Unterschiedlicher hätten Schweden und die Schweiz nicht in die WM-Quali starten können. Kein Grund für Nati-Trainer Murat Yakin, die bis dato enttäuschenden Schweden (1 Punkt) im Kampf um das Direktticket im Sommer 2026 nach Nordamerika bereits abzuschreiben: «Sie stehen punktemässig schlechter da, als sie in der Tabelle dastehen. Für uns ist es das erste Auswärtsspiel der Qualifikation – und wir stellen uns auf eine brutal schwierige Aufgabe ein. Vor einer aussergewöhnlichen Atmosphäre.»
Wenig überraschend verweist Yakin auf die Offensive der «Tre Kronor»: «Die individuelle Qualität ihrer Stürmer ist beeindruckend. Sie können den Unterschied ausmachen.» Für Alexander Isak hat der FC Liverpool im Sommer 145 Millionen Euro nach Newcastle überwiesen. Anthony Elanga ging für 60 Millionen von Nottingham zu Newcastle. Und Viktor Gyökeres heuerte nach zwei Jahren in Lissabon für ein paar Millionen mehr bei Arsenal an. Nur: Alle drei kommen bei ihren neuen Arbeitgebern bislang nicht wirklich auf Touren. Bleibt für die Schweizer Nati zu hoffen, dass der Knoten nicht ausgerechnet im für Schweden wohl Spiel der letzten Chance auf das direkte WM-Ticket platzt. Bei einem Schweizer Sieg würden die beiden Teams bereits acht Punkte auseinander liegen.

In der 2012 eröffneten Strawberry-Arena im Stockholmer Vorort Solna werden 50'000 Fans erwartet; von ihnen dürften rund 2000 aus der Schweiz anreisen. Sie dürften zu Beginn eine Schweizer Startelf anfeuern, die jener in den September-Spielen gegen Kosovo (4:0) und Slowenien (3:0) ähnelt. Mehr noch: Es ist davon auszugehen, dass Yakin zum dritten Mal in Folge auf die gleichen elf Spieler setzt. Warum auch nicht? Der Nati-Trainer: «Nach den zwei Startsiegen, vor allem nach der Art und Weise wie wir gespielt haben, gibt es eigentlich keinen Grund zu wechseln. Vorausgesetzt, es sind alle fit. Aber das ist so.»
Hat Yakin damit dem angezählten Schweden-Trainer Jon-Dahl Tomasson seine Startelf verraten? Kann sein. Ebenso möglich ist ein Täuschungsmanöver. Denn Yakin sagt auch: «Im September hatten wir zwei Heimspiele. Das ist ein Grund, taktisch anders zu spielen als in der Schweiz. Und darum mache ich mir schon ein paar Gedanken, welches Personal am besten passt und ob es Gründe zum Wechseln gibt.»
Übrigens: Die Schweiz wartet seit 31 Jahren auf einen Sieg gegen Schweden. Damals im September 1994 gelang zum Start in die EM-Quali in Bern ein glänzender 4:2-Heimsieg. Die folgenden vier Spiele endeten ohne Schweizer Jubel - ausgerechnet die schwerste Niederlage gegen die Skandinavier resultierte im jüngsten Aufeinandertreffen: Im WM-Achtelfinal 2018 kam die Nati zu keinem Zeitpunkt auf Touren und schied nach einem Eigentor von Manuel Akanji auf enttäuschende Art und Weise aus.
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