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Immensee

Nina Christen beendet ihre Karriere

Nina Christen tritt Ende Jahr ab. Die 31-jährige Nidwaldner Sportschützin, die heute in Immensee wohnt, schlägt nach 15 Jahren an der Weltspitze neue Wege ein.
Ihre grössten Erfolge feierte Nina Christen 2021 an den Olympischen Spielen mit Gold und Bronze.
Bild: Georgios Kefalas / Keystone

Die erfolgreichste Schweizer Gewehrschützin der Gegenwart tritt ab: Nina Christen beendet Ende Jahr ihre Karriere. Die Nidwaldnerin prägte den internationalen Schiesssport mit Olympia-Gold und -Bronze in Tokio 2021, zahlreichen Weltcup-Podestplätzen sowie EM- und WM-Medaillen.

Der Entscheid sei über ein Jahr gereift, sagt die 31-Jährige. «Der Aufwand und der Ertrag sind nicht mehr dieselben wie früher.» Gleichzeitig blicke sie dankbar auf 15 Jahre Spitzensport zurück: «Ich bin in der schönen Situation, dass ich nicht aufhören muss, sondern aufhören darf», wie Christen am Sonntag über den Verband verlauten liess. Auf Instagram sagte sie: «Es hat sich in den letzten Wochen und Monaten hinauskristallisiert, dass ich nicht mehr bereit bin, den Aufwand zu leisten, der nötig wäre, um international ganz vorne mitzuschiessen».

Christens Karriere begann 2009 im Juniorenkader des Schweizer Schiesssportverbands. 2011 gewann sie ihren ersten Schweizermeistertitel, später folgten internationale Erfolge in der Dreistellung über 50 Meter – ihrer Paradedisziplin. 2016 qualifizierte sie sich für Rio, holte ein Olympisches Diplom und wurde Zeitmilitär-Spitzensportlerin.

Unvergessen bleiben die Olympischen Spiele 2021 in Tokio: Gold in der Dreistellung mit dem Kleinkalibergewehr über 50 Meter, Bronze mit dem Luftgewehr über 10 Meter. Danach kämpfte sie sich aus einem postolympischen Tief zurück und gewann 2023 den Quotenplatz für Paris. Ihre letzte WM bestritt sie 2025 in Kairo und holte Team-Silber.

Parallel fand Christen eine neue Leidenschaft: die Fliegerei. Seit 2022 liess sie sich zur Helikopterpilotin ausbilden und erwarb im Oktober 2025 die Privatpilotenlizenz. Nach einer Auszeit will sie nun neue Wege erkunden. «Ich bin wieder ein bisschen wie ein Teenager, der seinen Beruf finden muss.» Die Fliegerei fasziniere sie weiterhin, aber auch Gesundheitswesen und Meteorologie stehen auf ihrer Liste. Konkrete Ziele habe sie noch keine.

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