.

Nach den Zoll-Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump am angeblichen «Liberation Day» Anfang April sank der Dollar/Franken-Kurs von über 0,88 auf unter 0,82. Wie die Schweizerische Nationalbank in ihrem Bulletin schreibt, zweifelt der Markt seither daran, dass der Dollar in turbulenten Zeiten noch ein sicherer Hafen ist. Dies habe zu seiner Abwertung beigetragen.

Später hat Trump den amtierenden Notenbankpräsidenten Jerome Powell mehrfach scharf kritisiert und von ihm Zinssenkungen gefordert. Auch hat Trump wiederholt laut darüber nachgedacht, Powell zu feuern, dann doch nicht zu feuern, aber zu einer Zinssenkung zu zwingen, oder ihn doch zu feuern.

Doch Powell liess die Zinsen auch beim letzten geldpolitischen Entscheid von Mitte Juni unverändert. Aktuell setzen dem Dollar erneute Spekulationen über einen möglichen Wechsel an der Spitze der US-Notenbank Fed zu. Denn das «Wall Street Journal» hat berichtet, Trump wolle schon im September einen Nachfolger für Powell ernennen, obwohl dessen Zeit als Fed-Chef eigentlich erst im Mai 2026 endet. Mit der vorzeitigen Ernennung eines Nachfolgers will Trump wohl Powell schwächen oder gleich aus dem Amt vertreiben. (mha/nav)

08:25 Uhr

Donnerstag, 26. Juni

Weil Beyond Gravity beim Bund bleibt: CEO geht

Der CEO von Ruag International und Beyond Gravity, André Wall, verlässt das Unternehmen Mitte 2026. Grund für seinen Rücktritt sei der politische Entscheid, die Kontrolle von Beyond Gravity in Bundesbesitz zu belassen, heisst es in einer Mitteilung. Er wolle damit den Weg für eine neue Führungspersönlichkeit öffnen, «die Beyond Gravity in der nächsten Entwicklungsphase begleiten wird».

Um einen geordneten Übergang zu ermöglichen werde Wall bis im Jahr 2026 weiter zur Verfügung stehen. Der Verwaltungsrat bedauere den Entscheid von André Wall und danke ihm für seine erfolgreiche Führung in den vergangenen viereinhalb Jahren, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Prozess zur Nachfolgeregelung werde zeitnah eingeleitet. (mha)

07:59 Uhr

Donnerstag, 26. Juni

Weko: Verdacht auf Abreden im Stahlhandel

Die Wettbewerbskommission (Weko) hat eine neue Untersuchung zu allfälligen Abreden im Stahlhandel eröffnet. Man habe Hausdurchsuchungen bei mehreren Unternehmen durchgeführt, teilte die Weko am Donnerstagmorgen mit.

Es gebe Hinweise zu mutmasslichen Abreden von vier Stahlhändlerinnen im Kanton Tessin, so die Behörde weiter. «Es besteht der Verdacht, dass diese Unternehmen während mehreren Jahren beim Verkauf und der Verlegung von Stahl verschiedene Preiselemente koordinierten.»Zudem bestehe der Verdacht, dass diese Unternehmen ihre Kundschaft aufteilten.

Im Rahmen der Untersuchung muss nun geprüft werden, ob tatsächlich kartellrechtlich unzulässige Wettbewerbsbeschränkungen vorliegen. Für die Unternehmen gilt die Unschuldsvermutung. (mha)

15:34 Uhr

Mittwoch, 25. Juni

CSS-CEO Philomena Colatrella nimmt den Hut

Nach neun Jahren an der Spitze der CSS tritt Konzernchefin Philomena Colatrella per Ende Jahr zurück. Das gab die Krankenkasse mit Sitz in Luzern am Mittwoch bekannt. Unter ihrer Führung sei die CSS kontinuierlich gewachsen und habe sich «zur führenden Stimme der Branche» entwickelt. Philomena Colatrella habe die CSS «grundlegend transformiert und gestärkt», teilte das Unternehmen weiter mit. Die Luzernerin begann ihre Karriere bei der CSS im Bereich Legal und Compliance, bevor sie 2012 zur Generalsekretärin und 2014 zur stellvertretenden Chefin der CSS ernannt wurde. 2016 übernahm sie den Chefposten.

Nachdem die CSS im vergangenen Jahr das 125-Jahr-Jubiläum feiern und gemeinsam mit dem Verwaltungsrat ein strategisches Zukunftsbild erarbeiten konnte, sei nun der richtige Zeitpunkt für den Rücktritt gekommen, hält Colatrella fest. Es sei der ideale Moment, die «nächste berufliche Phase einzuleiten». Der Verwaltungsrat der CSS hat die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger eingeleitet. (mha)

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14:31 Uhr

Mittwoch, 25. Juni

Migros ernennt neuen Fleisch-Chef

Die Micarna-Gruppe, die laut eigenen Angaben führende Fleisch-, Geflügel-, Ei- und Seafood-Produzentin der Schweiz, steht vor einem Wechsel an der Spitze. Wie die Migros-Tochter bekannt gibt, wird ab Juli Thomas Garcke den Chefposten von Hans-Ruedi Christen übernehmen, der die Migros-Industrie nach über 30 Jahren auf eigenen Wunsch verlässt, um sich künftig neuen Aufgaben zu widmen.

Thomas Garcke bringt laut der Migros «umfassende Expertise aus der Fleischindustrie» mit. Seit seinem Eintritt in die Micarna im August 2024 habe er sich intensiv auf seine neue Aufgabe vorbereitet. Zuvor leitete der Betriebsökonom das deutsche Unternehmen Weidemark Fleischwaren, einen führenden Schlacht- und Zerlegebetrieb mit rund 1400 Mitarbeitenden. Die Micarna-Gruppe betreibt 26 Standorte mit mehr als 3000 Mitarbeitenden in der Schweiz. (bwe)

09:41 Uhr

Dienstag, 24. Juni

Post hat eine neue Personalchefin

Die aktuelle Personalchefin der Post, Valérie Schelker, verlässt den Staatskonzern und zieht weiter zur grössten Arbeitgeberin der Schweiz, zur Migros-Gruppe. Nun ist klar, wer am 1. September Schelkers Nachfolge antritt: Carole Rentsch, die derzeit für den Geschäftsbereich Logistik verantwortlich ist, steigt auf. Rentsch wurde von Verwaltungsrat als neue Personalchefin gewählt, wie die Post am Dienstag mitteilte.

Sie übernimmt damit die Verantwortung für die rund 45'000 Mitarbeitende der Post und wird Teil der Konzernleitung. «Carole Rentsch kennt die Stärken des Unternehmens aus verschiedenen Blickwinkeln, mit den Herausforderungen ist sie bestens vertraut», sagt Alex Glanzmann, der die Post ad interim führt, bis ein neuer Konzernchef gefunden ist. (fv)

16:47 Uhr

Montag, 23. Juni

Käse-Mangel im Migros-Regal dauert an

Die Schilder sind noch nicht verschwunden: «Leider verfügen wir zurzeit nur über ein eingeschränktes Sortiment», heisst es etwa in der Migros-Filiale in Zürich-Altstetten beim Kühlregal, wo sonst Feta, Mozzarella und andere Käse angeboten werden. Als Grund wird ein «ausserordentliches Ereignis» genannt.

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Die Migros selbst sprach auf Anfrage von einer «Systemumstellung» bei der Industrietochterfirma Elsa. Das Problem werde «mit Hochdruck» angegangen, um es «schnellstmöglich» zu beheben, hiess es vor zehn Tagen.

Doch das ist offensichtlich nicht so einfach. Immerhin seien «Fortschritte» erzielt und «alternative Logistiklösungen umgesetzt» worden, wie Migros-Sprecher Tobias Ochsenbein jetzt auf Nachfrage präzisiert. Dies werde «in den nächsten Tagen» spürbar. «So werden die Lücken in den Regalen von Tag zu Tag kleiner», sagt Ochsenbein. «Einzelne Nicht-Verfügbarkeiten» könnten jedoch weiterhin vorübergehend auftreten. Dabei könne es von Filiale zu Filiale erkennbare Unterschiede geben.

Unter dem Käse-Mangel leiden alle regionalen Genossenschaften, Denner, Migrolino sowie Migros Online. Das Käsesortiment, das unter dem Label «Aus der Region» verkauft wird, ist davon nicht betroffen. (fv)

13:11 Uhr

Freitag, 20. Juni

Temu und Co: Deutschland will Welle chinesischer Minipakete brechen

Im Kampf gegen Wettbewerbsverzerrung will Deutschland sich in der EU für Zölle auf günstige Waren aus Drittstaaten einsetzen. «Wir müssen faire Wettbewerbsbedingungen sicherstellen und damit auch Arbeitsplätze schützen. Wer ordentliche Löhne bezahlt und die Regeln einhält, darf am Ende nicht der Dumme sein», sagte Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) am Rande eines Treffens mit seinen EU-Amtskollegen in Luxemburg.

Bei dem Finanzministertreffen an diesem Freitag soll unter anderem über eine Reform der Zollunion beraten werden. Mit dieser will Brüssel unter anderem bislang zollfreie, günstige Waren aus Drittstaaten abgabepflichtig machen. Die Bundesregierung wolle bei den Beratungen sehr deutlich machen, dass über «Ramsch-Produkte» aus China, Dumpingpreise und Überkapazitäten gesprochen werden müsse. «Solche Handelspraktiken schaden Deutschland, sie schaden Unternehmen in Deutschland und sie schaden Unternehmen in Europa.»

Vor rund zwei Jahren hatte die EU-Kommission eine entsprechende Reform vorgeschlagen. Ihrem Willen nach sollen zahlreiche Waren unter 150 Euro zollpflichtig werden. Bislang muss kein Zoll gezahlt werden, wenn der Warenwert unter 150 Euro liegt - Ausnahmen gibt es laut Kommission nur wenige - etwa für Tabak oder Parfüm. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Händler – unabhängig von ihrem Standort – die gleichen Wettbewerbsbedingungen haben.

Mit der Reform sollen vor allem Online-Shoppingportale wie auch Amazon oder Etsy dafür verantwortlich gemacht werden, dass die Zölle und die Mehrwertsteuer beim Kauf gezahlt werden. Online-Handel habe in den vergangenen Jahren zu einer exponentiellen Anzahl von Lieferungen kleiner Warenpakete mit geringem Wert in die EU geführt.

Kürzlich war ausserdem bekannt geworden, dass die Kommission angesichts einer rasant steigenden Zahl von Paketen aus Drittstaaten eine Pauschalabgabe von bis zu zwei Euro auf entsprechende Bestellungen erwägt. Laut EU-Kommission waren 2024 täglich rund zwölf Millionen Pakete in der EU angekommen - deutlich mehr als in den beiden Vorjahren. Von der Abgabe dürften auch E-Commerce-Giganten wie Temu und Shein betroffen sein.

Temu ist ein Online-Marktplatz, auf dem zahlreiche Unternehmen verschiedene Waren verkaufen. Das chinesische Unternehmen ist seit Frühjahr 2023 in Deutschland aktiv und sorgt immer wieder mit Minipreisen und hohen Rabatten für Aufsehen. Produkte werden häufig direkt vom Hersteller zum Kunden geliefert.

Der in China gegründete und heute in Singapur ansässige Modekonzern Shein ist sowohl Hersteller, Händler als auch Marktplatz. Als Direktanbieter kann er Handelsexperten zufolge schnell auf Modetrends reagieren. Da Shein seine Produkte weltweit versendet und es keine Geschäfte und kaum Lagerbestände gibt, kann Shein seine Preise extrem niedrig halten. (dpa)

08:48 Uhr

Freitag, 20. Juni

Edelweiss nimmt neue Ziele auf

Die Airline Edelweiss nimmt im Winterflugplan neue Destinationen in ihr Streckennetz auf. Wie es in einer Mitteilung heisst, wird neu ein wöchentlicher Flug von Zürich in die schwedische Stadt Luleå aufgelegt. Zudem werden neu São Vicente und Praia auf den Kapverden von Zürich aus bedient.

Auf der Kurzstrecke werden die Frequenzen zu den Destinationen auf den Kanarischen Inseln erhöht. Zudem gibt es mehr Flüge etwa nach Pristina (Kosovo), Skopje (Nordmazedonien, Split (Kroatien) oder Larnaca (Zypern). Auch Destinationen im Norden wie Evenes (Norwegen) werden öfter angeflogen. Wie die Lufthansa-Tochtergesellschaft weiter schreibt, kann sie dank der Einflottung des dritten und vierten Flugzeugs des Typs Airbus A350 auf der Langstrecke ein grösseres Angebot bieten. So werden die Flüge von Zürich nach Maskat und Salalah im Oman neu durchgehend von September bis Mai angeboten. Colombo in Sri Lanka werde nach drei Jahren Unterbruch wieder nonstop bedient und die Frequenzen nach Punta Cana (Dominikanische Republik), Kapstadt (Südafrika) oder Phuket (Thailand) werden erhöht. (ehs)

13:42 Uhr

Donnerstag, 19. Juni

Vorsicht Listerien: Coop ruft Bio-Mischsalat zurück

Der Naturaplan Bio Mischsalat, der bei Coop verkauft wurde, kann Listerien aufweisen. Es bestehe eine potenzielle Gesundheitsgefährdung und es werde empfohlen, das Produkt nicht zu konsumieren, teilt der Detailhändler mit.

