notifications
Stadt Luzern

Umfrage zur Altersfreundlichkeit: Die Probleme sind nicht altersbedingt

Die Stadt Luzern führte Ende 2024 eine Befragung zur «Altersfreundlichkeit» durch. Nun sind die Ergebnisse bekannt: Digitale Nutzung legt zu, die Sorge um den Wohnmarkt aber auch.

Seit April 2021 gehört die Stadt Luzern dem Netzwerk «Altersfreundliche Städte und Gemeinschaften» der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an. Die Aufnahme wurde Ende 2020 durch eine repräsentative Befragung der Bevölkerung ab 65 Jahren angestossen. Die Mitgliedschaft wurde nun durch die Anbringung einer Tafel am Stadthaus gewürdigt.

Melanie Setz mit der Tafel der WHO.
Bild: Stadt Luzern

Um die Bedürfnisse der Bevölkerung aktuell zu halten, wird die Umfrage alle vier Jahre wiederholt, dies geschah zuletzt Ende 2024. Befragt wurden 1000 zufällig ausgewählte Stadtluzernerinnen und Stadtluzerner, wovon die Rücklaufquote 57 Prozent betrug, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte. Der Fragebogen beinhaltet sechs Handlungsfelder: Mobilität und öffentlicher Raum, Wohnen, Teilnahme am öffentlichen Leben, freiwillige und bezahlte Arbeit, Unterstützung durch Pflege- und Gesundheitsdienste sowie Information.

In der Analyse zeigt sich, dass sich die ältere Bevölkerung grundsätzlich gut aufgehoben fühlt: Beinahe 96 Prozent gaben an, sich in Luzern als älterer Mensch willkommen zu fühlen. Ebenfalls gestiegen sind die Werte in der gesellschaftlichen Teilnahme und in der aktiven Nutzung digitaler Informationen. So stieg das Wissen über Hauslieferdienste um mehr als 8 Prozent. Zur eingehenden Analyse zieht Melanie Setz, Luzerner SP-Stadträtin und Sicherheitsdirektorin, in der Mitteilung ein erstes Fazit: «Es ist schön zu sehen, dass sich die älteren Menschen in der Stadt Luzern nach wie vor sehr wohl fühlen.»

Sorgen in Bezug auf Wohnungsmarkt stark gestiegen

Bei der Sicherheit im öffentlichen Raum und den Verkehrsflächen ist aber weiterhin eine zunehmende Skepsis festzustellen. Punkte wie die Preise und die Pünktlichkeit der öffentlichen Verkehrsbetriebe sowie die Sicherheit auf Fusswegen wurden allesamt schlechter beurteilt als vor vier Jahren.

Neben der Kritik in Mobilitätsfragen bereitet vor allem die «angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt» Sorgen: Die aktuelle Wohnsituation wird von vielen älteren Menschen zwar mit einer hohen Zufriedenheit wahrgenommen. Die «Zuversicht, im Falle eines Wohnungsverlusts einen adäquaten Ersatz zu finden», ist allerdings drastisch gesunken, von vormals 46 auf nun 29 Prozent. Die kritischen Punkte der Umfrage sind aber nicht gebunden an eine bestimmte Altersschicht. Es sind «Themen, die die ältere Bevölkerung genauso beschäftigen und belasten wie die jüngere», konstatiert die Sicherheitsdirektorin.

Die Ergebnisse werden nun weiter vertieft analysiert, um «die richtigen Schlüsse zu ziehen und gegebenenfalls Massnahmen aus den Ergebnissen abzuleiten». (sif)

Mehr zum Thema:

Kommentare (0)