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Leserbrief

Ächt jetzt?

Zum Artikel «Betriebe können sich jetzt mit ‹Ächt Schwyz› zertifizieren lassen» vom 21. Januar

Betriebe können sich jetzt mit «Ächt Schwyz» zertifizieren lassen. Von der Region für die Region, abgekupfert von der Migros, soll also auch im heimischen Gewerbe verkaufsfördernd genutzt werden. Nun ist es aber so, dass der mündige Esser weiss, dass er ist, was er isst. Insofern will dieser doch in erster Linie wissen, wie gesund die ihm angebotenen Produkte sind. Regionale Produkte sind aber nicht automatisch gesund, auch wenn das suggeriert werden soll. Qualität hat also weniger mit der Region als damit zu tun, wie stark verarbeitet und durch welche Schadstoffe die Produkte belastet sind.

Ächt Schwyz müsste in erster Linie darum besorgt sein, dass in seinen Partnerbetrieben zumindest ein Menu/Produkt mit einem kontrollierten und glaubhaften Label für gesunde Nahrung (Bioknospe/Demeter) angeboten wird. Diese Produkte sind dann wirklich ökologisch und sozial nachhaltig (das Puschlav mit 97 Prozent Bioknospenbetrieben in der Landwirtschaft sei hier als Referenz erwähnt). Analog zum «Gault-Millau» oder «Guide Michelin» sei Ächt Schwyz empfohlen, Betriebe im Kanton Schwyz mit einem neu zu schaffenden Kriterienraster danach zu bewerten, wie gesund deren Produkte sind. Wenn solches durch die Neue Regionalpolitik unterstützt wird, dann ist das zu begrüssen, mit der in der Presse kommunizierten Ausrichtung von Ächt Schwyz wird aber durch unsere Steuergelder blosser Etikettenschwindel finanziert. Die einzigartige Natur unseres Kantons auch wirklich in gesunden Produkten einzufangen und erlebbar zu machen, das ist die einzig nachhaltige Strategie, die auch den mündigen Esser und Konsumenten wieder für sich zu gewinnen vermag.

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