Betroffen ist das Produkt mit Haltbarkeitsdatum «zu verbrauchen bis: 19. 6. 2025»). Produkte mit anderen Haltbarkeitsdaten sind nicht betroffen. Die betroffenen Produkte wurden für den Verkauf gesperrt. Erhältlich waren die Produkte vom 13. bis 18. Juni in Coop-Supermärkten, den Coop-City-Warenhäusern sowie auf Coop.ch. Bereits gekaufte Salate können in die Verkaufsstellen zurückgebracht werden. Der Verkaufspreis wird zurückerstattet. (rem)

07:17 Uhr

Donnerstag, 19. Juni

Emmi verkauft Beteiligungen

Die Miba-Genossenschaft, eine Aktionärin der Milchverarbeiterin Emmi, verkauft 110'000 Namensaktien. Die Titel werden im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens am Markt platziert. Die Aktien sollen als Privatplatzierung an institutionelle Investoren in der Schweiz und in Grossbritannien veräussert werden. Das Verfahren ist am Mittwoch nach Börsenschluss gestartet. Die Preislegung und die Zuteilung der Aktien wird am Donnerstag abgeschlossen. Die Miba habe sich verpflichtet, während der nächsten zwölf Monate keine weiteren Aktien der Emmi zu veräussern, teilt Emmi mit. (rem)

18:52 Uhr

Mittwoch, 18. Juni

Paul Bulcke geht: Neuer Präsident für Nestlé

Nach fast 50 Jahren bei Nestlé ist Schluss: Paul Bulcke tritt auf die Generalversammlung vom 26. April 2026 als Präsident des Nahrungsmittelkonzern zurück, wie Nestlé am Mittwoch bekannt gab. Seine Nachfolge ist auch schon geklärt. Neuer Präsident soll Bulckes Vize Pablo Isla werden. Der Spanier war jahrelang Chef und Präsident der Inditex-Modegruppe, zu der etwa Zara oder Massimo Dutti gehören. (fv)

10:22 Uhr

Mittwoch, 18. Juni

Telefonnummer von Sergio Ermotti landet nach Hackerangriff im Darknet

Bei einem Hackerangriff auf den Zuger Beschaffungsdienstleister Chain IQ seien Daten mit Informationen zu 130’000 UBS-Mitarbeitenden im Darknet verbreitet worden. Darunter soll sich auch die Telefonnummer von UBS-CEO Sergio Ermotti befinden. Dies berichtet die Westschweizer Zeitung «Le Temps».

Der Angriff traf nicht nur die von Ringier-Verwaltungsrat Claudio Cisullo gegründete Firma Chain IQ, sondern auch 19 weitere Unternehmen. Die Hacker geben an, insgesamt über 1,9 Millionen Dateien entwendet zu haben. Zu den veröffentlichten Informationen zählt auch ein separates File mit über 230’000 Rechnungspositionen der Genfer Privatbank Pictet. Kundeninformationen seien darin nicht enthalten.

Die Firma Chain IQ hat inzwischen reagiert und die Behörden und betroffenen Kunden informiert. Chain IQ wurde 2013 als Spin-off der UBS gegründet. Sie hat ihren Hauptsitz in Baar, im Kanton Zug, und weitere Sitze in Asien und den USA. (nib/watson)

13:52 Uhr

Dienstag, 17. Juni

Easyjet expandiert in Zürich und Basel

Die Billigairline Easyjet baut ihr Angebot aus: Ab dem 29. Oktober fliegt sie zweimal wöchentlich von Zürich in die britische Stadt Bristol. Hinzu kommen zwei neue Flüge pro Woche von Basel nach Wien ab dem 15. November und für einen Zeitraum von sechs Wochen. Wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst, sind Tickets ab sofort buchbar. Die Flüge von Zürich nach Bristol sind ab 42.95 Franken pro Weg erhältlich, jene von Basel nach Wien ab 28.35 Franken.

Easyjet ist die grösste Fluggesellschaft an den Flughäfen Basel und Genf. Dort unterhält die Schweizer Tochterfirma der britischen Gruppe eigene Basen. Das heisst, dass die meisten der Flüge ab Basel und Genf mit in der Schweiz registrierten Flugzeugen und einer in der Schweiz beschäftigten Crew geflogen werden. Der Flughafen Zürich hingegen wird nur von ausländischen Easyjet-Tochtergesellschaften angeflogen. Dieses Jahr hat Easyjet das Angebot in Zürich mit fünf neuen Destinationen ausgebaut und fliegt seit kurzem auch nach Rom, Palma de Mallorca, Edinburgh, Malaga und Faro. (ehs)

10:00 Uhr

Montag, 16. Juni

Umsatz im Postmarkt steigt

Im Jahr 2024 betrug der Umsatz im Schweizer Postmarkt 4,3 Milliarden Franken bei einem Sendungsvolumen von 2,6 Milliarden Stück. Das teilt die Eidgenössische Postkommission (Postcom) am Montag mit. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Umsatz um 3,6 Prozent, erreichte allerdings den Höchststand des Pandemiejahres 2021 noch nicht.

Der Anstieg ist laut Postcom vor allem auf Preiserhöhungen zurückzuführen. Bei den Kurier-, Express- und Paketsendungen habe es moderate Mengenzuwächse gegeben, die Menge der versendeten Briefe, Zeitungen und Zeitschriften sei hingegen «erwartungsgemäss stark zurückgegangen». Die Zahl der beförderten Briefe ging um 6,4 Prozent zurück und damit etwa entsprechend dem Trend der Vorjahre. Gleichzeitig stieg der Umsatz im Briefmarkt dank der Preiserhöhungen um 2,8 Prozent, heisst es in einer Mitteilung.

Im Mai 2025 waren laut Postcom 207 Unternehmen als Anbieter von Postdiensten registriert. Das sind zwei weniger als im Vorjahr. Dieser leichte Rückgang sei auf ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zurückzuführen, das Essenslieferungen vom Geltungsbereich der Postgesetzgebung ausgeschlossen habe. (ehs)

08:11 Uhr

Montag, 16. Juni

Razzia gegen «Inside Paradeplatz»

Der Fall rund um den ehemaligen Raiffeisen-Lenker Pierin Vincenz und seinen Mitstreiter Beat Stocker ist um ein Kapitel reicher: Vor zwei Wochen führte die Zürcher Staatsanwaltschaft eine Razzia in den Büros des Finanzportals «Inside Paradeplatz» (IP) durch, wie dieses am Montag publik machte. Der zuständige Staatsanwalt und ein halbes Dutzend Polizisten hätten den Arbeitsplatz gefilzt und danach auch das Privatdomizil des IP-Journalisten Lukas Hässig. «Sie nahmen Laptop und Handy sowie mehrere Dokumente mit», welche IP hat versiegeln lassen.

Grund für die Ermittlungen und die Razzia gegen IP ist offenbar, dass die Staatsanwaltschaft vermutet, dass der ganze Fall Vincenz nur durch eine Verletzung des Bankgeheimnisses zu Tage gekommen sei. In der Tat war es «Inside Paradeplatz», das als erstes Medium über die Nebengeschäfte von Vincenz und Stocker berichtet hatte. Aufgrund einer Gesetzesverschärfung, die vor rund zehn Jahren in Kraft getreten ist, können nun auch Journalisten bei einer Bankgeheimnisverletzung strafrechtlich verfolgt werden.

Dass die Zürcher Staatsanwaltschaft nun derart hart einfährt gegen IP und seinen Gründer, hat mit dem Druck von Beat Stocker zu tun: Die Staatsanwaltschaft hatte die Untersuchung gegen IP fallen gelassen, doch Stocker sei gegen den Entscheid vorgegangen und habe vom Obergericht recht bekommen. Deshalb habe die Staatsanwaltschaft im Herbst 2024 ein Strafverfahren gegen den IP-Herausgeber eröffnet, wie dieser nun selbst festhält. (fv)

15:25 Uhr

Freitag, 13. Juni

Swiss stoppt Flüge nach Tel Aviv bis Ende Oktober

Die Lufthansa-Gruppe, zu der auch die Schweizer Airline Swiss gehört, hat entschieden, die Flüge nach und von Tel Aviv bis einschliesslich 31. Juli auszusetzen. Die Swiss weitet den Flugstopp in die israelische Metropole gar noch aus, wie sie am Freitag mitteilte. «Um Planbarkeit und operative Stabilität für unsere Passagiere, Besatzungen und unsere Flugoperationen zu gewährleisten», hätte sie entschieden, die Verbindung nach Tel Aviv im verbleibenden Sommerflugplan bis 25. Oktober nicht mehr anzubieten.

Abstriche gibt es auch bei den Flügen von und nach Beirut. Diese würden vorübergehend bis zum 31. Juli eingestellt. Grund dafür ist laut der Swiss die sich erneut verschärfende Lage in der Region.

Betroffene Fluggäste würden «aktiv informiert» und könnten entweder kostenlos auf einen späteren Zeitpunkt umbuchen oder sich den Ticketpreis erstatten lassen, verspricht die Schweizer Airline. Über eine «mögliche Wiederaufnahme» informieren wir, sobald eine verlässliche Einschätzung der Sicherheitslage dies zulässt.

Die Swiss meidet zudem «bis auf Weiteres» den Luftraum der betroffenen Staaten. Dadurch verlängere sich die Flugzeit nach Asien – je nach Ziel – um bis zu 30 Minuten. (fv)

17:20 Uhr

Donnerstag, 12. Juni

Gastrosuisse-Vorstand wählt neue Direktorin

Die Rechtsanwältin Kareen Vaisbrot wird neue Direktorin von Gastrosuisse. Der Vorstand des Schweizerischen Verbandes für Hotellerie und Restauration hat die 47-Jährige in diese Position gewählt. Unter der Leitung von Vaisbrot solle der Verband strategisch auf kommende Herausforderungen ausgerichtet werden, wie es in einer Mitteilung heisst. Kareen Vaisbrot folgt auf Pascal Scherrer, der den Verband aufgrund unterschiedlicher Auffassungen, wie die Geschäftsleitung den Verband leiten soll, im Januar verlassen hatte.

Kareen Vaisbrot ist seit zehn Jahren Geschäftsleitungsmitglied und Leiterin des Bereiches Arbeitgeberpolitik bei Swissmem. In dieser Funktion verantworte die schweizerisch-französische Doppelbürgerin die politischen Kernthemen in arbeitgeberrelevanten und sozialpolitischen Belangen, die Pflege der Sozialpartnerschaft sowie die arbeitsrechtlichen Dienstleistungen, so die Mitteilung weiter. Als langjährige Führungskraft verfüge Vaisbrot zudem über ein starkes Netzwerk in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Im Herbst wird Kareen Vaisbrot an der Universität St. Gallen das Certificate of Advanced Studies in Wirtschaft und Politik abschliessen. Ihre neue Rolle bei Gastrosuisse antreten werde sie spätestens am 1. Dezember 2025, teilt der Verband weiter mit. (mha)

10:02 Uhr

Donnerstag, 12. Juni

SBB setzen bei Getränken auf «Swissness»

Die SBB streichen die US-Marke Coca-Cola ab sofort aus all ihren Bord-Bistros. Stattdessen wird die Schweizer Cola-Marke Vivi Kola angeboten. Die Massnahmen sollen laut der SBB nicht mit dem Zollkrieg zu tun haben, schreibt der «Blick».

«Wir haben uns bewusst dafür entschieden, ein Zeichen für Swissness zu setzen» sagt SBB-Sprecherin Carmen Hefti. Hefti sagt weiter, dass die SBB von der Qualität des Produkts überzeugt seien. Sie verspricht auch, dass die Kunden keinen Zuschlag zahlen werden müssen und eine Vivi Kola genau wie eine Coca-Cola 5.40 Franken kosten wird. Sie betont ausserdem, dass man Wert auf saisonale und regionale Produkte lege. Neu auf der Sommerkarte sind neben Vivi Kola und Vivi Kola Zero deswegen auch Apfelschorle und Super T (beide von der Marke Ramseier) sowie Fizzy aus dem Tessin.

Der US-Brause-Hersteller Coca-Cola mit Schweiz-Sitz in Opfikon ZH möchte sich auf die Anfrage vom Blick nicht zum Rauswurf äussern. Beim Kola-Hersteller Vicollective AG in Eglisau ist hingegen von einem Meilenstein die Rede. Die Mineralquelle Eglisau rief Vivi Kola 1938 ins Leben. Nach einem jahrelangen Produktionsstillstand wurde Vivi-Kola 2010 wieder ins Leben gerufen.

Bei Coca-Cola ist es derweil nicht das erste Mal in der Schweiz, dass das Kultgetränk aus Regalen weichen muss. Erst letzte Woche wurde bekannt, dass die Migros Fanta und Sprite, welche ebenfalls zum US-Hersteller gehören, mit türkischen Produkten ersetzt. (nib/watson.ch)

09:25 Uhr

Donnerstag, 12. Juni

China nennt keine Details zu Zoll-Einigung mit USA

China hält sich nach der von US-Präsident Donald Trump verkündeten Einigung über die Lockerung von Exportbeschränkungen im laufenden Handelsstreit zunächst bedeckt. Beide Seiten hätten neue Fortschritte gemacht, die Bedenken zu Wirtschaft und Handel der anderen Seite zu lösen, sagte Aussenamtssprecher Lin Jian in Peking. Die Volksrepublik hoffe, dass beide Seiten zusammenarbeiten könnten, um den gefundenen Konsens umzusetzen.

Trump kündigte bereits Einigung an

US-Präsident Donald Trump hatte auf seiner Online-Plattform Truth Social eine Verständigung beider Seiten verkündet, Exportbeschränkungen bei seltenen Erden abzubauen. Ihm zufolge verpflichtet sich China, bestimmte Rohstoffe wie seltene Erden an die USA zu liefern. Washington sagt im Gegenzug zu, dass Studierende aus China weiterhin an US-amerikanischen Universitäten zugelassen würden.

Trump schrieb ausserdem, dass es zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt eine Abmachung im Zollstreit gebe. Die Zölle für Importe aus China in die USA würden bei 55 Prozent liegen. China werde Strafabgaben in Höhe von 10 Prozent auf Waren aus den USA verhängen, so Trump.

Verhandlungsmarathon in London

Am Montag und Dienstag hatten Vertreter beider Länder auf neutralem Boden in London verhandelt. Im Nachgang erklärten Pekings und Washingtons Gesandte, den Konsens aus dem Treffen in Genf Mitte Mai umsetzen zu wollen.

In der Schweiz hatten China und die USA damals vereinbart, ihre gegenseitigen Importzölle je um 115 Prozentpunkte zu senken und gaben sich eine 90-tägige Pause für weitere Verhandlungen. Was genau in der Vereinbarung von Genf und der Übereinkunft in London steht, ist weiter unklar. US-Handelsminister Howard Lutnick deutete in London an, dass eine schriftliche Version des Pakts nicht veröffentlicht werde.

