Wenn die Tage kürzer werden und die Städte im vorweihnachtlichen Trubel pulsieren, wächst bei vielen der Wunsch nach einem Moment der Stille. Abseits von Einkaufsstrassen und Lichterflut laden liebevoll gestaltete Laternenwege dazu ein, die Adventszeit in ihrem ursprünglichsten Sinn zu erleben: ruhig, warm und besinnlich. Auch dieses Jahr haben Privatpersonen, Vereine und Gemeinden Wege geschaffen, die mit Kerzen, Figuren und Texten verzaubern.
Luzern: Drei Grosslaternen und 80 Kerzenlaternen am Quai
Der Verein Weihnachtsbeleuchtung Luzern bereichert den Advent mit dem Laternenweg, der von der Seebrücke bis zum Verkehrshaus führt. Der Laternenweg entlang dem Quai wurde um drei Grosslaternen erweitert und begleitet nun Spazierende vom Schwanenplatz bis zur Schiffstation Lido. Bei guter Witterung ergänzen an den Adventssonntagen 80 Kerzenlaternen den Weg stimmungsvoll. Dank dem Laternenweg und dem Winterfahrplan der SGV lassen sich die Angebote der Weihnachtsstadt Luzern zu einem Ausflug verbinden. Die Kronenbeleuchtung wurde sicherheitstechnisch nachgerüstet.

Büron: 50 Laternen weisen den Weg durchs Dorf
Büron verwandelt sich unter dem Namen LichterWERK auch dieses Jahr in der Adventszeit in ein funkelndes Lichtermeer. Noch bis 2. Januar, jeweils von 17 bis 21.30 Uhr, lädt die IG Dorfleben zum Spaziergang durch eine stimmungsvolle Welt aus Licht und Wärme ein. Über 50 kunstvoll gestaltete Laternen des Holzbildhauers Heinz Kirchhofer sowie zahlreiche neue Lichtinstallationen säumen den Rundweg vom Dorf entlang des Dorfbachs bis in die Quartiere. Die Beiträge stammen von Privatpersonen, Vereinen und Firmen. Höhepunkt ist der Weihnachtsmarkt am 20. Dezember beim Treffpunkt (15-21 Uhr).

Gisikon: Die «Heiligen Drei Könige» kommen
Auch in diesem Jahr findet der Lichterweg Gisikon statt. Dieser wartet mit einer neuen Attraktion auf. Bisher konnten Besuchende beim Lichterweg fast alle Figuren der Weihnachtsgeschichte entdecken: Hirten, Engel, Maria und Josef. Doch eine Gruppe hat gefehlt – die Heiligen Drei Könige.
Dieses Jahr ist es so weit: Die Könige machen sich auf den Weg und werden werden beim Lichterweg eintreffen. Jeden Abend werden über 365 Kerzen angezündet (und wieder abgelöscht). Der Lichterweg dauert noch bis 6. Januar 2026 (jeweils von 17 Uhr bis 22 Uhr). An den Wochenenden im Dezember (jeweils Freitag-, Samstag- und Sonntagabend von 17 bis 20 Uhr) ist der Kneipp-Pavillon geöffnet für Glühwein, Punsch und Lebkuchen. Der Lichterweg wird dieses Jahr erstmals durch den neu gegründeten Verein «Tourismus Gisikon» organisiert und finanziert.
Hellbühl: Ideal für Ausflug am Wochenende
Den Lichterweg im Rüteli in Hellbühl gestaltet die Familie Schumacher mittlerweile seit sechs Jahren, seit drei Jahren in der aktuellen Form. Seither ist an den offiziellen Öffnungstagen, an denen es auch Glühwein und Raclette gibt, auch die Strasse beleuchtet. Der Weg ist auch rollstuhlgängig. «Letztes Jahr sind die Besucherzahlen deutlich gestiegen. Die Leute kamen auch unter der Woche, wenn nur der Weg beleuchtet war», freut sich Chantal Schumacher.
Der Weg ist morgens und abends beleuchtet, ab dem 29. November wird am Wochenende und an speziellen Tagen auch Raclette und Glühwein serviert. Grundsätzlich ist keine Reservation notwendig, aber es könnte sich lohnen.
Fixe Preise gibt es bei Schumachers nicht. Bei der Hütte steht eine Kasse, jeder und jede kann für das Raclette und den Glühwein bezahlen, was er oder sie will. «Wir wollen dem eigenen Weg treu bleiben». Auch für den Weg gibt es einen Twint-QR-Code. Der Weg kann übrigens auch am 24. oder 25. Dezember besucht werden – zwar ohne Raclette, die Lichterstimmung kann aber trotzdem genossen werden.
Schüpfheim: 100 Laternen entlang der Kleinen Emme
Noch bis 2. Januar beleuchten rund 100 Laternen entlang der Kleinen Emme den Weg. «Bei einem gemütlichen Spaziergang erlebst du die Ruhe des Winters, das Knistern der festlichen Vorfreude und kostbare Momente der Besinnlichkeit – allein, zu zweit oder mit der ganzen Familie», heisst es in der Wegbeschreibung zum Lichterweg in Schüpfheim.

Marbach: Mystische Stimmung in der Lourdes-Grotte
Zum sechsten Mal führen die Marbacher Kirche und die Bevölkerung noch bis 6. Januar ihr Gemeinschaftswerk durch. Der rund 15-minütige Laternenweg führt von der Abzweigung Steiglenstrasse bis hin zur Lourdes-Grotte. Der Spaziergang vorbei an der Krippe lädt ein zum Innehalten, Staunen und stillen Geniessen – ein Ort der Ruhe und Besinnung inmitten der Winterzeit.

Finsterwald: 40 Laternen erhellen Dorf
Dank der 40 Laternen ist die Strecke beim Laternenweg Finsterwald von der Wisseneggstrasse über den Waldweg bis hin zur Bohrplatte nicht mehr ganz so finster. Noch bis 27. Dezember leuchten dort die Kerzen. Auf dem Weg gibt es Impulse und Gedanken, die zum Innehalten einladen. Es ist ratsam, eine eigene Laterne oder Taschenlampe mitzubringen.

Flühli: Weihnächtlich dekorierte Posten
Auf dem Adventsweg in Flühli gibt es dekorierte Posten, wie etwa eine von Rentieren gezogene Kutsche oder ein Baumhaus zu bestaunen. Der Weg ist rund 1 Kilometer lang und führt entlang der Waldemme. Der Start des Adventsweges befindet sich bei Wicki Haustechnik, gegenüber der Posthaltestelle Flühli Post. Der Adventsweg leuchtet noch bis 4. Januar, jeweils von 6 bis 8 sowie 17 bis 23 Uhr und eignet sich für Familien, Paare, Einzelpersonen und Gruppen, die in der winterlichen Landschaft des Entlebuchs Ruhe, Inspiration und ein bisschen Weihnachtszauber suchen.
Wer noch nicht genug Lichter hat, dem sei das Lilu Lichtfestival in der Stadt Luzern empfohlen. Es findet vom 15. bis 25. Januar 2026 bereits zum 7. Mal statt.
Die besten Bilder unserer Leserinnen und Leser der letzten Ausgabe:
Ist ein Lichter- oder Laternenweg im Kanton Luzern vergessen gegangen? Melden Sie sich: online@luzernerzeitung.ch. Dieser Artikel wurde erstmals am 9. Dezember 2024 publiziert.


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