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Tennis

Neidischer Blick zur Konkurrenz: Das sind die Teilnehmer der Swiss Indoors Basel 2025

Ab dem 18. Oktober findet in der Basler St. Jakobshalle während neun Tagen wieder das ATP-500er-Turnier statt. Jetzt steht fest, welche Spieler sich für das Turnier gemeldet haben. Auffällig ist, dass die grösseren Namen in diesem Jahr lieber zur Konkurrenz gehen.

Seit zehn Jahren messen sich die Swiss Indoors Basel mit dem gleichzeitig stattfindenden ATP-500er-Turnier von Wien. Vor zwei Jahren gab Turnierdirektor Roger Brennwald erstmals zu, dass Wien das stärkere Feld hatte. 2024 litt die Basler Konkurrenz dann unter einigen kurzfristigen Absagen. Doch es scheint fast so, als ob das Turnier in Österreichs Hauptstadt in diesem Jahr wieder deutlich besser besetzt sein wird, als die Swiss Indoors.

Für Wien haben sich gemäss Entry List fünf Top-10-Spieler und neun Top-20-Spieler angemeldet. Nach Basel kommen nur zwei Top-10- und acht Top-20-Spieler. Auch die Leistungsdichte ist in Wien (22 Spieler aus den Top 39) besser als in Basel. (22 Spieler aus den Top 48). Auffällig ist, dass Wien offenbar nicht nur mehr Geld in die Vorverträge mit Aushängeschildern wie Jannik Sinner, Alexander Zverev oder Andrej Rublew investiert. Auch aus dem Ranglisten-Mittelfeld schlagen spannende Spieler wie Stefanos Tsitsipas, Grigor Dimitrow oder Frances Tiafoe lieber in Wien auf, obwohl sie in der Vergangenheit auch schon Basel mit einem Besuch beehrt hatten.

Zwei Trümpfe haben die Swiss Indoors in diesem Jahr allerdings noch. In Basel schlagen mehr jüngere Spieler wie Ben Shelton, Joao Fonseca, Jakub Mensik auf, welche das Tennis in Zukunft prägen könnten und spektakuläre Ballwechsel bieten.

Dazu gibt es mit Stan Wawrinka, Henry Bernet, Jerome Kym, Leandro Riedi oder Dominic Stricker auch ohne Top-100-Ranking einige spannende Schweizer Spieler, die beim Heimturnier für Furore sorgen könnten. Noch wurde allerdings bis auf Bernet und Wawrinka nicht kommuniziert, wer die Wildcards für Hauptfeld und Qualifikation erhält.

Bis auf vier Qualifikanten, ein Special Exempts für einen formstarken Spieler und zwei weitere Wildcards steht das Teilnehmerfeld, bei dem es allerdings auch kurzfristig noch verletzungsbedingte Absagen geben könnte.

Taylor Fritz (USA, ATP 5)

Taylor Fritz ist in diesem Jahr der topgesetzte Spieler der Swiss Indoors.
Bild: Imago/Yoshio Tsunoda

Der US-Open-Finalist von 2024 gewann 2025 auf Rasen die Turniere von Eastbourne und Stuttgart und stand auch in Wimbledon im Halbfinal. Die Nummer 5 der Welt dürfte an den Swiss Indoors an Nummer 1 gesetzt sein. Nach Basel reist Fritz, dessen Mutter bereits Tennisprofi war und dessen Vater Coach ist und schon früh die Karriere seines Sohnes förderte, zum fünften Mal. Über den Viertelfinal kam er dort allerdings nie heraus.

Ben Shelton (USA, ATP 6)

Vor einem Jahr verzückte der damals 21-Jährige bei seinem Debüt in Basel die Fans mit offensivem Spiel und scheiterte erst im Final. 2025 gewann der Linkshänder in Toronto sein erstes Masters-Turnier und erreichte mit Weltranglistenplatz 6 einen neuen Karrierebestwert. Seit den US Open plagt Shelton allerdings eine Schulterverletzung, weshalb er zuletzt auch die Teilnahme in Tokio absagen musste.

Holger Rune (DEN, ATP 11)

Der dänische Heisssporn schlägt zum vierten Mal in Serie in Basel auf. Dreimal erreichte der 22-Jährige bereits den Halbfinal, einmal scheiterte er im Final. Und immer schied Rune in Basel gegen den späteren Sieger aus. Nachdem er im Jahr 2024 kein Turnier gewann, siegte er in diesem Jahr in Barcelona auf Sand. Dennoch rutschte der Däne aus den Top 10.