Einige Beobachter verwiesen darauf, dass die Verhandlungen keinen Fortschritt bedeuteten, sondern lediglich eine Rückkehr zur Lage von vor wenigen Monaten. Zudem hätten die Gespräche gezeigt, wie China seine Rolle als globaler Hauptproduzent seltener Erden und daraus gefertigter Magnete für Zugeständnisse bei Verhandlungen einsetzen könne, hiess es in verschiedenen US-Medienberichten. (dpa)

15:59 Uhr

Mittwoch, 11. Juni

Zweifel ist «Marke des Jahres»

Der Schweizer Markenartikelverband Promarca hat den Chiphersteller Zweifel zum «Brand of the Year» ausgezeichnet. Das teilte er am Mittwoch mit. Mit dem Titel werden die dynamischsten und vertrauenswürdigsten Marken der Schweiz ausgezeichnet.

Basis bildet eine von der Agentur Havas Switzerland durchgeführte Befragung unter gut 6000 Konsumentinnen und Konsumenten in der Deutsch- und Westschweiz. Diese werden nach der wahrgenommenen Dynamik sowie nach dem Vertrauen in die Marken befragt. Zweifel gewann den Titel, der dieses Jahr zum 11. Mal verliehen wurde, bereits zum zweiten Mal. Ebenfalls auf dem Podest landeten Ricola und Kambly. Auf den weiteren Plätzen folgten Victorinox, Ovomaltine, Lindt und Focuswater. (ehs)

08:37 Uhr

Mittwoch, 11. Juni

Gabriel Brenna wird neuer Raiffeisen-Chef

Der Verwaltungsrat von Raiffeisen Schweiz hat am Dienstag Gabriel Brenna zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsleitung ernannt. Das teilte die Genossenschaftsbank am Mittwoch mit. Er ist seit 2021 Chef der Liechtensteinischen Landesbank und übernimmt die operative Leitung von Raiffeisen Schweiz auf den 1. Dezember. Brenna folgt auf Heinz Huber, der per Ende 2024 zurückgetreten ist.

Wie es in der Mitteilung heisst, erhofft sich der Verwaltungsrat mit der Ernennung von Brenne «neue Impulse für die kommende Strategieperiode». Bis zum definitiven Amtsantritt von Brenna wird Christian Poerschke die Bank ad interim leiten. Er wird danach in seine bisherige Rolle als Finanzchef zurückkehren. (ehs)

14:32 Uhr

Dienstag, 10. Juni

Wirtschaftsminister Guy Parmelin spricht sich am Industrietag für Weltoffenheit aus

Inmitten globaler Turbulenzen und wachsendem Protektionismus hat Wirtschaftsminister Guy Parmelin für eine weltoffene Schweiz plädiert. Vor 1500 Vertreterinnen und Vertretern der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) lobte er die Widerstandsfähigkeit der Branche und versprach, der Bundesrat werde sich für weniger Bürokratie einsetzen.

Parmelin sprach am Industrietag im Berner Kursaal. Die MEM-Industrie stehe für Präzision, Erfindergeist und Exzellenz, sagte er. Mit 320’000 Beschäftigten sei sie eine tragende Säule der Volkswirtschaft und ein wichtiger Ausbilder im Land.

Der SVP-Bundesrat diagnostizierte schwierige Voraussetzungen für die Exportindustrie: Die Zollpolitik der USA, die globale Unsicherheit und der Aufwertungsdruck auf den Schweizer Franken setzten ihr zu.

Parmelin erinnerte daran, dass die Schweiz im letzten Jahr alle industriellen Zölle unilateral aufgehoben habe. Das erweise sich nach wie vor als richtig. «Durch eine offene Handelspolitik sind wir wohlhabend und stark geworden», betonte er: «Weltoffenheit ist wichtig, heute sogar wichtiger denn je.» Parmelin deutete an, es gebe Chancen, dass die Schweiz die Zusatzzölle der USA abwenden kann. Das wäre zentral, kommentierte Swissmem-Präsident Martin Hirzel. Die angekündigten Zölle wären «horrend», sagte er, und die Exporte in die USA würden damit massiv zurückgehen.

Wirtschaftsminister Parmelin hob beim Freihandel auffällig deutlich den Marktzugang zur EU hervor: «Weltoffenheit beginnt in der Nachbarschaft.» Der Bundesrat sei bestrebt, die Beziehungen zur EU zu stabilisieren und weiterzuentwickeln. Das Europa-Paket - es steht unter massivem Beschuss der SVP - komme «demnächst in die Vernehmlassung». Es solle den Marktzugang «dauerhaft» sichern.

Weltoffenheit und Freihandel waren die häufigsten Wörter, die Parmelin verwendete. Er verwies auf die Schweizer Verhandlungserfolge mit Thailand, Malaysia und dem Kosovo, aber auch auf die Modernisierung der Abkommen mit der Ukraine und Chile. Besonders wichtig ist Parmelin das Freihandelsabkommen der EFTA-Staaten (zu denen die Schweiz gehört) mit Indien, das nach über 16 Jahren Verhandlungen finalisiert werden konnte. Indien ist das bevölkerungsreichste Land der Welt. (pmü)

14:26 Uhr

Montag, 9. Juni

Warner Bros. Discovery wird in zwei Unternehmen aufgeteilt

Der Medienriese Warner Bros. Discovery soll bis Mitte 2026 in zwei separate Unternehmen aufgeteilt werden. Eines der Unternehmen werde sich auf Streaming und Studios fokussieren und unter anderem Warner Bros. Television, Warner Bros. Motion Picture Group, DC Studios, HBO, HBO Max und die Film- und Fernsehbibliotheken umfassen, teilte der Konzern am Montag mit. Das andere Unternehmen werde unter dem Namen Global Networks fungieren und Bereiche wie Nachrichten und Sport verantworten, etwa die Sender CNN und TNT Sports in den USA sowie Discovery, frei empfangbare Sender in Europa und digitale Produkte, hiess es.

Der Chef von Warner Bros. Discovery, David Zaslav, soll den Angaben zufolge an die Spitze von Streaming & Studios rücken. Der bisherige Finanzvorstand Gunnar Wiedenfels soll der Chef von Global Networks werden. Bis zur geplanten Aufteilung bleiben Zaslav und Wiedenfels auf ihren jeweiligen Posten. (dpa/AP)

18:49 Uhr

Freitag, 6. Juni

Stadler liefert Strassenbahnen in den Osten Deutschlands

Der Schienenfahrzeugbauer Stadler liefert vier Strassenbahnen des Typs Tramlink an die ostdeutsche Thüringer Waldbahn und Strassenbahn Gotha GmbH. Der Auftrag hat einen Wert von 24,6 Millionen Euro. Der Vertrag enthält auch eine Option auf bis zu sechs zusätzliche Strassenbahnen.

Hergestellt werden die Fahrzeuge von Stadlers spanischer Tochter in Valencia. Sie sollen spätestens im Sommer 2028 in den Verkehr gesetzt werden. Mit dem Kauf beschafft die Thüringer Bahngesellschaft erstmals seit Ende der 1980er-Jahre wieder neue Strassenbahnen.

Zur aktuellen, veralteten Flotte zählen unter anderem auch mehrere Strassenbahnen, die zwischen 1978 und 1981 von der damaligen Schindler Waggon produziert und von der Thüringer Bahngesellschaft 2018 sowie 2024/25 als Occasionen der Baselland Transport AG abgekauft worden waren. (T.G.)

14:56 Uhr

Donnerstag, 5. Juni

Europäische Zentralbank senkt Leitzins weiter

Die Europäische Zentralbank hat eine weitere Senkung des Leitzinses im Euro-Währungsraum beschlossen. Er geht um 0,25 Prozentpunkte auf 2,00 Prozent zurück. Grund für die Senkung ist die abgeschwächte Inflation und die US-Zollpolitik. (cam)

12:19 Uhr

Donnerstag, 5. Juni

Postfinance baut um – 141 Jobs auf der Kippe

Das Finanzinstitut der Post, die Postfinance, ist ins Schlingern geraten. Dazu beigetragen haben laut dem Unternehmen ein volatiles Marktumfeld, verunsicherte Anleger sowie das Niedrigzinsumfeld. Und diese drei Aspekte hätten sich «in den letzten Monaten verschärft». Deshalb muss die Staatsbank nun umbauen. Dies soll langfristig Mehrerträge generieren. Man müsse «den Franken da investieren, wo man am meisten Mehrwert erzielt», heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Gleichzeitig sollen mit organisatorischen Änderungen Kosten eingespart werden. Durch solche «Synergien und der Neuausrichtung von Ressourcen» könnten bis Ende November 141 Kündigungen und bis zu 73 «arbeitsvertragliche Anpassungen» erfolgen, schreibt Postfinance. Der Stellenabbau betreffe grösstenteils zentrale Verwaltungsfunktionen in Bern. In einem Konsultationsverfahren können die Mitarbeitenden Vorschläge machen, um die Massnahmen abzumildern.

«In der aktuellen Lage ist es unsere Pflicht, die notwendigen Schritte vorzunehmen, um das Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig zu halten. Nichtstun ist keine Option», sagt Postfinance-Chef Beat Röthlisberger. (mpa)

10:51 Uhr

Donnerstag, 5. Juni

Läderach expandiert nach Afrika

Der Glarner Schokoladenhersteller Läderach expandiert weiter. Wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst, wurde im ägyptischen Kairo die erste Filiale auf dem afrikanischen Kontinent eröffnet. Diese wird vom Franchise-Partner BTC Trading Co. geführt.

Die Glarner Firma will ihr Vertriebsnetz weiter ausbauen. Bereits in den nächsten Tagen soll eine Filiale im türkischen Istanbul folgen, bis Ende 2025 sind Neueröffnungen in Japan, Südkorea, Philippinen und Indonesien vorgesehen.

Ende letzten Jahres hat Läderach die Eröffnung seines 200. Ladens gefeiert. Bis im Juli dürften es laut eigenen Angaben bereits 240 Standorte weltweit sein. Im August wird zudem ein dritter Produktionsstandort in Bilten GL den Betrieb aufnehmen. (ehs)

10:40 Uhr

Donnerstag, 5. Juni

Tourismus-Rekord im Winter

Die Schweizer Hotellerie erzielte in der Wintersaison von November 2024 bis April 2025 mit 18,5 Millionen Logiernächten einen historischen Rekord. Das teilt das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mit. Gegenüber der Vorjahresperiode entspricht diese Zahl einer Steigerung um 2,8 Prozent. Die ausländische Nachfrage stieg in diesem Zeitraum um 5,5 Prozent auf 9,2 Millionen Logiernächte, die inländische Nachfrage legte leicht um 0,2 Prozent auf 9,3 Millionen Logiernächte zu.

In den städtischen Regionen wurden deutlich stärkere Zuwächse verzeichnet als in den alpinen Regionen. In Graubünden stieg die Zahl der Hotelübernachtungen um 2,0 Prozent und im Wallis um 0,9 Prozent, während sie etwa in der Region Zürich um 5,4 Prozent zulegte und in der Region Basel um 9,9 Prozent. Ein Minus registriert wurde in den Regionen Bern (-1,0 Prozent) und Freiburg (-2,9 Prozent).

Die meisten Logiernächte wurden in der Wintersaison in der Region Zürich verzeichnet (3,2 Millionen), gefolgt von den Regionen Graubünden (3,0 Millionen), Wallis (2,3 Millionen) und Bern (2,2 Millionen). (ehs)

09:23 Uhr

Donnerstag, 5. Juni

Zahl der Arbeitslosen steigt

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat seine neusten Erhebungen zur Arbeitsmarktsituation in der Schweiz publiziert. Die saisonbereinigte Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich demnach im Mai 2025 gegenüber dem Vormonat um 2’229 (1,7 Prozent) auf 132’345. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote stieg im Mai 2025 gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent.

Die um saisonale Einflüsse bereinigte Zahl der Stellensuchenden habe sich im Mai 2025 gegenüber dem Vormonat um 1’923 (0,9 Prozent) auf 210’652 erhöht. Die saisonbereinigte Stellensuchendenquote stieg im Mai 2025 gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent. (nav)

18:10 Uhr

Mittwoch,  4. Juni

Weko soll genauer hinsehen

Der Nationalrat will die Hürden für die Wettbewerbskommission (Weko) erhöhen. Er beschloss am Mittwoch, dass die Behörde bei mutmasslichen harten Wettbewerbsabreden die sogenannte Erheblichkeit genauer prüfen muss. Die Weko soll in dieser Frage wieder den Einzelfall anhand qualitativer und quantitativer Elemente untersuchen. Seit einem Leiturteil des Bundesgerichts aus dem Jahr 2016 entfällt eine solche Prüfung. Mit seiner Formulierung schafft der Nationalrat eine Differenz zum Ständerat. Die kleine Kammer muss sich nun erneut damit befassen.

Die Forderung nach einer «faireren» Gesamtbeurteilung rührt daher, dass in Wirtschaftskreisen zunehmend die Einschätzung herrschte, die Weko greife gerade gegenüber KMU zu hart durch. Einen Vorschlag, der künftig auch Abreden zu Bruttopreisen zulassen wollte, lehnte der Nationalrat ab. Er will hier am geltenden Recht festhalten. (mpa)

12:00 Uhr

Mittwoch, 4. Juni

Stadler baut Standort Polen aus

Der Ostschweizer Schienenfahrzeugbauer Stadler erweitert seinen Standort Polen. In Posen hat Stadler ein drittes Engineering-Büro eröffnet nach den beiden Büros in Siedlce und Warschau. Diese beschäftigen bereits 85 Mitarbeitende.

Bis Ende Jahr soll die Engineering-Abteilung Stadlers in Polen auf 100 Ingenieurinnen und Ingenieure anwachsen und bis 2026 auf 125. Sie sind am ganzen Prozess der Konstruktion von Schienenfahrzeugen beteiligt und können lokale Projekte eigenständig realisieren.

Stadler beschäftigt in Polen insgesamt 1800 Mitarbeitende, davon 1300 in der Fabrik in Siedlce (Züge, Strassen- und U-Bahnen), 250 im Werk Środa (Stahlkarosserien, Spezialfahrzeuge) und gut 100 im Werk Bialystok (Stromrichter). (T.G.)

