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Zug

Zum letzten Mal Legorenvater: Die Alösler Fasnächtlerinnen und Fasnächtler verabschieden Marco Meier

Mit 1000 Zuschauenden hatte die Fansnachtsgesellschaft Alosen vor dem Umzug am Güdelmontag gerechnet. Gefühlt kamen mehr, um dem abtretenden Legorenvater Marco Meier einen Abschied zu bescheren, den er nie vergessen wird.
Hier steckte er noch in den letzten Fasnachtsvorbereitungen: Marco Meier. (Bild: Maria Schmid (Alosen, 19. Februar 2022))

Kilian Küttel

Nervös sei er. Und ein wenig wehmütig, stolz und freudig. «Alles miteinander», sagt Marco Meier, der im strahlenden Sonnenschein vor einem steht, Schminke im Gesicht und einen Zylinder auf dem Kopf trägt. Es ist 12.20 Uhr am Güdelmontag, in 40 Minuten wird der erste Trommelschlag den Umzug eröffnen – und damit einen Höhepunkt der 113. Alösler Fasnacht, die seit dem Morgenstreich um 4.30 Uhr läuft. Für den 43-jährigen Meier wird die 113. Ausgabe die letzte sein, wie er es sich gewohnt ist: Nach 20 Jahren im Vorstand und 12 Jahren als Legorenvater gibt er sein Amt ab, rückt ins zweite Glied und unterstützt die Fasnacht aus dem Hintergrund.

Ein Transparent zum Dank

Die Arbeit in den letzten beiden Dekaden bleibt nicht ungewürdigt: «Danke Marco» steht auf einem Transparent, das Meiers Vorstandskollegen an einem Baukran in die Höhe gezogen und ihm am Montagmorgen präsentiert haben.

«Das bedeutet mir brutal viel. Es zeigt den Zusammenhalt im Vorstand. Und es ist ein Zeichen, dass man nicht ganz alles falsch gemacht haben kann»,

sagt der abtretende Legorenvater, während sich langsam aber sicher immer mehr und mehr Globis und Wikinger, Schafe, Cowboys, Jäger und Pandabären rechts und links der Schwandstrasse versammeln. Angesichts des Kaiserwetters und der verpassten Fasnacht 2021 erwartete die Fasnachtsgesellschaft Alosen rund 1000 Zuschauerinnen und Zuschauer.

Motto: «Dä Vogel abgschossä»

Diese Erwartung dürfte der Güdelmontag erfüllt, wenn nicht gar übertroffen haben. Zu Umzugsbeginn drängen sich alleine auf dem Vorplatz der Garage Meier über 140 Männer, Frauen und Kinder, links und rechts der Strasse stehen die Leute in mehreren Reihen, dass man Acht geben muss, nicht langsam und unbemerkt nach hinten durchgereicht zu werden – und so den besten Blick zu verlieren auf die 15 Nummern, die am Güdelmontagsumzug unter dem Motto «Dä Vogel abgschossä» teilnahmen.

Bezug nahm das Thema auf die Redensart und auf den Auerhahn im Ratengebiet, von einem Wagen, in dessen Mitte ein grosses Nest zu sehen war, verteilten die Mitglieder der Fasnachtsgesellschaft ihre Orangen unter dem Publikum. Derweil machte sich eine Wagengruppe unter der Devise «hötterlä und chlötterlä» über das Tempolimit von Oberägeri nach Morgarten ebenso lustig wie über die neuen Kugelfänge bei der Schiessanlage. Und nebst einem geplanten Seesteg nach Unterägeri oder den wiedergekehrten ABBA bekam das Containerschiff Ever Given sein Fett weg, das im Suezkanal steckengeblieben war. Die Junglegoren lieferten mit ihrem Wagen eine Hommage an den Meistertitel des EV Zug und die Alösler Kindergruppe eine an das neue publizistische Doppel Rogerer Federer/Globi.

Das Jahr Verzicht war dem Umzug anzumerken

Angela Büsser, ursprünglich aus Alosen, steht am Strassenrand und beobachtet das Treiben. Sie sagt, dem Umzug merke man schon an, dass die Alöslerinnen und Alösler letztes Jahr verzichten mussten:

«Wir haben hier einen so kleinen Umzug und trotzdem geben sich die Leute so Mühe; dieses Jahr gefühlt noch mehr als in den anderen Jahren.»

Was herauskommt, wenn sie in Alosen Zeit und Energie in die Fasnacht investieren, konnte das Publikum am Montag gleich zwei Mal sehen. Denn der Tross wurde nach einem ersten Durchgang in Oberalosen gewendet. Und so vernahmen die Alöslerinnen und Alösler auch gleich doppelt, was die Gruppe Nummer 12 zu sagen hatte: Unter dem Motto «Iischtigä bitte!» thematisierten die Wagenbauerinnen und -bauer das 150-Jahr-Jubiläum und die neuen Wagen der Rigi Bahnen, wozu sie ein Exemplar nachbauten, das eine Miniatur-Rigi hoch und runterfuhr. Auf dem Heck des Wagens prangte ihre Botschaft: «Marco, gueti Fahrt i Ruhestand.»

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