Casper Ruud (NOR, ATP 12)

Zwölf seiner 13 Turniersiege hat der Norweger auf Sand gefeiert, zuletzt beim Masters in Madrid in diesem Jahr. In Basel hat er auch 2025 wieder einen Vorvertrag unterschrieben, obwohl Ruud nur eines von drei Spielen in der St. Jakobshalle gewinnen konnte. Auch sein Vater Christian war Tennisprofi.

Félix Auger-Aliassime (CAN, ATP 13)

Felix Auger-Aliassime nahm die Trophäe aus Basel schon zweimal mit nach Hause.
Bild: Imago/Camilla Stolen

Der Swiss-Indoors-Sieger von 2022 und 2023 ist der bestklassierteste Teilnehmer, der ohne Startgage nach Basel kommt. Nachdem der 25-jährige Kanadier aus den Top 20 gefallen war, ist er dank zwei Turniersiegen in diesem Jahr und eines starken Spätsommers inklusive Halbfinal-Teilnahme an den US Open wieder auf dem Vormarsch.

Jiri Lehecka (CZE, ATP 17)

Der 23-Jährige gewann in diesem Jahr in Brisbane bereits ein Turnier auf Hartplatz und besiegte zuletzt im Davis Cup die zu favorisierenden Taylor Fritz und Frances Tiafoe und gewann mit seinem Land 3:2 gegen die USA.

Jakub Mensik (CZE, ATP 19)

Der 20-jährige Tscheche gewann dieses Jahr das Masters von Miami und holte damit seinen ersten ATP-Turniersieg überhaupt. Auf dem Weg zum Titel besiegte der erstmals in Basel aufschlagende Laver-Cup-Teilnehmer mit Novak Djokovic, Taylor Fritz und Jack Draper drei Top-10-Spieler. Auch Mensik wurde von den Swiss-Indoors als sogenannter Next-Gen-Spieler verpflichtet.

Alejandro Davidovich Fokina (ESP, ATP 20)

Der 26-jährige Spanier war noch nie so gut klassiert wie in diesem Jahr, obwohl er noch kein ATP-Turnier gewonnen hat und kommt zum zweiten Mal nach Basel. Nach aktuellem Ranking wäre er als Nummer 8 der Swiss Indoors gerade noch gesetzt.

Arthur Fils (FRA, ATP 23)

Nach einem starken Jahr 2024 und einem ebenfalls geglückten Starts ins Jahr 2025 kletterte der 21-jährige Franzose bis auf Rang 14 vor. Doch seither schlägt sich Fils, der zum zweiten Mal von den Swiss Indoors verpflichtet wurde, mit einem Ermüdungsbruch im Rücken herum. An den French Open gab er verletzt auf, im Juli versuchte er ein Comeback. Doch seither musste Fils alle Turniere absagen und erlitt zuletzt einen weiteren Rückschlag.

Ugo Humbert (FRA, ATP 24)

Der Linkshänder stand in Basel vor zwei Jahren im Halbfinal. In der Halle trumpft Humbert auf. Vier seiner sieben ATP-Titel gewann er bei ähnlichen Bedingungen wie in der St. Jakobshalle.

Denis Shapovalov (CAN, ATP 26)

Denis Shapovalov hat sich ins Herz von Swiss-Indoors-Turnierdirektor Roger Brennwald gespielt.
Bild: Imago/David Emm

Die einhändige Rückhand des 26-jährigen Linkshänders sieht elegant aus und erfreut das Basler Publikum zum vierten Mal. Auch Turnierdirektor Roger Brennwald hat ein besonderes Faible für den Kanadier. 2024 bekam Shapovalov eine Wildcard, jetzt einen Vertrag, obwohl er kein Top20-Spieler ist.

Gabriel Diallo (CAN, ATP 35)

Mit 2,03-Metern gehört der Aufschlag zu den grossen Stärken des aufstrebenden Kanadiers, der in diesem Jahr auf Rasen in s-Hertogenbosch seinen ersten ATP-Titel gewann. Diallos Vater stammt aus Guinea, die Mutter aus der Ukraine

Giovanni Mpetshi-Perricard (FRA, ATP 36)

Giovanni Mpetshi Perricard will seinen Titel in Basel verteidigen.
Bild: Imago/Grant Hubbs

Diesen Riesen kennt man in Basel seit dem Vorjahr. Auch Mpetshi-Perricard ist 2,03-Meter gross und servierte an den Swiss Indoors 2024 sämtliche Gegner weg. Der Franzose gewann vor einem Jahr mit nur einem Satzverlust zum erst zweiten Mal ein ATP-Turnier. In diesem Jahr hat der 22-Jährige allerdings 20 von 34 Matches verloren.

Alexandre Muller (FRA, ATP 38)

Der Sieger von Hong Kong kommt in diesem Jahr im Alter von 28 Jahren zum ersten Mal nach Basel und damit in die Stadt seines Idols Roger Federer.

