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Langlauf-Weltcup Davos

Starke Sprintleistungen, viele Baustellen und Nadine Fähndrichs Selbstvertrauen für ihre olympische Mission

Das Schweizer Langlaufteam zeigt beim Heim-Weltcup zwei Gesichter: Ein Auftritt in den Sprintrennen, der von olympischen Medaillen träumen lässt. Ein Teamresultat über 10 km, das zu Stirnrunzeln führt.
Nadine Fähndrich (gelbe Startnummer) lässt sich nach ihrem Podestplatz im Sprint von den Teammitgliedern feiern.
Bild: GIAN EHRENZELLER

Der traditionelle Heim-Auftritt der Schweizer Langläuferinnen und Langläufer in Davos brachte Licht und Schatten. Welche Erkenntnisse kann man im Hinblick auf die Olympischen Spiele in zwei Monaten ziehen? Schliesslich hat das Schweizer Team im vergangenen März mit drei Medaillen an den Weltmeisterschaften in Trondheim Erwartungen geschürt.

Von Olympischem Edelmetall träumen dürfen Nadine Fähndrich im Sprint und das Duo Valerio Grond und Janik Riebli im Teamsprint. Die Luzernerin Fähndrich unterstrich in Davos ihre Ambitionen mit einem dritten Platz. Damit hat die erfolgreichste Schweizer Athletin der Langlauf-Geschichte nach Rang 1 im Jahr 2022 und Rang 2 im Jahr 2021 ihren Davoser Podest-Reigen komplettiert.

Allerdings findet das Olympiarennen in der klassischen Technik und nicht wie traditionell in Davos im Skating statt. Was bringt der 30-Jährigen der Davoser Erfolg im Hinblick auf Olympia konkret? «Es hilft sicherlich für das Selbstvertrauen», sagt Nadine Fähndrich. «Zu sehen, dass ich mithalten kann, obwohl die Form noch nicht top ist, gibt zusätzlich ein gutes Gefühl.» Davos war Fähndrichs 17. Podestplatz in einem Einzelrennen im Weltcup. Die zwei jüngsten dritten Plätze im Teamsprint feierte die Innerschweizerin gemeinsam mit Anja Weber. WM-Bronze des Duos vor neun Monaten unterstreicht die doppelte Medaillenchance Fähndrichs bei den Olympischen Spielen definitiv.

Auch Janik Riebli darf von Olympia-Medaille träumen

Anja Weber ihrerseits brillierte trotz Mammutprogramm mit Starts an allen drei Tagen mit dem besten Schweizer Distanz-Resultat über 10 Kilometer. In Abwesenheit der kranken Nadja Kälin, die ihrerseits an der WM mit den Rängen 6, 8 und 8 verblüfft hatte, lief die Multisportlerin Weber, die im Sommer auch als Triathletin Rennen bestreitet, auf Platz 16. Für die Winterspiele dürfte ein Diplomrang in den Distanzrennen für die Schweizerinnen aber das Höchste der Gefühle sein.

Auch Valerio Grond, der beste Schweizer Sprinter, verpasste den Heimauftritt krankheitshalber. Als Ersatz lief Noe Näff gemeinsam mit dem gesetzten Janik Riebli im Teamsprint und auch dieses Duo hielt als Vierte mit der Weltspitze mit. Grond und Riebli dürfen den Medaillentraum also durchaus selbstbewusst in den Mund nehmen.

Ausnahmslos ernüchternd ist hingegen die Bilanz der Schweizer Distanzläufer. Für den 24-jährigen Nicola Wigger mag die Auszeichnung «bester Schweizer» eine persönliche Genugtuung sein, der dazugehörende Platz 48 ist es definitiv nicht. «Wir fühlten uns vor dem Rennen als Team stark und hatten super Ski. Wieso die anderen Nationen so viel schneller sind, kann ich mir wirklich nicht erklären», sagte der Zürcher Oberländer. Neben den einmal mehr dominierenden Norweger, welche die ersten fünf Positionen für sich beanspruchten, waren Athleten aus weiteren 13 Nationen besser als der beste Schweizer – darunter etwa auch fünf US-Amerikaner.

Was heisst das mit Blick auf Olympia? Der Toggenburger Beda Klee lief vor zwei Jahren regelmässig in die Weltspitze. Nach vielversprechenden Ansätzen zum Saisonstart in Skandinavien war Davos jetzt aber ein herber Rückschlag für Klee. Nun soll ein vierwöchiger Trainingsblock doch noch einen Weg zurück zur Topform der Saison 2023/24 weisen. Aktuell erinnert aber grundsätzlich noch sehr wenig an die starke Schweizer Teamleistung der WM, die mit einem sensationellen Silberrang in der Staffel ihren Höhepunkt fand.

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