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Motosport

Nach Horror-Crash: Der Schweizer Moto3-Profi Noah Dettwiler erlitt mehrere Herzstillstände

Der Solothurner Noah Dettwiler hatte bereits am Samstag beim Qualifying für das Rennen in Malaysia einen Crash. Nun fuhr ihm vor dem Rennen der Weltmeister fatal ins Heck. Der 20-Jährige kämpfte um sein Leben.

Einen Crash gibt es in der Besichtigungsrunde im Motorradsport selten. Denn diese Runde ist nicht für waghalsige Überholmanöver, volles Tempo oder den Punktegewinn da. Bei der Besichtigungsrunde geht es darum – wie es der Name schon sagt –, die Rennstrecke auf dem Motorrad zu besichtigen.

Noah Dettwiler hatte viel Unglück am Rennwochenende in Malaysia.
Bild: Waldemar Da Rin/freshfocus

Doch am Sonntagmorgen (Schweizer Zeit) gab es vor dem Moto3-Rennen einen schweren Unfall in dieser Runde. Noah Dettwiler schien ein Problem mit seiner KTM zu haben. Deshalb fuhr der Schweizer langsamer am Streckenrand. Doch der giftgrüne Töff vom Rennstall CIP Green Power
wird vom spanischen Weltmeister Jose Antonio Rueda dabei übersehen.

Der 19-jährige Rueda rast mit voller Wucht in das Heck des 20-jährigen Solothurners. Etliche Teile der beiden Motorräder fliegen herum. Auch Noah Dettwiler schleudert durch die Luft und landet mit voller Wucht auf dem Asphalt. Wenig später wird der Solothurner mit dem Helikopter ins Spital nach Kuala Lumpur geflogen.

Der Krankenwagen muss nach dem Horror-Crash auf die Rennstrecke.
Bild: Bild Fazry Ismail

Mehrere Herzstillstände und ein offener Bruch

Im Spital stabilisierte sich der Zustand von Dettwiler. Er habe allerdings mehrere Herzstillstände erlitten und viel Blut wegen des Unfalls verloren, wie der Blick schrieb. Dettwilers Vater Andy wird im Blick so zitiert: «Sie haben um sein Leben gekämpft.» Ebenso seien Milz und Lunge in Mitleidenschaft gezogen worden. Zudem habe er einen offenen Bruch am Bein, heisst es weiter.

Wie Dettwilers Team bekannt gab, muss sich dieser mehreren Operationen unterziehen, sei aber in guten Händen. «Wir werden zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Details bekannt geben», schreibt das Team CIP Green Power und fügt hinzu: «Noah ist ein Kämpfer.» Seine Eltern haben sich bereits auf den Weg nach Malaysia gemacht.

Jose Antonio Rueda, der mit voller Wucht in seinen Gegner fuhr, ist mit einer Gehirnerschütterung und einer Fraktur an der Hand vergleichsweise glimpflich davongekommen. Dies gab MotoGP auf der Plattfrom «X» bekannt.

Sieg des Japaners wird zur Nebensache

Weil die Bergung und der Abtransport ins Spital viel Zeit in Anspruch nahmen, konnte das Rennen erst mit rund anderthalb Stunden Verspätung gestartet werden. Dass der Japaner Taiyo Furusato später seinen ersten Sieg holte, blieb an diesem Morgen Nebensache. Auch bei der höchsten Kategorie gedachte man den beiden verunfallten Fahrern.

MotoGP-Rennsieger Alex Marquez sagte nach seinem Sieg: «Ich bete für die beiden Moto3-Piloten.» Bereits am Samstag beim Qualifying verunfallte Dettwiler, weil ein anderer Fahrer sein Heck berührte. Danach hatte der Solothurner technische Probleme und konnte keine gute Qualifyingrunde fahren. Diese Probleme schienen sich bei seinem langsamen Tempo in der Besichtigungsrunde zu wiederholen.

Dettwiler fährt seit 2023 in der kleinsten MotoGP-Klasse. Seither hat er erst zwei WM-Punkte gesammelt. Diese holte er dank des 14. und damit seines besten Platzes in Austin. In dieser Saison blieb er ohne Punkte. Die ersten drei Rennen verpasste er, weil er bei den Testtagen schwer stürzte und sein Handgelenk operieren musste. Die verbleibenden sechs Rennen werden wohl ohne ihn über die Bühne gehen.

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