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Fussball

Jetzt kann die Party starten: Schweizer Nati sichert sich mit einem 1:1 im Kosovo den Gruppensieg und das WM-Ticket

Zu 99,9 Prozent war es schon vor dem Gruppenfinal im Kosovo klar, nach dem Remis ist es besiegelt: Die Schweizer Nati gewinnt die Gruppe B der WM-Quali mit drei Punkten Vorsprung auf den Kosovo und fliegt nächsten Sommer zum sechsten Mal in Folge an eine Weltmeisterschaft.

Hudelwetter, schon den ganzen Tag über, hin oder her. Nach dem Schlusspfiff dürfen sich die Schweizer freuen, auch wenn sie das nicht so überschwänglich tun. Vielleicht, weil das alles Routine ist. Denn die Nati nimmt nach dem 1:1 zum sechsten Mal in Folge am grössten Sportanlass der Welt teil. Und die Kosovaren schnuppern erstmals an der WM-Endrunde und müssen hierfür die Playoffs erfolgreich bestreiten. Und natürlich darf sich Murat Yakin freuen; sein Vertrag verlängert sich bis zum Ende der nächsten EM-Qualifikationskampagne. Aber per sofort ist der Nati-Trainer damit beschäftigt, die WM in den USA, Mexiko und Kanada vorzubereiten.

Die Schweizer sind an diesem Abend bis zum Ausgleich in der 74.Minute zu abgeklärt oder der Gegner bis dahin zu harmlos, als dass es noch kompliziert hätte werden können. Sie bleiben im letzten, schwierigen WM-Qualifikationsspiel ungeschlagen und beenden die Gruppe mit 14 Punkten bei einem Torverhältnis von 14:2 - eine vorzügliche Leistung. Notabene sind sie im ganzen Kalenderjahr in zehn Auftritten unbesiegt, darunter acht Siege.

Kein Fussballwunder an diesem Abend in Pristina

Bis nach dem Anpfiff lässt der Gastgeber hinter dem ungedeckten Teil des Fadil-Vokrri-Stadions tatsächlich ein minutenlanges Feuerwerk in die Luft. In der Schweiz würde man bei all dem Glitzern und Knallen gleich denken, es sei der 1.August. Gibt es Fussballwunder? Gewiss, aber nicht am 18.November in Pristina. Doch die Kosovaren würden eben eines benötigen, und zwar einen Sieg mit sechs Toren Unterschied, um noch Gruppenerste zu werden. Nur spielt die Schweiz da im Bruderduell nicht mit und hat anderes im Kopf. Yakin ebenfalls. Er nimmt zwei Wechsel in der Startformation vor, Djibril Sow für Fabian Rieder und Senkrechtstarter Johan Manzambi für den formstarken Dan Ndoye. Der Rest ist wie gewohnt, wobei Ruben Vargas für einmal den linken Korridor bespielt.

Es ist ebenfalls wie gewohnt, dass die Schweizer auch auswärts gegen Kosovo ihr dominantes Spiel suchen, fokussiert sind und ebenso abgeklärt. Michel Aebischer hat früh eine Möglichkeit nach einem Effort Breel Embolos, doch er scheitert an Goalie Arijanet Muric. Auch in der Folge bestimmen die Schweizer das Geschehen gegen die erstaunlich defensiv agierende Heimmannschaft. Angeführt von Granit Xhaka, der in der Heimat der Eltern konsequent ausgebuht wird, tun die Schweizer das, was sie tun müssen: sie lassen nichts anbrennen, sind dabei aber wirkungslos. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit kommen die Kosovaren auf, Gregor Kobel im Nati-Tor wird jedoch nur ein einziges Mal ernsthaft geprüft.

Der Gastgeber, und das ist schon vor Beginn deutlich, glaubt halt doch zu wenig an die Sensation eines 6:0. Das merkt man auch an der Aufstellung von Franco Foda. Nur so ist es zu erklären, dass der Kosovo-Trainer die mit Gelb vorbelasteten Leon Avdullahu und Albian Hajdari für die Aufgaben im März schont; mit einer gelben Karte an diesem Abend wären sie im ersten Playoff-Spiel gesperrt.

Die Nati braucht bis zur Pause jedenfalls nichts zu fürchten, und kurz nach Wiederbeginn schon gar nicht mehr: Vargas erzielt die Führung nach Vorarbeit von Sow. Die Reaktion des Gastgebers erfolgt zwar, aber sie entspricht nicht den bisherigen guten Leistungen gegen den Rest der Gruppe. Vielmehr ist es Manzambi, der das 2:0 erzielen müsste. Mit Fortdauer agiert die Nati aber zusehends fahriger. Und sind es davor nur Halbchancen, trifft Florent Muslija in der 74.Minute nach einem Fehler Fabian Rieders zum 1:1.

Captain Xhaka wird ausgewechselt

Yakin reagiert, wechselt Xhaka (jetzt mit viel Applaus) für Simon Sohm aus. Doch nun sind die Kosovaren da. Und setzen den Gast, angetrieben von den Heimfans, unter Druck. Man spürt, die 0:4-Scharte vom Hinspiel wollen sie noch auswetzen. Doch die Nati läuft nicht mehr so richtig Gefahr, die Partie noch zu verlieren. Darum: Die Nacht der Schweizer in Pristina könnte kurz werden.

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