16:59 Uhr

Dienstag, 3. Juni

Fitnesscenter zählen so viele Besucher wie noch nie

Die Schweizer Gesundheits- und Fitnessbranche spürt eine starke Nachfrage, wie der Branchenverband Swiss Active in einer Mitteilung schreibt. Die Zahl der Mitglieder nahm 2024 nochmals um 4,7 Prozent zu, obschon sie bereits in den zwei Vorjahren zweistellig zugelegt hatte.

Insgesamt sind laut dem Verband 1,37 Millionen Menschen Mitglied eines Fitnesscenters – ungefähr jeder sechste Erwachsene. Bei der besonders relevanten Zielgruppe zwischen 15 und 65 ist es gar jede fünfte Person. Die Schweizer Bevölkerung ist laut Swiss Active fitnessaffiner als die der Nachbarländer. Hierzulande besitzen 15,2 Prozent eine Mitgliedschaft in einem Gesundheits- oder Fitnesscenter. In Deutschland sind es nur 13,8 Prozent, in Österreich 13,9 Prozent.

Auch die Zahl der Center nimmt weiter zu: Nach einem Plus von 5 Prozent im Vorjahr lag dieses 2024 bei 3,5 Prozent. «Obschon es mehr Betriebe gibt, werden sie auch häufiger besucht», schreibt Swiss Active. «Die Mitglieder in der Schweiz trainieren durchschnittlich 1,4-mal pro Woche und vor allem für junge Menschen gehört Fitness zum Lifestyle.» Die Zahl der Mitglieder unter 20 wächst demnach seit Jahren kontinuierlich. (bwe)

16:04 Uhr

Dienstag, 3. Juni

Skyguide hebt Kapazitätsreduktion auf

Nach einem erfolgreichen Software-Update hat die Schweizer Flugsicherungsfirma Skyguide die Kapazitätsbeschränkung am Flughafen Genf zu Tagesbeginn aufgehoben, wie es in einem Communiqué heisst. Tags zuvor gab Skyguide eine Kapazitätsreduktion der Anflüge um 20 Prozent bekannt. Grund dafür war ein Systemfehler, der dazu führte, dass die Bildschirme der Fluglotsen teilweise ausfielen (CH Media berichtete). (bwe)

08:37 Uhr

Dienstag, 3. Juni

Negativinflation: Preise sind leicht gesunken

Der Landesindex der Konsumentenpreise ist im Mai 2025 im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent gestiegen und hat damit den Stand von 107,6 Punkten erreicht. Dies berichtet das Bundesamt für Statistik (BFS). Der Anstieg sei unter anderem auf höhere Wohnungsmieten und die höheren Preise für Pauschalreisen ins Ausland zurückzuführen.

Ebenfalls gestiegen seien die Preise für Fruchtgemüse und Steinobst. Die Preise im Luftverkehr und in der Parahotellerie sind hingegen gesunken, ebenso wie jene für Heizöl. Gegenüber dem Vorjahresmonat betrug die Teuerung jedoch minus 0,1 Prozent. Günstiger wurden unter anderem Pauschalreisen ins Ausland, Heizöl, Flugreisen oder die Kontogebühren. (nav)

15:03 Uhr

Montag, 2. Juni

Swiss verlegt juristischen Firmensitz

Die Schweizer Airline verlegt ihr offizielles Domizil von Basel nach Kloten. Zuerst über diesen Schritt berichtet hat Aerotelegraph. Dass der juristische Sitz der Swiss in Basel lag, geht auf deren Gründungszeit zurück: Die regionale Fluggesellschaft Crossair, auf deren Basis die Swiss aufgebaut wurde, war in Basel domiziliert. Nach der Umwandlung wurde das Domizil beibehalten.

Anfang Mai wurde der rechtliche Sitz nun nach Kloten verlegt. Dies, da die Anwaltskanzlei, bei der die Swiss ihren Sitz gemeldet hatte, aufgelöst werde, so die Airline gegenüber dem Nachrichtenportal. «Das war die perfekte Gelegenheit, die offizielle Swiss-Adresse nach Zürich zu holen.»

Man verspreche sich dadurch kürzere und direktere Wege, da künftig die Ämter in Zürich für die Swiss zuständig seien. Weitere konkrete Folgen gebe es nur wenige – abgesehen von «gewissen Änderungen» bei den Steuern, so der Aerotelegraph. (mha)

09:43 Uhr

Montag, 2. Juni

Bildausfall bei Fluglotsen von Skyguide

Die Flugsicherungsfirma in Bundesbesitz ist just vor der Hauptferienzeit mit einer internen Systempanne konfrontiert. Das hat Folgen für die Passagiere.

Mehr zum Thema:

09:29 Uhr

Montag, 2. Juni

Hypo-Referenzzinssatz sinkt (noch) nicht

Das Bundesamt für Wohnungswesen verzichtet auf eine erneute Senkung des Referenzzinssatzes per Anfang Juni. Für Mieterinnen und Mieter in der Schweiz ergibt sich somit kein Anspruch auf eine Mietzinsreduktion.

Doch es gibt Hoffnung: Eine erneute Senkung des Referenzzinssatzes zum nächsten Termin scheint realistisch, wie Experten festhalten. Nach einer weiteren Senkung dürfte es danach aber nicht mehr weiter nach unten gehen. Denn als untere Grenze gilt gemeinhin ein Satz von 1,25 Prozent. Dieser Wert wurde auch während der Negativzinsen nicht unterschritten.

Im März dieses Jahres passte das Bundesamt für Wohnungswesen den Hypo-Referenzzinssatz von 1,75 auf 1,5 Prozent an. Es war die erste Senkung seit 2020. (mha/pin)

09:18 Uhr

Montag, 2. Juni

Orascom verabschiedet sich am 4. Juni

Die Namenaktien der Orascom Development Holding werden per 5. Juni dekotiert. Wie das Tourismus- und Immobilienunternehmen der ägyptischen Familie Sawiris mitteilt, wurde der letzte Handelstag an der Schweizer Börse auf den 4. Juni festgelegt. Den Börsenrückzug hatte Orascom im Dezember beschlossen. Das Angebot von 5,60 Franken pro Aktie, die beim Börsengang 2008 noch einen Wert von 152 Franken hatte, stiess bei einigen Aktionären auf Unverständnis. Das Unternehmen rechtfertigte den Kaufpreis mit der Aktienbewertung durch diverse Analysten. Die Aktionäre haben die Dekotierung schliesslich an der Generalversammlung vom 8. Mai gutgeheissen.

Das Altdorfer Unternehmen ist hierzulande vor allem für Andermatt Swiss Alps bekannt. Orascom besitzt 49 Prozent daran, die Aktienmehrheit von Andermatt Swiss Alps befindet sich im Privatbesitz von Samih Sawiris. (mim)

09:00 Uhr

Montag, 2. Juni

Amrize geht am 23. Juni an die Börse

Nun ist bekannt, wann der Spin-off des Nordamerikageschäfts von Holcim an die Börse gehen soll. Wie der Zementriese mitteilt, soll der Handel der Amrize-Papiere an der New York Stock Exchange und der SIX voraussichtlich am 23. Juni unter dem Tickersymbol «AMRZ» beginnen. Amrize wird am ersten Handelstag in den Swiss Market Index (SMI) und den Swiss Leader Index (SLI) aufgenommen, wie kürzlich von der SIX bekannt gegeben wurde. Amrize werde auch die Aufnahme in relevante US-Aktienindizes anstreben. Holcim wird weiterhin an der SIX gehandelt und im SMI und SLI enthalten sein.

Die Holcim-Aktionäre haben dem Spin-off an der Holcim-Generalversammlung vom 14. Mai zugestimmt. Die 100-prozentige Abspaltung wird durch die Ausschüttung einer Sachdividende erfolgen, wobei jeder Holcim-Aktionär für jede Holcim-Aktie, die er zum Handelsschluss des 20. Juni 2025 hält, eine Amrize-Aktie erhält. Der Spin-off soll für die Schweizer Steuer voraussichtlich steuerneutral behandelt werden und für US-Bundeseinkommenssteuerzwecke steuerfrei sein, teilt das Unternehmen mit. (mim)

08:27 Uhr

Montag, 2. Juni

Meyer Burger: Deutsche Gesellschaften insolvent

Bei Meyer Burger spitzt sich die Krise weiter zu. Die deutschen Tochtergesellschaften, die Meyer Burger (Industries) GmbH und die Meyer Burger (Germany) GmbH, haben jeweils die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Im Rahmen der laufenden Sanierungsverhandlungen sei intensiv um einen Erhalt der Standorte gerungen worden, teilt das Berner Solarunternehmen mit. Diese Bemühungen seien bisher aber nicht erfolgreich gewesen und sollen nun im Rahmen der Verfahren gemeinsam mit einem gerichtlich zu bestellenden vorläufigen Insolvenzverwalter fortgesetzt werden. Die Tochtergesellschaft Meyer Burger (Switzerland) AG mit etwa 60 Mitarbeitenden in Thun soll bestehen bleiben. Auch die Meyer Burger (Americas) Ltd., die alle Mitarbeitenden am 29. Mai 2025 entlassen hat, soll als Firma bestehen bleiben.

In der Solarzellenfertigung Meyer Burger Industries in Thalheim (Stadt Bitterfeld-Wolfen) sind 331 Mitarbeitende beschäftigt. Bei Meyer Burger Germany in Hohenstein-Ernstthal sind 289 Mitarbeitende im Maschinenbau und in der Technologieentwicklung beschäftigt.

Vor dem Hintergrund der weiterlaufenden Finanzierungsgespräche zur Restrukturierung hat Meyer Burger zudem eine Fristverlängerung zur Vorlage der Geschäftszahlen 2024 beantragt. (mim)

08:19 Uhr

Freitag, 30. Mai

Entlassungen bei Meyer Burger

Der angeschlagene Solarspezialist Meyer Burger Technology sieht sich aufgrund fehlender finanzieller Mittel «gezwungen, seine noch im Hochlauf befindliche Solarmodulproduktion in den USA zu stoppen», wie das Berner Unternehmen mitteilt. Am Donnerstag erhielten alle noch verbliebenen 282 Mitarbeitende am US-Standort Goodyear die Kündigung. Die Produktion mit einer Jahreskapazität von 1.4 Gigawatt sei umgehend eingestellt worden. Die Zukunft des Standorts sei offen.

Meyer Burger befindet sich weiterhin in Gesprächen zur Restrukturierung mit einer Ad-hoc-Gruppe aus Vertretern von Anleihegläubigern. Betroffen sind zwei durch die Tochtergesellschaft MBT Systems ausgegebene und von Meyer Burger garantierte und 2027 beziehungsweise 2029 fällige Wandelanleihen. (mim)

13:30 Uhr

Mittwoch, 28. Mai

Coop & Co. fordern Schadenersatz von Visa und Mastercard

Über 36 Schweizer Händler – darunter Coop, Dertour, Edeldweiss, Selecta oder die Swiss – haben beim Handelsgericht des Kantons Zürich eine Klage gegen die Finanzkonzerne Visa und Mastercard eingereicht. Koordiniert wird die Klage vom «Verband für einen fairen und freien Wettbewerb im Zahlungsverkehr».

Die Händler bemängeln, dass die beiden Firmen in den letzten Jahren eine «unrechtmässige und überhöhte» Interchange-Gebühr festgelegt hätten. Die Händler fordern nun die Rückzahlung rückwirkend für die letzten drei Jahre. Der Streitwert beläuft sich auf 142 Millionen Franken.

Die Interchange-Gebühr hat zum Ziel, Innovationen im Kartengeschäft zu ermöglichen. Sie fällt bei jeder Kartenzahlung an und fliesst an die Banken, die Karten herausgeben. Visa und Mastercard profitieren selbst nicht direkt davon. Allerdings legen sie die Höhe der dieser Gebühr im komplexen Transaktionssystem fest. Visa und Mastercard sind deshalb aus Sicht der Händler verantwortlich für den wirtschaftlichen Schaden.

Visa erklärt, man halte die Klage für «gegenstandslos» und werde sich dagegen verteidigen. «Interchange-Gebühren sind von der Wettbewerbskommission anerkannt. Sie sind notwendig für Zahlungsinnovationen und um Kunden vor Betrug zu schützen.» Mit Mastercard konnte die Weko bereits eine weitere Senkung der Gebühren erwirken. Bei Visa laufen die Verhandlungen derzeit noch. (mpa)

14:34 Uhr

Dienstag, 27. Mai

Gold-Exporte brechen massiv ein

Die Schweizer Raffinerien haben im April nur noch 12 Tonnen Gold in die USA exportiert. Das zeigen die neusten Daten des Bundesamts für Zoll. Der registrierte Einbruch beim Edelmetall ist massiv. Im März, bevor der US-Präsident seine weitreichenden Zoll-Pläne angekündigt hatte, exportierte die Schweiz noch zehnmal mehr Gold nach Übersee. Den Export-Knick hat die Goldbranche erwartet.

Grund dafür ist eine ungenau formulierte Passage in Donald Trumps Ausnahme­regeln. Als er Anfang April seine Zollsätze präsentierte, war Gold eigentlich von den Tarifen ausgenommen. Doch eine für die Schweizer Raffinerien wichtige Zoll-Nummer fehlt auf der Liste. Weil sie keine Zölle riskieren wollen, haben sie ihre Lieferungen zurückgefahren. Die Branche führt Gespräche, damit die USA das Missverständnis aus dem Weg räumen.

Christoph Wild, Präsident der Vereinigung der Edelmetallfabrikanten und Edelmetallhändler, zeigte sich gegenüber CH Media zuversichtlich. «Die Schweiz ist der wichtigste Goldlieferant der USA. Sie werden kaum darauf verzichten wollen.» (mpa)

12:53 Uhr

Dienstag, 27. Mai

Kunden getäuscht: EU geht gegen Shein vor

Das asiatische Shoppingportal Shein muss wegen Verstössen gegen EU-Vorschriften beim Konsumentenschutz nachbessern. Der Modehändler führe Kundinnen und Kunden mit fehlenden oder missverständlichen Angaben in die Irre, teilten die EU-Kommission und das Netzwerk der europäischen Verbraucherschutzbehörden (CPC-Netz) mit. Shein muss nun innerhalb eines Monats Verbesserungsvorschläge vorlegen, um möglichen Strafen aus dem Weg zu gehen.

