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Uri

Wenn der Wettergott das Handwerk mag: Isenthal feiert den Kulturherbst

Der 15. Isenthaler Handwerksmarkt lockte über 1000 Besucherinnen und Besucher ins Bergdorf. Das Kilbifest und weitere Kulturveranstaltungen werden folgen.
Positiv wurde – bei Standbetreibern und Gästen – die neuen Marktstände gelobt, sie wurden im Auftrag von Tourismus Isenthal von der einheimischen Schreinerei angefertigt.
Bild: zvg

Am Samstag noch Hudelwetter mit Schneeflocken bis Gitschenen – am Sonntag dann strahlender Sonnenschein: Der 15. Isenthaler Handwerksmarkt am 28. September war wettertechnisch eine Punktlandung, heisst es in einer Medienmitteilung.

Tourismuspräsident und OK-Chef Bruno Imholz atmete am frühen Morgen erleichtert auf. «Einmal mehr ist uns der Wettergott gnädig», wird er in der Mitteilung zitiert. Von überall her strömten bereits am Vormittag die Gäste ins Isenthal, per Wanderstiefel von der Isleten entlang der Via Urschweiz.

Flanieren, staunen, applaudieren

Über 30 Stände verwandelten den Schulhausplatz in eine bunte Flaniermeile. Der Dorfrundgang stiess auf grosses Interesse, und dank disziplinierter Besucherinnen und Besucher blieb auch das gefürchtete Verkehrschaos aus.

Grossen Applaus ernteten der weit über Uri bekannte Jodelchor «Bärglüemli» Schattdorf unter der Ehrendirigentin Erika Zanini-Brun.
Bild: zvg

Peter Gasser eröffnete mit Alphornklängen den Programmteil. Für den ersten musikalischen Höhepunkt sorgte der Jodelchor «Bärglüemli» aus Schattdorf, der unter der langjährigen Leiterin und Ehrendirigentin Erika Zanini-Brun grossen Applaus einheimste.

Ebenso schwungvoll bewegten sich die «Beggrieder Trachteleyt», die mit viel Humor, lüpfigem Tanz, mit Handorgelmelodien und ihrer Nidwaldner Sonntagstracht das Publikum erfreuten. Isenthal Tourismus arbeitet seit vielen Jahren mit der Tourismusregion Klewenalp zusammen.

Freude löste der lüpfige Tanzauftritt der Beggrieder Trachteleyt mit Obmann Markus Gander aus. Sie pflegen bewusst auch die Nidwaldner Sonntagstracht.
Bild: zvg

Ein Sägermeister tritt ab

Mit einem lachenden und weinenden Auge präsentierte Sägermeister Walter Bissig sein Handwerk. Es war sein letzter Auftritt, nach vielen Jahren geht er Mitte 2026 in seinen Ruhestand. Dann übernimmt Holzfachmann Klaus Tochtermann das Sägeblatt – zum Wohl des Isenthals und des Urner Waldes.

Für die kulinarischen Glücksmomente sorgten das Hotel Urirotstock und einmal mehr die Jugendgruppe. Vor heimischem Publikum bewiesen sie sich mit dem diesjährigen Gewinner und Swiss-Skills-Kochmeister Nicolas Imholz. Die 150 zubereiteten Menüs gingen weg wie warme Weggli.

Der 15. Isenthaler Handwerksmarkt lockte über 1000 Besucherinnen und Besucher ins Bergdorf. Das Kilbifest und weitere Kulturveranstaltungen werden folgen.
Bild: zvg

Kulturherbst im Anmarsch

Mit dem Handwerksmarkt ist der Startschuss zum Kulturherbst gefallen. An der Kilbi geht’s mit Volkmusik, Tanz und einer besonderen Fotoausstellung weiter. Am 18. Oktober, um 20 Uhr, lädt die Kulturkommission zur Vernissage «My Liäblingsort im Isital» ein. Ebenfalls an der Kilbi lädt der Betriebsverein «Tourist 2.0» zum Tag der offenen Tür ins ehemalige Gasthaus Tourist ein. Das Haus wurde unter Leitung des Isenthalers Ady Bissig sanft renoviert und zum Coworking-Space umgestaltet.

Zuvor am 5. Oktober, um 14 Uhr, liest die Autorin Eva-Maria Müller in der Bergkapelle Gitschenen aus ihrem eindrücklichen, historisch fundiert recherchierten Doppelband «Die Urgrossmutter». Vor Weihnacht, am 14. Dezember, um 17 Uhr, lädt die Kulturkommission zu einem Erzählabend ein. Joe Arnold, Autor des Buchs «Der Miseeler Sepp – Leben auf der Schattenseite», wird von seinen Erfahrungen als Autor berichten und lädt Interessierte ein, über Vergangenes, Erinnerungen aus der Zeit von Miseeler zu erzählen. Isenthal zeigt einmal mehr: Zwischen Urirotstock und Isleten wird nicht nur gehobelt, gesägt und gejodelt, sondern auch gefeiert. (bar)

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