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Fussball

Das EM-Märchen ist vorbei: SFV schmeisst Nationaltrainerin Pia Sundhage raus

Nun herrscht Klarheit: Der SFV macht nicht mit Pia Sundhage als Trainerin des Schweizer Frauen-Nationalteams weiter. Dies gab der Verband am Montagabend bekannt.

Jetzt herrscht endlich Klarheit. Am Montagabend um 19.30 Uhr vermeldet der Schweizerische Fussballverband: Die Zeit von Pia Sundhage als Nationaltrainerin ist zu Ende. Die Zusammenarbeit mit der 65-jährigen Schwedin wird per sofort beendet. Diesen Entscheid übermittelte der SFV Sundhage in einem persönlichen Gespräch in Stockholm.

Pia Sundhages Forderungen werden nicht erfüllt, stattdessen wird nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger gesucht.
Bild: Andreas Becker/Keystone

Damit endet das Schweizer Sommermärchen abrupt. Sundhage führte die Schweiz an der Heim-EM in den Viertelfinal. Nach heroischem Kampf mussten sich Lia Wälti und Co. Spanien mit 0:2 beugen. Im ausverkauften Wankdorf wurde die Nati – und insbesondere auch Sundhage – minutenlang frenetisch gefeiert. Es hallten «Pia! Pia! Pia!»-Rufe durchs Rund.

Sundhage und die Nati haben dem Land eine grosse Euphorie beschert. Sundhage übernahm die Nati im Januar 2024. Der Vertrag von ihr wäre noch bis Ende dieses Jahres gelaufen. Dass sich der SFV von ihr trennt, kommt indes nicht ganz überraschend. Ansonsten hätte es Wege gegeben, die Hängepartie zu vermeiden. Sundhage selbst hatte im Rahmen der beiden Test-Länderspiele gegen Kanada (1:0) und Schottland (4:3) bekräftigt, bei der Nati bleiben zu wollen. Sie forderte indes, dass ihre Assistentinnen fest angestellt werden.

SFV-Präsident Peter Knäbel sagt: «Pia Sundhage hat das Team 2024 in einer schwierigen Phase übernommen und durch eine unvergessliche Europameisterschaft in unserem Land geführt.» Etwas anders tönt es von Sundhage selbst. Sie sagt: «Ich hätte diese Reise gerne fortgesetzt. Ich bin über den Entscheid des SFV überrascht, respektiere ihn aber.» Eine Nachfolgelösung wird nun intensiv gesucht. Die Qualifikation für die WM 2027 beginnt im nächsten Februar. Die Gruppenauslosung findet heute in Nyon statt.

Immer wieder kritische Stimmen

Sundhage hatte im Januar 2024 Inka Grings als Nationaltrainerin abgelöst und war insbesondere für die EM-Kampagne verpflichtet worden. Während ihrer Amtszeit gab es immer wieder kritische Stimmen.

So präsentierte sich das Team vor der gelungenen Heim-EM mit dem historischen ersten Viertelfinalvorstoss in der Nations League äusserst schwach und stieg ab. Auch sonst gab es immer wieder Kritik am Führungsstil der hochdekorierten Schwedin. Sundhage, die 1984 als Spielerin Europameisterin wurde und als Trainerin mit den USA zweimal Olympiagold gewann, stellte vor der EM hohe Anforderungen an die Spielerinnen. Das passte nicht allen.

Wer das Schweizer Team nun an die WM 2027 führen soll, ist offen. Die Qualifikationsphase für die Endrunde in Brasilien beginnt im kommenden Februar und endet mit den Playoffs im Dezember des nächsten Jahres. Die Auslosung der europäischen Gruppen findet am nächsten Dienstag, 4. November, in Nyon statt.

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