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Gerichtsfall

San Francisco verklagt Nestlé, Coca-Cola, Pepsi, Mars und Co.

Snacks, Süssigkeiten und Erfrischungsgetränke sind zwar gut, aber eben ungesund. Nun geht eine US-Stadt gegen die Konzerne vor.
Kitkat aus dem Hause Nestlé: Lecker und nicht wirklich gesund.
Bild: Kevin Carter/Getty

Die Stadt San Francisco zieht gegen zehn Lebensmittelriesen wegen des Verkaufs hoch verarbeiteter industrieller Fertigprodukte vor Gericht. Verklagt werden unter anderem Coca-Cola, Pepsico, Kraft Heinz, Mondelez, WK Kellogg, Mars und auch der Schweizer Lebensmittelriesen Nestlé. Der Grund: Ihre Produkte enthalten oft Zucker, Salz, Fette, industrielle Stärken und Zusatzstoffe wie Emulgatoren, Farbstoffe oder Aromastoffe. Und das sei ungesund.

San Francisco verweist in der Klage unter anderem auf im medizinischen Fachjournal «The Lancet» veröffentlichte Studien und Warnungen der Weltgesundheitsorganisation WHO. Demnach gebe es Hinweise darauf, dass zu den Risiken unter anderem Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Diabetes gehörten.

Forderung nach Wiedergutmachung

San Franciscos Staatsanwalt David Chiu wirft den Unternehmen vor, mit dem Verkauf schädlicher Lebensmittel eine «Gesundheitskrise» ausgelöst zu haben. Die Stadt fordert in der Klage unter anderem ein Verbot «irreführender» Vermarktung der Lebensmittel und finanzielle Wiedergutmachung für den Schaden, der in San Francisco entstanden sei.

Eine Unternehmensvereinigung wies die Kritik zurück. Es gebe keine allgemein akzeptierte wissenschaftliche Definition ultraverarbeiteter Lebensmittel, und es sei irreführend für Konsumenten, Produkte für ungesund zu erklären, nur weil sie verarbeitet seien, argumentiert die Gruppe Consumer Brands Association.

San Francisco war in den 1990er-Jahren erfolgreich mit einer Klage gegen die Tabak-Industrie, die mit einer Zahlung von 539 Millionen Dollar endete. Die Stadt zieht Parallelen zum damaligen Fall und wirft der Lebensmittel-Branche unter anderem vor, süchtig machende Produkte geschaffen zu haben. (dpa)

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