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Hochwasser

Sarnen rüstet sich mit Naturstein gegen Hochwasser

Der Hochwasserschutz beim Mosgräbli ist nicht mehr gewährleistet. Eine nachhaltige Lösung mit Naturstein soll längerfristigen Schutz bieten.

Die Gemeinde Sarnen plant gemeinsam mit dem Kanton und dem Bund ein umfangreiches Sanierungsprojekt zur Erneuerung der stark zersetzten Holzsperren und Seitenleitwerke Mosgräbli, Abschnitt Datischwand bis Furt Girhalten. Ziel ist es, die Funktion des Hochwasserschutzes langfristig sicherzustellen, ökologische Verbesserungen zu erzielen und das Siedlungsgebiet sowie die Kantonsstrasse nachhaltig zu schützen, wie aus einer Medienmitteilung zu entnehmen ist. Der Verpflichtungskredit wird an der Einwohnergemeindeversammlung vom 4. November 2025 zur Genehmigung vorgelegt.

Im Unterlauf des Mosgräbli kam es während des starken Gewitters im Juni 2016 zu grossen Verwüstungen, die sich bis ins Siedlungsgebiet und der Kantonsstrasse erstreckten. Die damals getroffenen Sofortmassnahmen erfüllten nur einen vorübergehenden Zweck. Die Seitenleitwerke sind nicht mehr fest und es wurde Fäulnis festgestellt. Auch die Holzsperren sind am Ende ihrer Lebensdauer angelangt.

Die Gefahr ist ein Dominoeffekt

Die Bauten können ihre Funktion zur Sicherung von Sohle und Ufer nicht mehr erfüllen. Besonders kritisch ist das Risiko eines sogenannten «Dominoeffekts»: Versagen einzelne Sperren, können weitere Bauwerke mitgerissen und grosse Mengen an Geschiebe mobilisiert werden. Dies birgt die Gefahr von Verklausungen durch Holzreste und gefährdet dadurch sowohl die unterhalb liegenden Siedlungsgebiete als auch die Kantonsstrasse erheblich.

Abflusspassage mit verfaulten Leitwerken.
Bild: zvg

Um langfristig die Risiken zu beseitigen, sieht das Sanierungskonzept verschiedene Massnahmen vor. Zunächst sollen die 59 Holzsperren und Seitenleitwerke abgebrochen und entsorgt werden. Im Anschluss daran sollen 60 neue Stufenbecken aus Naturstein entstehen, die im Hinterbeton versetzt werden. Für die ökologische Durchgängigkeit sorgt eine Niederwasserrinne. Bei der Bauweise wird insbesondere auf Umweltfaktoren und Kosten geschaut, weshalb die Höhe der Natursteine so niedrig wie möglich gehalten wird. Es wird zudem darauf geachtet, dass die gerodeten Stellen anschliessend wieder bepflanzt werden. Durch die Verwendung von Naturstein soll ein dauerhaft stabiles Bauwerk mit hoher Lebensdauer entstehen, das gleichzeitig den Bach ökologisch aufwertet.

Das Projekt ist ökologisch und technisch auf dem neuesten Stand

Im September wurde die Projektplanung beendet, damit an der Einwohnergemeindeversammlung vom 4. November der Kredit zur Genehmigung vorgelegt werden kann. Der Baustart ist für September 2026 vorgesehen. Insgesamt soll das Projekt 1,6 Millionen Franken kosten, es wird sowohl vom Bund als auch vom Kanton und der Gemeinde zu fast gleichen Teilen finanziert. Die Investition stellt eine wichtige Massnahme für die Sicherheit der Bevölkerung, die Infrastruktur und den nachhaltigen Gewässerschutz dar.

«Mit diesem Projekt setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt zum Schutz vor Naturgefahren und der Bewahrung unserer Infrastruktur und Kulturlandschaft. Die Verbauung aus massivem, witterungsbeständigem Naturstein ist nicht nur technisch auf dem neuesten Stand, sondern berücksichtigt auch ökologische Aspekte und gewährleistet einen dauerhaften Hochwasserschutz», lässt sich der Gemeindevizepräsident Peter Seiler aus der Medienmitteilung zitieren. Das Instandhaltungsprojekt wird an der Gemeindeversammlung vom 4. November 2025 vorgestellt und der Verpflichtungskredit in der Höhe von 1,6 Millionen Franken zur Genehmigung unterbreitet.

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