In Amsteg wird einer der schweizweit bekanntesten Naturjodel – «de Wildhuser» – zu erleben sein, ein Naturjodel der untrennbar mit dem Jodlerklub Männertreu Nesslau-Neu St. Johann verbunden ist.
Seit mehr als 100 Jahren ist der Jodlerklub Männertreu Nesslau-Neu St. Johann aktiv und pflegt den unverfälschten Toggenburger Naturjodel. Die markanten Naturstimmen der Vorjodler haben den Jodlerklub Männertreu seit Jahrzehnten geprägt. Der Klub hat das Glück, kontinuierlich junge Mitglieder zu gewinnen, wobei oft bereits der Vater, der Grossvater oder sogar der Urgrossvater Mitglied bei Männertreu waren. Bekannt wurde der Chor unter anderem auch durch verschiedene Fernsehauftritte wie bei «potz! Musig». Am 25. April 2025 war er auch bei Willi Valottis Abschiedskonzert im KKL in Luzern dabei. Der bekannte und mehrfach ausgezeichnete Akkordeonist und Komponist Willi Valotti war 40 Jahre Dirigent des Jodlerklubs Männertreu Nesslau-Neu St. Johann.
Jodelquartett Ab & zue
Der zweite Chor, der in Amsteg zu hören sein wird, ist das Jodelquartett Ab & zue. Seit zehn Jahren singt das Quartett traditionelle Naturjodel und auch eigens für das Quartett komponierte Naturmelodien. Das Jodelquartett Ab & zue bevorzugt Zäuerli, die Ausserrhoder Variante des Naturjodels. Nadia und Andreas Hinterberger (aus Flawil) und Reto Eisenhut (aus Lütisburg) arbeiten als Landwirte, Patrick Käufeler (aus Ganterschwil) ist Käser.
Der Naturjodel wird mündlich überliefert und basiert auf der untemperierten Naturtonreihe, wie wir sie zum Beispiel vom Alphorn her kennen. Charakteristisch für den Naturjodel der Alpsteinregion ist ihre eigene Art der Mehrstimmigkeit. Der Vorjodler oder die Vorjodlerin beginnt allein mit der Melodiestimme. Nach wenigen Tönen setzt eine zweite Melodiestimme ein, welche der ersten folgt, das nennt man «nohefahre». Darauf setzt der Chor ein. Die Begleitstimmen halten lange Akkordtöne aus, man nennt das «graadhäbe, welche dem Naturjodel eine zusätzlich klangliche Tiefe verleihen. Oftmals erklingt dazu noch eine Oberstimme über der Melodie.
Der Naturjodelgesang ist Ausdruck einer tiefen Verbundenheit mit der Landschaft, der bäuerlichen Arbeit und dem Brauchtum, wie der Alpauffahrt. Fast alle Sänger des Jodlerklubs Männertreu Nesslau-Neu St. Johann sind in der Landwirtschaft tätig. Darum klingt ihr Gesang sehr authentisch und vermag direkt die Herzen und die Seelen des Publikums tief zu berühren.
Samstag, 29. November, 20 Uhr, Pfarrkirche Amsteg. Reservation erforderlich: 079 416 01 31 oder info@bildfluss.ch. Eintritt frei, Kollekte.



Kommentare
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien, die Kommentare werden von uns moderiert.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.