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Doppelstöcker auf der Linie Küssnacht–Luzern kein Thema – längere Züge hingegen schon

Auf der Bahnlinie zwischen Küssnacht und Luzern bleibt der Einsatz von Doppelstockzügen unrealistisch. Entlastung soll stattdessen über längere Kompositionen und neue Fahrzeuge kommen.
Auf dem Voralpenexpress der Südostbahn gebe es im gleichen Abschnitt keine Kapazitätsprobleme.
Bild: zvg

Die Schwyzer Regierung sieht auf der Bahnstrecke Arth-Goldau–Küssnacht–Luzern vorerst keinen Bedarf für einen Kapazitätsausbau. In ihrer Antwort auf eine Interpellation von Kantonsrat Martin Raña (SP, Küssnacht) hält sie fest, die bestehenden und bereits geplanten Massnahmen ausreichten, um die wachsende Nachfrage zu bewältigen.

Insbesondere die S3 stösst jedoch zwischen Küssnacht und Luzern zu Stosszeiten an ihre Grenzen. Zwischen 7 und 8 Uhr sowie 17 und 18 Uhr seien die Züge teils so gut gefüllt, dass bis zu 70 Personen stehen müssen, wenn kurzfristig kleinere Zugkompositionen eingesetzt werden. «Insgesamt sind jedoch ausreichend Kapazitäten vorhanden», schreibt der Regierungsrat und verweist darauf, dass die Engpässe auf wenige Verbindungen beschränkt seien. Auf dem Voralpenexpress der Südostbahn gebe es im gleichen Abschnitt keine Kapazitätsprobleme.

Der von Raña ins Spiel gebrachte Einsatz von Doppelstockzügen bleibt vorerst ein Wunschtraum. Die Strecke sei baulich nicht dafür ausgelegt, Tunnel und Durchfahrten bieten zu wenig Raum. Ein Ausbau des Lichtraumprofils würde «umfassende bauliche Eingriffe» und erhebliche Kosten verursachen. Entsprechend gibt es weder bei der SBB noch in der Planung konkrete Projekte.

Statt in Grossbauten zu investieren, setzen Kanton und Bahnunternehmen auf punktuelle Verbesserungen. Die Perrons in Merlischachen und Immensee werden auf 160 Meter verlängert und behindertengerecht umgebaut, sodass die S3 künftig in Doppeltraktion verkehren kann. Mit der Einführung der neuen Flirt-Züge des Typ EVO ab Ende 2028 sollen zudem flexiblere Kompositionen möglich werden, die in Spitzenzeiten mehr Sitzplätze bieten.

Im Agglomerationsprogramm Luzern sieht die Regierung die Linie angemessen berücksichtigt. Grössere Bahnausbauten würden ohnehin über nationale Programme finanziert. Der Kanton will sich weiterhin dafür einsetzen, dass Küssnacht und der Talkessel Schwyz gut an den Wirtschaftsraum Luzern angebunden bleiben, nicht zuletzt wegen des Entwicklungsgebiets Fänn in Küssnacht. (rem)

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