Der in China gegründete und heute in Singapur ansässige Modekonzern ist sowohl Hersteller, Händler als auch Marktplatz. Shein bietet niedrige Preise an, steht aber unter anderem wegen der Produktqualität und unfairer Wettbewerbsbedingungen in der Kritik.

Die Behörden nennen gleich mehrere Vorgehensweisen als Beispiele: So zeige Shein etwa Rabatte an, die nicht auf den ursprünglichen Preis der Produkte zurückgehen würden. Zudem werde Druck auf Verbraucherinnen und Verbraucher ausgeübt, indem ihnen künstliche Kauf-Fristen gesetzt würden. Auch zur Nachhaltigkeit der Produkte habe Shein falsche Angaben gemacht.

Bei Problemen und Konflikten gebe es keine gut erreichbaren Ansprechpartner. Auch den Umgang mit dem Umtauschrecht bemängelten die Behörden. So stelle Shein darüber nicht genügend Informationen bereit und verarbeite Rücksendungen nicht nach den EU-Vorschriften.

Shein ging in einer Stellungnahme nicht auf die einzelnen Vorwürfe ein, verwies aber auf eine «konstruktive» Zusammenarbeit mit den EU-Behörden. Der Konzern wolle vorzeigen, dass man sich zum Einhalten des EU-Rechts bekenne. «Wir werden uns weiter an diesem Prozess beteiligen, um jegliche Bedenken anzugehen», teilte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur mit.

Die EU-Behörden weiten ihr Vorgehen gegen asiatische Versandhändler damit weiter aus. Den chinesischen Online-Marktplatz Temu forderten die EU-Kommission und das CPC-Netz bereits im November wegen ähnlicher Rechtsverstösse zu Verbesserungen auf. Im selben Monat war auch die Untersuchung gegen Shein eingeleitet worden.

Dazu gibt es Erwägungen, in der EU für Pakete aus Drittstaaten künftig eine Pauschalabgabe von bis zu zwei Euro zu erheben. Damit könnten unter anderem «erhöhte Überwachungskosten» gedeckt werden, wie aus einem Papier der EU-Kommission hervorgeht. Im vergangenen Jahr sind demnach täglich rund zwölf Millionen Pakete in der EU angekommen - deutlich mehr als in den beiden Vorjahren. (dpa)

07:37 Uhr

Dienstag, 27. Mai

Weko untersucht Übernahme von Hotelplan durch Dertour

Die Wettbewerbskommission (Weko) hat eine vertiefte Prüfung der geplanten Übernahme von Hotelplan durch Dertour eingeleitet. Erste Abklärungen deuten auf eine mögliche marktbeherrschende Stellung hin, wie der Bund mitteilte.

Hotelplan und Dertour zählen zu den grössten Reiseveranstaltern der Schweiz. Während Hotelplan mit Marken wie Migros Ferien und travelhouse auftritt, ist Dertour unter anderem mit KUONI präsent. Gemeinsam betreiben sie über 150 Reisebüros in der Schweiz. Die Migros verkauft Hotelplan, um sich gemäss ihrer 2021 verabschiedeten Strategie auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.

Die vorläufige Prüfung ergab, dass der Zusammenschluss die beiden Unternehmen zum grössten Reiseveranstalter im Land machen könnte. Die vertiefte Prüfung soll klären, ob Reisende in der Schweiz durch Selbstbuchungen oder Online-Plattformen genügend Alternativen haben, um möglichen Preissteigerungen entgegenzuwirken. Zudem wird der Einfluss digitaler Reiseangebote auf den Wettbewerb untersucht. Die Weko hat für diese Prüfung eine Frist von vier Monaten. (phh)

15:17 Uhr

26. Mai 2025

Swiss fliegt weiterhin nicht nach Israel

Die Lufthansa-Tochter Swiss hat sich aufgrund der aktuellen Situation im Nahen Osten entschieden, bis und mit Sonntag, 15. Juni, weiterhin nicht nach Tel Aviv zu fliegen. Die betroffenen Passagiere werden kontaktiert und - falls gewünscht - auf alternative Flüge umgebucht. Ansonsten biete man den Kundinnen und Kunden die Erstattung des Ticketpreises an.

«Wir bedauern die Umstände, welche sich für unsere Gäste ergeben, und beobachten die Situation im Nahen Osten weiterhin sehr genau», schreibt die Airline in einem Communiqué. «Die Sicherheit unserer Passagiere, Crews und Mitarbeitenden vor Ort hat für uns oberste Priorität.» (bwe)

15:18 Uhr

Montag, 26. Mai 2025

So denkt die Temu-Kundschaft

Seit zwei Jahren ist der chinesische Billighändler Temu in Europa aktiv. Eine Kundenumfrage hat nun ergeben, dass Temu ein «gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet», wie aus einer kürzlich von Temu in Auftrag gegebenen Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos hervorgeht. Demnach berichten die Befragten von durchschnittlichen Einsparungen von 27 Prozent im vergangenen Jahr. 73 Prozent der Befragten in Deutschland geben an, dass der Preis das wichtigste Kriterium beim Online-Shopping ist. 65 Prozent vergleichen vor dem Kauf häufig die Preise.

Die weltweit befragten Kunden äusserten sich offenbar ähnlich. Insgesamt gaben 68 Prozent an, dass der Preis der wichtigste Faktor beim Online-Einkauf für sie sei. Etwa 40 Prozent sind zudem der Meinung, dass höhere Preise nicht zwangsläufig auch bessere Qualität bedeuten. Nach eigenen Angaben hält Temu die Preise niedrig, indem das Unternehmen die Lieferketten «rationalisiert» und zusätzliche Kosten und Aufschläge vermeidet.

Darüber hinaus gibt Temu an, lokale Unternehmen dabei zu unterstützen, mehr Kunden zu erreichen. Seit letztem Jahr lädt die Plattform Verkäufer aus mehr als einem Dutzend Ländern ein, ihre Produkte direkt über die Website anzubieten. Temu geht davon aus, dass dieses «Local-to-Local»-Modell künftig bis zu 80 Prozent des europäischen Umsatzes ausmachen wird. (mim)

09:15 Uhr

Montag, 26. Mai 2025

Kartenbetrug ist weit verbreitet

Jede sechste Person (16 Prozent) in der Schweiz wurde bereits einmal Opfer von Kartenbetrug. Sie verloren also Geld, weil sie beispielsweise Daten ihrer Debit- oder Kreditkarte auf gefälschte E-Mails, Webseiten, Nachrichten aber auch Anrufe gewährten (sogenanntes Phishing). Das zeigt eine Umfrage des Forschungsinstitut GFS Bern und der Initiative Card Security. Zwar gibt es kein klares Risikoprofil. In der Tendenz sind es aber eher Personen, die ihre Karte täglich nutzen. Ein weiteres Risikomuster zeigt sich in grösseren Haushalten: Wer mit mehreren Personen zusammenlebt, berichtet häufiger von Betrugsfällen.

Genauer nach der erlebten Betrugsmasche gefragt, konnten die Opfer allerdings nicht sagen, wie es dazu kommen konnte. So gaben 33 Prozent der Befragten an, dass ihnen nicht bekannt ist, auf welche Weise der Betrug erfolgt ist. «Ein Umstand, der nicht nur potenziell die Verunsicherung erhöht, sondern auch gezielte Vorsichtsmassnahmen erschwert». heisst es in der Befragung. Diese Erkenntnisse stehen im Kontrast zur Bekanntheit der Betrugsmasche Phishing. 92 Prozent kannten den Begriff. (mpa)

10:07 Uhr

Freitag, 23. Mai

Boni für CS-Manager: Der Bund geht vor das Bundesgericht

Vor zehn Tagen musste der Bund vor dem Bundesverwaltungsgericht eine herbe Niederlage einstecken: Die Kürzung beziehungsweise die Streichung der Boni von ehemaligen Kadermitgliedern der Credit Suisse sei rechtswidrig, urteilte dieses. Es gab damit den zwölf CS-Managern recht, welche die vom Finanzdepartement von Karin Keller-Sutter nach der CS-Rettung verordnete Boni-Kürzung nicht hinnehmen wollten.

Doch der Bund gibt sich nicht so schnell geschlagen. Das Finanzdepartement (EFD) wird den Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts anfechten, wie es am Freitag mitteilte. «Das EFD hat beschlossen, eine Beschwerde beim Bundesgericht einzureichen, welches endgültig über den Fall entscheiden wird.» (fv)

14:39 Uhr

Freitag, 23. Mai

Scienceindustries: Annette Luther übernimmt

Beim Verband Scienceindustries ist Annette Luther zur neuen Präsidentin ernannt worden. Luther, die seit 2021 Vizepräsidentin war, folgt in ihrem neuen Amt auf Matthias Leuenberger, der das Präsidium nach sieben Jahren an der Generalversammlung vom letzten Freitag abgegeben hat. Leuenberger war Länderpräsident von Novartis Schweiz. Seine Nachfolgerin kommt von Roche: Annette Luther leitete dort unter anderem das Corporate Office, war Geschäftsführerin der Roche Diagnostics International in Rotkreuz und ist heute für die externen Beziehungen des Unternehmens in der Schweiz verantwortlich. Zudem wurde Andreas Bohrer, Chefjurist bei Lonza, zum neuen Vizepräsidenten ernannt.

Luther will gemäss einer Mitteilung den Kurs von Scienceindustries fortsetzen. Der Branchenverband setze sich für offene Märkte, attraktive Rahmenbedingungen und eine nachhaltige Entwicklung ein. (mim)

11:49 Uhr

Donnerstag, 22. Mai

Raiffeisen: Die Schweiz baut zu wenig Wohnungen

«Der Wohnungsbau in der Schweiz stockt.» Das schreiben die Ökonomen der Raiffeisenbank in ihrem neuen Bericht zum Immobilienmarkt. Wie sehr es stocke, zeige sich anhand eines Vergleiches von früher und heute. Früher - von 2004 bis 2017 - seien pro 1000 Bewohner im Schnitt noch jährlich 7,3 Wohnungen geplant worden. Heute - von 2020 bis 2024 – sind es nur noch 5,5. Das sind gut 25 Prozent weniger.

Und selbst dieser starke Rückgang zeigt noch nicht die volle Misere. Denn früher kam es seltener vor, dass erst Altes weichen musste, ehe Neues erstellt werden konnte. Es wurde mehr auf der grünen Wiese gebaut. Heute soll neuer Wohnraum vor allem verdichtet in Städten entstehen. Deshalb werden erst 17 Wohnungen abgerissen, dann 100 neue geschaffen. Laut Raiffeisen gilt: «Für die Erstellung von neuem Wohnraum müssen immer häufiger Wohnungen abgerissen werden.»

Doch laut Raiffeisen geht es nicht anders. Die Bank anerkennt zwar, dass Ersatzneubauten zu erheblichen soziale Probleme mit sich bringt. Günstigere Altwohnungen würden verschwinden und die neuen Einheiten seien meist teurer. Doch der Ersatzneubauten würden einen hohen Nettozuwachs an Wohnungen ermöglichen: jede alte Wohnung wird durch vier neue ersetzt.

Raiffeisen-Chefökonom Fredy Hasenmaile sagt deshalb: «Der Ersatzneubau ist oft alternativlos, um den Wohnraummangel ohne weitere Zersiedelung zu bekämpfen.» Sanftere Formen der Verdichtung, wie Umbauten und Aufstockungen, würden nicht ausreichen, um die Ausnützung der knappen Baulandflächen zu maximieren. «Damit der Ersatzneubau gesellschaftlich akzeptiert bleibt, muss auch vermehrt auf dessen soziale Verträglichkeit geachtet werden.» (nav)

10:21 Uhr

Donnerstag, 22. Mai

Finma: Banken müssen bei der Hypothekenvergabe vorsichtiger sein

Die Finanzaufsichtsbehörde Finma hat bei «diversen» Banken feststellen müssen, dass diese die Regulierung bei der Vergabe von Hypotheken «übermässig ausnutzen». Wie sie in einer Medienmitteilung sagt, sei dies insbesondere der Fall bei der Beurteilung, ob ein Kunde eine Hypothek tragen kann. Viele Banken würden sich dabei selbst «lockere» Kriterien vorgeben oder diese häufig gar nicht erst einhalten und als Ausnahmen deklarieren.

Auch sind der Finma viele Banken zu locker bei der Bewertung der Immobilien, die als Sicherheit für die Hypothek dienen. Sie würden ihren Spielraum «ausreizen», vor allem bei den Renditeliegenschaften – also Immobilien, die zur Vermietung gekauft werden. Laut Finma würden die von ihr festgestellten Mängel «auf einen möglichen regulatorischen Verbesserungsbedarf hinweisen». (nav)

Die Finanzaufsichtsbehörde Finma ist nicht zufrieden mit den Banken. Das geht aus einer Medienmitteilung hervor, die sie am Donnerstag verschickt hat. Bei diversen Banken habe sie feststellen müssen, dass die Regulierung bei der Vergabe von Hypotheken «übermässig ausgenutzt wird».

Dies sei insbesondere der Fall bei der Beurteilung, ob ein Kunde eine Hypothek tragen kann. Viele Banken würden sich diesbezüglich selbst «lockere» Kriterien vorgeben bei der Vergabe von Hypotheken oder die eigenen Richtlinien gar nicht erst einhalten und als Ausnahmen deklarieren, sogenannte «Exception to Policy».

Und viele Banken sind der Finma zu locker bei der Bewertung der Immobilien, welche als Sicherheit für die Hypothek dienen. Sie würden ihren Spielraum «ausreizen», vor allem bei den Renditeliegenschaften – Immobilien, die nicht für den Eigenbedarf, sondern zur Vermietung gekauft werden.

