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Verkehr

Neuer Fussgängersteg bei der Seebrücke? Der Luzerner Stadtrat ist offen für die Idee

Mit einer neuen Reussquerung soll die Seebrücke entlastet und sicherer werden, schlagen Grüne, FDP und SP vor. Der Stadtrat ist bereit, die Idee zu prüfen, drückt aber auf die Euphoriebremse.
Der neue Steg könnte links von der Seebrücke auf der Reussseite entstehen.
Bild: Dominik Wunderli (Luzern, 23. 10. 2024)

Für Velofahrende lässt die Sicherheit auf der Luzerner Seebrücke zu wünschen übrig. Die beiden mittleren Velostreifen sind zwischen stark befahrenen Fahrbahnen eingequetscht. Das sei insbesondere für ungeübte Velofahrende und Kinder «nicht zumutbar», wie die Stadtluzerner Grünen, FDP und SP in einem Postulat schreiben. Um die Situation zu verbessern, schlagen sie den Bau eines neuen Fussgängerstegs zwischen See- und Kapellbrücke vor. Dadurch könnte das reussseitige Trottoir der Seebrücke umgenutzt werden, um Platz für sicherere Velospuren zu schaffen.

Der Stadtrat steht der Idee offen gegenüber, wie er in der nun veröffentlichten Antwort auf das Postulat schreibt. Er ist bereit, den Steg «weiterzuverfolgen» und eine entsprechende Machbarkeitsstudie zu erstellen; dies gemeinsam mit dem Kanton, der Eigentümer der Seebrücke ist. Im Kantonsrat ist ebenfalls ein entsprechendes Postulat hängig.

Stadt ist vom Kanton abhängig

Ist bei einer Ablehnung des Postulats auf kantonaler Ebene ein städtischer Alleingang denkbar? «Eine Zusammenarbeit mit dem Kanton wäre schon sehr wichtig», sagt der städtische Mobilitätsdirektor Marco Baumann (FDP). «Der Steg kann nicht isoliert betrachtet werden, es bräuchte auch Anpassungen auf der Seebrücke, damit dort mehr Raum für sichere Velospuren geschaffen werden kann.» Über das konkrete Vorgehen entscheide der Stadtrat aber erst, wenn die Haltung des Kantonsrats bekannt ist.

Was die Chancen des Bauprojekts angeht, drückt der Stadtrat auf die Euphoriebremse. Es seien an dieser «sensiblen» Lage «hohe Auflagen an das Stadtbild und den Gewässerschutz zu erfüllen», heisst es in der Postulatsantwort. So müsse man nachweisen, «dass ein solches Bauwerk an diesem Standort notwendig, zweck- und verhältnismässig ist». Dieser Nachweis dürfte schwierig zu erbringen sein, da in der Nähe bereits mehrere Brücken bestehen. Als Alternative wäre allenfalls auch die Prüfung einer Verbreiterung der Seebrücke denkbar, fügt Baumann an.

Tempo 30 und Umbauten als Alternative?

Ohnehin sieht der Stadtrat weitere Optionen, um die Verkehrssicherheit zu verbessern, wie er ausführt. So habe die Stadt aufgrund eines Postulats aus dem Jahr 2017 bereits eine Machbarkeitsstudie erstellt. Diese sieht etwa die Einführung von Tempo 30 oder den hindernisfreien Umbau der Bushaltekanten am Schwanenplatz inklusive Neugestaltung der dortigen Velospuren vor. Das Projekt ist nun im kantonalen Gesamtmobilitäts-Programm enthalten, das sich derzeit in der Vernehmlassung befindet. Die Kosten werden auf 20 Millionen Franken geschätzt, die Realisierung wäre irgendwann ab 2030 denkbar.

Das Projekt beschränkt sich nicht nur auf den Bereich Seebrücke, sondern umfasst den ganzen Perimeter zwischen der Pilatusstrasse und dem Schweizerhofquai, in dem es mehrere kritische Stellen für Velos gibt, wie Marco Baumann ausführt. Konkrete Massnahmen stehen noch keine fest. Diese würden dann vom Kanton erarbeitet, der als Eigentümer der betroffenen Strassen die Hoheit über das dortige Verkehrsregime hat.

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