Der Kanton Nidwalden greift ein wichtiges Vorhaben zum Schutz der Bevölkerung vor Naturgefahren wieder auf: den Hochwasserschutz entlang der Engelbergeraa, wie die Staatskanzlei am Freitag in einer Mitteilung schreibt. Das Projekt wurde vom Landrat bereits in den Neunzigerjahren genehmigt und ist in sechs Abschnitte aufgeteilt. Die ersten vier Etappen im Bereich der Einmündung in den See in Buochs hinauf bis nach Dallenwil sind bis 2007 umgesetzt worden.

Nun gehe es an die Umsetzung der 5. und 6. Etappe zwischen Dallenwil und Grafenort. Auf den rund 10 Kilometern sind nach 2005 bisher Sofortmassnahmen an der Oberaubrücke und am Bahnhof in Wolfenschiessen realisiert worden. Die Grundlagen für einen grossflächigen Schutz auf diesem Abschnitt waren ebenfalls Bestandteil des Gesamtprojekts, bedürfen nach den Erkenntnissen aus dem Hochwasser 2005 und gestiegenen gesetzlichen Anforderungen an solche Schutzprojekte aber einer umfassenden Überarbeitung. Dazu gehören, schreibt der Kanton, Analysen zum Grundwasserverlauf und potenziellen Geschiebemengen, die Festlegung des Gewässerraums, die ökologische Aufwertung, Abklärungen zum Landbedarf und die eigentliche Planung der wasserbaulichen Massnahmen. Die Erhebung der erforderlichen Daten, um fundierte Aussagen zur Ausgestaltung des Projekts zu machen, solle bis Anfang 2027 erfolgen.
2,7 Millionen Franken für den Hochwasserschutz
Für die Planungsarbeiten beantragt die Regierung dem Landrat einen Bruttokredit von 2,7 Millionen Franken, wobei der Bund maximal 65 Prozent der Kosten übernehmen werde. «Das Projekt ist für Nidwalden angesichts der zunehmenden Gefahr von Extremwetterereignissen von grosser Bedeutung.» Die Engelbergeraa berge ein hohes Schadenpotenzial. Auch Wolfenschiessen und Dallenwil hätten Anrecht auf angemessenen Schutz.
Er versichert, dass ein partizipativer Prozess vorgesehen sei: «Das Projekt tangiert Landbesitzer, Gemeinden und wird bei Umweltverbänden auf Interesse stossen. Deren Bedürfnisse werden wir abholen.» Christen betont zudem, dass das Naherholungsgebiet entlang der Engelbergeraa im Rahmen des Projekts weiter aufgewertet werden soll.
Die Umsetzung ist ab 2028 geplant
Dass die Etappen 5 und 6 eine beachtliche zeitliche Differenz zu den bereits umgesetzten Abschnitten 1 bis 4 aufweisen, ist in erster Linie Stellenvakanzen und personellen Engpässen beim zuständigen Amt geschuldet.
Sobald die Genehmigung des Planungskredits erfolgt ist, wird ein Vorprojekt erstellt. Die Umsetzung ist gemäss heutigem Zeitplan ab dem Jahr 2028 vorgesehen. Dabei werden die Bereiche der Dörfer Dallenwil und Wolfenschiessen Priorität geniessen. (rwi/zvg)
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