Die Finma ist anscheinend dermassen unzufrieden, dass sie schärfere Regeln haben will. Oder zumindest droht sie den Banken mit einer Verschärfung, wenn sie in ihrer Medienmitteilung schreibt, die von ihr festgestellten Mängel würden «auf einen möglichen regulatorischen Verbesserungsbedarf hinweisen». (nav)

11:09 Uhr

Mittwoch, 21. Mai

Swissport setzt auf Roboterwagen in Zürich

Der weltweit tätige Bodenabfertigungskonzern Swissport mit Sitz in Opfikon ZH lanciert gemeinsam mit dem britischen Technologieunternehmen Aurrigo ein Pilotprojekt am Flughafen Zürich. Dabei geht es um die autonome Bodenabfertigung, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Im Zentrum stehen eine digitale Simulationsplattform sowie selbstfahrenden, elektrisch betriebene Fahrzeuge für die Gepäck- und Frachtlogistik auf dem Vorfeld.

Ziel der Partnerschaft sei es, die Effizienz und Sicherheit bei Bodenprozessen zu steigern und gleichzeitig die Nachhaltigkeitsziele von Flughäfen und Airlines zu unterstützen.

Bereits vor der Corona-Krise und vor zwei Jahren hegte Swissport Pläne für autonom fahrende Gepäckwagen (CH Media berichtete). Nach der Pandemie kämpfte der Konzern mit Personalengpässen und sah in den Roboterwagen eine Chance, diese Situation zu entschärfen.

Stefan Brülisauer von der Gewerkschaft VPOD Luftfahrt zeigte sich vor zwei Jahren nicht erfreut über dieses Vorhaben: «Wir sehen eine solche Entwicklung hin zu Automatisierungsversuchen sehr kritisch.» Einerseits sei die Infrastruktur des Flughafens nicht darauf ausgelegt und werde es in absehbarer Zeit auch nicht sein. «Andererseits stellen wir in Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen aus bereits automatisierten Flughäfen fest, dass diese auch viele Nachteile bringen.» Grundsätzlich gehe es den Unternehmen bei solchen Massnahmen in erster Linie darum, die Kosten zu senken. (bwe)

08:20 Uhr

Mittwoch, 21. Mai

Preisüberwacher geht gegen Booking vor

Niederlage für das Buchungsportal Booking. Der Preisüberwacher verfügt, dass der Vermittler von Tourismusleistungen wie Flug- und Hotelbuchungen seine Preise in der Schweiz senken muss. Die Analyse des Preisüberwachers hat laut einer Mitteilung ergeben, dass die Kommissionssätze des Unternehmens für Schweizer Hotels missbräuchlich hoch sind.

Gemäss Verfügung muss Booking seine Kommissionssätze gegenüber Schweizer Hotels um knapp einen Viertel senken. «Diese Senkung hat drei Monate nach Eintritt der Rechtskraft umgesetzt zu werden und wird für drei Jahre gelten», heisst es im Communiqué des Preisüberwachers. Der Entscheid sei nötig geworden, weil keine einvernehmliche Lösung mit Booking habe gefunden werden können.

Booking geht allerdings gegen diesen Entscheid vor, wie das Unternehmen gegenüber CH Media ankündigt. Die Partnerfirmen hätten eine Vielzahl von Möglichkeiten, um ihre Unterkünfte an Kunden zu vermarkten. «Sie haben die Wahl, ob sie ihre Unterkünfte auf unserer Plattform oder anderweitig anbieten wollen», schreibt Booking. «Wir sind nicht einverstanden mit einer erzwungenen Senkung der Kosten für ein Produkt, das völlig optional ist. Wir werden Berufung einlegen.» Es werde sich aufgrund dieser Entscheidung nichts an den Provisionssätzen ändern, bis das Ergebnis des Berufungsverfahrens feststeht. (bwe)

16:37 Uhr

Dienstag, 20. Mai

Musk will auch in fünf Jahren noch Tesla-Chef sein

Elon Musk hat keine Pläne, die Spitze des Elektroauto-Herstellers Tesla zu verlassen. Bei einem Bühnen-Interview in Katar sagte er «Ja» auf die Frage, ob er in fünf Jahren noch Tesla-Chef sein werde. Auch die Nachfrage, ob er sich sicher sei, antwortete Musk lachend: «Nun, nein, ich könnte sterben.» Zugleich bekräftigte er, dass er mehr Tesla-Aktien haben wolle, damit kritische Investoren ihn nicht aus dem Job drängen können.

Musks rechte politische Ansichten und seine Rolle als Kostensenker von Präsident Donald Trump in der US-Regierung hatten zum Rückgang der Tesla-Auslieferungen in den vergangenen Monaten beigetragen. Musk spielte den Rückgang herunter: Die Verkäufe seien schwach in Europa und stark anderswo. Auch habe Tesla Kunden auf der rechten Seite des politischen Spektrums gewonnen.

Das «Wall Street Journal» hatte vor wenigen Wochen berichtet, dass Mitglieder des Tesla-Verwaltungsrates die Headhunter-Firmen kontaktiert hatten, um die Suche nach einem neuen Chef anzustossen. Tesla wies zurück, dass es einen Vorstoss des Verwaltungsrates dazu gegeben habe.

Musk sagte auch, dass er in Zukunft voraussichtlich weniger Geld für politische Zwecke ausgeben werde. «Ich denke, ich habe genug getan», sagte er zur Begründung. Musk hatte im vergangenen Jahr mehr als 250 Millionen Dollar für Trumps Wahlkampf gespendet und wurde zeitweise zu einem engen Vertrauten des US-Präsidenten. Wenn er in Zukunft einen Grund sehen werde, Geld für Politik auszugeben, werde dies wieder machen, fügte Musk hinzu. «Aktuell sehe ich keinen Grund.» (dpa)

16:24 Uhr

dienstag, 20. Mai

Unternehmenssteuer sinken laut KPMG leicht

Die durchschnittlichen ordentlichen Gewinnsteuersätze für Unternehmen in der Schweiz seien im Vorjahresvergleich von 14,6 auf 14,4 Prozent gesunken. Dies zeigte am Dienstag der «Swiss Tax Report 2025» des Unternehmensberaters KPMG, der die Gewinn- und Einkommenssteuersätze von über 50 Ländern sowie aller 26 Kantone vergleicht. Einige Tiefsteuer-Kantone hätten ihre Steuern im Rahmen der globalen Mindeststeuer erhöht oder planen dies zu tun.

Weiter zeige der Report, dass die Steuersätze für Spitzeneinkommen von Privatpersonen gegenüber dem Vorjahr ebenfalls leicht gesunken sind - von 32,7 auf 32,5 Prozent. Lediglich 10 Prozent aller steuerpflichtigen Personen würden knapp 80 Prozent zur direkten Bundessteuer beitragen. Die aktuellste Bundessteuerstatistik zeige, dass rund 40 Prozent des Steueraufkommens von 1 Prozent der Bestverdienenden bezahlt würden. (nav)

08:22 Uhr

Dienstag, 20. Mai

Schweizer Industrie befindet sich laut Swissmem im «Kriechgang»

Die konjunkturelle Schwäche in der Schweizer Tech-Industrie habe sich fortgesetzt, meldet der Branchenverband Swissmem. Im ersten Quartal 2025 seien die Umsätze im Vorjahresvergleich um 3,0 Prozent zurückgegangen. Die Auftragseingänge hätten auf Vorjahresniveau stagniert. Und die wichtigsten Indikatoren würden darauf hindeuten, dass sich die schwache Geschäftsentwicklung in den nächsten Monaten fortsetzt.

Zudem macht dem Branchenverband die sprunghafte Zollpolitik von Donald Trump grosse Sorgen. Sollten US-Zölle in der angedrohten Höhe in Kraft treten, werde dies die Tech-Industrie hart treffen, schreibt der Verband und stellt Forderungen an die Politik. Diese solle das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten so schnell wie möglich abschliessen. Zudem brauche es eine Ausdehnung der maximal möglichen Bezugsdauer der Kurzarbeitsentschädigung auf 24 Monate. (nav)

11:14 Uhr

Montag, 19. Mai

Tessiner Energieversorger verklagt Deutschland

Deutschland steigt aus der Kohleenergie aus – und wird deshalb vom Tessiner Energieversorger AET verklagt. Konkret fordert das Unternehmen 85 Millionen Euro plus 4 Prozent Zins, wie die Tamedia-Zeitungen mit Berufung auf Unterlagen des internationalen Schiedsgerichts der Weltbank schreiben. AET hatte Anfang der 2010er-Jahre rund 24 Millionen Euro in das Kohlekraftwerk Trianel im deutschen Lünen investiert, 16 Prozent des Werks gehört dem Energieversorger. Gemäss den Plänen der deutschen Regierung soll Trianel im Jahr 2031 vom Netz gehen – ohne geplante Entschädigung für die Betreiber.

Eine solche fordert AET nun für hypothetische Einnahmen bis 2053. So lange sollte das Kohlekraftwerk ursprünglich betrieben werden. Man stelle den Kohleausstieg nicht infrage, betont die AET gegenüber Tamedia, «wir fordern jedoch eine faire wirtschaftliche Entschädigung». Der Energiecharta-Vertrag, auf den sich AET in seiner Anklageschrift stützt, ermöglicht es Investoren, gegen Energie- oder Klimamassnahmen von Staaten zu klagen, falls diese ihre Gewinne einschränken.

Klimaschützer befürchten derweil, dass der Fall, sollte AET vor dem Schiedsgericht Erfolg haben, weitere Klagen nach sich ziehen könnte. Wie der Umweltverband WWF in einer Mitteilung schreibt, sind neun weitere Kohlekraftwerke in Deutschland im Besitz ausländischer Anteilseigner, «die bei einem Erfolg AETs möglicherweise vor einem Schiedsgericht klagen könnten». (mha)

10:30 Uhr

Montag, 19. Mai

Neuer Verwaltungsratspräsident bei Mobility

Der Unternehmer Raoul Stöckle wird per Mitte Mai neuer Verwaltungsratspräsident von Mobility. Er folgt in dieser Rolle auf Markus Mahler, der Mobility nach fünf Jahren verlässt. Wie das Carsharing-Unternehmen in einer Mitteilung schreibt, wolle Stöckle, der seit 2023 Mitglied des Gremiums ist, Mobility «im Wandel begleiten». Der 51-Jährige hat unter anderem die Ökostrom-Handelsplattform Ecotricity und das E-Bike-Sharing Bond Mobility gegründet.

An der Delegiertenversammlung der Genossenschaft wurden die bisherigen Verwaltungsratsmitglieder Carol Chisholm, Rebecca Karbaumer und Matthias Wunderlin bestätigt. Als neues Mitglied wurde Laurent Roux, Direktor der Verkehrsbetriebe Luzern, gewählt. (mha)

10:02 Uhr

Montag, 19. Mai

SBB mit 40 Extrazügen ins Tessin

An den Auffahrt- und Pfingstwochenenden reisen erfahrungsgemäss viele Menschen aus der Deutschschweiz ins Tessin und nach Italien. Die SBB setzen deshalb 40 Extrazüge ein, wie sie am Montag mitteilen. Damit können 75'000 zusätzliche Sitzplätze in den Süden angeboten werden – sowohl auf Zügen im Inland als auch auf den Eurocity-Zügen nach Italien.

Dennoch könne es in Einzelfällen zu hohen Frequenzen kommen, schreibt die Bahn. Sie empfiehlt deshalb, Reisen frühzeitig zu planen und Sitzplätze zu reservieren. Die Auslastung einzelner Züge könne über die Belegungsprognose im Online-Fahrplan abgerufen werden.

Zudem weisen die SBB darauf hin, dass das Platzangebot für Velos in den Zügen limitiert ist. Auf allen Zügen, die durch den Gotthard-Basistunnel verkehren, gilt vom 21. März bis 31. Oktober eine Reservationspflicht für Velos. (ehs)

15:33 Uhr

Freitag, 16. Mai

Nestlé sagt dem Nutri-Score Adieu

Die Idee des Nutri-Score ist simpel: Ein Ampelsystem soll den Konsumenten möglichst rasch zeigen, wie gesund oder ungesund ein Produkt im Regal ist – vom grünen A bis zum roten E. Mehrere Schweizer Hersteller setzten darauf. Doch vor einem Jahr zogen die Migros und der Milchverarbeiter Emmi der Kennzeichnung den Stecker.

Nun folgt Nestlé, wie ein Sprecher gegenüber dem «Blick» bestätigt. 2019 habe man mit der Einführung des Nutri-Scores eine Vorreiterrolle übernommen. «Heute müssen wir jedoch feststellen, dass die Unterstützung für den Nutri-Score im Land deutlich zurückgegangen ist: Viele Akteure im Lebensmittelsektor haben sich nie engagiert, andere haben sich zurückgezogen.» Daher erfülle das Label in der Schweiz seine Funktion nicht mehr. Betroffen sind alle Nestlé-Produkte, die nur für den hiesigen Markt hergestellt werden.

Dabei sagte der frühere Nestlé-Chef Mark Schneider im Sommer gegenüber CH Media: «Bei Nestlé glauben wir nach wie vor an den Nutzen vom Nutri-Score.» Der Nutri-Score sei ein leicht verständliches System, das nützliche Hinweise liefere. (bwe)

14:42 Uhr

Freitag, 16. Mai

Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss wegen sexueller Belästigung verklagt

Der heute 89-jährige Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss, Gründer des Medizintechnikunternehmens Synthes und Besitzer mehrerer Weingüter in Kalifornien, sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert, wie die Zeitung «San Francisco Chronicle» berichtet. Laut der Klage, die beim zuständigen Gericht in Kalifornien eingereicht wurde, soll Wyss eine ehemalige Mitarbeiterin über Jahre hinweg sexuell belästigt haben.

Die 30-jährige Madison Busby, die auf der Halter Ranch, einem Weingut in Paso Robles, arbeitete, wirft Wyss unter anderem vor, sie wiederholt begrapscht, sich vor ihr entkleidet und sie sexuell bedrängt zu haben. Darüber hinaus habe er ihr intime Geschichten über seine sexuellen Erfahrungen erzählt, darunter auch Erlebnisse mit mehreren Partnern. Als sie seine Avancen zurückwies, soll er sie schikaniert und finanziell benachteiligt haben.