Jaume Munar (ESP, ATP 40)

Der Barça-Fan wartet auch mit 28 Jahren noch auf seinen ersten ATP-Titel. Die Swiss Indoors besuchte der Heisssporn bereits 2015, als er als jedoch in der Qualifikation scheiterte.

Sebastian Baez (ARG, ATP 41)

Mit 1,70-Metern ist der Argentinier auch in diesem Jahr der kleinste Spieler im Hauptfeld der Swiss Indoors. Nach Basel kommt der 24-Jährige seit 2022, allerdings gewann der Sandplatzspezialist hier nur eines von vier Spielen.

Joao Fonseca (BRA, ATP 42)

Joao Fonseca ist seit einer Woche auch Laver-Cup-Sieger.
Bild: Imago

Der Stern des 19-Jährigen begann an den US Open 2024 mit zwei Siegen zu leuchten. Kurz darauf gewann der Brasilianer die Next-Gen-Finals und besiegte an den Australian Open mit ansehnlichem Offensivtennis Andrej Rublew und damit einen Top-10-Spieler. Als künftiger Star wurde er erstmals auch von den Swiss Indoors unter Vertrag genommen.

Lorenzo Sonego (ITA, ATP 44)

Der Turiner singt und tanzt gerne und hat auch bereits einige eigene Songs veröffentlicht. 2023 gewann er mit Italien den Davis Cup. In Basel schlug der 30-Jährige noch nie auf.

Zizou Bergs (BEL, ATP 45)

Auch der 26-jährige Belgier freut sich über ein Karrierebestranking. Einen Titel hat der emsige Grundlinienläufer allerdings noch nicht gewonnen.

Miomir Kecmanovic (SRB, ATP 46)

Er gewann 2025 das Turnier in Delray Beach und damit erstmals seit fünf Jahren wieder einen ATP-Titel. Mit 13 Jahren zog der Serbe fürs Tennistraining mit seiner Tante nach Florida.

Benjamin Bonzi (USA, ATP 47)

Der 29-Jährige stand im verrücktesten Spiel des Jahres auf dem Platz, als sein Gegner Daniil Medwedew an den US Open bei Matchball Bonzi einen minutenlangen Spielunterbuch provozierte, den Satz noch gewann, um dann doch nach fünf Sätzen zu verlieren. Bonzi hat in der Halle schon in Metz einen ATP-Titel gewonnen, allerdings noch nie in Basel gespielt.

Marcos Giron (USA, ATP 48)

Obwohl er nur 1,80 Meter misst, hat der 32-Jährige seinen einzigen ATP-Titel 2024 in Newport auf Gras gefeiert.

Sebastian Korda (USA, ATP 74)

Der Sohn eines Grand-Slam-Siegers (Vater Petr) und einer ehemaligen Nummer 2 der Welt (Mama Regina) startet dank eines geschützen Rankings in Basel.

Stan Wawrinka (WC, SUI, ATP 129)

Der 40-Jährige ist zwar im Ranking gesunken und hat 2025 nur zwei Spiele auf ATP-Level gewonnen. Doch Wawrinka hat weiter Spass am Tennis und stand zuletzt in zwei Challengern im Final und im Halbfinal. In Basel schlägt er zum 17. Mal auf und darf sich zum Ende seiner Karriere noch mindestens einmal vom Heimpublikum, das ihn unterdessen lieb gewonnen hat, feiern lassen.

Henry Bernet (WC, SUI, ATP 505)

Henry Bernet gewann im Januar an seinem 18. Geburtstag die Juniorenkonkurrenz der Australian Open.
Bild: Imago/Juergen Hasenkopf

Der 18-jährige Junioren-Grand-Slam-Sieger aus Basel weckt wegen seiner Spielweise, der Herkunft und des Akzents Erinnerungen an Roger Federer. Das ist auch Roger Brennwald nicht verborgen geblieben. Bernet, der schon im Jahr zuvor in der Qualifikation gegen Fabio Fognini eine Partie auf dem Basler Centre Court gewann, bekommt dieses Mal eine Wildcard für das Hauptfeld.

Sinner (ATP 2), Zverev (3), de Minaur (8), Musetti (9), Khachanov (10), Rublew (14), Paul (15), Bublik (16), Medwedew (18), Cerundolo (21), Machac (22), Cobolli (25), Tsitsipas (27), Dimitrow (28), Tiafoe (29), Darderi (30), Griekspoor (31), Michelsen (32), Nakashima (33), Norrie (34), Moutet (37), Popyrin (39), Tabilo (72), Misolic (98), Ofner (137).

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