Der Emmer Gemeinderat hat das Budget 2026 verabschiedet: Mit einem Aufwand von rund 267,9 Millionen Franken und einem Ertrag von knapp 268 Millionen Franken ergibt sich ein Überschuss rund 98'000 Franken. «Die schwarze Null zeigt, dass wir den Umgang mit unseren Ressourcen im Griff haben, auch wenn die finanzielle Lage weiterhin angespannt bleibt», wird Finanzdirektor Patrick Schnellmann (Mitte) in einer Medienmitteilung vom Donnerstag zitiert.

Gegenüber dem Vorjahr seien die Ausgaben um total 16 Millionen Franken gestiegen, plus 6,4 Prozent. Dies sei vor allem auf höhere Personalkosten zurückzuführen. Wobei diese insbesondere bei den Lehrpersonen steigen würden, bedingt durch zusätzliche Klassen und die vom Regierungsrat beschlossene Lohnerhöhung zur Attraktivierung des Lehrberufs.
Die Kostensteigerungen können durch höhere Erträge insgesamt kompensiert werden: Auf der Einnahmenseite verzeichnet die Gemeinde eine Zunahme von 17,38 Millionen Franken. Grund dafür sind unter anderem höhere Steuereinnahmen etwa bei juristischen Personen.
Investitionen spielen sowohl im Budget 2026 als auch in den darauffolgenden Planjahren weiterhin eine zentrale Rolle. Für die Planperiode 2026-2029 sind Nettoinvestitionen von 132,68 Millionen Franken vorgesehen (2026: 31,1 Millionen Franken). Den grössten Brocken machen dabei Investitionen in die Schulinfrastrukturen aus, gefolgt von Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur und in die Emmer Sportstätten.
Bald folgen wohl höhere Minus-Budgets
Insgesamt bleiben die finanziellen Herausforderungen für Emmen kurz- wie auch langfristig weiterhin gross: Das zeigt der Ausblick im Aufgaben- und Finanzplan. So ist für 2027 ein Minus von 2,3 Millionen Franken und für 2028 ein Minus von 2,1 Millionen vorgesehen. Grund dafür seien höhere Abschreibungen und Zinskosten. «Gleichzeitig stehen wir einem weiteren Anstieg gebundener Kosten im Sozial- und Bildungsbereich gegenüber, was den Handlungsspielraum für ungebundene wichtige Investitionen in die Attraktivität der Gemeinde Emmen als Wohn- und Arbeitsort markant einschränkt», wird Schnellmann weiter zitiert.
Hinzu kämen globale Unsicherheiten, die kantonale Steuergesetzrevision und ein mögliches Sparpaket des Bundes. «Eine strikte Priorisierung von Investitionen und Ausgaben bleibt deshalb entscheidend», so Schnellmann. Eine Erhöhung des Steuerfusses sei aktuell nicht vorgesehen, die kommenden Jahre erforderten jedoch «sorgfältige Entscheidungen und strategische Weichenstellungen». Der Einwohnerrat wird das Budget 2026 an seiner Sitzung vom 11. November behandeln. (hor)
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