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Altdorf

Zwei Urner Bergführer beleuchten den Alpinismus im Sonntagsgespräch

TriffAltdorf lädt am Wochenende zum Sonntagsgespräch ein. Sepp Inderkum und Mario Fullin thematisieren den Alpinismus und das Rettungswesen von früher und heute.
Bergsteigen und klettern fasziniert seit Jahrhunderten. (Bild: PD)
Eine alte Gletscherbrille. (Bild: PD)

Bis ins ausgehende Mittelalter galten die Alpengipfel als Sitz von Dämonen. «Noch 1387 sperrten die Behörden der Stadt Luzern den Mönch Niklaus Bruder und fünf geistliche Begleiter ein, die eine Besteigung des mythenumrankten Pilatus versucht hatten», erklärt das Historische Lexikon der Schweiz (HLS) zum Alpinismus.

Eine andere Wahrnehmung ergab sich dann vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1863 wurde der Schweizer Alpen-Club (SAC) gegründet. Berner und Urner Bergführer gründeten 1906 in Interlaken den Verband schweizerischer Bergführer (VSB), der 1929 vom Schweizerischen Bergführerverband (SBV) abgelöst wurde.

Rettungschef, Lawinenhundeführer und Flughelfer

Diesem Thema widmet sich das kommende Sonntagsgespräch von TriffAltdorf, eingeladen dazu sind zwei Urner Bergführer. Der eine mit Jahrgang 1940, der andere mit Jahrgang 1972, zwei versierte Alpinisten. Sepp Inderkum aus Andermatt ist ein Pionier des Rettungs- und Pistendienstes, war Zentralrettungschef und Präsident der Rettungskommission des SAC, Flughelfer und Stiftungsrat der Rega, Bergführer auch in Grönland und Nepal, Lawinenhundeführer und Instruktor.

«Als geschickter Verhandlungspartner hat Inderkum die Interessen des Bergrettungswesens im In- und Ausland mit Erfolg vertreten. Ihm ist es auch zu verdanken, dass sich die finanzielle Situation im SAC-Bergrettungswesen wesentlich verbessert hat und dem SAC seit 1994 leistungsdeckende Rettungstarife bezahlt werden», hielt der Zentralvorstand des SAC seinerzeit fest. Sepp Inderkum führte zusammen mit seiner Frau Gritli von 1979 bis 2006 das Hotel Tiefenbach oberhalb von Realp, das zu seiner Zeit ein bekannter und beliebter Treffpunkt der Volksmusik war. Sepp Inderkum ist auch der Gründer der Montag-Musik im «Schützenhaus» in Altdorf. Als 17-Jähriger hatte er bei Franz Nauer in Attinghausen das Handorgelspiel gelernt. Er hatte auch die Interessengemeinschaft Alpenpässe (IAP) gegründet und präsidiert.

Erstbesteigung des S-Pfeilers im Erstfeldertal

Im Alter von 23 Jahren war der Flüeler Mario Fullin bereits Bergführer. 2019 gelang ihm im Alleingang die Erstbegehung des S-Pfeilers am Fläugenfadhorn im Erstfeldertal. Damit verwirklichte er eine der längsten Kletterrouten unbegangener Wände der Schweiz. Rund 2000 alpine Kletterrouten hat er in der Schweiz als Erster gemeistert. Mario Fullin ist oft mit Extrembergsteiger Dani Arnold unterwegs, der auch Nebenhochzeiter der Fullins ist. Als Dani Arnold die erste Winterbegehung der alpinen Sportkletterroute «Deep Blue Sea» am Genferpfeiler in der Eigernordwand realisierte, war Mario Fullin als Sicherungspartner dabei.

Mit Sepp Inderkum verbindet ihn beispielsweise der Kletterpark Arnisee. 2015 gründete Mario Fullin seine eigene Firma, die Berg & Bau GmbH Mario Fullin mit dem Zweck, Sportaktivitäten wie Ski-, Kletter- und Wandertouren, Trekking, alpinistische Ausbildung in Fels, Schnee und Eis sowie alle damit verbundenen Dienstleistungen im In- und Ausland durchzuführen. Im Weiteren bietet die Gesellschaft die Ausführung von Bauarbeiten aller Art, Felssicherungsarbeiten und -beratungen, Sprengarbeiten, Wald- und Forstarbeiten sowie Landwirtschafts- und Umgebungsarbeiten.

Das Gespräch ist öffentlich, der Eintritt frei

Der Berg ruft, TriffAltdorf lädt ein zum Sonntagsgespräch mit Sepp Inderkum und Mario Fuillin am Sonntag, 20. März, 17 Uhr. Das Gespräch in den Räumen an der Dätwylerstrasse 15 in Altdorf, moderiert von Erich Herger, ist öffentlich, der Eintritt frei. TriffAltdorf lädt alle Interessierten jeglichen Alters herzlich ein. (pd/RIN)

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