
Die Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern (ZHB) zeigt einen mittelalterlichen Kunstschatz: eine über zwei Meter lange Buchrolle, die im späten 14. Jahrhundert für die Mailänder Herrscherfamilie Visconti geschrieben und reich verziert wurde. Das Kunstwerk ist laut einer Mitteilung im Besitz der Korporation Luzern. Es sei mehr als 600 Jahre nach seiner Entstehung sichtbar gealtert, habe aber trotz Schmutz und Beschädigungen seine Schönheit bewahrt. Eine kürzlich in der ZHB-eigenen Werkstatt erfolgte Restaurierung des Pergamentstreifens sorge dafür, dass sich der Erhaltungszustand nicht weiter verschlechtert. Nun kann es noch bis zum 13. Januar in der Vitrine der Sondersammlung bestaunt werden.

Der Inhalt der Handschrift war laut der Mitteilung im Mittelalter ein Bestseller. Es handelt sich dabei um die sogenannten «Busspsalmen» des toskanischen Gelehrten Francesco Petrarca (1304–1374), sieben lateinische Gebete im Stil der biblischen Psalmen. Das sei heute zwar schwer zugänglich, doch zur Zeit ihrer Abfassung war Latein in Europa die am meisten verwendete Schriftsprache. Die Menschen hätten Petrarcas «Busspsalmen» für ihren lebendigen, bildhaften Stil geschätzt. Francesco Petrarca gilt heute als ein Wegbereiter der italienischen Literatur. (rbi)
Die öffentliche Vernissage findet am 5. November 2025 um 18:30 Uhr in der ZHB statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig.





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