Ihr Anwalt erklärte, Busby habe «massive emotionale Belastungen» erlitten sowie Einkommensverluste und weitere berufliche Nachteile hinnehmen müssen. Sie habe lange geschwiegen, um die berufliche Stellung ihres Ehemanns Bryce Mullins im Unternehmen nicht zu gefährden. Auch Mullins selbst hat eine Klage gegen Wyss eingereicht. Ihm zufolge habe der Unternehmer ihm eine Beteiligung an der Halter Ranch in Aussicht gestellt. Stattdessen ist er gemäss Klageschrift nach der formellen Beschwerde seiner Frau abrupt entlassen worden.

Die Halter Ranch widerspricht dezidiert. Sie bezeichnet die Anschuldigungen als «unwahr». Zudem betont das Unternehmen, dass Busby und Mullins jahrelang von Wyss’ Grosszügigkeit profitiert hätten – etwa durch mietfreies Wohnen auf dem Weingut und gemeinsame Reisen. Wyss selbst hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht öffentlich geäussert.

Wyss ist hierzulande vor allem für seine grosszügigen Spenden an Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie als Kunst-Mäzen bekannt. Er ist zudem Gründer der milliardenschweren, auf Umweltschutz spezialisierte Stiftung Wyss Foundation und Besitzer des englischen Fussballclubs Chelsea. Er wohnt seit Jahrzehnten in den USA und ist ein bekennender Unterstützer der Demokratischen Partei. Rechte Medien nutzen denn auch diese neue Klage, um den «linken Schweizer Milliardär» zu diskreditieren.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Vorwurf wegen sexueller Belästigung gegen Wyss erhoben wird. Vor rund zehn Jahren wurden entsprechende Vorwürfe einer Ex-Freundin bekannt, der Fall wurde allerdings aussergerichtlich gelöst.

Die Gerichtsverhandlungen zur neuen Klage sind für August geplant. (fv/rr)

13:20 Uhr

Freitag, 16. Mai

Swiss streicht 1400 Flüge im Sommer – weil sie zu wenig Piloten hat

Die Fluggesellschaft Swiss streicht im Sommer 1400 Flüge aus dem Programm. Grund für die Massnahme ist ein Mangel an Pilotinnen und Piloten.

Betroffen sind sowohl Langstreckenverbindungen – etwa nach Chicago – als auch diverse Flüge Kurz- und Mittelstreckenflüge. Eine Swiss-Sprecherin bestätigte der Nachrichtenagentur AWP am Freitag auf Anfrage entsprechende Informationen des Fachmagazins Aerotelegraph. (has)

08:06 Uhr

Freitag, 16. Mai

Frankenstärke und Russland-Ausstieg belasten Hiltis Umsatz

Der Umsatz des Liechtensteiner Baugeräteherstellers Hilti ist in den ersten vier Monaten des Jahres im Vorjahresvergleich um 0,2 Prozent auf 2,1 Milliarden Franken gesunken. In Lokalwährungen nahmen die Verkäufe um 1,4 Prozent zu. Laut Hilti kostete ein negativer Währungseffekt wegen der Aufwertung des Frankens 1,6 Prozentpunkte Umsatz.

Weitere 2,7 Prozent an Umsatz verlor Hilti wegen der Beendigung der Geschäfte in Russland und Weissrussland. Für das gesamte Jahr erwartet der Konzern, der über 34'000 Mitarbeitende in gut 120 Ländern beschäftigt, in Lokalwährungen ein ähnliches Wachstum wie in den ersten vier Monaten. (T.G.)

10:05 Uhr

Donnerstag, 15. mai

Swiss verlängert Flugstopp nach Tel Aviv

Die Lufthansa-Tochter Swiss hat sich aufgrund der aktuellen Situation im Nahen Osten entschieden, bis und mit Sonntag, 25. Mai, weiterhin nicht nach Tel Aviv zu fliegen. Betroffene Passagiere würden benachrichtigt, schreibt die Airline in einer Mitteilung. Falls gewünscht und falls es freie Plätze gebe, würden die Kundinnen und Kunden auf andere Flüge umgebucht. Alternativ biete man die Erstattung des Ticketpreises an.

Die Swiss beobachte die Situation im Nahen Osten weiterhin sehr genau. «Die Sicherheit unserer Passagiere, Crews und Mitarbeitenden vor Ort hat für uns oberste Priorität.» (bwe)

09:17 Uhr

Donnerstag, 15. Mai

BIP wächst überdurchschnittlich

Das Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz dürfte im ersten Quartal 2025 um 0,7 Prozent gestiegen sein. Das schätzt das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), wie es am Donnerstag mitteilt. Zum Wachstum habe insbesondere der Dienstleistungssektor beigetragen. Auch die Industrie sei in der Summe gewachsen. Die Schätzung ist Saison-, kalender- und Sportevent-bereinigt.

Die offiziellen Zahlen werden am 2. Juni veröffentlicht. Zuletzt so stark gewachsen war das BIP laut Zahlen des Seco im ersten Quartal des Jahres 2023. (ehs)

19:41 Uhr

Mittwoch, 14. Mai

Stadler fertigt weitere zehn Züge für Dänemark

Die dänische Region Seeland beschafft beim Schienenfahrzeughersteller Stadler zehn weitere Batteriezüge des Typs Flirt für die Regionalbahn Lokaltog. Damit lösen die Dänen eine Option ein, die im Kaufvertrag vom Oktober 2024 enthalten ist. Damals gab Stadler bekannt, Lokaltog mit 14 Flirt Akku zu beliefern, verbunden mit einer Option auf bis zu zehn zusätzliche Triebzüge.

Die Fahrzeuge werden im Werk am Stadler-Hauptsitz in Bussnang gefertigt. Die im Oktober fest bestellten Züge sollen im Jahr 2028 ausgeliefert werden. Mit der Lieferung der zehn Züge aus der Option soll 2029/30 begonnen werden. Für die ursprünglich bestellten 14 Fahrzeuge war in den Ausschreibungsunterlagen ein Preis von bis zu 220 Millionen Euro genannt worden. (T.G.)

08:07 Uhr

Mittwoch, 14. Mai

Wegen Trumps Pharma-Hammer: Roche will US-Investitionen prüfen

Der Basler Pharmakonzern Roche will in den nächsten fünf Jahren massiv in den Vereinigten Staaten investieren. Konkret sollen 50 Milliarden Dollar fliessen, damit das Unternehmen bald mehr aus den USA heraus exportieren statt ins Land importieren wird. Roche hoffte mit dem geschickt kommunizierten Plan, den US-Präsidenten von seinen Zoll-Plänen abzubringen.

Doch Donald Trump hat bereits die nächste Front eröffnet. Er will die sehr hohen Medikamentenpreise in den USA massiv senken. Dazu hat er am Montag ein entsprechendes Dekret unterzeichnet. Ob dieses rechtlich Bestand haben wird, ist offen. Roche jedenfalls bringt sich bereits in Stellung und nutzt seine angekündigten US-Investitionen nun als Druckmittel. «Für den Fall, dass Trump seine im Dekret geäusserten Pläne tatsächlich umsetzen kann, werden wir unsere US-Investitionspläne nochmals prüfen», sagte eine Roche-Sprecherin zum «Tages-Anzeiger». Für das laufende Jahr rechnet der Konzern nicht mit Auswirkungen auf den Umsatz in den USA. (mpa)

20:26 Uhr

Dienstag, 13. Mai

Erfolg für frühere CS-Manager vor Gericht: Boni dürfen nicht gekürzt werden

Das Unverständnis war gross: Trotz Fastpleite und staatlich orchestrierter Rettung wollte die Credit Suisse (CS) Boni an ihr Management auszahlen. Das Finanzdepartement von Karin  Keller-Sutter musste die Notbremse ziehen. Mit Verweis aufs Bankengesetz, das dem Bund Spielraum gewährt, wenn der Staat «direkt oder indirekt staatliche Beihilfe aus Bundesmitteln gewährt», kürzte dieses den CS-Managern die Boni - wobei nicht alle CS-Mitarbeitenden gleich betroffen waren. Je höher die Hierarchiestufe, desto grösser war der Abstrich.

Doch zwölf CS-Manager wollten das nicht hinnehmen und wehrten sich in einer gemeinsamen Beschwerde juristisch gegen den bundesrätlichen Eingriff - und haben nun recht erhalten. Das geht aus einem am Dienstagabend spät veröffentlichten Urteil des Bundesverwaltungsgerichts hervor. Demnach sind die Kürzungen bei Credit Suisse rechtswidrig, weil es hierfür keine ausreichende gesetzliche Grundlage gebe.

Ob die Führungsebenen der ehemaligen CS ihre Boni nun doch erhalten, ist aber noch nicht sicher. Das Urteil kann noch vor Bundesgericht gezogen werden. Das Finanzdepartement wird nach eigenen Angaben das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes «analysieren und einen Weiterzug ans Bundesgericht prüfen», wie es auf Anfrage mitteilt. Unabhängig davon weist das Finanzdepartement darauf hin, dass der Bundesrat in seinem Bericht zur Bankenstabilität vom April 2024 verschiedene Massnahmen im Bereich der Verantwortlichkeit von Bankkadern und der Sperrung beziehungsweise der Möglichkeit eines auch rückwirkenden Einzugs von Boni vorgeschlagen habe. «Der Bundesrat wird in den nächsten Wochen über diese Massnahmen beschliessen.» (fv/pin)

17:26 Uhr

Dienstag, 13. Mai

Fenaco schreibt weniger Umsatz

Fenaco hat 2024 einen Umsatz von 7,29 Milliarden Franken erwirtschaftet und damit leicht weniger als im Vorjahr. Das Betriebsergebnis (Ebit) sowie der Gewinn blieben mit 107,2 Millionen respektive 97,2 Millionen Franken stabil. Das teilte der Agrarkonzern am Dienstag mit, der unter anderem für seine Landi-Läden, Agrola-Tankstellen und Ramseier-Getränke bekannt ist. Die Aussichten auf das laufende Jahr umschreibt Fenaco mit «verhalten positiv». Eines ist jedoch schon sicher: Am 1. Juli übernimmt Michael Feitknecht von Martin Keller den Chefposten. (fv)

10:46 Uhr

Freitag, 9. Mai

Rösti weibelt für Direktzug nach London

Bundesrat Albert Rösti, der Vorsteher des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek), hat am Donnerstag in London die britische Transportministerin Heidi Alexander getroffen. Wie es in einer Mitteilung heisst, habe er mit ihr eine Absichtserklärung unterzeichnet, die eine verstärkte Zusammenarbeit im Bereich des internationalen Schienenpersonenverkehrs vorsehe. Ziel sei, mittelfristig eine direkte Eisenbahnverbindung zwischen der Schweiz und Grossbritannien zu etablieren.

Auf dieser Relation gebe es eine grosse Nachfrage. «Gemäss Einschätzungen des Bundes besteht auch ein Potenzial für eine direkte Bahnverbindung, wenn diese mit einer guten Reisezeit angeboten werden kann», heisst es in der Mitteilung. Rösti wird damit zitiert, eine solche Verbindung wäre «ein starkes Signal für den internationalen öffentlichen Verkehr».

Für einen Direktzug aus der Schweiz nach London müssten aber verschiedene Herausforderungen bewältigt werden. Grossbritannien ist nicht Mitglied des Schengen-Raums. Passagierkontrollen müssten deshalb in neuen Terminals direkt an den Abfahrtsbahnhöfen in der Schweiz durchgeführt werden.

Im März hatte bereits SBB-Chef Vincent Ducrot verkündet, dass die Bahn eine Direktverbindung nach London prüfe. Wegen der komplexen Situation sei eine solche aber wohl erst im nächsten Jahrzehnt möglich. (ehs)

08:28 Uhr

Donnerstag, 8. Mai

Swisscom mit höchstem Quartalsumsatz

Der Telekom-Konzern Swisscom hat mit 3,759 Milliarden Franken den höchsten Quartalsumsatz seiner Geschichte erzielt. Das teilte er am Donnerstag mit. Grund dafür ist die Übernahme von Vodafone Italia per Ende 2024. Diese sorgte für ein Plus im Vergleich zur Vorjahresperiode von 39,3 Prozent. Ohne den Zukauf wäre die Entwicklung weniger positiv. Im Vergleich mit den Pro-Forma-Kennzahlen - also eine Betrachtung, in der Vodafone Italia schon seit 1. Januar 2024 zur Swisscom gehört hätte – wäre ein Rückgang von 1,2 Prozent des Umsatzes in den Büchern gestanden.

Der Reingewinn sank gegenüber der Vorjahresperiode um 88 Millionen auf 367 Millionen Franken. Dazu beigetragen haben laut der Mitteilung ein Umsatzrückgang in der Schweiz in der Höhe von 1,2 Prozent auf 1,962 Milliarden Franken, der mit einer sinkende Zahl von Breitband- und TV-Anschlüssen zusammenhängt, sowie höhere Aufwände in Zusammenhang mit der Übernahme in Italien. Diesen würden «wie erwartet» noch keine Synergien gegenüberstehen. Die Swisscom ist mit Fastweb seit einigen Jahren in Italien aktiv, eine Firma, die vor allem im Bereich des Breitband-Internet viele Kundinnen und Kunden zählt. Mit der Übernahme von Vodafone Italia soll auch das Mobilfunk-Geschäft gestärkt werden.

Den finanziellen Ausblick für das Jahr 2025 bestätigt die Swisscom. Sie erwartet einen Umsatz zwischen 15,0 und 15,2 Milliarden Franken. Bei Erreichen der Ziele will sie der Generalversammlung für das laufende Geschäftsjahr eine Erhöhung der Dividende von bisher 22 auf 26 Franken pro Aktie vorschlagen. (ehs)

13:43 Uhr

Mittwoch, 7. Mai

Post schliesst Lieferservice Notime – knapp 600 Personen verlieren den Job

Mit der Zustellung von Paketen am selben Tag lässt sich trotz florierendem Online-Handel kein Geld verdienen. Jedenfalls bei der Post nicht. Seit 2018 bietet sie dieses Angebot über ihr Tochterunternehmen Notime in verschiedenen Städten in der Deutsch- und Westschweiz an. Doch die Nachfrage nach der sogenannten Same-Day-Lieferung sei unter den Erwartungen geblieben, teilt der Staatskonzern am Mittwoch mit. Diese Option werde von der Kundschaft «nur in geringem Masse genutzt». Zudem fehle die Zahlungsbereitschaft für die Dienstleistung. «Notime erzielt jährlich Verluste.» Deshalb will die Post nun ihre Tochterfirma mit Sitz in Zürich per Ende September 2025 einstellen.

