Die beiden Grünen Rahel Estermann und Adrian Häfliger bringen einen interessanten Vorschlag auf den Tisch: In Luzern soll zwischen See- und Kapellbrücke ein Steg für Fussgängerinnen und Fussgänger entstehen. So könnte eines der beiden Trottoirs auf der Seebrücke aufgehoben werden. Auf diese Weise würde Platz geschaffen, um die Sicherheit für Velofahrende zu verbessern. Denn aktuell sind zwei der vier Velospuren zwischen den Autospuren eingequetscht. Das ist tatsächlich eine brandgefährliche Situation, die viele davon abhält, die Brücke mit dem Velo zu überqueren.
Die Idee ist gut, es gibt aber noch viele Fragezeichen. Zum Beispiel, wo genau der angedachte Steg gebaut werden soll. Der Kapellbrücke jedenfalls darf er auf keinen Fall zu stark auf die Pelle rücken. Aus Rücksicht auf das Wahrzeichen würde es wohl auf eine Quasi-Verbreiterung der Seebrücke hinauslaufen. Auch noch völlig unklar sind die Kosten.
Eine weitere zentrale Frage lautet, wie die Velospuren beim Bahnhofplatz künftig verlaufen sollen. Die dortige Kreuzung ist aktuell ein chaotisches Wirrwarr, das nicht minder gefährlich ist als die Seebrücke. Auch die Velospuren beim Schwanenplatz und Schweizerhofquai müssten in die Prüfung einbezogen werden. Ohne ganzheitliche Perspektive droht die Idee zu einem Flickwerk zu verkommen. Trotzdem ist es absolut sinnvoll, diese jetzt zu prüfen – ist doch die Seebrücke ein kritisches Nadelöhr.

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