Am Samstag, 8. November, laden das Bau- und Raumentwicklungsdepartement Obwalden und die Luzerner Psychiatrie AG (Lups) von 13 bis 16.30 Uhr zum Tag der offenen Tür im sanierten Psychiatriegebäude in Sarnen ein. Den Auftakt bildet die feierliche Einsegnung mit anschliessendem Volksapéro. Anschliessend können Besucherinnen und Besucher das Gebäude auf einem frei zugänglichen Rundgang erkunden und dabei mehr über seine Geschichte, die Bauzeit und die künftige Nutzung erfahren, wie aus einer Mitteilung des Departements hervorgeht.
Psychiatriegebäude wurde saniert und erweitert
Das Alter des Gebäudes und die veränderten betrieblichen Anforderungen machten eine umfassende Sanierung und Erweiterung notwendig. Eine Machbarkeitsstudie von 2013 bestätigte, dass eine Erneuerung am bestehenden Standort möglich und sinnvoll war. Im April 2023 starteten die Rückbauarbeiten. Seither wurde das Gebäude nach heutigen Standards umfassend erneuert, die Raumaufteilung für optimale Abläufe angepasst und die beiden Seitenflügel im obersten Geschoss mit Mansardenverkleidungen versehen, um die ursprünglichen Proportionen wiederherzustellen. Auch die spätklassizistische Fassade zeige sich wieder in ihrer ursprünglichen Gliederung, ergänzt durch einen neuen Anbau im Osten, heisst es in der Mitteilung.
Tradition und Zukunft im Einklang
Das Psychiatriegebäude in Sarnen blickt auf eine lange Geschichte zurück: 1856 wurde es als «Armen-, Kranken- und Strafanstalt» errichtet, eingebettet in die Anlage des Kantonsspitals Obwalden und in das Ensemble historischer Bauten entlang der Brünigstrasse. Seit 1996 dient es der stationären und ambulanten Behandlung psychisch erkrankter Menschen. Bereits 1981 wurde es sowohl auf kantonaler als auch auf nationaler Ebene ins Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) aufgenommen. (zvg)
Das Projekt liege trotz Teuerung und geringem Zeitverzug im Kosten- und Terminrahmen. Am 8. November wird nun die sanierte und erweiterte Psychiatrie offiziell an die Luzerner Psychiatrie AG als Mieterin übergeben.
Nachhaltiger Rückbau
Besonderes Augenmerk galt der Nachhaltigkeit: Beim Rückbau kamen rund 600 Quadratmeter Fischgratparkett aus dem Jahr 1856 zum Vorschein. Das Vollholzparkett wurde aufgearbeitet und in zwei Geschossen wieder eingebaut. Zudem fand Altholz aus dem Bestand neue Verwendung – etwa für Möbelstücke, die in den Therapie-Werkstätten der Luzerner Psychiatrie in St. Urban und Sarnen gefertigt wurden. Auch die Energieeffizienz sei verbessert worden, und das Gebäude erhielt das Minergie-Zertifikat.
Zukünftige Nutzung durch die Lups
Seit dem 1. Januar 2017 stellt die Luzerner Psychiatrie im Rahmen des Konkordats lups-ON die psychiatrische Versorgung der Kantone Luzern, Nidwalden und Obwalden sicher. Die Zusammenarbeit sieht vor, dass der Kanton Obwalden der Lups Räumlichkeiten für die psychiatrische Grundversorgung am Standort Sarnen gegen eine Miete zur Verfügung stellt. Bereits vor der Bauzeit habe sich die Luzerner Psychiatrie am Standort Sarnen auf ein neues, modernes Behandlungsangebot vorbereitet.
Mit dem Bezug der sanierten Klinik setzte sie nun eine integrierte Versorgung um. Dieses schweizweit einzigartige Behandlungsmodell ermögliche es, besser auf die Bedürfnisse von Betroffenen einzugehen, akute Behandlungen auch im häuslichen Umfeld anzubieten und mit gleichbleibenden Bezugspersonen während psychischer Krisen eine hohe Behandlungskontinuität zu gewährleisten. (zvg)
 
  


Kommentare
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien, die Kommentare werden von uns moderiert.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.