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Infrastruktur

SBB müssen alle 228 Kilometer Schienen im Gotthard-Basistunnel ersetzen

Im längsten Eisenbahntunnel der Welt steht eine Sanierung von grossem Ausmass bevor. Verschlissene Gleise zwingen die SBB zum Totalersatz.
Ein Personenzug durchquert den Gotthard-Basistunnel.
Bild: Urs Flüeler / Keystone
(1. 2. 2017)

Im Gotthard-Basistunnel steht ein Megaprojekt bevor: Die SBB müssen sämtliche 228 Kilometer Schienen in beiden Tunnelröhren ersetzen. Der Austausch soll zwischen 2032 und 2034 erfolgen – deutlich früher als ursprünglich geplant, wie der «SonntagsBlick» berichtet.

Grund sind die hohe Belastung durch Güter- und Personenzüge. Die Züge brausen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h durch den Tunnel. Die Abnutzung der Schienen sei grösser als erwartet, ein Wechsel nach 20 Jahren, wie ursprünglich gedacht, nicht mehr realistisch. Eröffnet worden war der Gotthard-Basistunnel im Jahr 2016.

Die SBB haben eine internationale Marktabklärung gestartet, da es weltweit nur wenige Firmen und Maschinen gibt, die solche Arbeiten bewältigen können. Unter anderem werden 13'680 Tonnen Stahl ab- und wieder eingebaut. Experten rechnen mit Kosten im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich. Unklar ist, wie stark der Bahnbetrieb beeinträchtigt wird.

Der Tunnel ist eine zentrale Lebensader Europas: Täglich fahren bis zu 260 Güter- und 65 Personenzüge hindurch. Schon der Unfall von 2023, als ein Güterzug entgleiste und sieben Kilometer Schienen zerstörte, zeigte die Verwundbarkeit der Nord-Süd-Achse auf. (rem)

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