
Vor dem Spiel wurden in der Rankhof Halle zwei Themen diskutiert. Dass den Baslern am Mittwoch in Stäfa der sechs-Tore-Vorsprung zur Pause nicht zum Sieg reichte und man ein 36:36 hinnehmen musste und dass gegen die Innerschweizer ein Exploit drin liegen könnte, sofern man Nationalspieler und Topskorer Luca Sigrist (107 Tore) an die Kette legen könnte.

Sigrist erhielt denn auch spezielle Aufmerksamkeit und ihm gelang lediglich ein Treffer, aber Kriens-Luzern hat in der Breite zu viel Qualität, sodass sie sich vom Resultat her immer deutlicher vom RTV absetzen konnten. Als bester Spieler von Kriens-Luzern wurde Torhüter Jannis Scheidiger ausgezeichnet. Seine Fangquote von 41% unterstreicht die Aussage von RTV-Captain Basil Berger. «Wir machten sicher etwas zu viele Fehler in der Abwehr. Aber heute machte Scheidiger den eigentlichen Unterschied. Er wehrte sehr viele unserer Abschlüsse ab und das muss man dann halt auch akzeptieren.»
Apropos Torhüter. Da wegen Verletzungen für das Spiel nur noch Leon Hagmann (21) einsatzfähig war, gab Ex-National Goalie Pascal Stauber (46) ein befristetes Comeback in der ersten Mannschaft. Stauber spielt seit dieser Saison im neuen Team RTV 2 in der 4. Liga, unter anderem mit Präsident Sven Lüdin und Geschäftsführer Chris Stoecklin.

Begonnen hatten die Basler gut. In der 18. Minute führte der RTV nach dem Treffer von Topskorer Aleksander Spende mit 13:9 und lag bis in die 24. Minute immer vorne. Dann drehten die Innerschweizer den Spiess um. Nach der Pause bauten sie ihre Führung laufend aus und hielten den RTV auf sichere Distanz, sodass der Sieg am Ende klar und verdient war. «Uns fehlte heute auch etwas das Glück in den Defensivaktionen», meinte Lüdin.
Der Präsident war trotz der Niederlage gelöst. «Die Mannschaft kommt immer besser in Fahrt. Wir hatten zuletzt gute Ergebnisse erzielt und uns nach hinten einen Vorsprung erarbeitet. Wir hatten schon in den vergangenen Spielzeiten gute Leistungen gezeigt, aber dann Spiele knapp verloren.» Für ihn sei es erfreulich, dass er für einmal recht ruhig in die Festtagspause gehen könne. «Wir dürfen uns aber auf keinen Fall auf dem Erreichten ausruhen. Wir gehen davon aus, dass sich die Teams hinter uns noch verstärken und müssen dann anfangs Februar bereit sein.»

Auch im Team sei eine Art Aufbruchstimmung auszumachen, erklärt Berger. «Wir merken, dass wir als Team vorwärtskommen, sind eingespielt und breiter aufgestellt, was sich auch in den Trainings positiv auswirkt und wir sind taktisch variabler». Berger ist dennoch froh um die kommende Pause. «Wir haben aktuell sieben verletzte Spieler, sodass es ein Vorteil ist. Der eine und andere wird dann wieder zurück sein und wir können Kräfte sammeln. Der Dezember war streng.» An der im Grunde positiven Bilanz stört einzig das Ausscheiden im Cup im Achtelfinal gegen den Unterklassigen Handball Emmen. Damit musste die «Mission Final4» auf die kommende Saison verschoben werden.
Kurz vor Weihnachten wünscht sich Berger, dass «wir mit der aktuellen Ausgangslage nicht zufrieden sind, dass wir uns nicht nach hinten orientieren, sondern mutig vorwärts schauen. Mit dem Spirit, der jetzt im Team ist, denke ich, dass mehr möglich ist als in den vergangenen Saisons.» Ähnlich sieht es auch der Präsident. «Wir haben einen langfristigen Plan, bis 2029, deshalb lassen wir uns auch nicht durch einzelne negative Ergebnisse verunsichern. Wir sind auf gutem Weg, die Zuschauerzahlen steigen, das Team entwickelt sich positiv und dass wir mit Trainer Thomas Haegeli bis 2028 verlängern konnten, zeigt, dass wir Kontinuität erreichen wollen», so Lüdin.

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