Bisher konnte die Bevölkerung die Sitzungen des Luzerner Stadtparlaments auf Youtube live mitverfolgen. Doch damit ist nun Schluss. Dies in erster Linie aus Datenschutzgründen. Denn: Die Videoplattform gehört Google. Und kann die Daten der Nutzer für sich speichern und ohne deren Wissen weiterverwenden.
Mit dem Schritt weg von Youtube reagiert die Stadt auf einen Vorstoss der Grünen. Sie forderten Anfang März mittels Postulat eine Lösung, mit der die Zuschauenden «nicht mit ihren Daten bezahlen müssen».
Der Stadtrat teilte die Bedenken der Partei und klärte ab, wie die Livestreams künftig in die eigene Website eingebettet werden können. Und sie wurde fündig, und zwar beim Luzerner Kantonsrat: Dessen Übertragungen laufen über Helvetic Streams, und dies bereits seit Juli 2020. Das in Hochdorf ansässige Unternehmen hiess damals noch Upstream Cloud und läuft seit August 2025 unter dem neuen Namen.
Stadt und Kanton sind nun beim selben Partner
Nach Abklärungen mit den Verantwortlichen des Kantons hat die Stadt nun die gleiche Lösung gewählt. Massgebend gewesen seien «die Verlässlichkeit des Anbietenden, die guten Erfahrungen des Kantons und die ausgehandelte Lösung in Bezug auf die Datensicherheit», teilt Simon Rimle, Leiter Kommunikation der Stadt Luzern, auf Anfrage mit.
Natürlich ist kein 100-prozentiger Schutz gewährleistet, sobald Daten online gehen. Deshalb ganz auf eine Liveübertragung im Netz zu verzichten, sei aus Sicht des Stadtrats nicht opportun: «Sie fördert die Transparenz, sie trägt einen Beitrag zur politischen Bildung bei und sie minimiert Medienfilter, indem sie der Öffentlichkeit ermöglicht, Debatten unmittelbar mitzuverfolgen.»
Der erste Livestream mit Helvetic Streams findet diesen Donnerstag statt: www.stadtluzern.ch/liveuebertragunggrosserstadtrat
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