Es ist eine Geschichte, wie sie es sich viele Orchester wünschen. Junge Künstler entdecken, gerade zu Beginn ihrer Karriere, sie auf dem Weg in die grosse weite Welt hinaus begleiten – und auf dem Höhe ihrer Karriere davon profitieren, dass man früh gute Beziehungen zu den neuen Stars geknüpft hat. Zwei Konzerte, die dieses Wachsen illustrieren, finden in der kommenden Woche statt.

Das jährliche Gastspiel des Luzerner Sinfonieorchesters in Engelberg fungierte bereits in der Vergangenheit als Parkett zum Kennenlernen. Ein Beispiel ist der südkoreanische Yunchan Lim. Ihn stellte das Luzerner Sinfonieorchester im Jahr 2023 in Engelberg vor. In Korea war der junge Pianist schon längst ein Star, das Hotel in Engelberg schnell durch südkoreanische Fans ausgebucht. Erst diesen Januar war er wieder am Klavierfestival «Le Piano Symphonique» zu Gast und wurde auch vom ortsansässigen Publikum gefeiert.
Geschichten von Anfängen und erprobte Musiker
So ähnlich verläuft es nun auch für Pilar Policano aus Argentinien. Die Geigerin wurde 2007 geboren und trat bereits 2024 mit Mendelssohns Violinkonzert in e-Moll zusammen mit dem Luzerner Sinfonieorchester auf die Bühne in Engelberg. Erst im Februar gewann sie den mit 25.000 Franken dotierten Preis für junge Solisten der Arthur-Waser-Stiftung. Damit verbunden sind zwei Auftritte mit dem Luzerner Sinfonieorchester.
Ganz im Sinne der Geschichte, für die Policano steht, stehen frühe Werke von später grossen Komponisten auf dem Programm. Richard Strauss war ebenfalls 17 Jahre alt, als er seine Serenade für 13 Bläser, op. 7 schrieb. Sergej Rachmaninows erste Sinfonie wurde von einem angetrunkenen Dirigenten aufgeführt, fiel beim Publikum durch und verursachte ihm eine vierjährige Kompositionsblockade. Bei Erich Wolfgang Korngold stand sein Violinkonzert in D-Dur eher für ein Wiederentdecken der «klassischen» Klassik nach Jahren des Fokus auf Filmmusik.
Und wer spielt dieses Jahr in Engelberg? Das Luzerner Sinfonieorchester weiss, dass es sich auch aus den wohlbesetzten eigenen Reihen bedienen kann. Vivaldis «Vier Jahreszeiten» spielen die Konzertmeister Gregory Ahss und Lisa Schatzmann, sein Konzert für zwei Celli die Solocellisten Heiner Reich und Samuel Niederhauser.
Samstag, 3. Mai, 19.30, Kursaal Engelberg; Mittwoch, 7. und Donnerstag, 8. Mai, 19.30, KKL Luzern.
Kommentare
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien, die Kommentare werden von uns moderiert.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.