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Medienkolumne

«20 Minuten» wird eingestellt – Ist das Ende der Printzeitungen nahe? Von wegen!

Eine neue Generation von Printfreunden sieht die Zukunft im Papier. Was sie anders machen als der Rest.
Dieses Bild gehört bald der Vergangenheit an.
Bild: Ennio Leanza/Keystone

Kurz vor der Jahrtausendwende erschien zum ersten Mal das Gratisblatt «20 Minuten». Es wurde zum Erfolgsmodell und war lange die meistgelesene Zeitung im Land, ehe sie 2022 von der «Schweiz am Wochenende» überholt wurde. Nun wird «20 Minuten» eingestellt und es endet damit die 25 Jahre dauernde Ära der Pendlerzeitung.

Die Gründe liegen auf der Hand: Pendler haben fast nur noch das Handy statt Zeitung in der Hand. Der Journalismus findet immer mehr online statt. Ist auch das Ende der vor 400 Jahren begonnenen Ära der Printzeitung nahe? Von wegen! Das zumindest findet eine neue Generation von Printliebhabern, die im Digitalzeitalter auf Druckerzeugnisse setzen.

Zum Start der Fussball-Europameisterschaft wird «Frau Müller», das erste Magazin für Frauenfussball, lanciert. Die Rad-Weltmeisterschaft in Zürich war letztes Jahr der Startschuss für «Gruppetto», das Magazin für Radsport und Velokultur. Bereits etabliert haben sich «Reportage» und das Fussballheft «Zwölf».

Neben der Liebe zum Print haben diese Magazine weitere Gemeinsamkeiten: Sie bieten eine Verschnaufpause von der von Hektik getriebenen Newswelt, erscheinen nur vier- bis sechsmal pro Jahr, legen Wert auf gut geschriebene Geschichten, richten sich an eine klar definierte Zielgruppe, kosten pro Ausgabe so viel wie ein Taschenbuch, sehen toll aus, sodass man sie gerne auf dem Couchtisch platziert. Sie sind also genau das Gegenteil von «20 Minuten».

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