Ab Herbst 2026 wird Ausbruchmaterial aus Betliskalk-Formationen des Sisikoner Tunnels geschüttet, das geogenes Arsen enthält, wie die Urner Staatskanzlei bekannt gibt. «Das Vorkommen von geogenem Arsen war beim Axen-Projekt von Anfang an bekannt», wird Lorenz Jaun, Vorsteher des Amts für Umwelt des Kantons Uri, in der entsprechenden Mitteilung zitiert.
Die Schüttung dieses Materials sei in einer umfassenden Gefährdungsabschätzung geprüft worden. «Mehrjährige Tests und Versuche haben gezeigt, dass die Schüttung dieses Ausbruchsmaterials in den See unter Einhaltung von klar definierten Massnahmen und Auflagen ökologisch unbedenklich ist», betont der Amtsvorsteher. Die Massnahmen der Gefährdungsanalyse wurden von den Experten der Eawag, dem Wasserforschungsinstitut des ETH-Bereichs, überprüft und bestätigt.
Unterschied zwischen Gotthard und Axen
Wichtig sei ausserdem die Unterscheidung zu den geogenen Arsenvorkommen im Gotthard: Dort handle es sich um ein separates Projekt mit einer eigenen Gefährdungsanalyse. «Diese hat gezeigt, dass sich Vorkommen, Eigenschaften und Verhalten (im Wasser) des arsenhaltigen Gesteins im Gotthard deutlich vom Gestein im Sisikoner Tunnel unterscheiden», so Lorenz Jaun.
Da beim Axen das Arsen im Betliskalk nicht gleich gebunden sei, wird es kaum im Seewasser freigesetzt. «Auch das Ausbruchverfahren unterscheidet sich: Beim Axen werde gesprengt, sodass grössere Gesteinsbrocken anfallen», sagt Lorenz Jaun. Gröberes Gesteinsmaterial sinke schneller und vollständiger auf den Grund und kann überdeckt werden. Detaillierte Kontrollpläne sichern die Einhaltung aller Schutzmassnahmen und Vorgaben. (rwi/zvg)
Kommentare
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien, die Kommentare werden von uns moderiert.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.