Durch die Schliessung von Notime sind die Jobs von rund 550 Kurierfahrerinnen und Kurierfahrern gefährdet, die im Stundenlohn in einem durchschnittlichen Pensum von 20 Prozent unterwegs sind. Hinzu kommen weitere 39 Mitarbeitende im Monatslohn. Insgesamt teilen sich die knapp 600 Personen 143 Vollzeitstellen.

Die Post verspricht, alles daran zu setzen, den «voraussichtlichen Stellenabbau» so sozialverträglich wie möglich vorzunehmen. «Wir sind bestrebt, so vielen Mitarbeitenden wie möglich eine Weiterbeschäftigung bei der Post anzubieten», sagt Konzernleitungsmitglied Johannes Cramer. Für Mitarbeitende, denen keine Weiterbeschäftigung angeboten werden könne, will die Post mit den Sozialpartnern einen Sozialplan auszuarbeiten. Am 8. Mai 2025 startet das Konsultationsverfahren, das bis am 30. Mai 2025 dauert.

Kritik einstecken muss die Post von den Gewerkschaften. Sie habe Notime erst 2021 zu 100 Prozent übernommen, nun wolle man die Firma «nach ein paar Jahren bereits wieder fallen lassen», heisst es bei Syndicom. «Offensichtlich hat sich die Post verspekuliert». Die Leidtragenden seien die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. «Wir erwarten, dass die Post allen Betroffenen ein Stellenangebot im Konzern unterbreitet», sagt Syndicom-Zentralsekretär Urs Zbinden. Für jene, die ein solches nicht annehmen wollten oder könnten, fordert die Gewerkschaft einen «Sozialplan mit substanziellen Abgangsentschädigungen». (fv)

14:52 Uhr

Dienstag, 6. Mai

Im April mehr Arbeitslose als im Vorjahr – Diese Branche hat den grössten Anstieg

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) hat am Dienstag seine neuste Erhebung zum Arbeitsmarkt publiziert. Demnach hat sich die Zahl der Arbeitslosen im April 2025 gegenüber dem Vormonat um 2’468 (-1,9 Prozent) auf 130’101 verringert. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent.

Weniger erfreulich fällt der Vorjahresvergleich aus: da zeigt sich ein Anstieg der Arbeitslosigkeit um 23’144 (+21,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote ist von 2,3 auf 2,8 Prozent gestiegen. Der mit Abstand grössten prozentuale Anstieg der Arbeitslosenquote findet sich in der Branche «Leder, Lederwaren und Schuhe». Vor einem Jahr hat die Arbeitslosenquote dort erst 3,1 Prozent betragen - jetzt sind es 6,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote hat sich also mehr als verdoppelt. Der hohe prozentuale Anstieg erklärt sich jedoch mit der geringen Grösse der Branche: vor einem Jahr sind 46 Personen arbeitslos gewesen, jetzt 99.

Der zweitgrösste Anstieg hat die Uhrenindustrie ereilt: Von 4,3 Prozent ist es hochgegangen auf 6,4 Prozent. In absoluten Zahlen ist das ein Anstieg von 1254 auf 1866 Personen. Diese Entwicklung ist auf die Schweizer Uhrenkrise zurückzuführen. Der Absatz in China ist zusammen mit dem gesamten dortigen Luxussektor eingebrochen. Nun droht in den USA mit Trumps Zöllen ein zweiter wichtiger Exportmarkt als Wachstumsstütze wegzufallen.

Es hat schon am Montag schlechte Nachrichten zum Arbeitsmarkt gegeben. Die Boomjahre scheinen zunächst vorüber zu sein, hat die KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich vermeldet. Im zweiten Quartal 2025 habe der KOF Beschäftigungsindikator nur noch 0.6 Punkte betragen, nach 2.7 Punkten im ersten Quartal 2025. Das sei der tiefste Indikatorwert seit vier Jahren.

Die Auswertungen basiere auf den Antworten von rund 4500 Unternehmen, die im April 2025 zu ihren Beschäftigungsplänen und -erwartungen befragt wurden, so die KOF weiter. Der Indikator deute nun auf eine mittelmässige Beschäftigungsentwicklung in den nächsten Monaten hin. (nav)

14:27 Uhr

Dienstag, 6. Mai

ChatGPT-Firma schraubt Pläne für Umbau zurück

Der ChatGPT-Entwickler OpenAI schraubt die Pläne zur Umwandlung in ein auf Gewinn ausgerichtetes Unternehmen zurück. Der kommerzielle Teil der KI-Firma solle nun doch weiterhin unter der Kontrolle der bisherigen Non-Profit-Organisation bleiben, kündigte OpenAI an. Das Start-up beriet sich vor der Planänderung unter anderem mit den Generalstaatsanwälten von Kalifornien und Delaware, die den Umbau blockieren könnten.

Die Kehrtwende wirft mehrere Fragen zur Zukunft von OpenAI auf. Zum einen brachten mehrere Geldgeber wie der japanische Technologiekonzern Softbank Milliarden unter der Voraussetzung ein, dass sich OpenAI in ein gewinnorientiertes Unternehmen umwandelt. Unklar ist, ob sie von ihrem Recht Gebrauch machen könnten, sich das Geld bei einem Scheitern des Umbaus zurückzuholen.

Nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg ist der Grossinvestor Microsoft bei dem neuen Plan noch nicht an Bord. Der Software-Riese wolle sicherstellen, dass seine Investition von fast 14 Milliarden Dollar ausreichend abgesichert sei, hiess es unter Berufung auf informierte Personen.

Der Umbau zu einem gewinnorientierten Unternehmen war unter anderem beschlossen worden, um OpenAI im engen Wettlauf der KI-Entwickler attraktiver für Geldgeber zu machen. Zudem hatte der damalige Verwaltungsrat der Non-Profit-Organisation im Herbst 2023 für einen Schock mit der plötzlichen Entlassung Sam Altmans gesorgt. Der Mitgründer kehrte jedoch wenige Wochen später nach Druck von Investoren und Mitarbeitern zurück.

Erbitterter Gegner der Umwandlung ist Tech-Milliarden Elon Musk, der einst zu den Mitgründern von OpenAI gehörte und inzwischen ein Konkurrent mit seiner eigenen KI-Firma xAI ist. Musk zog auch vor Gericht, um den Umbau zu stoppen.

Der Chatbot ChatGPT von OpenAI hatte den Hype um Künstliche Intelligenz ausgelöst. Solche KI-Programme werden mit gewaltigen Mengen an Informationen trainiert und können Texte auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen formulieren, Software-Code schreiben und Informationen zusammenfassen. Das Prinzip dahinter ist, dass sie Wort für Wort abschätzen, wie ein Satz weitergehen sollte.

18:27 Uhr

Montag, 5. Mai

Swiss will bis am 11. Mai nicht nach Tel Aviv fliegen

Aufgrund der aktuellen Situation im Nahen Osten hat sich die Swiss entschieden, ihre Flüge nach Tel Aviv weiterhin auszusetzen, schreibt sie in einer Mitteilung. Sie verlängert die Sperre bis und mit nächstem Sonntag, 11. Mai.

Die Swiss benachrichtigt betroffene Fluggäste und bucht sie wenn möglich um. Ebenfalls bietet sie Rückerstattungen des Ticketpreises an. (lil)

11:05 Uhr

Montag, 5. Mai

Wirtschaft fordert Regulierungsmoratorium und droht mit Referendum

Die Wirtschaft spricht sich für das Entlastungspaket des Bundes aus, wie die Präsidenten von Economiesuisse, Arbeitgeberverband, Versicherungsverband und vom Industrieverband Swissmem am Montag vor der Presse in Bern beteuerten. «Die Schweiz hat ein Ausgabenproblem», sagte Economiesuisse-Präsident Christoph Mäder. «Es ist deshalb höchste Zeit, dass wir die Ausgaben in den Griff bekommen.»

Auch die Wirtschaft muss dabei Abstriche machen, etwa bei der Innovationsförderung oder der Berufsbildung. Trotzdem wollen die Verbände das Paket mittragen - jedenfalls solange das Paket in der politischen Debatte nicht aufgeschnürt werde, wie Swissmem-Präsident Martin Hirzel betonte. Passiert das, «werden auch wir punktuell Sparmassnahmen, die den Unternehmen unserer Branche besonders weh tun, in Frage stellen». Die Industrie dürfe nicht als «Tubel im Umzug» dastehen.

Eine klare Absage erteilen die vier Verbände dem bundesrätlichen Ansinnen, den Kapitalbezug aus der 2. und der 3. Säule stärker zu besteuern. Sollten Bundesrat und Parlament daran festhalten, werden sich die Wirtschaftsverbände dem Referendumskomitee anschliessen, wie Christoph Mäder betonte. «Ganz klar: Ja.»

Die Wirtschaftsverbände wollen aber nicht nur, dass der Bund spart, sie fordern zudem die Einsetzung einer Expertengruppe aus Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bund, die ein departementübergreifendes Paket vorschlagen soll. Viele Länder stärkten derzeit ihre eigene Standortattraktivität, sagte Mäder. Deshalb, so die Logik, sollte die Schweiz dies auch tun. Konkret fordern die Verbände mehr Freihandelsabkommen, weniger Auflagen für Unternehmen - und ein generelles Regulierungsmoratorium. Auch in Bezug auf die Banken, wie Hirzel vom eher bankenkritischen Industrieverband betonte. Seine Befürchtung ist, dass dadurch die Kredite für die hiesigen Unternehmen verteuert oder verknappt würden.

UBS-Chef Sergio Ermotti wird sich ob dieser Unterstützung von unerwarteter Seite sicher freuen. (fv)

13:53 Uhr

Freitag, 2. Mai

McDonald's verspürt Unsicherheiten

Die US-Fast-Food-Kette McDonald’s hat die Erwartungen der Analysten im ersten Quartal nicht erfüllt. In den ersten drei Monaten des Jahres resultierte ein Umsatz von 5,96 Milliarden Dollar – ein Minus von 3 Prozent im Vorjahresvergleich. Global gingen die Umsätze mit Cheeseburgern, Big Macs und Chicken Nuggets um 1 Prozent zurück, im US-Heimatmarkt allerdings um 3,6 Prozent. Konzernchef Chris Kempczinski vermutet dahinter die Unsicherheiten, mit denen die Kundschaft zu kämpfen habe. In den USA gehen aufgrund von Präsident Trumps Politik Rezessionsängste um. Auch Konkurrenten wie Chi­potle, Domino’s Pizza und Starbucks konnten zuletzt die Anlegerschaft mit ihren Resultaten nicht überzeugen – ebenfalls mit Verweis auf die Konsumentenstimmung. (bwe)

13:55 Uhr

Freitag, 2. Mai

Airlines verkaufen mehr Tickets

Die Nachfrage nach Flugzeug-Tickets ist im März erneut gestiegen. Laut dem Airline-Verband Iata mit Sitz in Genf nahm sie um 3,3 Prozent zu im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Februar hatte das Plus 2,7 Prozent betragen. Die internationale Flug-Nachfrage stieg im März gar um 4,9 Prozent. Allerdings: Die Airlines hatten insgesamt mit noch mehr gerechnet. Denn das Angebot der Fluggesellschaften nahm im März um 5,3 Prozent zu. Folglich waren die Flugzeuge im Schnitt weniger voll: Der so genannte Sitzladefaktor betrug mit 80,7 Prozent 1,6 Prozentpunkte weniger als im Vorjahresmonat. Auch die Swiss gab diese Woche einen tieferen Sitzladefaktor bekannt. «In Bezug auf den Einfluss der Zölle auf die Reiseindustrie bleibt nach wie vor viel Raum für Spekulation», lässt sich Iata-Chef Willie Walsh in einer Mitteilung zitieren. (bwe)

13:50 Uhr

Freitag, 2. Mai

Landis + Gyr muss hohen Verlust verbuchen

Der Schweizer Industriekonzern Landis + Gyr, der auf die Herstellung von Stromzählern spezialisiert ist, hat im vergangenen Geschäftsjahr rote Zahlen geschrieben. Der bereinigte Betriebsgewinn, also vor Abschreibungen und Amortisationen, sank um 25 Prozent auf 170,9 Millionen Dollar. Gedrückt wird dieses Ergebnis allerdings von Wertberichtigungen auf Lagerbeständen in der Höhe von 20 Millionen Dollar sowie von nicht liquiditätswirksamen Goodwill-Wertminderungen, die mit 111 Millionen Dollar veranschlagt sind. Somit resultiert unter dem Strich ein Reinverlust von 150,5 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 110,0 Millionen im Vorjahr. (bwe)

13:57 Uhr

Freitag, 2. Mai

Skyguide krempelt Führung um

Die Flugsicherungsfirma Skyguide, im Besitz des Bundes, ändert die Zusammensetzung der Geschäftsleitung. Technologiechef Klaus Meier wechselt laut Communiqué per Juli in eine neu geschaffene Rolle als so genannter «CEO Delegate European Affairs». Die Nachfolgesuche sei in die Wege geleitet. Mit dieser Neuernennung unterstreiche Skyguide ihre Entschlossenheit, die Modernisierung des europäischen ATM-Systems voranzutreiben. ATM steht für Air Traffic Management, also die Flugverkehrsleitung. Ziel sei es, dass Kapazität und Sicherheit für die Kunden in Europa gewährleistet werden, schreibt Skyguide. Bereits bekannt ist, dass Firmen-Chef Alex Bristol Ende Oktober abtritt. Peter Merz, Kommandant der Schweizer Luftwaffe, übernimmt seine Rolle. (bwe)

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