notifications
Darts

«Danke für mein Preisgeld»: Littler schiesst gegen buhende Fans

Luke Littler kommt der erfolgreichen Titelverteidigung bei der Darts-WM immer näher - legt sich aber mit den Fans im Ally Pally an.
Luke Littler zieht in den Viertelfinal ein.
Bild: John Walton / AP

Luke Littler zuckte mit den Schultern, wandte sich in Richtung des Publikums - und rechnete dann mit bissigen Worten mit den buhenden Fans im Ally Pally ab. «Das juckt mich nicht. Ich will eines sagen: Ihr zahlt für Tickets - ihr zahlt also mein Preisgeld. Danke für mein Geld. Danke, dass ihr gebuht habt», sagte der angefressene Darts-Weltmeister nach seinem hart erkämpften Viertelfinaleinzug bei der WM - und schob energisch ein «Come on!» hinterher.

Mit reichlich Mühe hatte sich der Überflieger zuvor gegen Ex-Champion Rob Cross (4:2) durchgesetzt. Das Verhalten der Zuschauer im Alexandra Palace gefiel ihm dabei aber gar nicht, wie er am Mikrofon von Sky Sports deutlich machte. Schon nach seinem verwandelten Matchdart hatte der 18-Jährige in Richtung des Publikums gestikuliert und sich massiv abgefeiert - so emotional sieht man den Weltranglistenersten selten.

Er sei vom Verhalten der Fans überrascht gewesen, sagte Littler später bei der Pressekonferenz - da hatte er sich längst wieder beruhigt: «Es ist, wie es ist. Sie wollten, dass der Favorit rausfliegt. Ich musste einfach meinen Job machen.»

Der Favorit ist Littler mittlerweile in jedem Match. Der englische Ausnahmekönner ist auf dem Weg zur dritten Finalteilnahme in Serie und zum zweiten WM-Titel in Folge. Seit seinem kometenhaften Aufstieg vor zwei Jahren ist Littler das alles überstrahlende Gesicht der bunten Dartswelt. Nun muss er lernen, auch mit Gegenwind umzugehen.

«Ich habe meinen Kopf verloren», räumte Littler angesprochen auf sein Interview mit einem Lachen ein. Littler ist dabei nicht der erste Spieler, der das Verhalten der verkleideten und stimmgewaltigen Zuschauer im Ally Pally kritisierte. Schon in den frühen Runden hatte sich beispielsweise Ricardo Pietreczko ("Jeder Spieler hasst das») über Pfiffe und Buhrufe beschwert.

Er selbst habe Buhrufe gegen sich bei der WM aber «zum ersten Mal» erlebt, betonte Littler, der im Viertelfinale am Neujahrstag auf den Sieger des Duells zwischen Luke Woodhouse (England) und Krzysztof Ratajski (Polen) trifft - und dann wieder der klare Favorit ist.

«Ich erwarte das Schlimmste an Neujahr», sagte Littler. Aus der Erfahrung will er aber die richtigen Schlüsse ziehen. «Wir Dartsspieler zeigen Emotionen, und dazu haben wir jedes Recht», sagte der 18-Jährige: «Du musst es manchmal herauslassen. Und das habe ich getan, als ich das Match gewonnen habe.» (sid)

Mehr zum Thema:

Mehr zum Thema:

Kommentare (0)