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Fake-Anrufe

Falsche Bankanrufe in Obwalden: Betrüger versuchen mit 800-Franken-Masche an Daten zu kommen

Unbekannte geben sich derzeit am Telefon als Mitarbeitende der Kantonalbank aus. Unter einem Vorwand versuchen die Anrufenden, sensible Informationen zu erschleichen.
Blick auf den Hauptsitz der Obwaldner Kantonalbank in Sarnen: Die Bank-Mitarbeitenden fordern nie sensible Informationen am Telefon.
Bild: Dominik Wunderli (15. 2. 2024)

Die Kantonspolizei Obwalden und die Obwaldner Kantonalbank (OKB) warnen aktuell vor einer Welle betrügerischer Telefonanrufe. Seit Montagmittag gehen bei der Polizei und bei der Bank zahlreiche Meldungen aus der Bevölkerung ein. Unbekannte geben sich dabei als Mitarbeitende oder Sicherheitsverantwortliche der OKB aus.

Die Anrufe erscheinen auf den Telefonen der Betroffenen mit der offiziellen Telefonnummer der Obwaldner Kantonalbank (041 666 22 11). Dabei handelt es sich jedoch um eine Manipulation der Rufnummer. Dieses Verschleiern der tatsächlichen Nummer wird Spoofing genannt. Die Anrufenden sind laut Polizei und Bank keine Mitarbeitenden der OKB.

Ziel sind sensible Bankaten

In den Gesprächen versuchen die Betrüger, an sensible Bankdaten zu gelangen. Häufig wird eine angebliche Zahlung von rund 800 Franken erwähnt, die entweder gutgeschrieben werden solle oder nicht habe abgebucht werden können. Unter diesem Vorwand werden die Angerufenen aufgefordert, Kontoinformationen, Kartendaten, Passwörter oder andere vertrauliche Angaben preiszugeben, schreibt die OKB auf ihrer Website.

Die Obwaldner Kantonalbank stellt klar, dass ihre Mitarbeitenden Kundinnen und Kunden niemals telefonisch auffordern, sensible Daten bekanntzugeben. Auch unangemeldete Anrufe mit entsprechenden Forderungen seien ein klares Warnsignal.

Polizei und Bank raten der Bevölkerung zu besonderer Vorsicht. Wer einen solchen Anruf erhält, soll misstrauisch sein und den Kontakt sofort beenden, sobald Zweifel an der Echtheit des Anrufs bestehen. Persönliche Daten sollten unter keinen Umständen weitergegeben werden. Bei Unsicherheit empfiehlt es sich, selbstständig über die offiziell bekannte Nummer Kontakt mit der Bank aufzunehmen – nicht über die Rückruftaste des Telefons.

Personen, die bereits auf einen Betrug hereingefallen sind, sollen umgehend die Polizei über den Notruf 117 informieren und sofort ihre Bank kontaktieren, damit allenfalls noch Geldüberweisungen gestoppt werden können. Zudem raten die Behörden, Familie und Freunde zu warnen, um weitere Betrugsfälle zu verhindern.

Ab 2026 gibt es technische Schutzmassnahmen

Um betrügerische Telefonanrufe mit manipulierten Schweizer Nummern einzudämmen, führt das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) neue technische Schutzmassnahmen ein. Ab Anfang 2026 sollen Anrufe aus dem Ausland, die fälschlicherweise mit einer Schweizer Festnetznummer erscheinen, speziell markiert werden. Wird eine solche Rufnummer als manipuliert erkannt, kann der Anruf entweder als «unbekannt» angezeigt oder direkt unterdrückt werden. Ab dem 1. Juli 2026 gelten diese Regeln auch für Mobilnummern. Alleine die Swisscom blockiert laut eigenen Angaben Hunderttausende Spamanrufe täglich.

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