
Sie galten als Aushängeschild des Bürgenstock-Resorts: Vilai und Virat Kanjan mussten im Sommer den Nidwaldner Hotelkomplex verlassen – weil sie den Deutschtest zur Verlängerung ihrer Aufenthaltsbewilligung nicht bestanden hatten. Dies berichtet das Onlineportal Nau.
Die 60-jährigen Zwillingsschwestern führten das asiatische Restaurant Spices, das mit 16 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet wurde. Für die Verlängerung ihrer Aufenthaltsbewilligung hätten sie Deutschkenntnisse auf Stufe A2 nachweisen müssen. Drei Prüfungsversuche blieben erfolglos – vor allem der mündliche Teil bereitete Schwierigkeiten. «Wir haben das Spices verlassen, weil wir die Deutschprüfung nicht bestanden haben», so Virat Kanjan gegenüber Nau.
Die beiden Köchinnen stammen aus Bangkok und haben weltweit an den besten Adressen gekocht. Als das Bürgenstock-Resort sie 2022 engagierte, galt das als Coup: «Zwei der weltweit besten asiatischen Chefs» schwangen fortan die Kochlöffel im Kanton Nidwalden, wie Gault Millau damals schrieb. Drei Jahre später endet ihre Zeit in der Schweiz abrupt.
Wie geht es für die Thailänderinnen weiter?
Ganz ohne Arbeit blieben die Zwillinge aber nicht: Sie hätten rasch eine neue Anstellung im Schloss Elmau in Bayern, das bereits Gastgeber des G7-Gipfels war, gefunden. Dort übernehmen sie die Küche desjenigen Restaurants, für das sie schon zwischen 2015 und 2019 tätig waren. «Wir sind ausserordentlich glücklich, die beiden Köchinnen in unserem Team zu haben», sagt eine Sprecherin des Hauses zu Nau.
Auf eine Rückkehr in die Schweiz hoffen Vilai und Virat Kanjan derzeit nicht. «Wir arbeiten ständig – da bleibt keine Zeit, Deutsch zu lernen», sagt Virat Kanjan gegenüber Nau. So endet ihre Bürgenstock-Geschichte vorerst dort, wo sie begann: in der internationalen Spitzengastronomie, nur eben jenseits der Landesgrenze.

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