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Fussball

Schweizerinnen gewinnen in Luzern gegen Kanada mit 1:0 – das war vom Sommermärchen noch übrig

Die Schweizer Fussballerinnen gewinnen ihr erstes Spiel nach dem Heimturnier gegen Kanada 1:0. Einzige Torschützin des Spiels ist Alayah Pilgrim.

Als die Schweizer Fans nach dem Führungstor hüpfen und singen, erinnert das kurz an die EM. An jene schönen Tage im Juli, als das Schweizer Frauen-Nationalteam verzückte und für eine Frauenfussball-Euphorie sorgte. «Als ich die Fans hüpfen sah, habe ich schon an die EM zurückgedacht», sagt Iman Beney später.

Doch die Erinnerungen an das Sommermärchen verblassen während des ersten Auftritts seit dem Heimturnier ein wenig. Es ist halt eben doch nur ein Testspiel an diesem Freitagabend auf der mit 10'025 Menschen gut gefüllten Luzerner Allmend.

Torschützin Alayah Pilgrim (links) jubelt mit Noelle Maritz und Nadine Riesen.
Bild: Philipp Schmidli / EPA

Die Schweizerinnen sorgen schliesslich gegen Kanada für einen souveränen 1:0-Sieg. Schon nach 12 Minuten spielt Sydney Schertenleib den Ball gefährlich in die Mitte, wo Riola Xhemaili am Ball vorbeischlägt. Dieser landet daraufhin vor den Füssen von Alayah Pilgrim. Die Stürmerin der AS Roma schiebt überlegt zur Führung ein.

Die Fans lechzen nach spielerischen Höhepunkten

In der Folge ist die Partie geprägt von Ansätzen, Ballverlusten und mangelnder Intensität. Ein klassisches Testspiel halt. Dabei wird das Luzerner Publikum bereits bei den kleinsten Offensivaktionen laut. Die Fans lechzen nach spielerischen Höhepunkten, werden bei neun Grad gegen die Weltnummer neun jedoch nicht verwöhnt.

Janine Sonis (links) und Iman Beney liefern sich einen Zweikampf.
Bild: Toto Marti/ Freshfocus

Immerhin ein paar spielerische Dinge erinnern an die warmen Sommertage zurück. Die Aufstellung im 3-5-2 ist sehr ähnlich besetzt wie an der EM. Die bei Manchester City herausragende Offensivspielerin Iman Beney spielt erneut als Aussenverteidigerin, Lia Wälti ist wieder die Taktgeberin im Mittelfeld und Livia Peng immer noch der sichere Rückhalt im Tor. Trotz ihres Wechsels zu Chelsea, wo sie hinter der englischen Nationaltorhüterin Hannah Hampton nur noch die Nummer zwei ist, präsentiert sie sich in blendender Verfassung und hält den Schweizer Sieg fest.

Zur Wahrheit gehört auch, dass Kanada viele aussichtsreiche Möglichkeiten leichtfertig vergibt. Besonders Janine Sonis, die in der 87. Minute den Pfosten trifft, lässt mehrere Möglichkeiten ungenutzt. Zudem muss Kanadas Superstar Olivia Smith den Platz schon in der ersten Hälfte verletzt verlassen. Sie ist im Juni für über eine Million Pfund zu Arsenal gewechselt - was einen neuen Rekord im Frauenfussball bedeutete.

War es das letzte Heimspiel für Sundhage?

Und so wandert der Blick an diesem Freitagabend in Luzern auch immer wieder zur Schweizer Nationaltrainerin Pia Sundhage. Einmal kontrolliert sie einen hohen Ball gekonnt, was ihr prompt Applaus vom Publikum einbringt. Sundhage lächelt und zieht den imaginären Hut. Sie weiss, es könnte ihr letzter Auftritt an einem Heimspiel in der Schweiz sein. Noch immer ist unklar, ob die 65-jährige Schwedin als Nationaltrainerin weitermachen darf, obwohl sie diesen Wunsch auch in diesem Zusammenzug mehrfach bekräftigte. Der Schweizerische Fussballverband hält sie weiter hin, im Laufe des nächsten Monats will er einen Entscheid verkünden.

War es Pia Sundhages letzter Auftritt in der Schweiz?
Bild: Philipp Schmidli / Keystone

«Wir haben gesagt, dass das unsere letzte Chance ist vor den Schweizer Fans zu tanzen», sagte Sundhage nach dem Spiel. Sie macht an diesem Abend Werbung in eigener Sache. Der Schweizer Auftritt ist zwar keine Kür, aber weit mehr als nur ein einfacher Sieg. «Im Sommer haben wir viele Herzen gewonnen. Es war schön, sich mit einem Sieg zu verabschieden», sagt Nati-Captain Lia Wälti. Hüpfend und tanzend verabschieden sich die Nati-Stars vor ihrem eigenen Anhang.

Swissporarena, Luzern. 10'025 Zuschauende. 
Tore: 12. Pilgrim, 
Schweiz: Peng; Beney, Calligaris, Stierli, Maritz, Riesen (64. Wandeler); Reuteler, Wälti, Xhemaili (46. Vallotto); Pilgrim (46. Egli), Schertenleib (84. Csillag).
Bemerkungen: 87. Pfostenschuss Sonis. Verwarnung: 45. Sonis, 68. Wandeler (beide Foul).

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