Der Kanton Nidwalden hat sich in seinem Leitbild 2035 vorgenommen, seine direkten Treibhausgasemissionen um mindestens die Hälfte zu reduzieren. Auch Eigentümerinnen und Eigentümer können dazu beitragen, indem sie ihre Gebäude energetisch verbessern. Solche Massnahmen werden über ein kantonales Förderprogramm unterstützt. Dazu berechtigt sind alle, die ihre Gebäudehülle optimieren, fossile oder elektrische Heizungen durch erneuerbare Systeme ersetzen oder energieeffiziente Neubauten erstellen.
Die Nachfrage nach Fördermitteln sei im laufenden Jahr ausserordentlich hoch gewesen, heisst es in der Mitteilung des Kantons Nidwalden. Bis zum Jahresende dürften die verfügbaren Gelder von 3,6 Mio. Franken vollständig gesprochen sein – inklusive der verbliebenen Mittel aus Vorjahren.
Energieunabhängigkeit laufend erhöhen
Diese Entwicklung sei erfreulich und zeige die Dynamik im Bereich der erneuerbaren Energieversorgung: in Buochs und Hergiswil entstehen neue Seewasserverbünde des EWN, und in Stans sowie Oberdorf baut die Genossenkorporation Stans ihr Fernwärmenetz deutlich aus. «Es freut mich, dass wir dadurch als Kanton die Energieziele umsetzen und die Energieunabhängigkeit laufend erhöhen können», wird Landwirtschafts- und Umweltdirektor Joe Christen zitiert, er betont: «Das Wichtigste ist aber, dass mit der CO₂-Reduktion die Umwelt geschont werden kann.»
Im kommenden Jahr werden im Kanton weiter die Fernwärmenetze ausgebaut. Wegen der absehbaren Abschaffung des Eigenmietwerts und der künftig wegfallenden Steuerabzugsmöglichkeiten von Unterhaltsmassnahmen rechnet der Regierungsrat nochmals mit einem starken Investitionsschub. «Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, verdreifacht der Kanton für 2026 seine Einlagen in den Energiefonds auf 2,9 Millionen Franken», so Joe Christen. Damit stehen zusammen mit den Bundesmitteln voraussichtlich 6,3 Millionen Franken für Sanierungen im Gebäudebereich zur Verfügung – so viel wie noch nie, wie es in der Mitteilung heisst.
Investitionen lohnen sich langfristig
Eine energetische Gebäudesanierung gelingt nur dann, wenn Eigentümerinnen und Eigentümer bereit seien, in ihre Liegenschaften zu investieren. «Sie leisten damit einen grossen Beitrag zur Verringerung von Treibhausgasen und zur Einsparung von Energie», so Joe Christen. Zwar könne mit dem Förderbeitrag des Kantons nur ein kleiner Teil der Investition gedeckt werden, doch zusammen mit Steuerersparnissen und tieferen Heizkosten lohnen sich diese Investitionen langfristig, heisst es in der Mitteilung. Joe Christen: «Im Durchschnitt löst ein Franken Fördergeld nahezu das Zehnfache an Investitionen aus. Diese Wertschöpfung bleibt grösstenteils im Kanton, stärkt das lokale Gewerbe und trägt dank erneuerbarer Energien dazu bei, den Geldabfluss ins Ausland zu verringern.»
Fördergesuche können laufend eingereicht werden. Die eingehenden Gesuche würden zeitnah geprüft und erhalten eine Zusage, sofern sie die Förderbedingungen einhalten. Relevant ist, dass das Eingangsdatum des Gesuchs zwingend vor dem Baustart liegt. Mit der baulichen Umsetzung kann seitens der Gesuchsteller anschliessend begonnen werden. (rwi)
Fördergesuche können online über die Plattform des Gebäudeprogramms eingereicht werden: www.dasgebaeudeprogramm.ch.



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