Das diesjährige Herbstkonzert des Musikvereins Seedorf unter der Leitung von Michel Truniger war ein hartes Stück Arbeit für das Holzregister. Klarinetten, Flöten, Saxophon und Oboen waren in praktisch jedem Stück mit zahlreichen, technisch anspruchsvollen Passagen gefordert, heisst es in der Mitteilung im Nachgang. Insbesondere das Klarinettenregister brillierte mit einigen Solos, etwa im Werk «Vallflickans Dans» (zu Deutsch «Tanz der Schäferin») von Hugo Alfén. Kein Wunder, stand das Konzert mit dem Motto «Kopfüber» doch ganz im Zeichen der Volksmusik.
Viel Spielfreude
Einer der Höhepunkte des Konzerts sei die Aufführung der sechsteiligen «Jazz Suite Nr. 2» von Dmitri Schostakovitsch gewesen. Dank der Verstärkung durch die Volksmusikformation «Zunderobsi» konnte der Musikverein Seedorf das Werk in einer speziellen Blasorchesterversion von Johan de Meij spielen. Die beiden Ensembles überzeugten dabei mit viel Spielfreude, die unter anderem im weltbekannten «Walzer Nr. 2» deutlich zu spüren war. Das Publikum in der voll besetzten Mehrzweckhalle in Seedorf habe sich entsprechend begeistert gezeigt.
«Kopfüber» durch die Volksmusik
Mit «Corviglia» von Markus Flückiger (Arrangement Corsin Tuor) wurde der Musikverein Seedorf seinem Konzertmotto vollends gerecht. Das Werk überraschte mit ungewohnten Rhythmen und Volksmusikklängen und stellte die Hörgewohnheiten des Publikums auf den Kopf. Mit der Originalkomposition «Roller Coaster» (zu Deutsch: «Achterbahn») von Otto M. Schwarz – Freudenschreie der «Achterbahnfahrerinnen und -fahrer» inklusive – nahm das Seedorfer Blasorchester auf ironische Weise Bezug zum Namen seiner Gastformation «Zunderobsi».
Witz und Vielseitigkeit
Das Urner Quartett «Zunderobsi» mit Dominik und Felix Bissig, Jonas Gisler und Dominik Rohrer zeigte am Konzert vom 8. November einmal mehr seine Vielseitigkeit. Mit Charme führte der Akkordeonist als Ansager durch das Konzert. Und das Quartett bot mit seinen Eigenkompositionen und Arrangements viel Unterhaltung. Ob «De halt nid» von Dominik Rohrer, «König vo Näfels» von Markus Flückiger, «2014» von Jonas Gisler oder «Ohm» von Felix Bissig – das Quartett habe sowohl musikalisch als auch als Unterhalter mit Selbstironie und Witz überzeugt. Das speziell für dieses Konzert arrangierte Werk «White Castle, Red Roofs» von Dominik Rohrer (Arrangement Roman Blum) bildete den stimmungsvollen und passenden gemeinsamen Abschluss des Konzertprogramms. Die geforderten Zugaben gewährten die beiden Ensembles natürlich gerne – unter anderem mit «Bärenkeller» von Markus Oetiker. (zvg)
Der Musikverein Seedorf ist das nächste Mal am 15. Dezember, um 19.30 Uhr am Adventskonzert in der Klosterkirche Seedorf zu hören. Die Jahreskonzerte des MV Seedorf finden am 24. und 25. April 2026 in der Mehrzweckhalle Seedorf statt.




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