Markus Arnold
Im Kanton Uri gibt es seit 1953 eine kantonale Bibliothek, die zu Beginn jedoch noch privat betrieben wurde. Im Jahr 1971 erhielt die Kantonsbibliothek Uri neue Strukturen: Sie wurde eine öffentliche Stiftung, die fast ausschliesslich vom Kanton und der Gemeinde Altdorf finanziert wird. Die Bibliothek leiht sowohl digitalisierte auch als herkömmliche Medien und Bücher aus. Insbesondere werden auch alle Publikationen von Urnerinnen und Urnern sowie über den Kanton Uri gesammelt. Derzeit wird die Kantonsbibliothek von den Co-Leiterinnen Martina Wüthrich und Carla Biasini geführt.
Zwei verschiedene Handlungsstränge in den beiden Urner Zeitungen
Die Stiftung Kantonsbibliothek Uri existiert somit also seit 50 Jahren. Mit diversen Aktivitäten – sofern diese aufgrund der Coronapandemie durchführbar sind – will die Stiftung dieses Jubiläum feiern. Für die Organisation der verschiedenen Jubiläumsveranstaltungen haben die beiden Co-Leiterinnen der Kantonsbibliothek ein OK ins Leben gerufen. Die einzelnen Aktivitäten werden durch verschiedene Projektgruppen organisiert. Eine solche Jubiläumsveranstaltung entsteht in Zusammenarbeit mit dem «Urner Wochenblatt» und der «Urner Zeitung».
Mit der Ausgabe vom 20. Februar erscheint in beiden Zeitungen der Beginn der Fortsetzungsgeschichte «Das verschollene Buch», die in der Folge von verschiedenen Personen weitergeschrieben wird. So werden sich zwei unterschiedliche Geschichtsstränge entwickeln. Und das ist der Anfang:
Voraussichtlich wird jeweils in der Samstagsausgabe der beiden Zeitungen ein neues Kapitel der Geschichte hinzugefügt.
Bei der Handlung der Geschichte steht die Kantonsbibliothek Uri im Mittelpunkt – sowohl als Handlungsort als auch, was die beteiligten Personen betrifft. Selbstverständlich können sich die Geschichten aber auf Nebenschauplätze und auf weitere Personen ausweiten und verlagern.
Literarisches Experiment
Das Projektteam, bestehend aus Annalise Russi, Beatrice Kolvodouris und Roland Humair, ist zusammen mit den beiden Urner Zeitungen sehr gespannt, wie sich die Geschichten entwickeln werden. Derzeit wird davon ausgegangen, dass sie zwischen zehn und 20 Kapitel umfassen wird.
«Fiktive Geschichten sind in unserer Zeitung eher etwas Ungewöhnliches.
Die Initianten haben uns aber mit ihrer Idee sofort angesteckt», sagt Florian Arnold, Redaktionsleiter der «Urner Zeitung». Und UW-Chefredaktor Markus Arnold fügt an:
«Wir freuen uns sehr darauf, uns auf dieses literarische Experiment einzulassen.»
Gemäss Annalise Russi haben die angefragten Autorinnen und Autoren der ersten paar Folgen allesamt spontan zugesagt. Sie treten in der Zeitung zunächst lediglich mit ihren Initialen in Erscheinung. Zum Abschluss des Projektes ist dann eine öffentliche Lesung der beiden Geschichten geplant. An der Abschlussveranstaltung werden dann auch die Autorinnen und Autoren namentlich vorgestellt.
Die Geschichten werden auf der Website der Kantonsbibliothek Uri aufgeschaltet und laufend ergänzt, sodass die Leserinnen und Leser, die eine Folge in der Zeitung verpasst haben, jederzeit die ganzen bisherigen Geschichten im Zusammenhang lesen können.